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Naja, mich hats halt gewundert, dass Aston Martin auch im zweiten Stint die C3 aufzog. Alonso schien damit umgehen zu können und machte da gegenüber Stroll und Ocon im Endeffekt Zeit gut. Stroll hingegen erweckte auf mich den Eindruck, dass er zwar anfangs Hamilton noch in Schach halten konnte, aber recht bald mit dem Reifenabbau Probleme bekam.Zu Aston Martin sei noch gesagt, dass STR nach zwei – wie du schriebst – mäßig langen Stints auf C3 wohl auf C1 ging, da man ihm wohl 32 Runden auf C2 nicht zutraute. Als man dann die Wahl bei ALO anging (der ja noch je einen frischen C2 und C1 gehabt haben dürfte) und C1 scheinbar beim Teamkollegen funktionierte, entschied man sich womöglich genau deswegen auch für C1.
Ein Erklärungsversuch zu beiden: Man darf nicht vergessen, dass Soft hier C3 hieß - everybody's darling, da man den Reifen (fast) überall fährt und daher kennt. Medium ist C2 und den kennt man deutlich weniger, zumal die Race Sims am Freitag auch wenig aussagekräftig waren. Hard und C1 ist man bisher nur in Bahrain gefahren und auch dort gab es schon Bedenken, obwohl der dann sehr gut funktionierte (aber bei deutlich höherer Außentemperatur). Eine gewisse Präferenz für C3 ist daher durchaus verständlich, gerade wenn man Setupbeschwerden hat, die darin bestehen, die Reifen nicht richtig warm zu bekommen, insbesondere Aston Martin. Neben der Unkenntnis über C1 kommt bei LEC hinzu, dass Ferrari den Boliden einfach nicht versteht (unten dazu mehr). Auf C1 stellte sich im ersten Stint bei LEC auch schnell Rutschen und wohl auch Graining ein, sodass man den Reifen irgendwann einfach nur loswerden wollte, was ja später selbst auf VER und RB zutraf. Was mich hier etwas erstaunte, war, dass man es dann im dritten Stint nochmal mit C1 versuchte, obwohl LEC noch einen frischen C2 gehabt haben müsste (dass man für Stint 2 hingegen nen C3 wählte, ist verständlich).
Ja im ersten Moment war es sehr verwirrend, dass Leclerc schon nach 17 Runden den harten Reifen abgab ... aber wie ja schon erwähnt, er verlor den Anschluss an Gasly und Piastri. Wäre er länger mit dem Hard unterwegs gewesen, dann wäre es recht fraglich gewesen, ob er die dabei verlorene Zeit mit kürzeren Stints (und mehr "pushen") auf den Folge-Reifensätzen hätte reinholen können.
Bemerkenswert ist, dass Leclerc (C3) und Sainz (C2) im zweiten Stint sehr ähnliche Zeiten fuhren. Nachdem er also den ersten Reifensatz los war, lief es für Leclerc nicht schlecht.
Die Erfahrungen im ersten Stint führten aber dazu, dass Leclerc so garnicht einverstanden war, als man ihm vor dem zweiten Boxenstop sagte, er bekomme nochmal die C1 drauf. Er meldete sich über Funk, dass er nochmal Soft wollte.
Naja, er hat dann - wie bekannt - nochmal Hard bekommen und danach bis zum Rennende am Funk geschwiegen.
Leclercs Pace und die von Sainz waren im dritten Stint etwa gleich.
Leclerc äußerte sich später, dass man nicht so recht verstehe, warum der gleiche Reifen mal funktioniere ... und mal nicht.
Nach dem Rennen fragte Leclerc, ob Sainz auch Probleme mit dem Hard gehabt hatte, aber bekam die Antwort, dass es für Sainz der schnellste Reifen gewesen wäre.
Nunja ... Sainz hatte den C1 ja auch nur im letzten Stint gefahren, während Leclerc nur im ersten damit Probleme hatte.
Klar stellt sich die Frage, warum man nicht den C2 nahm, obwohl dieser bei Sainz nun im ersten und zweiten Stint nicht sooo schlecht performt hatte. Oder warum man nicht nochmal C3 nahm, obgleich Leclerc doch offensichtlich einen Stint in der Länge auf C3 fahren konnte (hatte er ja gerade gemacht). An frischen Softs sollte es ihm nach dem frühen Qualifying-Ende ja nicht gemangelt haben.
Frust ist bei Leclerc nachvollziehbar ... er hat derzeit weniger Punkte auf dem Konto als nach 7 Rennen in der 2020-Saison, die ja für Ferrari keineswegs gut lief.
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