Formel 1 Saison 2021 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


karmakaze

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Hm, grenzwertig das mit Perez!
Was ist wenn der im auto nur kurz wegtritt!
Naja!
Das wäre mal wirklich etwas Sinnvolles, über das die Presse mal berichten könnte. Alleine in der letzten Zeit:
USA 21: PER
GBR 21: BOT
TUR/MON 21: RAI (Leck/Fail)
Gut, RAI hat ja ne Historie (s. Link), aber etwas robuster wäre schon insgesamt gut. Ich würde hier mal über ne reine Geldstrafe für das Team nachdenken, damit ein Anreiz geschaffen wird, sowas nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
 

karmakaze

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Merci für den Link, ich erwähne hier im Forum oft mal deutsche Ausführungen, auch wenn die Qualität mitunter hinkt ;). Wobei ich da mal ne Lanze brechen muss, es war schon mal wesentlich schlimmer. Da war Technik nur darauf reduziert, dass sie Michael Schumacher mitentwickelt :crazy:. Ganz schlimme Legendenbildung.
Sorry, bin nicht früher dazu gekommen, hierauf zu antworten. Wenn es für mehr Verständnis hier sorgt, sind deutsche Quellen absolut vorzuziehen, keine Frage. Und ich finde auch nicht, dass englische Quellen generell besser sind. Ich finde nur, dass die meisten Know How-Träger verständlicherweise eher im Englischen zuhause sind, allen voran scarbs, Piola und Chandhok z.B. Da können die deutschen Experten oft nicht mithalten, zumal ich ja eine zweigespaltene Meinung zu Michael Schmidt habe. Ich finde auch, dass der Hype Train in beiden Sprachen ungefähr gleich ist. Motorsport-Magazin und The Race geben sich z.B. nicht viel. Was Schumacher betrifft, so war das früher bestimmt schlimmer, aber auch hier haben neuere Erkenntnisse wie die Netflix-Doku ein interessantes Licht darauf geworfen (wobei das auch etwas einseitig war - MSC hat in Kart-Serien nicht mit "zerstörten" Reifen gewonnen, sondern mit gebrauchten, z.B.).
Exakt, genau diese Fragen stelle ich auch. Ist es ein individueller Trick oder „nur“ eine Setup-Optimierung? Legal ist es selbst nach Horner. Es ist klar, dass Red Bull da etwas effekthaschend nachbohrt, aber zwischen den Zeilen sagt zumindest Horner das genau so. Die Medien pushen die Schlagzeilen natürlich, da werden solche, zu einem späteren Zeitpunkt relativierenden Aussagen dann nicht mehr groß aufgegriffen. Es wurde von Red Bull ja schon viel angedeutet die letzten Wochen, erst die PU betreffend, nun ist der Trick mit der Hinterradaufhängung. Wolff meinte eher viele kleine Fortschritte ergeben so ein Gesamt-Ergebnis. Vielleicht es „nur“ das, was er schon die ganze Zeit sagt. Das letzte Paket kommt zu Silverstone und das große Potenzial steckt in der Setup-Optimierung. Jedes Team versucht stetig die Hinterradaufhängung zu optimieren. Das mag in bester Mercedes-Manier gelungen sein.

Entscheidend ist für mich heute erst einmal Kurve 1 und folgende und ob Mercedes wirklich mehr auf Rennen abgestimmt hat. Mehr oder weniger bewusst bzw. Red Bull umgekehrt. Manches deutet darauf hin. Die Reifen sind hier ein ganz großes Thema. Ich war nämlich auch überrascht, wie schnell Red Bull hier ist. Das wäre trotz der Meldungen um den Trick zuletzt faktisch ein Rückschritt für Mercedes. Plus das Thema PU, die derzeit eher Silber in Sachen Nachhaltigkeit zu schaffen macht. So wären das keine guten WM-Aussichten. Vor allem, wenn Red Bull den signifikanten Honda-Turbo-Vorteil in der Höhe nach wie vor hat. Da könnte auch der Mercedes Kniff an der Hinterradaufhängung nicht reichen. Bottas bekommt ferner hier wieder die PU-Strafversetzung, während Perez selbst im Qualifying ungewohnt abliefert. Im Rennen wir er eher noch stärker.
Absolut richtig, ich würde die Battle Grounds im Moment aber auf drei Ebenen beziehen:
  1. Motorsystem (PU), dazu haben wir schon genug geschrieben.
  2. Streckenunabhängige Setup-Optimierung, wie schiere Erfahrung, aber auch Flexi-Wings, Heckflügelgrößen und nicht-lineares Aufhängungsverhalten, die von Strecke zu Strecke immer wieder mehr oder weniger eine Rolle spiel(t)en.
  3. Streckenabhängige Setup-Optimierung, die auch hier auf dem COTA eine Rolle gespielt haben (in hindsight), genauso aber auch in Ungarn etc. Es gilt mittlerweile als etabliert, dass Mercedes wohl einen Großteil seines Vorteils von FP1/2 zu FP3 durch notwendige Änderungen in der Bodenfreiheit eingebüßt hat. The bumpy road of COTA sorgte wohl für eine größere notwendige Bodenfreiheit, sodass PU-Vorteile (die Flügel stehen nicht mehr optimal im Wind) und Reifenmanagement (das Setup muss geändert werden, um insbesondere die Temperatur der Hinterreifen wieder besser ins Fenster zu bekommen) kompromittiert wurden. Sowas ist aber RB auch schon passiert. Interessant ist hieran auch die Theorie, RB hätte hier bei Setupsimulationen einen entscheidenden Vorteil, womit man gezielter die Auswirkung von Parameteränderungen prüfen kann.
In Summe führen diese drei Battle Grounds aber dazu, dass wir ehrlich gesagt ganz schön im Dunkeln tappen, wer denn jetzt wo vorn ist. Mexiko erscheint – gegeben dass der Honda nach wie vor eine größere Turbine im Turbolader hat (was wir nicht wissen, nur aus der Vergangenheit ableiten) – eher RB zu favorisieren. Über die anderen Stellen würde ich mittlerweile die "we will see"-Floskel ziehen. Brasilien ist z.B. traditionell auch eher bumpy, da kann die streckenabhängige Setup-Optimierung wieder das Pendel in die eine oder andere Richtung zerren. Und bei den Strecken im arabischen Sprachraum haben wir allenfalls pure Vermutungen (z.B. wissen wir bei Dschidda nichts über die Qualität des Streckenbelags). Bleibt spannend, würde ich sagen. Aber wie so oft schon geschrieben, ich bin ja durchaus für einen Fahrerweltmeister VER - wann, wenn nicht jetzt?
 

desl

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Antonia Terzi ist verstorben.

Die italienische Aerodynamikerin machte sich Ende der 90ger einen Namen, als sie unter Rory Byrne bei Ferrari aktiv war.
Nachdem Geoff Willis das Williams-Team in Richtung BAR verließ, kam sie in Grove unter und übernahm dort die Leitung der Aerodynamik-Abteilung. Damit war sie quasi eine der frühen Frauen in einer Führungsposition in der Formel 1.
Terzi trug damit zum Williams FW25 bei, mit dem Montoya sich lange Zeit mit Schumacher und Räikkönen einen engen Kampf um die 2003-WM leistete.

Montoya_2004_Canada.jpg


Mit Terzi an der Spitze der Aero-Abteilung brachte Williams mit dem FW26 die "Walrus-Nase" (auch Hammerhai-Nase genannt). Das Konzept war nicht unklug. Die damit einhergehende kurze Nase ermöglichte, dass mehr Luft unter das Auto strömte und so der Diffusor umso stärker versorgt wurde. Doch während der Kniff im Windkanal überzeugte, konnte er auf der Strecke nicht begeistern. Die unkonventionelle Nase brachte ein Mehrgewicht mit sich, um Crashtests zu bestehen. Der Bolide war dadurch schwerer auszubalancieren. Zudem war die Nasenform empfindlich für Seitenwinde. Letztlich verwarf man das Konzept und kehrte zu einer konventionellen Nase zurück. Weil im Folgejahr der Diffusor beschnitten wurde, verlor die Überlegung ohnehin an Bedeutung.

Terzi wurde damals am Ende des Jahres bei Williams entlassen. Sie war dann noch bei Bentley und Dallara tätig. Danach wurde sie Professorin an der Technologischen Universität in Delft.
Vergangenes Jahr nahm sie eine Stelle als Professorin für Luftfahrttechnik an der Universität von Canberra an. Terzi starb mit 50 Jahren bei einem Verkehrsunfall bei den Vorbereitungen für ihren Umzug nach Australien.
 

desl

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Kimi, Antonio ... und der Streit um die Klimaanlage...



Auch sehenswert, die Fahrt der beiden auf der Nordschleife (ok, das ist schon mehr als ein Jahr her):

 

Edy87

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Alpine ist hier erschreckend schwach.....P15 und P16 im Qualifying? Beide langsamer als beide Alfa Romeo und ein Williams....

Hoffe Perez zeigt mal was er kann...wenn es so ist das RB hier im Vorteil ist dann muss er die Mercedes mal schlagen....nur so kann er Max helfen
 

Bronx Bull

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Damit war nicht zu rechnen. Jetzt gilt es, dass beide Mercedes einen guten Start erwischen und Hamilton zeitnah an Bottas vorbeikommt.
 

Edy87

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Das ist ein Nackenschlag für RB...vorallem fehlte zur Pole viel 0,3 und 0,4 Sekunden zur Pole ist auf dieser Strecke sehr viel....
Auch die Top Speed der RB war mit 337 Km/h der Langsamste....die Mercedes gehören zu den Schnellsten mit 350 Km/h
 

L-james

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Wurde hier nicht gesagt, dass die ganzen Strecken wie Mexiko reine RB-Strecken sind und Mercedes keine Chance hätte?
Hier wird seit dem ersten Rennen die WM für beendet erklärt, aber die Realität sieht so aus, dass es die engste WM seit Ewigkeiten ist und auf keiner Strecke wirklich voraugesagt werden kann, wer vorne ist (RB gewinnt in Austin, deutliche erste Startreihe für Merc in Mexiko...). Im Endeffekt sind Red Bull und Mercedes auf Augenhöhe und liefern sich die ganze Saison schon ein Kopf an Kopf Rennen. Das wird sich auch nicht mehr ändern, selbst wenn einer die WM vor dem letzten Rennen sicher hat, dann war es trotzdem eine Kopf an Kopf WM.
 

karmakaze

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Wurde hier nicht gesagt, dass die ganzen Strecken wie Mexiko reine RB-Strecken sind und Mercedes keine Chance hätte?
Aus der Vergangenheit abgeleitet, war das durchaus anzunehmen. Wie Anfang der Woche aber erwähnt, gibt es da keine Sicherheit, ob das noch genauso ist. Keiner weiß, was das geänderte Intake Plenum bei Mercedes ausgemacht hat. Zudem hat RB wohl so einige Schwierigkeiten zu überwinden gehabt.
 

desl

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Wurde hier nicht gesagt, dass die ganzen Strecken wie Mexiko reine RB-Strecken sind und Mercedes keine Chance hätte?
RB galt als Favorit, weil der Honda-Antrieb in der Vergangenheit gut mit der Höhenlage zurecht kam (sah in den Vorjahren beim Top Speed in Mexiko besser aus als in Monza). Zudem war Verstappen 2018 und 2019 einer der schnellsten im Qualifying ... wenngleich er einmal die Pole knapp verpasste und er letztes Mal unter Gelb seine Zeit verbesserte (Strafe), was für die Pole garnicht nötig gewesen wäre.

Aber "reine RB-Strecke" wurde Mexiko, glaube ich, nicht genannt.


Ich tue mich auch für die Vorhersage für heute Abend schwer. Auf den Soft-Reifen war Mercedes klar besser ... aber die wird man bei den Top-Teams morgen wohl garnicht sehen, da kommt eher der harte Reifen als zweite Mischung zum Einsatz.

Mal schauen, ob Verstappen dann wieder mit Gaffa-Tape rum fährt. Nach Ungarn braucht man da dieses Jahr mehr als in anderen Saisons.


Fast schade, dass der zweite Run im Q3 nicht mehr viel Veränderung brachte. Ricciardo und Gasly hatten ja den Vorteil, dass Norris und Tsunoda sich voll "opfern" könnten, während z.B. Sainz und Leclerc beide schnelle Runden fahren wollten.

Auf jeden Fall bockstarkes Qualifying von Bottas, der immer wieder pinke Sektoren sammelte, obgleich er mehr oder weniger Windschatten zu spenden hatte.
Auch seine zweitschnellste Zeit hätte zur Pole gereicht.

Seitdem er seine Entlassung vorliegen hat, hat er gefühlt seine beste Form der letzten zwei Jahre.
 
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Edy87

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Der Mercedes Motor ist einfach Bärenstark....über 10 Km/h schneller als RB das ist in der F1 eine Welt....Man könnte jetzt denken das RB mit mehr Down Force gefahren ist aber nein den in Sektor 2 und 3 wo Downforce gefragt ist war Mercedes schneller....also denke ich das Mercedes mit mehr Flügel fährt als RB und das sie Trotzdem über 350 Km/h fahren ist wahnsinn....wo RB bei 337 hängt

Der schnellste in der Top Speed Wertung war übrigens Gasly (Honda) mit 351,5 Km/h hatte aber Windschatten von Tsunoda und trotzdem war er nur 0,4 Km/h schneller als Hamilton ohne Windschatten (351,1 Km/h)

Mercedes hat die Motor Leistung seit einigen Wochen / Monaten ordentlich nach oben geschraubt....Honda ist da mittlerweile doch sehr abgeschlagen....
 

karmakaze

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RB galt als Favorit, weil der Honda-Antrieb in der Vergangenheit gut mit der Höhenlage zurecht kam (sah in den Vorjahren beim Top Speed in Mexiko besser aus als in Monza). Zudem war Verstappen 2018 und 2019 einer der schnellsten im Qualifying ... wenngleich er einmal die Pole knapp verpasste und er letztes Mal unter Gelb seine Zeit verbesserte (Strafe), was für die Pole garnicht nötig gewesen wäre.
Das stimmt so nicht. Es geht nicht um Top Speed, es geht um Gesamteffizienz. In der Vergangenheit hatte Honda einen Turbo mit einer größeren Turbine, Mercedes eine kleinere. Mercedes macht es woanders damit wett, dass sie mehr Umdrehungen fahren, und die Vorteile einer kleineren Turbine mitnehmen, im unteren Drehzahlbereich weniger Turboloch zu haben. Aufgrund der Höhe ist der Druck in Mexiko niedriger, sodass die Gesamteffizienz erheblich sinkt, da der Turbodruck im Lader niedriger (kleinere Turbine = weniger Volumenstrom bei gleichen RPM) ist und man keine Reserven bei den Umdrehungen mehr hat. Honda hingegen musste diese Nachteile weniger ausgleichen (größere Turbine) und hat zudem mehr Luft nach oben, das ggf. über Umdrehungen auszugleichen. In der Folge hatte Mercedes ein größeres Turboloch als sonst und kann weniger Energie über den Turbo und die MGU-H zurückgewinnen. Das schadet der Gesamteffizienz. Worin sich das äußert, kann sehr unterschiedlich sein und muss nicht die Top Speed betreffen. Wahrscheinlicher ist eher, dass man schneller in den Recovery Mode in allen kürzeren Beschleunigungsstücken kommt.
 

Professor Moriarty

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Landshut
Seltsam, dass noch keiner vom „Trick“ mit der Hinterradaufhängung sprach. Der solle hier wieder mehr möglich sein, als in Austin. Plötzlich hatte man auch deutlich mehr Top-Speed. Wobei es sich auch fairerweise so verhielt, dass Mercedes auf einmal überall schnell war. Ähnlich war es bei Red Bull in Austin. Ob es dann der große Bluff war oder man es wirklich einfach zusammenbrachte mit den Temperaturen (vorne wie hinten), vermag ich nicht so eindeutig zu beurteilen, wie manch andere. Jedenfalls ist es irre spannend und nicht mit Erfahrungswerten zu prognostizieren.
 
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