Formel 1 Saison 2020 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


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Gelöschtes Mitglied 752

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Schade das es McLaren verkackt hat...so eine Chance kommt nicht mehr wieder...und so ein Looser Fahrer der von Verstappen gebügelt wurde gewinnt hier? Der RB war in Monza wirklich schlecht

Du lebst auch nur in Extremen, oder? Wäre ja auch zu einfach die Leistung von Gasly zu würdigen und Sainz trotzdem zu loben. Der ist sicherlich eher enttäuscht, aber mit etwas Zeit wird sich auch Sainz über diesen 2. Platz freuen. Starke Leistung von Beiden und Gasly hat das einfach super gemanaged
 

Kalle6861

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Ohnehin ein trauriger Tag.
Das Team WIlliams als solches auch wenn der Name bleibt ist nach über 40 Jahren Geschichte.
Die waren der hauptgrund wieso ich überhaupt angefangen habe F1 zu gucken.
Ein Privatteam das 20 Jahre lang die F1 aufmischte.
 

Edy87

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Du lebst auch nur in Extremen, oder? Wäre ja auch zu einfach die Leistung von Gasly zu würdigen und Sainz trotzdem zu loben. Der ist sicherlich eher enttäuscht, aber mit etwas Zeit wird sich auch Sainz über diesen 2. Platz freuen. Starke Leistung von Beiden und Gasly hat das einfach super gemanaged

Ja aber so eine Chance kommt nicht wieder...Man darf nicht vergessen das Hamilton hier locker gewonnen hätte...Für Gasly freut es mich aber Sainz hätte es mehr verdient weil er im qualy P3 war und Gasly P10...die RB politik gefällt mir auch nicht....Albon ist hinter Latifi ins Ziel...RB war hier erschreckend langsam....Hamilton hätte wohl Verstappen geschnappt...und die Leistung von Bottas ist unterirdisch....also 10 Runden länger und Hamilton hätte gewonnen
 
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Gast_482

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Wer sich richtig ärgern wird ist Stroll, der hat einen sicheren Sieg weggeworfen mit seinem gurken Start.
Renault muss den Stopp auch verhauen haben bei Ricciardo, genauso RP bei Perez.

Ich hätte gerne gesehen ob Lewis gewonnen hätte wenn Leclerc das Ding nicht weggeworfen hätte.
Mit 5-8 Runden bis zur Strafe und einen Stroll mit kaputten Reifen hätte er einen riesen Abstand rausgefahren.

Nur 3 Punkte auf Bottas liegen gelassen, der hätte heute die WM komplett verloren...
Überholen war außer gegen Kimi fast unmöglich, aber das Bottas nicht einmal in die nähe kam zum Angriff war wirklich schlecht.
Das sind halt die Tage wo er was holen muss. (eigentlich den Sieg)

Das Ferrari die Reifen völlig zerlegt mit dem Setup war auch ab zu sehen, deswegen kam auch Leclerc so früh an die Box, dass danach war sein Fehler, aber bei dem Abtriebslevel was man fuhr fast eine Frage der zeit.
 
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VvJ-Ente

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Vielleicht hat BOTtas im Vertrag stehen, dass er kein Vollgas fahren darf, wenn Hamilton hinter ihm fährt. :clowns:
 
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Gast_482

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Vielleicht hat BOTtas im Vertrag stehen, dass er kein Vollgas fahren darf, wenn Hamilton hinter ihm fährt. :clowns:
Das war ja davor als Lewis vorne spazieren fuhr nicht anders, er kann einfach nicht Dirty Air fahren...
Zu seinem Verteidigung das können außer Hamilton/Verstappen alle nicht.
Das sind auch Sachen die man nicht lernt sondern die hat man.
Aus Bottas seiner Position hätte Hamilton das Ding gewonnen...

Beängstigend das die Mercedes nicht/wenig Windschatten fahren durften wegen der Kühlung.
Genauso beängstigend das Hamilton trotz Überholen am Ende nur 17sec. hinter Gasly ist.
Heute konnte man gut sehen was der Wagen kann...
 

karmakaze

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Ein paar nicht so offensichtliche Perspektiven zum wundervollen Monza-GP:

Noch am offensichtlichsten: GAS ist wohl doch kein solcher Gurkenfahrer wie es noch vor einem Jahr hieß. In gleicher Weise sollten wir sehr vorsichtig sein, ALB zu vernichten. Wir sehen immer nur das Resultat, nicht die Ursachen einer schlechten Leistung. Bei GAS war es offenbar eine Kombination aus Demotivation im Umfeld von RB und eines äußerst giftigen Boliden. Beseitigt man beides, stimmt auch die Leistung wieder.

Entgegen der Hypothese von sc1988 hat sich ein Fahrer, der im Rennen plötzlich vorn war und deutlich langsamer war, RAI, nicht mit letztem Einsatz gewehrt, und das auf einer Strecke, die Überholen überhaupt noch erlaubt. So viel zum Mythos, dass ein Reverse Grid-Qualiying viel mehr Crashes produzieren würde.

Das aktuelle Ferrari-Bashing nimmt ja schon Ausmaße an, wie damals nach Brasilien-Deutschland gegen Brasilianer. ;) Nein, nicht alles was die SF macht, ist automatisch Inkompetenz, nur weil es nicht gut ausgeht. Besonders erstaunlich ist, dass offenbar mal so einigen klar geworden ist, wie sehr ein schlecht liegender Bolide zur Gefahr werden kann (LEC-Unfall). Warum ist das eigentlich keinem aufgefallen, als noch vor einem Rennen GIO im schlecht liegenden "Alpha-Sauber" sich selbst abschoss? Alternativ kann man sich auch mal anschauen, was die Williams, Spykers, Super Aguris und co. jahrelang ertragen mussten. Dass man bei der SF mit Strategien und Taktiken gambled, z.B. dass man durchgereicht wird, weil man auf die falsche Mischung gesetzt hat, das ist alles typisches Mittelfeld, wie man es schon Jahre und Jahrzehnte erleben kann. Die eigentliche Inkompetenz liegt ganz woanders begraben. Deswegen bin ich auch unschlüssig bei der Frage, ob Binotto gehen sollte. Auf der einen Seite, ja, er ist nunmal verantwortlich und es ist nunmal Ferrari - passt ja ins Bild. Auf der anderen Seite ist bei den Entwicklungszeiten in der Formel 1 nicht einmal er für das Chaos verantwortlich. Der SF1000 stand in seinen Grundzügen, bevor er Teamchef war. Die Motorenzauberabteilung (unter seiner Leitung) hatte grünes Licht, bevor er Teamchef war. Auch ist Binotto ein Vorbild an Kommunikation und Teamdienlichkeit. Das Problem ist nicht Binotto. Das Problem ist eine Kurzfristorientierung in der gesamten SF. Ständig werden Personen aufgrund von Änderungsparanoia entlassen oder auf Stellen gesetzt, für die sie eigentlich nicht geeignet sind (z.B. Simone Resta, Binotto selbst). Ständig wird auf die kurzfristige Lösung gesetzt, etwa auf Motorenmogelei oder auf "Wir flanschen einfach noch ein bisschen mehr DF auf".

Ein ebenso unerklärliches Phänomen hier scheint BOT-Bashing zu sein. Es reicht doch schon ein Satz, um BOTs Performance zu erklären: ER IST NICHT SO GUT WIE HAM! Dennoch gibt es jedes Rennen immer wieder äußere Bedingungen, die ihm stark angelastet werden. Hier war es ein schlechter Start - bitte wer auf einem geraden Startplatz ist denn eigentlich vorne gut gestartet? Ob er nun persönlich verantwortlich ist für die Mapping- oder Balanceprobleme am Anfang des Rennens ist genauso unklar. Oder die Unfähigkeit jemanden zu überholen - Wie kann man mit einem High Drag-Mercedes und Ballon-Reifen sehr gut auf Monza abgestimmte McLs und co. überholen? Wohl gemerkt hat HAM sich gegen deutlich schwächere Boliden durchgesetzt, wohl gemerkt als nachgewiesen besserer Fahrer. Übrigens konnte RIC im Low Drag-Renault, der meines Erachtens nach bessere Fahrer und Zweikämpfer gegenüber BOT, nach dem Start auch keinen gleichwertigen Boliden überholen. Da BOT aber so ein Lieblingsobjekt hier zu sein scheint, ist natürlich alles was er macht sofort inkompetent.
 
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Who

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Wobei Raikkonen natürlich auch wirklich der ideale Kandidat war, so viel Umsicht würde ich jetzt einem jungen Fahrer im "muss sich beweisen" Modus oder einen der um sein Cockpit kämpft vlcht nicht unter Garantie zuschreiben von vornherein ;)

Überholen ist einfach grundsätzlich ein Problem, da hat man einfach ein Monster erschaffen als F1 wo es aus verschiedensten Gründen einfach extrem viele Nachteile für den Hinterherfahrenden gibt + andere Faktoren zwecks 'Passform' Boliden/Strecken. Da ist einfach Racing im klassischen Sinne scheinbar nicht konstant möglich bzw zumindest viel zu selten, da alle mit Management beschäftigt sind. Sei es die PU oder die Reifen. Da ändert auch nichts dran, dass Hamilton hier mal gut durchkommt durch Hinterbänkler und 2,3 MF Autos.
 
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Gelöschtes Mitglied 752

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Perez und Norris hatten in meinen Augen keinen schlechten Start und das trotz der schlechteren Seite. Das war einfach ein Katastrophenstart von ihm und dann hat er auch erstmal wieder ein paar Runden gebraucht bis er eingegroovt war. Überholen war dann in der Tat schwierig, einfach weil der Mercedes dafür nicht ausgelegt ist. Bottas ist und bleibt die klare Nummer 2. Hamilton hätte in meinen Augen aus der Position mehr rausgeholt. Aber mehr will man bei Mercedes ja auch gar nicht.
Ähnliches Bild bei Red Bull, nur dass die eigentlich 2 Verstappens benötigen und Albon da einfach ein gutes Stück weg ist. Und im Rennen kann er sich dann auch selten profilieren. Es sieht einfach doof aus wenn das Schwester Team gewinnt während Albon um den letzten Platz kämpft und sich Zeitstrafen gegen Grosjean einhandelt. Ist ja nicht das erste mal das er mit seinen Mänovern an der Grenze agiert
 

karmakaze

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Perez und Norris hatten in meinen Augen keinen schlechten Start und das trotz der schlechteren Seite.
Perez und Norris hatten auch doppelten und dreifachen Windschatten.
Das war einfach ein Katastrophenstart von ihm und dann hat er auch erstmal wieder ein paar Runden gebraucht bis er eingegroovt war.
Hmm, er verliert eigentlich nur gegen SAI, der klar von der deutlich besseren Seite profitiert. Zum Verständnis: In Monza ist das noch extremer als sonst wo, da durch den geringen DF die Boliden viel länger griplimitierter sind und damit die saubere rechte Seite ein gravierender Vorteil ist. VER startet in der Folge recht schlecht. Ab 6 kannst du dich wenigstens darauf verlassen, viel Windschatten zu haben (s.o.). Dass BOT nicht gut wegkommt, kommt dann noch hinzu.
Und im Rennen kann er sich dann auch selten profilieren.
ALB fährt, damit er mit dem giftigen RB irgendwie zurecht kommt, deutlich mehr Heckflügel als VER. Es ist daher weniger, dass ALB so schlecht ist, es ist eher das Wunder, wie VER – der Instabilität zu lieben scheint – überhaupt damit zu recht kommt. Und genau da kommt die Crux von GAS, ALB und wer auch immer noch da fahren wird, ins Spiel: Nicht sie sind zu schlecht, VER ist zu gut. Nur mal zur Verdeutlichung, wie groß die Unterschiede sind:
EgbtJK1UYAATd6c

Edit, hier noch ein Video zu VERs Unique Driving Style:
 

Sanderson

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Das ist aber auch irgendwie natürlich wenn man einen hochbegabten Fahrer hat der einen ungewöhnlichen Fahrstil pflegt. Man richtet das Auto möglichst an diesem Fahrer aus, und wenn der zweite Fahrer dann nicht zu diesem Stil passt, oder der Star geht und jemand neues kommt, kann das schonmal nach hinten losgehen. Siehe damals auch bei Benetton als Schumacher ging und Alesi und Berger arge Probleme mit dem 96er Wagen hatten. Nicht das der sonst überragend gewesen wäre, aber er basierte halt noch auf Schumachers Stil, und der passte weder zu Berger noch Alesi.

Ich denke Leclerc und Vettel sind auch eine Kombination die nicht sonderlich gut passt. Je mehr man einem der beiden bei der Entwicklung entgegen kommt, desto mehr schadet es dem anderen. Geht man hingegen weder in die eine noch in die andere Richtung, hat man ein Auto das für beide nur mittelmäßig zu fahren ist (von der generellen Qualität mal ganz abgesehen).

Es war aber auch schon sehr riskant von Ferrari komplett darauf zu setzen, dass ein fragwürdiges Motorkonzept definitiv erlaubt bleiben würde. Wie Binotto schon sagte, man ging in diese Richtung weil man davon überzeugt war einen überragenden Motor zu haben. Dann wurde der Ansatz verboten, und das Konzept war auf einen Schlag sinnlos geworden. Man konnten dann aber schlecht kurzfristig wieder umschwenken.
 

karmakaze

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Das ist aber auch irgendwie natürlich wenn man einen hochbegabten Fahrer hat der einen ungewöhnlichen Fahrstil pflegt. Man richtet das Auto möglichst an diesem Fahrer aus, und wenn der zweite Fahrer dann nicht zu diesem Stil passt, oder der Star geht und jemand neues kommt, kann das schonmal nach hinten losgehen
Auch wenn du historisch sicherlich richtig liegst, aber RB verzweifelt an dieser Instabilität. Die haben bestimmt schon zwei Dutzend Gurneys verlegt, fünf Frontflügel-Heckflügel-Kombinationen ausprobiert und ständig am Unterboden herumgebastelt. Wenn du das "ausrichten" nennst, ginge das auch einfacher.
 

Kalle6861

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Ausserdem ist ein hochbegabte fahrer erst dann wirklich hochbegabt wenn er mit jedem fahrzeig klarkommt bzw. das auto dahingehend mitentwickelt,
Das es mit seinem Fahrstil perfekt funktioniert.

Schnell nicht gleich hochbegabt btw
 

Sanderson

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Ausserdem ist ein hochbegabte fahrer erst dann wirklich hochbegabt wenn er mit jedem fahrzeig klarkommt bzw. das auto dahingehend mitentwickelt,
Das es mit seinem Fahrstil perfekt funktioniert.

Schnell nicht gleich hochbegabt btw

Äh, nein. Egal wie stark ein Fahrer ist, das Auto muss schon gut sein und zum Fahrer passen, sonst hast du keine Chance, denn irgendjemand hat immer ein richtig gutes Auto. Mit Talent holst du dann vielleicht ein paar Siege, aber für Chancen auf die WM muss das Auto schon zumindest halbwegs in Schlagdistanz zur Spitze liegen. Es macht halt doch einen riesigen Unterschied, ob man sein Potential vollkommen ausspielen kann, weil das Auto zu einem passt, oder ob man mit seinem Können "Schwächen" überspielen muss und dementsprechend keine Luft mehr nach oben hat wenn es gegen jemanden geht der ein besseres Auto hat.

Es liegt auch nicht am Fahrer zu bestimmen in welche Richtung ein Auto entwickelt wird. In der Regel hat ein eindeutiger Nummer Eins Fahrer irgendwann die Stellung, dass sich das Team automatisch nach ihm richtet, aber wenn die Stellung im Team nicht eindeutig ist, oder ein Fahrer gerade erst zum Team gewechselt ist, passiert dies eben nicht. Ist ja auch nicht so, als ob es nicht eine ganze Reihe von starken Fahrern gab an denen sich ihr Team eine zeitlang orientiert hat, dann aber nicht mehr. Das lag dann ja nicht daran, dass diese Fahrer auf einmal nicht mehr gut waren, oder weil das Team aus Jux etwas vollkommen anders machen wollte, sondern meist daran, dass ein ähnlich talentierter Fahrer vorhanden war.

Darüber hinaus können auch zwei hochbegabte Fahrer so komplett verschiedene Fahrstile haben, dass sie niemals in gleicher Weise mit einem Auto zurechtkommen, es sei denn der Wagen ist ein Kompromiss der beiden nicht richtig in die Karten spielt. Sobald das Auto mehr zu einem der beiden neigt, ist der andere automatisch im Nachteil. Ist ja schön und gut, dass er es mit Talent ausgleichen kann, nur muss der andere Fahrer nicht nur nichts ausgleichen, sondern profitiert sogar vom Auto.
 

desl

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Ui ... das war mal ein unterhaltsames Rennen ... ich glaube ich habe gestern 4 oder 5 Stunden daran geschaut, weil ich mir hier und da noch Cockpit-Perspektiven angeschaut habe.


1. Gasly

Grandioser Sieg. Klar, Gasly hatte großes Glück, dass er eine Runde vor der SC-Phase in der Box war und dass die Boxengasse geschlossen war (es gab ne Zeit, da war das am Anfang jeder SC-Phase der Fall), aber er hat das auch ordentlich nach Hause gefahren.
Die beiden Sauber brachten ihn einem 4-Sekunden-Vorsprung ein und den hat er gut verwaltet, um am Ende gerade noch eine halbe Sekunde vor Sainz über die Linie zu kommen. Der knappste Sieg in den letzten 10 F1-Jahren übrigens.

Honda ist damit der einzige Motoren-Lieferant, welcher in der Hybrid-Ära mit zwei verschiedenen Teams gewinnen konnte. Zudem haben Honda-Motoren seit 2015 fast so viele Siege geholt (4), wie zwischen und 1993 und 2014 (5 ... 1x Panis, 1x Hill, 2x Frentzen, 1x Button) ... die Mugen-Honda-Motoren mitgezählt.
Aus Honda-Richtung kommen da nun auch Stimmen, dass man sich ganz besonders für Gasly freut. 2017 dachte man über den Rückzug aus der F1 nach, doch der "Reboot" mit Toro Rosso änderte viel. Die Kommunikation war viel besser als mit McLaren, gerade auch mit Gasly, wenn es um Feedback von den Fahrern ging, zumal man Gasly wegen seines Jahres in der Super Formula kannte. Dort fuhr er für das Team Mugen ... also im Prinzip für das Honda-Werksteam.

Gasly hat nun in den 17 Rennen nach seinem Red Bull Rauswurf auch mehr WM-Punkte erzielt als in den 12 Rennen mit Red Bull.

Er erklärt, dass er bereit wäre wieder für Red Bull zu fahren ... aber ich glaube er darf glücklich sein, dass er dort rausgeworfen wurde. Die beiden Plätze auf dem Podium hätte er womöglich nicht erzielt, wenn er noch im RB wäre (obgleich Albon auch zwei Mal nah am Podium war).

Klasse Nummer auch für Alpha Tauri und dass man - wie 2008 - wieder einen Heimsieg feiern darf.


2. Sainz

Sainz ist gewiss enttäuscht. Der Sieg wirkte greifbar ... und es sieht ja auch nicht danach aus, als werde er nächstes Jahr ein siegfähiges Auto haben. Derartige Chancen bieten sich vielleicht so schnell nicht wieder.
Natürlich muss man festhalten, dass Sainz nicht dank SC und roter Flagge 2ter wurde ... sondern trotz. Ohne die Zwischenfälle wäre der 2te Rang auch ziemlich sicher gewesen.


3. Stroll

Es wirkte wie ein ziemlicher brain fart, dass Stroll in der SC Phase nicht in die Box geholt wurde. Er fragte dann auch über Funk "why didn't we pit?". Antwort der Box "tyres look good, everyone else pitted". Eine ziemlich fadenscheinige Begründung. Stroll brauchte auf jeden Fall früher oder später neue Reifen. Er hatte zwar nach dem SC-Restart keine Mühe sich vor Gasly zu halten ... aber irgendwann wäre er mit seinem Stop dann weit nach hinten geflogen.

Der Crash von Leclerc war dann großes Glück für ihn und bot plötzlich die Siegschance, nachdem es zuvor danach aussah, als würde Stroll beim Reifenwechsel aus den Punkten fallen.
Glück gehabt.

Mit viel Wheelspin konnte er beim zweiten stehenden Start dann aber nicht viel aus der Chance machen. So gerade eben konnte er sich da noch gegen Norris durchsetzen.


4. Norris

Hatte von Startplatz 6 einen ziemlichen Raketenstart und sah dann eingangs der Schikane eine Lücke neben Perez. Der Windschatten von Bottas ließ ihn dann in der Variante della Roggia nochmal die Ellbogen ausstrecken. Beinahe hätte es auch beim Restart für einen Platzgewinn gereicht. Nachdem er an Räikkönen vorbei war, fehlte ihm jedoch etwas der Speed, um Stroll unter Druck zu setzen.

Eine kleine Untersuchung gab es, weil Norris vor Perez an der Boxeneinfahrt hart in die Eisen ging. Das sah zunächst aus, als wolle er Abstand schinden (wegen dem Doppelboxenstop nach Sainz), war jedoch ok. Während der SC-Phase kann man in der Boxeneinfahrt pushen (erinnert sich noch jemand an das Überholmanöver von Vettel in der Shanghai-Boxeneinfahrt?) ... und diese ist zwischen der gestrichelten Linie (welche den Anfang markiert) und der durchgezogenen (ab welcher das Tempolimit gilt) sehr kurz. Auf diesem Stück beschleunigte Norris nochmal ... um dann aufs Tempolimit runterzubremsen ... aber er fuhr dabei nicht zu langsam.


5. Bottas

Es sind diese Rennen bei denen der Teamkollege Punkte verliert ... bei denen man ordentlich abstauben muss, wenn man um den WM-Titel kämpfen will.
Bei Bottas ging jedoch nicht viel.

Seine Reaktionszeit beim Start war nicht gut. Man sieht in der Aufnahme von oben, dass sich die anderen Boliden früher bewegen. Die Berührung mit Norris war haarig ... ärgerlicher für Bottas war dann auch noch, dass er in der dirty air von Norris in der zweiten Lesmo zu weit nach außen getragen wurde, wodurch Perez vorbei ging. Von Ricciardo (der eigentlich zu weit hinten war), hat er sich dann beim Anbremsen der Ascari vernaschen lassen.

Klar ... die Mercedes sind nicht auf Top-Speed abgestimmt und die Renault-getriebenen Boliden gingen auf den Geraden sehr gut. Dennoch stellt sich die Frage, warum Bottas nicht ansatzweise Ricciardo und Norris unter Druck setzen konnte.
Allzu häufig war er auch mit den Temperaturen beschäftigt.

Zumal Hamilton - trotz weniger Top-Speed, nach Parabolica und Curva Grande an einigen Vordermännern viel näher dran war und sich so besser ransaugen konnte.

Ziemlich enttäuschendes Ergebnis für Bottas. Einziger Platzgewinn war dann dank seiner Boxencrew gegen Ricciardo.


6. Ricciardo

Spektakuläre erste Runde, bei welcher Ricciardo nach starkem Start Verstappen halb auf dem Gras überholt. Die Lücke nach vorne konnte er dann aufholen, so dass er Bottas auch noch ärgern konnte.

Aber so wie Bottas ihn nicht unter Druck setzen konnte, so war es andersrum auch, dass Ricciardo nach der roten Flagge zwar relativ nahe an Bottas dran war, sich jedoch nie eine Überholchance bot.


7. Hamilton

Hamilton war schon in den Boxeneinfahrt, als etwas über Funk gemurmelt wurde. In dem Moment wurde einem bei Mercedes wohl auch klar, dass man die geschlossene Einfahrt übersehen hatte. Hamilton monierte noch, dass es kein Signal an der Boxeneinfahrt gäbe ... aber das würde nichts bringen ... das würde man ja erst sehen, wenn man in der Boxengasse ist. Die beiden Signale in der Parabolica sind da schon die passende Lösung.
Klar wunderte Hamilton sich dann, warum Sainz und Co. nicht zum Boxenstop gekommen waren ... und wollte die Strafe dann auch ungerne hinnehmen. Nützt aber nichts.

Nach dem Absitzen der Strafe fuhr er - bei freier Fahrt - eine bis anderthalb Sekunden pro Runde schneller als Gasly. Hätte er nicht noch ein paar Piloten überholen müssen, dann hätte das für ein Podium gereicht.
Klar, manch Boliden waren deutlich langsamer unterwegs ... aber ich hätte gedacht, hinter Perez wäre vielleicht schluss.
Letztlich kassierte er gar Ocon, der bei den Top-Speeds sehr weit oben rangierte.


8. Ocon

Sein Rennstart lief deutlich besser als das Qualifying, danach hing er aber hinter Stroll fest. Von Norris bis Kwjat waren die Abstände ja recht klein ... aber selten so klein, dass DRS aktiviert werden konnte.

Trotz hohem Top-Speed brauchte er vergleichsweise lange, bis er Räikkönen überholt hatte. Dadurch entstand ein 5-Sekunden-Abstand auf Ricciardo, der auf 9 Sekunden anwuchs bis Hamilton ihn einholte.

Irgendwie faszinierend, dass Bottas kaum in die Nähe eines Renault-Antriebs kommt, während Hamilton sich vor der Parabolica im Windschatten ransaugt, in dieser den Abstand hält und dann mit DRS an Ocon vorbeifliegt, so dass er schon vor dem Anbremsen vorne liegt. Vielleicht hat Hamilton sich die Energie vom ERS auch besser eingeteilt ... ich weiß es nicht.

Ocon lässt Bottas indirekt alt aussehen, könnte man sagen.
Allerdings darf man auch anmerken, dass Ocon auf den falschen Reifen war (Soft) und Hamilton da leichteres Spiel hatte als Bottas mit Ricciardo bzw. Norris.


9. Kwjat

Kwjat lag lange Zeit hinter Gasly. Als dieser so langsam den Kontakt zu Ocon verlor stellte sich eigentlich die Frage, warum man bei Alpha Tauri nicht Kwjat vorbei winkt, wo er doch dank der harten Reifen mittlerweile den schnelleren Eindruck machte. Aber Gasly wurde dann schon bald in die Box geholt.

Etwas überraschend war es, dass man Kwjat in der SC-Phase auch in die Box holte. Klar, es war dann möglich auf gelb durchzufahren ... und das Belgien-Rennen hatte je gezeigt, dass man nicht unbedingt davon profitieren muss, wenn man in der SC-Phase mit harten Reifen draußen bleibt und später mit frischen Reifen ankommt. Zumal in Monza das Überholen etwas schwieriger ist und man weniger Reifenverschleiß hat.

Im Nachhinein wird man sich die Alpha Tauri vielleicht gewünscht haben, dass man mit Kwjat und seinen harten Reifen verfahren wäre, wie bei Gasly in Spa. Denn dann hätte Kwjat massiv von der roten Flagge profitiert ... aber nicht wie Stroll (der großen Dusel hatte, obwohl er eigentlich in der SC-Phase neue Reifen hätte bekommen müssen), sondern weil es durchaus eine Überlegung wert gewesen wäre, ihn in der SC-Phase draußen zu lassen.
Kwjat fragte auch nach ("are you sure") als man ihn in die Box rief. Aber Zeit für ne lange Diskussion blieb da nicht mehr.

Freud und Leid liegen nahe beieinander. Obgleicht Kwjat nen besseren Eindruck macht als damals neben Sainz, kann Gasly diese Saison einen Ticken mehr glänzen.

Das steigert das "Risiko", dass Red Bull und Honda schon nächste Saison Yuki Tsunoda statt Kwjat in der F1 unterbringen wollen.


10. Perez

Perez ließ beim Start Norris durchschlüpfen, profitierte dann aber vom Zweikampf zwischen Norris und Bottas.
Er kam ein paar Mal nahe an Norris ran (welcher kein DRS hatte), schaffte es jedoch nicht diesen mit DRS entscheidend anzugreifen.
Dennoch hatte er eine recht gute Ausgangsposition. Doch später lief es recht unglücklich.

Beim Boxenstop ging das rechte Vorderrad schlecht ab, wodurch er zwei Positionen (an Ricciardo und an Bottas) verlor.
Eine Runde nach dem SC-Restart griff ihn Verstappen auf der Start/Ziel-Geraden an. Die beiden fuhren nebeneinander durch die Schikane, wo Verstappen ein wenig die Kontrolle über seinen Boliden verlor. Beim Herausbeschleunigen rutschte das Heck des Red Bull gegen Perez' Racing Point, welcher dadurch in das Kiesbett geschubst wurde.
Ocon, Kwjat und Russell gingen dann auch an Perez vorbei, der sich den Williams aber gleich darauf wieder schnappte.

Danach sah er die meiste Zeit Kwjats Heck aus der Nähe ... ohne aber nochmal angreifen zu können.
Mit einem reibungslosen Boxenstop wäre ein fünfter Platz drin gewesen.


11. Latifi

Latifi fuhr anfangs in Respekts-Abstand zu Russell, als er zum ersten Boxenstop reinkam. Die SC-Phase spülte ihn dann auf den 7ten Platz vor.
die beiden McLaren und Bottas gingen nach dem SC-Restart an ihm vorbei. Beim zweiten Rennstart wurde er von den beiden Renault und Kwjat kassiert. Perez folgte eine Runde später.

Ich hätts Williams gegönnt, wenn sie zum letzten Rennen als familiengeführtes Team noch nen Punkt (oder mehr) erzielt hätten ... aber es hat nicht ganz gereicht. Der Rennspeed der Williams war garnicht mal so schlecht ... obgleich man den Eindruck hat, das Team leidet mit am meisten am Bann des "Quali-Mode".


12. Grosjean

Grosjean hätte beinahe einen Vorfall in der Boxengasse gehabt. Die Red-Bull-Crew von Max Verstappen absolvierte einen flotten Stop ... doch er musste beim Rausfahren etwas abwarten, weil Ricciardo gerade herangefahren kam. Hinter Ricciardo fuhr Kwjat, der auf dem Weg zu seiner Box war. Dort wollte Verstappen sich einsortieren, doch weil sich seine Bahn mit der von Kwjat kreuzte, musste Verstappen nochmal verzögern, um nicht Kwjat (der gerade zu seiner Pitcrew fuhr) ins Heck zu rodeln. Dadurch fuhr Grosjean, der hinter Kwjat lag (Albon war eigentlich noch dazwischen, aber der war ja gerade am Reifen wechseln), beinahe in das Heck von Verstappen. Durch den kleinen Stau verlor Grosjean Zeit ... und somit lag am Boxenausgang plötzlich George Russell vor ihm, der nach Grosjean in die Box gekommen war. Die Williams-Crew war auch wieder Mal recht flott.
Grosjean gestikulierte verärgert (wenngleich nicht so stark wie nach der verpatzten Parabolica im Q1) und rief "Ah MEEERDEE!" in den Funk ... also Vorsicht, wer sich die Szene aus seiner Cockpit-Perspektive anschauen will ... es wird etwas lauter.

Beim SC-Restart verlor er dann einen weiteren Platz an Albon und war dann letzter. Die Frühstopper gingen ja in der SC-Phase an ihm vorbei (auch Giovinazzi, den er kurz vor der SC-Phase kassiert hatte). Beim zweiten Rennstart kam er jedoch deutlich besser vom Fleck weg als Albon und bremste sich dann auch an Russell vorbei.
Eine Runde später kassierte er Verstappen, dessen Heckleuchte unregelmäßig blinkte (harvesting mode).

Danach war er die meiste Zeit damit beschäftigt Russell hinter sich zu halten, bis er dann kurz vor Ende noch auf Räikkönen auflief, den er Ausgangs der Curva Grande ausbeschleunigte.


13. Räikkönen

Der Boxenstop um den Leclerc-Undercut zu covern erwies sich natürlich als Glücksfall, brachte er doch Räikkönen weit nach vorne ... beide Alfa Romeo dann auf Soft-Reifen (man hatte noch einen frischen Satz) rauszuschicken (was sonst nur Renault mit Ocon probierte) war etwas ... nunja ... mutig.
Der Rennspeed der weiß-roten hätte vielleicht ohnehin nur für Platz 11 gereicht, aber die Soft-Reifen machten es Räikkönen nochmal einen Ticken schwerer.

Durch die Zweikämpfe verkleinerte sich auch sein Vorsprung auf seinen Teamkollegen, welcher freie Fahrt hatte.


14. Russell

Der Rennspeed war gut, die Williams machten einen schnelleren Eindruck als die Haas und die Sauber. Aber nützt natürlich nur begrenzt, wenn man nicht vorbei kommt. Russell hat sich das Haas-Heck von Grosjean lange aus der Nähe anschauen können.


15. Albon

Ein gutes Beispiel dafür, dass ein Rennwochenende richtig mies laufen kann.
Im Qualifying durfte Albon beständig als "Tow" für Verstappen herhalten. In der Hinsicht konnte er noch glücklich sein, dass sein Zeitabstand auf den Teamkollegen diesmal nicht so groß war wie sonst. Trotzdem bedeute das 4 Positionen in der Startaufstellung dahinter.

Beim Start wurde es dann eng für Albon. Er fuhr schon soweit außen wie möglich, doch Gasly wollte sich noch zwischen ihn und Stroll dazwischen quetschen. Es kam zur Berührung von Gaslys Vorderrad mit Albons rechtem Hinterrad, wodurch Albon die Schikane abkürzen musste. Die Gegnerschaft konnte besser beschleunigen, so dass mehrere Boliden (bis Leclerc) vor und während der Curva Grande an Albon vorbei flogen.
Und weil sich der Verkehr in der folgenden Schikane etwas staute, verlor Albon hinter Leclerc etwas an Schwung ... und Giovinazzi huschte an ihm vorbei.

Ende der ersten Runde bremste Albon die erste Schikane sehr früh an ... vielleicht um etwas Abstand zu Giovinazzi zu halten, um dann mit mehr Schwung zurückschlagen zu können.
Doch dadurch, dass Albon so früh und so weit innen anbremste, sah Grosjean außen eine Lücke und versuchte sich daneben zu bremsen. Albon rechnete damit wohl nicht als er nach links rüber zog. Grosjeans Vorderreifen rupfte ein Stück Unterboden bei Albon an und der Reifenabdruck von Albon war später gut beim Haas erkennbar.

Albon konnte Giovinazzi zwar später überholen, kam an Leclerc jedoch nicht vorbei. Durch die 5-Sekunden-Zeitstrafe fiel er in der SC-Phase hinter Russell und Grosjean zurück und war beim Restart letzter. Beim Restart bremste er sich bei der zweiten Schikane an Grosjean vorbei ... verlor den Platz jedoch später beim zweiten stehenden Rennstart.

Ab dem SafetyCar schaute er sich zumeist den Heckflügel von Russell an. Keine Ahnung, ob man bei Red Bull den Unterboden reparieren durfte (nachdem das Rennen abgebrochen wurde) ... voran ging es jedenfalls für Albon nicht mehr.
Sobald er mal aus dem Windschatten rausfuhr sah es aus, als würde er auf eine Wand treffen.

Richtiges Kack-Rennen für Albon.


16. Giovinazzi

Sainz bekam den Hinweis, dass die Boxeneinfahr zu sei auch erst, als er kurz vor der Parabolica war. Es war irgendwo verständlich, dass man bei Mercedes das übersehen hat in der Hektik, wenn man bedenkt, dass Hamilton da gut 15 Sekunden vor Sainz lag. Der Call kam für Hamilton vergleichsweise spät und die Rennleitung möchte ja das SC immer gerne so rausschicken, dass es gleich vor dem Führenden liegt. Hamilton war da aber schon nicht weit davon entfernt Latifi zu überrunden.

Wie auch immer ... bei Mercedes isses verständlich. Dass man bei Sauber so total geschlafen hat jedoch nicht. Wunderte man sich kein Stück, dass außer Hamilton kein Fahrer in die Box gekommen war?

Hamilton fiel gleich auf, dass Sainz nicht in der Box war und fragte überrascht nach. Giovinazzi war das zunächst nicht aufgefallen.

Es dauerte auch mehrere Runden, bis man sich bei Sauber traute Giovinazzi zu "beichten", dass er "under investigation" sei. Dieser war dann prompt verwirrt warum ... "the pit exit was closed" war die Antwort am Teamfunk ... was natürlich gleich nochmal verwirrend war, schließlich ging es ja um die Einfahrt und nicht die Boxenausfahrt.

Giovianazzi warf die Strafe ans Ende zurück. Von den 22 Sekunden Rückstand auf Albon konnte er noch 4 abknabbern ... aber mehr auch nicht.


DNF. Verstappen

Eigentlich hat man sich so gedacht "Ok, das Qualifying lief nicht ideal ... aber Rennspeed ist beim RedBull schon gut ... früher oder später wird er auf 3 vorfahren". Doch auch das Rennen lief nicht gut.
Norris rauschte vorbei und Ricciardo ließ sich auch nicht davon abhalten Verstappen halb auf dem Grad zu überholen. In den nächsten Runden lieferten sich Verstappen und Stroll ein Top-Speed-Duell, das am Ende Verstappen für sich entscheiden konnte.
Von Norris bis Kwjat lag das Feld relativ nahe beinander. Der knappste Abstand war meistens zwischen Bottas und Verstappen. Immer wieder ging der Red Bull eine halbe Sekunde nach dem Mercedes über die Linie ... aber selbst wenn Bottas kein DRS hatte, reichte es für Verstappen nicht für einen Angriff.
Nach dem SafetyCar lag Verstappen zwischen den beiden Renault. Bottas und Stroll lagen nun nicht mehr vor und hinter ihm ... aus verschiedenen Gründen.

Nicht begeisternd ... aber für Platz 7 hätte das reichen können.
Klar ... Verstappen will bei Rennen ordentlich punkten, bei denen die Mercedes weiter hinten landen. Aber dazu wäre es ohnehin nicht gekommen.

Nach dem stehenden Restart hatte Verstappen jedoch mit dem Triebwerk zu kämpfen. Bei den Onboard-Aufnahmen seiner Verfolger sah man Verstappens Rücklichter blinken bzw. flackern. Also kein gleichmäßig Blinken ... mal war es da ... mal nicht. Insbesondere in schnellen Kurven wie Parabolica und Curva Grande ging der Motor in den Harvesting Modus ... und Verstappen verlor viel Speed, so dass die Gegner vorbei sausten.

In den nächsten Runden probierte man noch diese und jene Motoreinstellungen, die über Funk durchgegeben wurden ... doch es half nix und man entschied sich zur Aufgabe (bevor ein noch größeres Motorproblem auftreten könnte).


DNF. Leclerc

Während Hamilton und Sainz recht alleine unterwegs waren, staute sich das Feld hinter Norris mehr oder weniger. Viele Piloten hatten ca. 2 Sekunden Abstand zueinander. Es spricht wohl Bände, dass der Abstand zwischen Räikkönen und Leclerc sich immer mehr vergrößerte. Leclerc konnte nicht mit dem Alfa Romeo mithalten.

Der frühe Boxenstop brachte Leclerc mit der SC-Phase weit nach vorne und er hätte da sicher gerne Kapital draus geschlagen ... aber dass ein schlecht liegendes Auto ausbricht und wieder Haftung kriegt, wenn man Gegensteuert und dann in die Boxenstapel saust ... tja ... das hat man schon öfter von Hinterbänkler-Teams gesehen ... und zu diesen zählte Ferrari in Monza.

Die italienische Hymne wurde wieder gespielt, so wie letztes Jahr beim Leclerc-Sieg. Diesmal war ein solcher weit entfernt.

Ich hoffe Leclerc kriegt wenigstens ne Dankes-Karte von Stroll.


DNF. Magnussen

Magnussen hatte ein eher einsames Rennen. Beim Start ging er - für seine Verhältnisse - recht vorsichtig vor. Zwar kam er besser als Leclerc und Räikkönen vom Fleck ... wollte jedoch beim Anbremsen nichts riskieren. Dadurch sah er sich dann aber zwischen Grosjean und Giovinazzi eingeklemmt und es sah so aus, als hätte der rechte Hinterreifen von Gio leicht den Frontflügel von Magnussen berührt.

Magnussen war sich unsicher, ob ein Schaden vorlag ... er konnte Grosjean folgen. Doch das Team sah einen Schaden in den Daten (Telemetrie oder so) und so wechselte man sicherheitshalber den Frontflügel. Dabei dauerte es eine ganze Weile, bis man den alten Frontflügel abbekam.

Danach fuhr Magnussen ziemlich einsam umher. Erst als Latifi in der Box war, war er wieder in der Nähe eines anderen Boliden.

Schließlich verabschiedete sich der Motor im Haas-Heck mit einem nicht allzu schönen Geräusch. Ob er es noch in die Box hätte schaffen können? Fraglich ... Magnussen verlor ziemlich schnell an Geschwindigkeit.


DNF. Vettel

Monza war die dritte Strecke, auf der Vettel 3 Mal siegen konnte ... aber seitdem (2013) kam kein Sieg hinzu. Diesmal war damit auch nicht zu rechnen.

Ebenso wie Leclerc sah es bei Vettel nie dazu aus, als könne es nach vorne gehen. Eher machte Russell auf ihn Druck, als dass er von Grosjean evntl. aufgehalten worden wäre.

Wie auch immer, mit stoisch ruhiger Stimme gab ihm Riccardo Adami durch "we have an issue on the rear left" ... aber genauer wurds auch nicht. Bei der Heckaufnahme von Vettels Onboard-Kamera sah man vor der Parabolica schon Teile wegfliegen ... und schon da hatte Vettel Probleme beim Verzögern, weswegen Russell sich anschickte ihn zu überholen. Auf Start/Ziel konnte der Ferrari sich noch zur Wehr setzen und letztlich den Mercedes getriebenen Williams wieder abhängen (ein bisserl Top-Speed ist doch noch da) ... aber mit Bremsen war dann nichts mehr.

Vettel kam glimpflich davon (besser als Schumacher 99 in Silverstone) und tuckerte dann um die Strecke und ließ sich die Abstände zu anderen Fahrern durchgeben. Nur Magnussen war allein auf weiter Flur unterwegs, der Rest war soweit weg, dass Vettel da nicht groß im Weg war, als er den Wagen mit Standgas zurück an die Box brachte.

Ein Wochenende zum vergessen für Ferrari. Das 1000ste für Ferrari-Motoren in der F1 (GP Belgien) lief auch schon nicht besonders.

Zwei Rennen in Folge ohne einen Ferrari-Motor in den Punkten ... das gab es zuletzt 2005 ... und damals waren nur zwei Boliden im Feld mit Ferrari-Motoren unterwegs.

Beim Jubiläum in Mugello solls bitte besser laufen, wird man sich in Maranello sagen...
 

Benjamin

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Grandioser Sieg. Klar, Gasly hatte großes Glück, dass er eine Runde vor der SC-Phase in der Box war und dass die Boxengasse geschlossen war (es gab ne Zeit, da war das am Anfang jeder SC-Phase der Fall), aber er hat das auch ordentlich nach Hause gefahren.
Wo du es gerade schreibst: Wann und warum hat man das eigentlich wieder abgeschafft? Ich habe dunkel in Erinnerung, dass das zu einer Zeit war, als Nachtanken noch erlaubt war - und dann ist es ja verständlich: Wenn man da die Boxengasse im falschen Moment schließt, wenn bei einem Fahrer gerade der Tabk fast leer ist, dann bleibt der unter Umständen ohne Benzin auf der Strecke liegen.
Als das Nachtanken dann aber wieder verboten wurde, ist dieser Grund eigentlich weggefallen.

Aber vielleicht spielt mir da auch meine Erinnerung einen Streich.
 

desl

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Die anfangs geschlossene Boxengasse gab es nur 2007 und 2008.
Dies hatte man eingeführt, weil die Piloten - obgleich das SafetyCar schon ausgerufen war - versuchten so schnell wie möglich zur Boxengasse zu sprinten (bevor sie auf das dahinter wartende SC treffen). Je nach dem wo der Unfall war flitzten sie dann an der Gefahrenstelle vorbei ... ähnlich wie bei gelben Flaggen allein.

Gewiss, heutzutage wegen Streckenposten auch teilweise erst auf die Strecke geschickt, wenn das Feld schon zusammengeführt ist. Aber es geht zum Beispiel darum wie die Piloten sich verhalten, wenn Trümmer auf der Strecke sind oder ein anderer Pilot aus einem gestrandeten Fahrzeug aussteigt.
Piloten die immer noch versuchen so schnell wie möglich zu sein ... sind da nicht ideal.


Ja, die geschlossene Boxengasse führte zu Problemen, wenn mit Benzinmengen knapp gerechnet wurde. Entweder man kalkulierte sich eine Reserve ein (für eventuelle SC-Phasen) die man mit an die Box brachte ... oder man kam mit fast leeren Tank an die Box und riskierte Strafen bei eventuellen SC-Phasen. Beispiel wäre da Alonso beim GP Kanada 2007. Der McLaren war fast leer als Kubica verunfallte.

Das war natürlich frustrierend, wenn man Tanken musste weil man sonst liegen bleibt ... und dafür dann bestraft wird.

2009 kam dann die neue Regel mit der Minimal-Rundenzeit, welche die Fahrer wärend der SC-Phase fahren dürfen (also auch bevor sie das SC einholen). Dadurch sollte verhindert werden, dass die Fahrer unvorsichtig bei Gefahrenstellen sind ... und gleichzeitig konnte man Tanken wenn nötig.

Das Nachtankverbot kam dann ja erst 2010 wieder.
 
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