Zur Diskussion der Dominanz:
2000:
Naja, der McL MP4/15 war halt ein typischer McL dieser Zeit, auf Kante genäht, mit teilweise gravierenden Gewichts- und Balanceproblemen. In 2/3 der Rennen klappte dann eben nicht alles reibungslos und so hatte Ferrari da oft die Nase vorn. Zu sagen, die SF wäre einfach langsamer aber zuverlässiger, trifft es daher nur bedingt.
2003:
Hier war der 2003er Ferrari erst ab Spanien verfügbar und durchaus wieder überlegen, nur waren die Michelin-bereiften Teams bei heißen Rennen klar im Vorteil gegenüber den Bridgestone-bereiften Ferraris. Zu sagen, der 2003er wäre nicht dominant, trifft es nicht so recht.
2010 und 2012:
In beiden Jahren ist die schwächelnde Dominanz von RB schlicht eine Funktion des angeblasenen Diffusors. 2010 gab es lange Zeit, bis Silverstone, Diskussionen darum und RB konnte lange Zeit das Design und Setup nicht so fahren wie sie es wollten. 2012 kamen dann Mapping-Verbote hinzu, weswegen RB wieder zu Beginn ihren Lieblingstrick nicht so fahren konnte, wie sie es wollten. Klar hat ALO viel davon wett gemacht und ich bin ganz bei dir, Edy87, dass er dafür in den fahrerischen Olymp gehört.
Dominanz allgemein:
Dominanz entsteht, wenn ein Team die aktuellen Regeln einfach besser auslegen kann als andere. Dominanz verfällt, wenn sie das nicht mehr können, etwa weil sich das Regelwerk grundlegend ändert (wie 2013 auf 2014) oder sie die Dominanz aufgrund eigener Fehler verlieren (wie Williams 1998). Immer mal wieder tauchen dabei Faktoren auf, die die eigentliche Dominanz kurzfristig unterbinden (2003 Reifen, 2010 und 2012 Regelauslegungen). Nichts desto trotz besteht das Potential zur Dominanz weiterhin. Auch Merc hat in der aktuellen Generation durchaus unter solchen Faktoren gelitten, gerade 2017 und 2018, weil hier politische Reifenänderungen diese DF-Monstren behinderten. Dass sie es dennoch hinbekommen haben, beständig die Titel zu holen, ist gerade ein Verdienst des Teams, an das eigene Konzept und die eigenen Stärken zu glauben und eben den Fahrer zu haben, der mit der einen oder anderen Wunderrunde das damalige Manko auch ausgleichen konnte. Das alles ist bewundernswert, nicht verachtenswert.