Formel 1 Saison 2022 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Eric

Maximo Lider
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Die Renault-Motoren wurden damals nicht mehr gross weiterentwickelt. Williams und Bennetton sind im Prinzip jahrelang mit einem Motor Stand Ende 1997 gefahren, der immer weiter hinter die Konkurrenz zurückfiel. Das war aber mehr eine Notlösung, bis man dann später mit BMW und Renault wieder werksseitige Unterstützung hatte. Red Bull hat das Personal von Honda hingegen zum Teil übernommen und wird auch de facto noch ne ganze Weile von Honda unterstützt werden, auch wenn auf den Motoren nicht mehr Honda draufsteht. Die gehen das sehr ambitioniert an. Und da ist es auch deutlich besser, wenn es nur Probleme mit der Haltbarkeit als mit der Performance gibt. Williams und Bennetton hatten in der Zeit mit den Mecachrome/Playlife Motoren kein einziges Rennen gewonnen. Red Bull wird das sicher nicht passieren.
 

karmakaze

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Red Bull hat das Personal von Honda hingegen zum Teil übernommen und wird auch de facto noch ne ganze Weile von Honda unterstützt werden, auch wenn auf den Motoren nicht mehr Honda draufsteht.
Richtig. Das große Aber, soweit ich es mitbekommen habe wurde das Aggregat in Sakura bei Honda weiterentwickelt und wird dort auch gefertigt. Das ist in zweierlei Hinsicht ungünstig. Erstens, daran waren dann vielleicht nicht mehr die von RBPT übernommenen Kräfte genauso intensiv beteiligt und wer daran in Sakura wirklich noch arbeitet, ist unklar. Im F1t gab es mal das Gerücht, dass Honda die allermeisten Ingenieure abgezogen hat. Zweitens, die Sache kam reichlich spät raus. Entsprechend gab es Gerüchte, dass das wohl ein ganz schönes Chaos verursacht hat, mit wechselnden Zuständigkeiten und Kompetenzen. Kurzum, während die allermeisten Hersteller seit Sommer mit Hochdruck an den zu homologisierenden Motoren arbeiteten, kann man das von Honda und RBPT vielleicht nicht behaupten.
 

Professor Moriarty

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Einerseits ist die Konkurrenzfähigkeit mit dem Blick nach vorne in der Performance schon noch essenzieller (die hat Honda/RB definitiv), andererseits müssen die Dinger auch halten (da hab ich etwas Bauschmerzen). Das kann auch ein großes, diffiziles Problem sein.

Bei Mercedes ist Letzteres der Fall (bis dato), aber die Performance liegt hinter Ferrari und Red Bull. Von Renault mal ganz abgesehen, so schlecht scheinen die nicht zu gehen. Die werden oft vergessen. Ferrari hat wohl beiderseits (Stand jetzt) einen sehr guten Job gemacht. Bei Silber, so wirkt es, hat man nicht nur mit der Abstimmung noch große Probleme.

Das beste Szenario wäre für Mercedes, wenn sie das größte Potenzial haben (in allen Bereichen), aber es noch 2-3 Wochen oder zum Teil länger dauert und die Under- bzw. Overcut Varianten zwar momentan besser funktionieren, aber im Endeffekt schneller an die Leistungsgrenzen kommen. Aston Martin ist vom Prinzip her das einzige Team mit der Lösung, was nicht in die Gänge kommt.

Red Bull ist momentan viel weiter, als Mercedes. Wenngleich auch fehleranfällig. McLaren und Williams haben mit ihren Downwash-Konzepten genau so oder ähnliche Probleme. Abschreiben sollte man Mercedes jedoch nie mit deren extrem guter, lösungsorientierter Entwicklungsarbeit. Das war 2021 schon krass, wo man ihrem Konzept so viel Steine in den Weg lag. Dennoch hat man es vor allem am Ende hinbekommen. Sinn hat deren extreme Interpretation ja schon. Problematisch könnte aber auch sein, dass recht viele abgeworben wurden.

Zum Rennen heut. Ich bin ja wirklich eher puristisch in der F1 und nicht jede Strecke sollte nach Schema F am Reißbrett entwickelt werden. Da bin ich schon für mutig erfrischende Ansätze. Die Strecke wirkt aber etwas drüber, wenn eben jemand mal etwas drüber fährt, Fehler passieren oder es bei Zweikämpfen übertreibt. Daher erwarte ich leider ein Chaos, wo es den ein und anderen erwischen wird.
 

desl

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Kann mich noch an 1992 bis 1997 an den Renault V10 Motor errinern der am besten war....dann kam der Ausstieg....Williams übernahm die Motoren 1998 und nannten es Mechachrome....1999 Supertec was auch BAR hatte...bei Benetton war es Playlife....sie waren aber gegen die Werksmotoren von Ferrari und Mercedes Chancenlos....es fehlten locker 60 bis 80 PS zur Spitze....

Die Motoren wurden nicht von Williams "Mecachrome" genannt, sondern Mecachrome ist der Name eines Zulieferers in der Automobil-Industrie.

Williams war einfach nur ein Kunde, so wie auch Benetton.
Die Auswahl-Möglichkeiten für beide Teams waren auch begrenzt.
Ferrari war nicht der größte Fan von Kunden-Teams ... zumindest nicht, wenn diese einem "gefährlich" werden konnten. BMS/Lola und später Sauber waren da in den 90gern schon Ausnahmen.
Ron Dennis hatte damals mit Mercedes/Ilmor einen Exklusiv-Vertrag abgeschlossen ... wodurch sich Sauber ja einen neuen Lieferanten suchen musste.
Die anderen Antriebe galten zu dem Zeitpunkt auch nicht unbedingt als stärker, als das 1997-Renault-Aggregat.
Werder der Peugeot (der im McLaren enttäuschte und Ligier antrieb), noch der in die Jahre gekommene Ford Z-Tec, noch der Honda-Antrieb der nach dem Rückzug von Honda von der Honda-Tochter "Mugen" nur mäßig weiterentwickelt wurde und erstrecht nicht der Arrows-Motor (nachdem Tom Walkinshaw sich bei der Hart-Motorenschmiede eingekauft hatte).

Erst als BMW und Honda wieder in die F1 zurückkehrten, gab es für andere "Big Teams" außer Ferrari und McLaren wieder Motoren zu erwerben, die mit den Antrieben von Ferrari und Mercedes mithalten konnten.

Die Verknüpfung zwischen Mecachrome und Renault bestand schon in den 80gern. Die Motoren wurden von Renault entwickelt. Mecachrome lieferte Teile und bereitete die Motoren auf den Renneinsatz vor.

Als der französische Staat einen Großteil seiner Anteile verkaufte und Renault privatisiert wurde - was zum Rückzug aus der Formel 1 führte - zahlte Mecachrome einen nicht genauer benannten Betrag an Renault für die bisherige Entwicklungsleistung.

Die Motoren wurden nach wie vor von Mecachrome vorbereitet, jedoch nicht mehr groß weiterentwickelt.
"Playlife" war lediglich ein Branding eines Sponsors ... so wie es auch mit "TAG" bei den Porsche-Motoren im McLaren und den Renault-Motoren im RB der Fall war.


Supertec war eine Firma von Flavio Briatore und Bruno Michel (dem später das Spyker-Team gehörte und der bis zur Insolvenz Anteilseigner bei Force India war). Die Firma wurde gegründet, um die ehemaligen Renault-Motoren von Mecachrome zu leasen. Ob nun Mecachrome oder Supertec die Motoren für den Renneinsatz vorbereitet hat, weiß ich nicht.
Im Grunde genommen waren es - wie gesagt - weiterhin die gleichen Antriebe (wie 1997) und das "Branding" durch Playlife blieb gleich.

"Playlife" ist übrigens eine Marke für Freizeitkleidung und eine Tochter von der Kleider-Marke Benetton. "Benetton Playlife" waren also zwei Klamotten-Markennamen hintereinander.


Als Supertec einen finanzielle Kollaps erlitt, kaufte Renault das Eigentum von Supertec zurück und kehrte in die F1 zurück.
Fortan wurden die Antriebe wieder bei Renault entwickelt ... aber weiterhin bei Mecachrome für den Renneinsatz vorbereitet.
Das ist teilweise auch bei den anderen Renault-Mecachrome-Motoren in anderen Rennserien wie zum Beispiel Renault Eurocup (fusioniert mit FREC), Formel 2 und Formel 3 der Fall.

Auch heute noch ist Mecachrome in den Renneinsatz des Renault/Alpine-Teams involviert.



Die Situation bei "Red Bull Power Trains" ist teilweise anders ... aber teilweise auch ähnlich.

So wie in den 90gern die Entwicklung bei Renault stattfand und die Vorbereitung bei Mecachrome, so hat Honda die Motoren - wie Karmakaze schon nannte) in Sakura vorgenommen, während die Wartung und Vorbereitung der Antriebe in der Honda-Niederlassung in Milton Keynes stattfand ... welche von Red Bull übernommen wurde. Teilweise hat man dort Honda-Personal übernommen, teilweise hat man welches von der Konkurrenz abgeworben.

Inwiefern RBPT in der Lage sein wird, den Antrieb weiter zu entwickeln ist fraglich. Letztlich ist Red Bull die Entwicklungskosten nur sich selbst schuldig. Motoren-Schmieden wie Mecachrome, Hart, AER/Judd usw. müssen halt schauen, dass sie die Entwicklungskosten über den Kaufpreis reinbekommen. Kfz-Hersteller die als Motoren-Hersteller fungieren rechnen ggf. den Werbeeffekt durch die F1-Motoren entgegen, auch wenn sie nicht als F1-Team antreten (BMW, Yamaha, zeitweise Ford, Honda, Mercedes, Renault...).

Da ist dann schon ein klarer Unterschied zu dem, was Red Bull an Entwicklungskapaziten aufbauen und freisetzen kann ... und was bei Mecachrome möglich war, um ggf. die Renault-Antriebe weiterzuentwickeln.
 

karmakaze

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Einerseits ist die Konkurrenzfähigkeit mit dem Blick nach vorne in der Performance schon noch essenzieller (die hat Honda/RB definitiv), andererseits müssen die Dinger auch halten (da hab ich etwas Bauschmerzen). Das kann auch ein großes, diffiziles Problem sein.

Bei Mercedes ist Letzteres der Fall (bis dato), aber die Performance liegt hinter Ferrari und Red Bull. Von Renault mal ganz abgesehen, so schlecht scheinen die nicht zu gehen. Die werden oft vergessen. Ferrari hat wohl beiderseits (Stand jetzt) einen sehr guten Job gemacht. Bei Silber, so wirkt es, hat man nicht nur mit der Abstimmung noch große Probleme.

Das beste Szenario wäre für Mercedes, wenn sie das größte Potenzial haben (in allen Bereichen), aber es noch 2-3 Wochen oder zum Teil länger dauert und die Under- bzw. Overcut Varianten zwar momentan besser funktionieren, aber im Endeffekt schneller an die Leistungsgrenzen kommen. Aston Martin ist vom Prinzip her das einzige Team mit der Lösung, was nicht in die Gänge kommt.

Red Bull ist momentan viel weiter, als Mercedes. Wenngleich auch fehleranfällig. McLaren und Williams haben mit ihren Downwash-Konzepten genau so oder ähnliche Probleme. Abschreiben sollte man Mercedes jedoch nie mit deren extrem guter, lösungsorientierter Entwicklungsarbeit. Das war 2021 schon krass, wo man ihrem Konzept so viel Steine in den Weg lag. Dennoch hat man es vor allem am Ende hinbekommen. Sinn hat deren extreme Interpretation ja schon. Problematisch könnte aber auch sein, dass recht viele abgeworben wurden.

Zum Rennen heut. Ich bin ja wirklich eher puristisch in der F1 und nicht jede Strecke sollte nach Schema F am Reißbrett entwickelt werden. Da bin ich schon für mutig erfrischende Ansätze. Die Strecke wirkt aber etwas drüber, wenn eben jemand mal etwas drüber fährt, Fehler passieren oder es bei Zweikämpfen übertreibt. Daher erwarte ich leider ein Chaos, wo es den ein und anderen erwischen wird.
Bezüglich der Motoren bin ich noch unsicher. Spulen wir mal ein Jahr zurück: Da hat Honda die ersten Rennen auch besser ausgesehen bis die erste Generation Vibrationsprobleme im Alter bekam. Generation 2 war dann selbst frisch dem Mercedes nicht mehr ganz gewachsen. Heuer ist eine Leistungseinschätzung schwer, da die Mercedes-Teams überwiegend mit PP kämpfen und viel Flügel fahren müssen, um den Verlust an DF durch hohe Bodenfreiheit als Mittel gegen PP auszugleichen. Sofern oder sobald, so man will, diese die PP-Probleme im Griff haben, können wir eine bessere Einschätzung treffen. Auch wird abzuwarten sein, wie sich die Motoren mit einem gewissen Alter verhalten. Eines sollte jedoch beachtet werden, die FIA und Liberty wollten nie eine Dominanz der Mercedes-Motoren. Entsprechend zielt der Engine Freeze genau darauf ab, allen Herstellern eine vergleichsweise gleiche Basis zu geben, im Speziellen RB nach Ausscheiden von Honda. Es war also auch zu erwarten, dass Ferrari, wo man sich nicht sicher ist ob es nun Split Turbo oder Joint Turbo ist, und Renault (Split Turbo) für 2022 massiv vorbereiteten und jetzt erst einmal aufgeholt zu haben scheinen. Renault muss man da auch mal lobend erwähnen. Nicht wenige, auch ich, denken, dass die Alpines wegen dem Motor so gut abschneiden, nicht wegen der von erwähnten rudimentären Aerodynamik.
 

Professor Moriarty

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Richtig. Bei Mercedes besteht noch die Hoffnung, dass es an viel Flügel liegt und sich die Probleme im Laufe der Zeit relativieren. Gut möglich aber auch, dass sie hier mal auf falsche Pferde gesetzt haben.

Exakt, Renault geht da bei vielen unter. Selbst Marko erwähnt sie nicht bei der Aufzählung.


Mich verwundert deren Stärke angesichts des noch konservativen Konzepts auch. Ich vermute ebenso eher, dass der Renault-Antrieb stärker ist, als viele denken.

Bei Red Bull/Honda sind mir das trotz der Performance gerade zu viele PU Probleme. Mich würde es nicht wundern, wenn es auch heut wieder Probleme gibt.
 
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karmakaze

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Richtig. Bei Mercedes besteht noch die Hoffnung, dass es an viel Flügel liegt und sich die Probleme im Laufe der Zeit relativieren. Gut möglich aber auch, dass sie hier mal auf falsche Pferde gesetzt haben.

Exakt, Renault geht da bei vielen unter. Selbst Marko erwähnt sie nicht bei der Aufzählung.


Mich verwundert deren Stärke angesichts des noch konservativen Konzepts auch. Ich vermute ebenso eher, dass der Renault-Antrieb stärker ist, als viele denken.

Bei Red Bull/Honda sind mir das trotz der Performance gerade zu viele PU Probleme. Mich würde es nicht wundern, wenn es auch heut wieder Probleme gibt.
Hast du diesen krassen Motor von Ferrari schon gesehen?:

Was ein Layout!
 

Kalle6861

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Was geht denn mit Ocon?
Hat der was vorn helm bekommen? Der zerstört Alpine komplett das Rennen!
 

Kalle6861

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So bekommt man den regelverstoß von Red Bull Perez jetzt noch vorm Restart geregelt oder gibts wieder ne Amnestie?
 

L-james

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Perez hat Sainz vorbeigelassen, aber war da Sainz wirklich vorne bei der Boxenausfahrt? Die Stewards werden es schon richtig gesehen haben, war aber brutal eng.
 

Kalle6861

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Gott gehen mir diese Blockwart Petzereien jetzt schon wieder auf den sack von dem Kind. man, man ,man
Hört auf den Funk zu übertragen bitte.
 
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