Formel 1 Saison 2025 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


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Ich bin aber ganz deiner Meinung, dass man einfach mal schneller sein könnte. Die Probleme gibt’s ja seit 2022.
Ich hatte den Artikel heute morgen auch gelesen und mich sehr darüber geärgert :D . - Isola hat mit dem Diffusor natürlich recht. Trotzdem verschweigt er, dass der Regenreifen einfach deshalb nicht zum Einsatz kommt, weil er viel zu langsam ist. Und wie gesagt, der Zustand hält seit Jahren an. Pirelli macht seit Jahren das, was sie sollen. Reifen bauen, die schnell abbauen. Gegen die früher teils sinnlos weichen Reifen konnte man nichts sagen, weil es Pirelli so aufdiktiert war. Man könnte hier aber die Intention unterstellen, der Regenreifen wird auch in Zukunft unbrauchbar sein, also sollte man ihn gleich abschaffen. Good Year, Bridgestone und Michelin haben es ja auch hinbekommen.

Zumal man dann das ganze Bild betrachten sollte. Wenn zwei Mischungen für den Regen nicht mehr zeitgemäß sind, braucht es auch keine drei Mischungen mehr im Trockenen. Es gibt ja oft genug Rennen, in denen eine Mischung nicht eingesetzt wird. Hier wird Pirelli sicherlich nur sehr ungern zustimmen, da die Reifen etwas aus dem Fokus geraten.
 

desl

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Monsun Reifen wurden ja auch abgeschafft. Das wird wohl heute nix mehr.

Der "Monsoon Tyre" war nur recht kurzlebig und kam nur wenig zum Einsatz. Bridgestone brachte ihn 1998, aber Bedingungen bei denen gefahren werden kann und bei denen ein solcher Reifen schneller ist als andere Regenreifen sind wenige vorhanden.
Man erinnere sich an den Startunfall Belgien 1998, bei dem mehrere Piloten ohne jegliche Sicht in andere Fahrzeuge reingekracht sind. Etwas, worauf man nach den Todesfällen von Athoine Hubert und Dilano van 't Hoff in Spa nicht mehr unbedingt großen Bedarf hat.

Man erinnere sich daran, wie Schumacher 98 in Spa aufgrund mangelnder Sicht in Coulthard reinkrachte ... und da war nur ein Bolide direkt vor ihm und nicht 20, wie beim Rennstart.

Man erinnere sich daran, wie eine Weile später Fisichella in das Heck von Nakano geriet (ähnlicher Unfall wie Schumacher und Coulthard), nur dass bei Fisichella das Vorderrad noch weiter weg flog, der Bolide sehr schwer beschädigt über die Strecke trudelte und Feuer fing. Fisichella hatte noch Glück, dass er knapp das stumpfe Ende der Leitplanke vom Boxengassen-Eingang verfehlte.

Das waren Bedingungen, bei denen der Monsun-Reifen zum Einsatz kam. Das waren Bedingungen mit schweren Unfällen aufgrund mangelhafter Sicht. Und das waren Fahrzeuge, welche deutlich weniger Spray aufwirbelten, als die heutigen Boliden.


Der Begriff "Monsun Reifen" kam 2003 nochmal zum Einsatz, weil Bridgestone und Michelin zum Saisonstart nur eine Sorte Regenreifen mitbringen durften. Die von Michelin waren stärker profiliert, so dass je nach Streckenzustand der eine oder andere Regenreifen stark überlegen war. Später wurde eine zweite Sorte Reifen für feuchte Bedingungen erlaubt. Michelin brachte noch einen schwächer profilierten Reifen ("shallow wets"), welcher weniger Profil hatte als der heutige Intermediate. Bridgestone brachte einen Reifen der mehr Profil hatte als der schon vorhandere "Regenreifen" (etwas mehr Profil als der heutige Intermediate) und nannte diesen nochmal "Monsun Reifen".

Sein Profil und seine Wasserverdrängung waren aber nicht stärker als die des Full Wets mit blauem Streifen, der heuer im Pirelli-Programm ist.
Lächerlich. Wie jedes mal wenn es regnet.
Wir haben 2025 und der modernste und teuerste Sport der Welt kann nicht stattfinden weil es regnet. Wie hätte man das ahnen sollen. Es ist absurd.
Am schlimmsten ist halt, dass Pirelli es seit Jahren nicht auf die Kette bekommt. Wir haben seit endlichen Jahren keinen funktionierenden Regenreifen. Im Grunde halt Pirelli seine Aufgabe hier total verfehlt.

Die Pirelli-Reifen sind nicht das Problem. Pirelli hat die Regenreifen gebaut wie gefordert wurde, es gibt nur halt kaum Bedingungen bei denen sie genutzt werden können. "Funktionieren" tun die Regenreifen durchaus.
Ich glaube Istanbul 2021 war die Ausnahme, als alle Piloten zum Rennstart auf dem extrem rutschigen (weil öligen Asphalt) zum Rennstart mit Full Wets gestartet sind.

Wer sich die Bilder von damals anschaut, sieht aber auch, dass dort deutlich weniger Spray vorhanden war.

heuer:
VDQdz7q.jpeg



Türkei 2020:
oaKSEyE.png


War halt diesmal auf der Kemmel-Geraden bei der Formations-Runde nicht gerade die beste Sicht. Wenn jemand meint da mit 300km/h gut rüber donnern zu können, ohne eine Ahnung, ob da vielleicht ein verunfalltes Auto steht (wie gesagt, Dilano van 't Hoff lässt grüßen) ... naja

CHX3667.png



Klar sagt da vielleicht mancher "früher ging das doch auch".

Klar, früher ist auch schonmal ein Ayrton Senna in Adelaide in das Heck von Martin Brundle gefahren, weil er ihn überhaupt nicht gesehen hat. Und wer sich die Bilder von damals ansieht, sieht auch dass die Boliden damals deutlich weniger Spray aufwirbelten.

Klar, früher ist Ocon nur knapp an Räikkönen vorbei gesaust, nachdem dieser in Brasilien 2016 auf der Geraden crashte und sein Bolide neben der Boxenmauer stehen blieb. In den Onboards sahen die sich gegenseitig sehr spät, als die sich relativ nahe kamen. Und die Boliden damals (noch 1,80m breit und mit kleineren Reifen und ohne Ground Effect) wirbelten deutlich weniger Spray auf.


Die Boliden sind 2017 ne ganze Ecke breiter geworden. Sie wurden schneller, sie generierten mehr Abtrieb, die Reifen wurden größer. Seitdem wird ne ganze Ecke mehr Luft aufgewirbelt, hinter Heckflügel und Diffusor hoch in die Luft geworfen.

Mit den Ground-Effect-Boliden wurde es möglich, dem Vordermann mit einem Abstand von weniger als 2 Sekunden zu folgen. Doch die Venturi-Tunnel saugen nochmal deutlich mehr Wasser von der Straße, als die F1-Boliden vorher.

Die Tests mit den Radabdeckungen haben gezeigt, dass das aufgewirbelte Wasser bei weitem nicht mehr maßgeblich von den Reifen kommt.


Und nun? Die Full Wets sind häufig 6-8 Sekunden langsamer als die Intermediates und die Sicht ist bei feuchter Strecke - seit ein paar Jahren - so schlecht wie in der F1 nie zuvor.

Pirelli kann bauen was sie wollen. Es könnten noch so viele Reifenhersteller miteinander konkurrieren. Man würde keinen stark profilierten Regenreifen zusammen bekommen, welcher heuer deutlich schneller gewesen wäre als der Intermediate und bei dem gleichzeitig die Sicht hinreichend gewesen wäre, dass man hätte fahren können.

Gerade auch durch die ganzen Bäume hält es auch die Gischt schön auf der Kemmel Geraden

Der Teamkollege war in allen Sessions diesmal vorne
Außer im Q1, dass Bortoleto mit etwas Glück überstand.


Puh Hülkenberg jetzt sogar in die Box, Reifenschonen war er nicht.

Echt nicht so doll das Rennen für ihn =/

edit: Und auch noch ein schlechter Stopp der ihn einen Platz kostet...

Ich hab die Strategie von Sauber nicht verstanden.
Hülkenberg hatte mit dem Reifenwechsel eigentlich keine realistische Chance weiter nach vorne zu kommen, außer Lawson hätte seine Reifen deutlich später gewechselt. Dazu gab es keine Veranlassung.

Gleichzeitig war Hülkenbergs Abstand nach hinten auch groß genug. Man hätte einfach nur abwarten brauchen, ob Gasly/Tsunoda/Bearman für einen zweiten Trocken-Reifensatz in die Box kommen und dann hätte man jenen Boxenstop eine Runde später covern können.

So gab man ohne Not Platz 10 her ... und gleichzeitig ohne Chance mehr zu holen als Platz 10.


Nein, anhand des Zeitenmonitors hätte es max. 2-3 Runden gedauert bis sie ihn gehabt hätten.

Der Abstand auf Gasly sah eigentlich recht stabil aus bei 5 Sekunden.

1753660582128.png
 
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