Das ist keine absichtliche Kollision, es war eine Kombination aus Misskommunikation und Taktik (DRS-Zone) sprich exakt das was Timo Glock bereits erklärt hatte.
Sorry, aber nachdem die Fakten auf den Tisch liegen, ist diese Position nicht haltbar. Ich halte Dich im Gegensatz zum völlig verblendeten
@Edy87 für einen intelligenten Menschen.
Diese Nummer kennt drei Schuldige.
1. Red Bull
Formel 1 ist ein Sport. Ein sehr techniklastiger Sport, aber eben ein Sport. Elementarer Bestandteil des Sports ist Fairplay. Im Technikbereich nehmen sich Mercedes und Red Bull in dem Versuch, sich gegenüber dem Gegner Vorteile zu verschaffen und das unter Aus- und teilweise Überdehnung des Reglements nicht viel. M. E. müssten beide Seiten sich da ein paar Prozentpunkte zurücknehmen.
Schlimmer aber ist es, wenn ein junger Fahrer kontinuierlich und erkennbar mutwillig zu einem rücksichtlosen Monster erzogen wird. Wenn man von seinem Elternhaus keinen moralischen Kompass mitbekommen hat, dann ist es zumindest bei einem jungen Fahrer Aufgabe des Teams disziplinierend zu wirken. Das ist bei Red Bull nicht der Fall. Bei Marko und Horner scheint sich die Devise durchgesetzt zu haben: "Hauptsache Sieg, wie ist egal" und dabei ist ihnen jeder Fairplay-Gedanke vollkommen fremd/abhanden gekommen. Was Marko da seit Monaten an gequirlter
raushaut, ist bei einem Mann seines Alters und seiner Lebenserfahrung nur als eklatante Charakterschwäche auszulegen.
Horner/Marko lassen Verstappen die Anweisung geben, dass der wegen vorheriger Verfehlungen im Rennen notwendige Platztausch mit Hamilton taktisch durchzuführen sei, sprich gebe Hamilton die Position, die Du ihm mit unfairen Mitteln verwehrt hast, so zurück, dass er sie umgehend wieder verlieren muss und der Gedanke dieser dem sportlichen Fairplay geschuldeten Regelung komplett ins Negative umgekehrt wird. Eine Misskommunikation gab es wohlmöglich zwischen Hamilton und seinem Team. Es gab sie definitiv nicht zwischen Verstappen und den Verantwortlichen. Für diese Nummer gehört der Rennstall eigentlich gesperrt. Das ist natürlich nicht möglich, da die FIA Red Bull als wichtigen Werbe- und Sympathieträger braucht. Trotzdem wenn sich der Geist von Red Bull (und in Teilen auch der von Mercedes) auf Dauer durchsetzt, ist das kein Sport mehr, sondern ein zum Krieg ausgebauter Schwanzvergleich ohne Regeln.
2. FIA
Brot und Spiele. Eine Skandalschlagzeile ist besser als gar keine Schlagzeile. Diese alt hergebrachten Mittel des Machterhalts scheint in einem komplett kommerzialisierten Sport vielleicht normal. Wenn man schon ein Regelwerk erstellt, um dem Wildwuchs unfairen Verhaltens noch irgendeine Grenze entgegenzusetzen, dann muss diese Grenze wenigstens in sich konsistent eingehalten werden. Hier produziert die FIA einen zunehmend willkürlichen Murks. Jeder Vater/jede Mutter kennt es aus dem Kinderzimmer. Die lieben Kleinen loten genau aus, wie weit sie gehen können, bevor die Eltern dann einen Riegel vor die Selbstsucht schieben. Bei den Rennställen ist dieses kindliche Verhalten auch zu erkennen. Wenn die FIA hier nicht konsistent entscheidet, dann pervertiert diese Nummer immer weiter.
3. Max Verstappen
Hört man Jos Verstappen und Helmut Marko zu, dann kann man erkennen, dass sowohl der Vater als auch der Mentor mit ihrer Rolle bestenfalls überfordert, schlimmstenfalls als Böcke im Garten wüten. Letztlich ist Max Verstappen alt genug, um zu erkennen, dass seine Verhaltensweise mit Sport nichts zu tun hat, weil folgendes erkennbar wahr ist:
Mich persönlich stört, dass es mittlerweile schier unmöglich ist, Verstappen zu überholen. Verstappen handelt jedes mal nach dem gleichen Muster: er wird überholt, bremst anschließend viel zu spät, um neben/vor den Konkurrenten zu kommen, nimmt diesen mit in die asphaltierte Auslaufzone, bleibt vorne. Und da er selbst über die Jahre die Grenzen immer wieder weiter nach hinten verschoben hat, hat er sein Verhalten selbst absolut pervertiert.[...]Mir gefällt einfach nicht, wie wenig Respekt Verstappen in Zweikämpfen vor anderen Fahrern hat.
Vor Jahren war einem gewissen Schumacher auch jedes Mittel Recht, um einen Vorteil zu gewinnen. Überbordender Ehrgeiz machte ihn zum exzellenten Fahrer, der das Wort "fair" aus seinem Wortschatz gestrichen hat. Nach Schummel-Schumi entwickelt sich hier gerade ein Schummel-Max zu einem rücksichtslosen Monster. Dem WM-Titel wird alles untergeordnet. Vorbilder wie Schumacher mögen - bestärkt von moralisch fragwürdigen Gestalten wie Marko - bei Verstappen das Gefühl auslösen, dass nach Jahren auch ein u.a. mit unfairen Mitteln gewonnener Titel in den Augen der Öffentlichkeit ein Titel ist. Die Erinnerung an das Unfaire wird verblassen. Da ist definitiv keine gute Entwicklung.
Natürlich ist es für den jungen Max schwer zu verkraften, dass es trotz hervorragender Leistungen u. U. nicht zum Titel reicht, weil der gegnerische Rennstall seine Hausaufgaben zum Schluss der Saison etwas besser gemacht hat. Vielleicht wird Fernando Alonso von den kenntnisarmen Gelegenheitsbetrachtern dieses Sports nie als großer Weltmeister betrachtet werden, das Duell mit Sebastian Vettel auf Biegen und Brechen bis ins letzte Rennen der WM 2011 wird denn Kennern aber als Beispiel in Erinnerung bleiben, wie man fair bei allem Frust akzeptieren kann, dass man für einen Rennstall fährt, der das Entwicklungsmomentum auf der Zielgeraden verloren hat. Verstappen sollte daher einmal tief in sich gehen. So geht es nicht weiter.