Sehr unterhaltsames Rennen ... über Langeweile kann man sich nicht beklagen.
Da ich weder Hamilton noch Verstappen allzu sympatisch finde, drohe ich wenigstens nicht mich allzu sehr während des Rennens aufzuregen.
In Monza hab ich glatt gegrinst...
Bei der Aufregung um Verstappen und Hamilton geht glatt ein wenig unter, dass die Ferrari sich ein hübsches Duell geliefert haben, oder wie durchwachsen es für Vettel lief, nachdem Tsunoda und Räikkönen etwas sehr auf Kontakt auswaren...
Was soll der ****** von Bottas? Mercedes richtig dreckig. Hoffentlich gibt das eine Strafe.
Wieso?
Es gibt hinter dem SafetyCar eine Delta-Zeit wie schnell und wie langsam die Piloten fahren dürfen.
Wenn Hamilton sich an das Zeit-Minimum und Bottas sich an das Zeit-Maximum hält, dann ist das schon ok.
Für Verstappen spielte das eh keine große Rolle. Wäre er zusammen mit Bottas in die Box gekommen, dann wäre er auch hinter diesem rausgekommen.
Das war übrigens anscheinend die gleiche Stelle wie bei Leclerc und da gab es auch eine rote Flagge. Kann also gut sein, dass RB sogar auf rote Flagge spekuliert hat.
Das ist halt ein mutiges Gambling und am Ende wird der mutige belohnt. Das hätten andere auch machen können, aber sind auf die sicherste Variante gegangen.
Kaum.
Verstappens Ziel musste es sein an Bottas vorbei zu kommen. Eine Möglichkeit war der Undercut ... aber das fiel durch die SC-Phase quasi aus, weil Bottas ja zum Wechsel kam.
Währe er zusammen mit Bottas in die Box gekommen ... was hätte er davon gehabt?
Und unabhängig von der eventuellen (!) roten Flagge war es für Verstappen und Red Bull reizvoll draußen zu bleiben. Damit hätte er vielleicht mit frischeren Reifen im zweiten Stint was reißen können.
Und wenns nicht aufgeht ... schlimmer als Platz 3 wärs nicht geworden ... und jener hätte auch in Aussicht gestanden, wenn Verstappen hinter dem SC gestoppt hätte.
Man kann sich vielleicht fragen was passiert wäre, wenn Mercedes die Strategie gesplittet hätte. Der Funkspruch an Verstappen draußen zu bleiben kam, als Hamilton in die Box abgebogen war.
Aufgrund dessen, dass Hamilton - glaube ich - 8 Runden mit dem Start-Satz im Q2 gefahren war - konnte man jedoch ohnehin annehmen, dass er seine Reifen wechseln würde.
Ggf wäre dann Bottas vor Verstappen und Hamilton gewesen ... dann hätte Verstappen immernoch die Chance auf einen Undercut gegen Bottas gehabt.
Schumacher junior hat übrigens auch Verstappen in Austin zum Sieg mitverholfen. Der heimliche Star für Red Bull.
Mehr oder weniger.
Schumacher brachte zwar Verstappen DRS auf der Geraden, kostete diesem aber dafür vorher in den Kurven Zeit.
Wäre Schumacher nicht gewesen, dann wäre die Lücke von Verstappen auf Hamilton womöglich nicht auf unter 1 Sekunde geschrumpft und das "Schumacher-DRS-Geben" für Verstappen garnicht "nötig" gewesen.
Ham lässt aber auch kein Platz....Verstappen musste Gerade aus....sonst hätte es Gekracht
Ach komm ... Hamilton ist weit vor Verstappen (ne ganze Wagenlänge), als beide die Kurve anfahren.
Verstappen hatte nie vor, die Kurve innerhalb der Streckenbegrenzungen zu durchfahren. Und dann kann man natürlich viel später bremsen, wenn man nicht irgendeinen Kurvenradius anstreben muss.
Bei RTL wurde gesagt, dass das völlig in Ordnung war. Die 10 Auto Abstand-Regel gilt wohl bei stehendem Start nicht.
Ich find das teilweise verwirrend, was gilt und was nicht, wenn es während des Rennens zu einem weiteren stehenden Start kommt.
Einerseits gelten die SafetyCar-Regeln (man fährt die Runde hinter dem SC ... ungleich der Formationsrunde zu Beginn) und man darf mit dem Team kommunizieren (ungleich der Formationsrunde, wo ein "Coaching" nicht erlaubt ist). Andererseits gilt die Abstandsregel der "normalen" SC-Phasen nicht.
Ist eine practice Start Strafe schon vom Tisch?
Ein "practice start" ist ja eher einer, bei dem man am Ende der Boxenausfahrt anhält und das Start-Prozedere durchläuft. Jene Art von Starts - die ja quasi auf der Strecke stattfinden - darf nur in einem klar definierten Bereich stattfinden (wegen der fahrenden Autos auf der Strecke).
Wie Verstappen aus dem Ende der Boxengass losfährt, nachdem das SC sich in Bewegung setzt, ist vermutlich nicht klar geregelt. Zumal dort ja in dem Moment kein fahrendes Auto von hinten droht.
Also Perez Leistung ist heute unter aller Sau.....
Perez' Q3 lief nicht gerade ideal.
Während Verstappen nochmal frische Reifen bekommen hat, war Perez mit mehr Sprit unterwegs und mit den angefahrenen Reifen draußen geblieben. Nach einer "Abkühl-Runde" versuchte er dann einen weiteren Versuch, musste dabei aber an Norris vorbei, was anfangs etwas dirty air brachte.
Keine Ahnung, warum man ihn nicht auch nochmal in die Box holte. Jedenfalls fiel er so dann hinter Leclerc zurück, der auch nochmal mit neuen Reifen ankam.
Im Rennen wars dann am Start knapp und gegenüber Leclerc hatte Perez dann auf der Geraden ein Speed-Defizit. Nicht leicht da zu überholen.
Dass er wegen dem Boxenstop in der SC-Phase mehrere Plätze verliert, ist nicht gerade Perez' Schuld.
Abgesehen davon, dass Perez beim Restart mehr oder weniger vergisst, dass Leclerc noch irgendwo zwischen ihm und der Mauer sein dürfte, kann man ihm eigentlich wenig zum Rennen vorwerfen.
Wartet doch erstmal die Fakten ab.
Durchaus eine gute Einstellung.
Mir war da auch ziemlich unklar, was da Verstappen und Hamilton jeweils im Kopf hatten.
Verstappen kriegt die Anweisung, Hamilton "strategisch" vorbei zu lassen und nimmt Gas raus ... zuckt aber halbherzig in die Streckenmitte, nachdem Hamilton sich rechts außen hält. Das wirkt ein wenig so, als war Verstappen sich unsicher, ob Hamilton links oder rechts vorbei will.
Hamilton macht da auch nicht den besten Eindruck. Verstappen geht da klar vom Gas ... warum fährt er dann ausgerechnet weiter in dessen Windschatten, nachdem er sich vorher (weil Verstappen Kurve 1 abkürzte) ungerecht behandelt fühlt? Gewiss ... er will da beim DRS Detection Point nicht knapp vor Verstappen liegen. Dieses "Alibi-Vorbeilassen" haben ja schon mehrere gemacht oder zumindest probiert.
Die Fakten - also dass Verstappen tatsäclich gebremst hat - die gab es ja erst später.
Die 10-Sekunden-Strafe und die 2 Strafpunkte sind - denke ich - das passende Strafmaß.
Sind halt die 10 Sekunden für "causing a collision", wie sie z.B. Hamilton in Silverstone bekam.
Letztlich schmerzen sie Verstappen wenig, weil er quasi das Glück hatte, dass Bottas sich beim Restart verbremste und so lange Zeit hinter Ricciardo festhing.
Gewissermaßen hatte Verstappen da noch Glück, dass er da keinen Plattfuß abbekam. Denn das hätte ihn durchaus noch weiter zurückwerfen können.
Angeblich soll Hamilton gar nicht gewusst haben, dass Verstappen ihn vorbei lassen soll. Wenn das auf Kommunikationsproblemen zurückzuführen ist, dann sollten sich die Leute schämen, die Verstappen hier beschimpft und verteufelt haben.
Wenn aber Hamilton nicht weiß, dass er vorbeigelassen wird, passiert das was da zu sehen ist.
Verstappen hingegen hatte ihm längst die Möglichkeit gegeben, aber Hamilton nahm es nicht an, unter anderem auch, weil er nicht kommuniziert bekam, dass Verstappen ihn vorbei lässt aufgrund Anweisung/Strafe.
Die Anweisung vom RB-Team an Verstappen kam erst wenige Kurven zuvor. So schnell konnte Mercedes Hamilton garnicht Bescheid geben.
Meine Ansicht zum Versuch Hamilton vorbei zu lassen. Wenn man abkürzt und sich somit einen Vorteil verschafft, sollte man diesen Vorteil abgeben, indem man den Gegner vorbei lässt. Wenn man den Gegner dann an der für einen selbst günstigsten Stelle vorbei lässt, ist das schon dreist, vielleicht auch unsportlich, aber meines Wissens nach nicht unbedingt verboten. Man sollte aber dem Gegner auch klar signalisieren, was man tut, indem man zumindest die Ideallinie verlässt. Auf der Ideallinie zu verlangsamen geht absolut gar nicht, damit widerspricht man sämtlichen Grundsätzen des Rennsports.
Verstappen ist nicht der erste der diesen "cheeky move" macht, dass man sich eine Position unfair holt und diese nue hlabherzig zurück gibt, um sie gleich darauf erneut zu kassieren.
Im Grunde genommen entspricht das dann ja einem "leaving the track and gaining a lasting advantage" ... gerade im letzteren Punkt.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Regeln da zukünftig noch etwas präzisiert werden (z.B. wie lange man hinter dem Gegner her fahren muss, wenn man ihn wieder durchgelassen hat)
Ich fand es sehr bezeichnend, dass RB VER beim 3. Start (2. Restart) mit Medium (C3) für über 30 Runden ins Rennen schickt. Klar, sowas kann funktionieren, wenn man den Reifen pampern kann, angesichts der Leistungen, die VER in Sektor 1 bringen musste, um genug Abstand vor HAM für die Gerade zu finden, ist das aber zu viel. VER beklagte sich am Ende des Rennens auch, dass die Reifen tot wären, was in der Nachberichterstattung von einem Renningenieur bestätigt wurde - da war so gut wie kein Gummi mehr auf der Lauffläche drauf. Das ist in zweierlei Hinsicht erschreckend: Es zeigt, dass RB beim Restart irgendwie VER vor HAM bekommen wollte, im dem Wissen, dass VER sich dann immer aggressiver wehren musste. Ferner, ein Boxenstop kam für RB nicht in Frage, auch nachdem HAM vorbei war. Man befürchtete, hinter OCO oder sogar BOT zu fallen, die er zwar wohl leicht bekommen hätte, aber auch zeigt, wie wenig man hier um Sicherheit besorgt ist. Punkte und WM ist alles was zählt.
Ich fand die Reifenwahl sehr nachvollziehbar.
Gewiss ... Mercedes funkte Hamilton nicht ohne Grund an "you are on the right tyre" ... aber Red Bull hatte halt zu schauen, wie man an Hamilton vorbei kommt. Der erste Restart auf harten Reifen ging in die Hose ... da war die Wahl des Mediums für den folgenden Restart durchaus attraktiv.
Zu dem Zeitpunkt ist dann nichtmal klar, wie das weitere Rennen verläuft ... und ob man den C3 wirklich die ganzen 30 Runden fahren wird.
Mit weniger VSC-Phasen hätte Verstappen einen größeren Abstand auf die Verfolger-Gruppe gehabt und sich dann wohl neue Reifen geholt.
Nach SC-Phase und 2 Rennabbrüchen war es nicht auszuschließen, dass noch eine weitere SC-Phase kommen
könnte. Wären Hamiltons Reifen dann schon hinreichend alt gewesen, hätte Verstappen seine gewechselt.
Ich finde es äußerst fragwürdig, wenn sich Horner nach dem Rennen Charlie (Whiting) zurückwünscht. Übersetzt für Deutsche und mal die englische Höflichkeit weggelassen, ist das ein Faustschlag gegen Masi.
Ich habe diese Saison eine Gewisse Hochachtung für Masi entwickelt, wie ruhig der am Funk bleiben kann, selbst wenn die Teams sich in ihren Darstellungen teils seeeeehr weit aus dem Fenster lehnen.
Dass Horner die Schuld für die "chaotische" Natur des Rennens bei Masi sieht ... finde ich daneben.
Ich wüsste auch nicht, was Whiting in der Situation groß anders gemacht hätte.