Kann mich noch an 1992 bis 1997 an den Renault V10 Motor errinern der am besten war....dann kam der Ausstieg....Williams übernahm die Motoren 1998 und nannten es Mechachrome....1999 Supertec was auch BAR hatte...bei Benetton war es Playlife....sie waren aber gegen die Werksmotoren von Ferrari und Mercedes Chancenlos....es fehlten locker 60 bis 80 PS zur Spitze....
Die Motoren wurden nicht von Williams "Mecachrome" genannt, sondern Mecachrome ist der Name eines Zulieferers in der Automobil-Industrie.
Williams war einfach nur ein Kunde, so wie auch Benetton.
Die Auswahl-Möglichkeiten für beide Teams waren auch begrenzt.
Ferrari war nicht der größte Fan von Kunden-Teams ... zumindest nicht, wenn diese einem "gefährlich" werden konnten. BMS/Lola und später Sauber waren da in den 90gern schon Ausnahmen.
Ron Dennis hatte damals mit Mercedes/Ilmor einen Exklusiv-Vertrag abgeschlossen ... wodurch sich Sauber ja einen neuen Lieferanten suchen musste.
Die anderen Antriebe galten zu dem Zeitpunkt auch nicht unbedingt als stärker, als das 1997-Renault-Aggregat.
Werder der Peugeot (der im McLaren enttäuschte und Ligier antrieb), noch der in die Jahre gekommene Ford Z-Tec, noch der Honda-Antrieb der nach dem Rückzug von Honda von der Honda-Tochter "Mugen" nur mäßig weiterentwickelt wurde und erstrecht nicht der Arrows-Motor (nachdem Tom Walkinshaw sich bei der Hart-Motorenschmiede eingekauft hatte).
Erst als BMW und Honda wieder in die F1 zurückkehrten, gab es für andere "Big Teams" außer Ferrari und McLaren wieder Motoren zu erwerben, die mit den Antrieben von Ferrari und Mercedes mithalten konnten.
Die Verknüpfung zwischen Mecachrome und Renault bestand schon in den 80gern. Die Motoren wurden von Renault entwickelt. Mecachrome lieferte Teile und bereitete die Motoren auf den Renneinsatz vor.
Als der französische Staat einen Großteil seiner Anteile verkaufte und Renault privatisiert wurde - was zum Rückzug aus der Formel 1 führte - zahlte Mecachrome einen nicht genauer benannten Betrag an Renault für die bisherige Entwicklungsleistung.
Die Motoren wurden nach wie vor von Mecachrome vorbereitet, jedoch nicht mehr groß weiterentwickelt.
"Playlife" war lediglich ein Branding eines Sponsors ... so wie es auch mit "TAG" bei den Porsche-Motoren im McLaren und den Renault-Motoren im RB der Fall war.
Supertec war eine Firma von Flavio Briatore und Bruno Michel (dem später das Spyker-Team gehörte und der bis zur Insolvenz Anteilseigner bei Force India war). Die Firma wurde gegründet, um die ehemaligen Renault-Motoren von Mecachrome zu leasen. Ob nun Mecachrome oder Supertec die Motoren für den Renneinsatz vorbereitet hat, weiß ich nicht.
Im Grunde genommen waren es - wie gesagt - weiterhin die gleichen Antriebe (wie 1997) und das "Branding" durch Playlife blieb gleich.
"Playlife" ist übrigens eine Marke für Freizeitkleidung und eine Tochter von der Kleider-Marke Benetton. "Benetton Playlife" waren also zwei Klamotten-Markennamen hintereinander.
Als Supertec einen finanzielle Kollaps erlitt, kaufte Renault das Eigentum von Supertec zurück und kehrte in die F1 zurück.
Fortan wurden die Antriebe wieder bei Renault entwickelt ... aber weiterhin bei Mecachrome für den Renneinsatz vorbereitet.
Das ist teilweise auch bei den anderen Renault-Mecachrome-Motoren in anderen Rennserien wie zum Beispiel Renault Eurocup (fusioniert mit FREC), Formel 2 und Formel 3 der Fall.
Auch heute noch ist Mecachrome in den Renneinsatz des Renault/Alpine-Teams involviert.
Die Situation bei "Red Bull Power Trains" ist teilweise anders ... aber teilweise auch ähnlich.
So wie in den 90gern die Entwicklung bei Renault stattfand und die Vorbereitung bei Mecachrome, so hat Honda die Motoren - wie Karmakaze schon nannte) in Sakura vorgenommen, während die Wartung und Vorbereitung der Antriebe in der Honda-Niederlassung in Milton Keynes stattfand ... welche von Red Bull übernommen wurde. Teilweise hat man dort Honda-Personal übernommen, teilweise hat man welches von der Konkurrenz abgeworben.
Inwiefern RBPT in der Lage sein wird, den Antrieb weiter zu entwickeln ist fraglich. Letztlich ist Red Bull die Entwicklungskosten nur sich selbst schuldig. Motoren-Schmieden wie Mecachrome, Hart, AER/Judd usw. müssen halt schauen, dass sie die Entwicklungskosten über den Kaufpreis reinbekommen. Kfz-Hersteller die als Motoren-Hersteller fungieren rechnen ggf. den Werbeeffekt durch die F1-Motoren entgegen, auch wenn sie nicht als F1-Team antreten (BMW, Yamaha, zeitweise Ford, Honda, Mercedes, Renault...).
Da ist dann schon ein klarer Unterschied zu dem, was Red Bull an Entwicklungskapaziten aufbauen und freisetzen kann ... und was bei Mecachrome möglich war, um ggf. die Renault-Antriebe weiterzuentwickeln.