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desl

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Im Rahmen des Frankreich Grand Prix hat die Formel 3 ihr zweites Rennwochenende absolviert.
Während die beiden Sprint-Rennen im Trockenen stattfanden, gab es am Sonntag Morgen beim Hauptrennen eine feuchte Piste.

Die Top12 von 31 Piloten (Jonathan Hoggard ist neu in der Rennserie und übernimmt das Cockpit von Chovet, der seinerseits in das von Laszlo Toth gewechselt ist)


1. Dennis Hauger 66 Punkte (+32)
2. Victor Martins 60 Punkte (+36)
3. Jack Doohan 58 Punkte (+37)
4. Clement Novalak 49 Punkte (+21)
5. Olli Caldwell 41 Punkte (+9)
6. Alex Smolyar 40 Punkte (+23)
7. Caio Collet 35 Punkte (+15)
8. Frederik Vesti 33 Punkte (+13)
9. Logan Sargeant 10 Punkte (+8)
10. Matteo Nannini 16 Punkte (+0)
11. Arthur Leclerc 15 Punkte (+15)
12. Ayumu Iwasa 4 Punkte (+11)



Gutes Wochenende für Hauger, der seine Meisterschafts-Führung verteidigt.

Victor Martins hat jedoch etwas Boden und mehrere Plätze gut gemacht. Zusammen mit Piastri hat Alpine nun sowohl in der Formel 2 als auch in der Formel 3 den derzeit am besten platzierten Rookie in der Meisterschaft im Nachwuchskader.

Jack Doohan macht wie schon beim ersten Hauptrennen die ersten beiden Plätze zwischen sich und Hauger aus. Im nassen war Doohan sehr flott unterwegs und siegte recht souverän.

Novalak sammelte etwas Punkte, während Caldwell nach einem mäßigen Qualifying (14.) eher Schadenbegrenzung betriebt. Im Hauptrennen misslang ihm ein Überholversuch gegen Collet, wonach er über die Curbs räuberte und sich so die Aufhängung bracht.

Smolyar machte im ersten Sprintrennen mehrere Plätze gut und konnte es ebenso gewinnen wie das erste Sprintrennen der Saison.

Collet verlor beim Start im ersten Rennen mehrere Plätze und fiel noch weiter zurück. Im zweiten Rennen würgte er den Motor beim Start ab. Im Hauptrennen lief es besser (3.)

Frederik Vesti holte die Pole im Qualifying, konnte aber nur mäßig Kapital draus schlagen. Im ersten Sprintrennen rutsche er in den Schlussrunden aus den Top12 und kam im zweiten Rennen nur bedingt nach vorne. Im Hauptrennen lag er lange auf Rang 2, rutschte aber in der Spätphase des Rennens viel über die Piste und verlor ein paar Positionen.

Sargaent führte zwischenzeitlich das erste Sprintrennen an, verlor gegen Ende des Rennens aber noch mehrere Plätze. Im Hauptrennen musste er das Rennen aufgeben, nachdem sein Rücklicht defekt war und das Charouz-Team den Defekt nicht auf die Schnelle beheben konnte.

Arthur Leclerc musste seinen Prema im Qualifying mit Defekt abstellen und das erste Rennen von ganz hinten starten. Er fuhr bis auf Rang 12 nach vorne und sicherte sich somit die Pole im zweiten Sprintrennen, welche er in einen Sieg und seine ersten Punkte ummünzte. Im Hauptrennen kassierte er erneut mehr als die Hälfte des Feldes, aber es reichte nicht für weitere Punkte.

Iwasa duellierte sich im ersten Rennen mit Sargeant um die Führung, überholte jedoch mit allen 4 Rädern abseits der Strecke. Er kassierte eine Zeitstrafe, wodurch der von Rang 3 noch auf 8 zurück fiel. Im zweiten Rennen wurde er ein paar Plätze durchgereicht.



Andere Beobachtungen:

- Correa scheint wieder gut dabei zu sein. Durchaus beachtlich, wenn man die schwere seines Unfalls vor 2 Jahren bedenkt.

- Jak Crawford verkauft sich noch unter Wert. Erneut machte er in den Rennen Plätze gut ... aber dass er dann im zweiten Sprintrennen von Platz 2 startend den Motor abwürgt ... das kostete viele mögliche Punkte.

- David Schumacher hatte dank dem 11ten Platz im Qualifying einen starken Startplatz, aber im ersten Sprintrennen und im Hauptrennen (wo er sich drehte) wurde er ziemlich durchgereicht.

- Für Enzo Fittipaldi läuft es weiter ziemlich enttäuschend. Im Hauptrennen machte er wieder einige Plätze gut ... verpasste aber knapp die Punkteränge.

Endlich komm ich mal dazu die Rennen der Formel 3 der letzten Wochen zu sehen.


Österreich 1tes Sprintrennen:
Mit den guten Startplätzen lieferten sich Nannini, Novalak und Sargeant rundenlang diverse Zweikämpfe. Die Führung wechselte immer mal wieder. Die Gruppe mit Caldwell, Doohan, Leclerc und Martins dahinter konnte nicht ganz mithalten. Hauger - der nach dem ersten Platz im Qualifying im Sprintrennen von weiter hinten startete - arbeitete sich nach und nach nach vorne.
Sargeant hatte irgendwann seine Reifen zu sehr abgenutzt und viel aus der Spitzengruppe heraus hinter Hauger und Caldwell. Nannini und Novalak duellierten sich weiter, bis es spät im Rennen in der Gösser-Kurve (wo die meisten Überholmanöver stattfanden) zur Berührung kam. Nannini verlor mehrere Plätze, Novalak schied aus. Hauger holte den Sieg vor Caldwell und Sargeant. Sargeant verlor den Podiums-Platz jedoch später.
Viele Plätze konnte auch Iwasa gutmachen, doch er wurde wegen missachtens der schwarz-orangen Flagge (es gab ein Problem mit der Onboard-Kamera) disqualifiziert.


Östereich 2tes Sprintrennen:
Zahlreiche Zeitstrafen wurden wegen nicht eingehaltener Track-Limits nach dem ersten Rennen vergeben. Das führte dazu, dass David Schumacher - der als 17ter ins Ziel kam - in der Ergebnisliste des ersten Rennens auf Platz 12 liegt. Dies gab ihm im zweiten Sprint-Rennen die Pole-Position. Diesmal konnte er mehr draus machen. Weder fiel er während des Rennens zurück, noch kollidierte er mit einem Gegner. David Schumacher holte sich seinen ersten F3-Sieg. Jack Crawford war auf dem Weg zum zweiten Platz, musste seinen Wagen jedoch mit Defekt abstellen. Correa und Frederick kollidierten kurz darauf beim Kampf um den dritten Platz, als Frederick seinen Bremspunkt total verpasste. In der vorletzten Runde erwischte es auch Victor Martins mit technischem Defekt, der zu dem Zeitpunkt auch auf dem zweiten Rang lag.
Zweiter hinter dem ungefährdet siegenden Schumacher wurde Vesti, der endlich mal wieder ein gutes Ergebnis holte. Hauger hatte sich bis auf Platz 3 vorgearbeitet. Auch sein Teamkollege Leclerc - der von ganz hinten startete - machte viele Plätze gut und landete auf Rang 6.


Österreich Hauptrennen:
Diesmal war Hauger nicht der schnellste, er konnte beim Start zwar seine Pole-Position behaupten, doch die beiden ART-Verfolger blieben dran. Nach und nach zogen Vesti und Smolyar an Hauger vorbei. Später versuchte Smolyar auch an Vesti vorbei zu gehen, was jedoch nicht klappte und dazu führte, dass Hauger wieder vorbei schlüpfte und seinerseits versuchte, Vesti anzugreifen.
In der Mitte des Rennens gab es eine SafetyCar-Phase. Leclerc war wieder sehr schnell unterwegs, doch als er Novalak überholen wollte, konnte Martins das bessere Momentum nutzen und an Leclerc vorbei ziehen. Dabei gab es eine leichte Berührung, als sich Leclerc in der Spitkehre etwas weit nach außen treiben ließ. Als er dann Martins überholen wollte, zog dieser nach rechts, um die Innenbahn vor der Gösser-Kurve zu verteidigen. Leclerc wollte dennoch sich daneben setzen, doch Martins hatte die Tür schon zugemacht. Leclerc fuhr sich den Frontflügel ab und geriet aufs Gras. Dort hatte er keine Kontrolle mehr über seinen Boliden und rutschte mit blockierenden Reifen über das Gras. Durch die Huppel bracht die Vorderradaufhängung und Leclerc schlitterte in den unbeteiligten Novalak.
Martins hatte durch den Kontakt mit Leclercs Frontflügel einen Plattfuß und schleppte sich an die Box. Durch die frischen Reifen war er dann der schnellste im Feld, konnte sich aber nicht mehr allzu weit nach vorne arbeiten. Nach der SafetyCar-Phase konnte Smolyar mit dem Führungs-Duo nicht mehr ganz mithalten und wurde von Caldwell kassiert. Kurz vor Ende gab es noch eine VSC-Phase, als Crawford etwas sehr optimistisch war und eine Lücke sah als Doohan von Nannini überholt wurde ... doch die Lücke war nicht wirklich da und Crawford büßte seinen Frontflügel ein. Doohan sprang der Reifen von der Felge.
Hauger wurde beim Ende der VSC-Phase fast noch von seinem Teamkollegen vernascht, konnte den zweiten Rang aber noch behaupten.

Die Top12 nach Österreich:


Sehr gutes Wochenende für Hauger mit 3 Podien. Auch Vesti kann zufrieden sein. Doohan und Martins verpassen durch Kollisionen (und Defekte) so manch Punkte.
Leclerc und Iwasa haben eigentlich im Rennen den Speed um deutlich bessere Positionen rauszuholen ... aber so richtig oft springen die Punkte nicht bei heraus.

Crawford steht mit 6 Punkten auf Rang 19 ... auch er hat das Zeug für viel mehr. Manchmal scheint er sich selbst im Weg zu stehen ... aber das kann mit 16 auch vorkommen.
 

Domen4Fan

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Tja in der Indy Car Gesamtwertung wird es immer enger. Newgarden gewinnt beim letzten Ovalrennen in St. Louis.

So spannend es ist für die Gersamtwertung, für Dixon und vor allem Palou war es wieder ein extrem gebrauchter Abend! Nachdem beide (!!!) von Veekay abgeschossen wurden...
 

unicum

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am Fuße des Wendelsteins
Iowa ist zurück im Kalender 2022 und damit hat die IndyCar-Serie ihr Versprechen, wieder mehr Ovale in den Kalender aufzunehmen, gehalten. Nach einem Jahr Pause wird der in Newton liegende Kurs mit einem Double-Header auffahren.
 

desl

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Weitere F3-Rennen:

Ungarn 1tes Sprintrennen:
Überholen ist auf dem Hungaroring nicht nur in der Formel 1 schwer ... auch bei der Formel 3.
Wohl dem, wer im Qualifying 12ter geworden ist und nicht 13ter ... denn dann gibt es im ersten Sprintrennen den 1ten Startplatz und nicht den 13ten.
Jonny Edgar durfte von ganz vorne starten, doch Colombo bliebt ihm nach dem Start auf den Fersen. Schließlich konnte Colombo mit DRS ein Überholmanöver in der ersten Kurve setzen. Beim rausbeschleunigen fehlte Edgar dann der Vortrieb, den er gleich nach der Führung verlor. Vielleicht hat sein Getriebe schlapp gemacht?
Viele Überholmanöver gab es nicht. Viktor Martins machte mehrere Plätze gut, nachdem er im Qualifying weit hinter den Erwartungen landete. Für die Punkteränge reichte es nicht. Dennis Hauger machte innerhalb der Punkteränge noch mit die meisten Plätze gut. Sein Meisterschaftsrivale Frederik Vesti konnte später im Rennen plötzlich nicht mehr schalten und rollte am Ende der Start-Ziel-Geraden aus. Daraufhin wurde das SafetyCar rausgeholt.
Colombo schien bei dem Restart nichts falsch zu machen und fuhr ungefährdet als erster ins Ziel, was seine ersten Punkte und seinen ersten Sieg bedeutete. So schien es zumindest. Später dann wurde festgestellt, dass Colombo sich nicht an die vorgeschriebenen maximal 10 Wagenlängen Abstand zum SafetyCar (bevor die Lichter erlischen) gehalten hatte, was ihm eine 5-Sekunden-Strafe einbrachte und ihn 6 Plätze nach hinten warf. Iwasa holte damit seinen ersten Sieg vor Caldwell und Sargeant. In der Reihenfolge waren die drei auch von 3, 4 und 5 gestartet.
Leclerc startete von Platz 12, verlor aber am Start ein paar Plätze. Er versuchte sich wieder vor zu arbeiten, um im zweiten Sprintrennen die Pole zu haben. Die verpasste er um knapp 7 Hundertstel Sekunden.
Weiter hinten hatte Jak Crawford kurz vor Ende wieder Mal eine Kollision. Zur Strafe darf er das zweite Rennen vom letzten Platz starten.


Ungarn 2tes Sprintrennen:
Nicht alle Piloten kamen gut weg. Prominentester "Abwürger" war Victor Martins, dessen Wochenende bescheiden weiter ging.
Caldwell hatte auch keinen guten Start, schon in der ersten Runde hatte er eine harte "Feindberührung" und schleppte sich in die Box.
Vorne bremste sich Nannini nach dem Start auf den 2ten Rang vor und setzte Fittipaldi unter Druck. Sobald er DRS hatte, ging Nannini vorbei und in Führung.
Nannini konnte sich dann etwas von Fittipaldi absetzen, der das Feld scheinbar ein wenig aufhielt. Nach gut der Halbzeit des Rennens kam Fittipaldi aber so langsam wieder näher. Viele Üerholmanöver im Feld gab es nicht ... am ehesten noch weiter hinten, wo Vesti versuchte von seinem schlechten Startplatz vorzukommen.
Hauger, der wieder einmal einen schnellen Eindruck machte, biss sich über mehrere Runden die Zähne an Schumacher aus. Schließlich konnte dieser sich widerum mit einem guten Manöver gegen seinen Teamkollegen Doohan durchsetzen. 2 Runden später kam auch Hauger an Doohan vorbei, welcher den Anschluss an Schumacher verloren hatte. Die Runde drauf folgten auch Colombo, Novalak, Sargeant und Iwasa. Doohan mühte sich mit seinen Reifen.
Hauger fuhr die Zeit die er hinter Doohan verloren hatte wieder zu und kam an Schumacher wieder ran. Auf der Bremse war Hauger wieder sehr stark und ging an Schumacher (der auch DRS hatte) vorbei.
Nannini kam schließlich ungefährdet als erster ins Ziel, danach Fittipaldi und Stanek.


Ungarn Hauptrennen:
Das dritte Rennen ging auf Regenreifen los.
Das SafetyCar fuhr 3 Runden, bevor es da Feld zum fliegenden Start frei gab, während der Regen eigentlich etwas stärker wurde.
Der erste der in der Mauer landete war Victor Martins nach einem etwas zu optimistischen Überholversuch ... ein weiterer Rückschlag in seinem bescheidenen Wochenendes, das ihn in der Meisterschaft mehrere Plätze nach hinten warf.
Das SafetyCar kam raus, aber Martins konnte sich mit dem Rückwärtsgang befreien.
Beim nächste fliegenden Start wurde viel gerutscht, aber zunächst verschoben sich eher wenige Positionen. Eine Runde später verpasste Caldwell seinen Bremspunkt und räumte beinahe Vesti ab. Iwasa konnte dadurch durchschlüpfen.
Vorne lieferten sich Hauger und Leclerc einen schönen Zweikampf. Schließlich kam Hauger in Kurve 2 außen vorbei.
Die Strecke trocknete so langsam ab, so dass die Fahrer immer wieder feuchte Flecken suchten, um ihre Reifen zu kühlen. 5 Runden vor Schluss kam Nannini in die Box, um auf Trockenreifen zu wechseln. Doch die Dame am vorderen Wagenheber ließ diesen wieder absacken, so dass die beiden Kollegen an den Schlagschraubern ihr zu Hilfe kamen, das Auto hoch zu stemmen. Da ist wohl noch etwas Krafttraining nötig.
Nannini war dann auch direkt 2 Sekunden pro Runde schneller als der Rest des Feldes, aber das reichte nicht, um die Zeit reinzuholen, die beim Boxenstop verloren ging. Aber er war ohnehin vorher schon außerhalb der Punkte gewesen...
Am Ende war er 7 Sekunden schneller, als die letzten Fahrer im Feld und konnte sich noch 2 Positionen schnappen.
Zwei Runden vor Ende wurde Cohen von Villagomez in Kurve 2 umgedreht. Laszlo Toth fuhr in den auf der Strecke liegen gebliebenen Carlin von Cohen und blieb auf dessen Heck hängen. Das Rennen ging unter SafetyCar zu Ende mit Hauger als Sieger vor Leclerc und den drei Tridents von Doohan, Schumacher und Novalak.
Einen starken 9ten Platz holte Fittipaldi, der nach seinem Sieg am Vortag bei den wechselhaften Bedingungen ganze 8 Plätze gut gemacht hatte.

Gesamtwertung:


Hauger vergrößert seinen Vorsprung in der Meisterschaft ein ordentliches Stück. Er ist momentan einfach der schnellste im Feld und leistet sich im Zweikampf keine Schnitzer.
Mit Doohan vor auf Platz 2 sieht das aus Red-Bull-Sicht natürlich auch sehr schön aus.

Leclerc, Iwasa und Schumacher werden mit dem Wochenende auch relativ zufrieden sein.
 
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desl

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Eigentlich wollte ich die Formel 2 etwas weiter gucken ... aber bei der F3 ist dieser Wochen etwas mehr los, während die Formel 2 später in der Saison wieder etwas mehr unterwegs ist.


Belgien 1tes Sprintrennen:

Feucht wars ... nicht nur in der F1. Der Start des ersten F3-Rennens wurde erstmal verschoben. Mit etwa 30 Minuten Verspätung ging es los. Colombo hatte die Pole vor Crawford und Stanek. Leclerc und Hauger starteten von 13 und 14. Die beiden Prema-Jungs hatten also knapp die erste Startreihe für das erste Sprintrennen verpasst (die bekommen der 11te und 12te des Qualifyings). Mit Hunter Yeany und Zdenek Chovanec starteten zwei Rookies in den letzten beiden Startreihen.
Nachdem die erste Formationsrunde absolviert war wollten die Bedingungen nicht so recht besser werden. Es folgte eine zweite Formationsrunde ... und eine dritte ... und dann wurde abgebrochen. Nach einer weiteren Viertelstunde ging es wieder raus auf die Strecke. Die Renndistanz wurde von 17 auf 15 Runden verkürzt.
Die Bedingungen waren nicht wirklich viel besser, aber das Rennen startete hinter dem SC nach drei Runden hinter dem GT-Mercedes.
Colombo zog vorne weg und baute sich einen Vorsprung auf Crawford aus. Der hatte seinerseits etwas Puffer zu Stanek, der ein paar Piloten im Heck hatte.
Weiter hinten setzten Collet und Martins von MP Motorsport ihre Kontrahenten unter Druck und sorgten für ein paar Zweikämpfe und Überholmanöver.
Allmählich wurde die Strecke ein wenig schneller und Colombo senke vorne die Rundenzeiten und steigerte seinen Vorsprung.
Schumacher sah in La Source eine Lücke und versuchte an Hoggard vorbei zu gehen. Nebeneinander fuhren die beiden durch die nasse Eau Rouge. Nicht die ideale Linie, um gut Schwung mit zunehmen und so zog Vesti an Schumacher vorbei, nachdem er zuvor mehrere Runde diesen versucht hatte unter Druck zu setzen. Doch auch Collet war dabei und fuhr teilweise über das Gras und überholte bei der Boxenausfahrt abseits der Strecke. Auch Martins schoss mit Geschwindigkeitsüberschuss von hinten heran und ging an Schumacher vorbei, der gar von Novalak unter Druck gesetzt wurde. Das Manöver von Schumacher gegen Hoggard hatte sich alles andere als ausgezahlt. Collet und Vesti gingen dann an Hoggard vorbei, an dem sich Schumacher noch abgemüht hatte. Martins folgte eine Runde später.
Vesti ging wieder vorbei an Collet, während sich hinten Novalak und Schumacher weiter duellierten. Die beiden Teamkollegen fuhren nebeneinander auf Eau Rouge zu ... erneut verlor Schumacher dabei an Schwung, nun zogen Sargeant und Smolyar vorbei. Innerhalb weniger Runden hatte Schumacher viele Positionen verloren ... beide Male, weil er eine zu weite Linie in Eau Rouge und Raidillon nehmen musste.
Colombo gewann vorne mit gut 13 Sekunden Vorsprung auf Crawford, dahinter Stanek.
Collet bekam noch eine 5-Sekunden-Strafe für das Überholen abseits der Strecke und fiel von Platz 5 auf Rang 9 zurück.
Doohan hielt das gesamte Rennen über Platz 12 vor seinen beiden Prema-Verfolgern ... gute Vorzeichen für ihn für das zweite Sprintrennen ... auch in Hinblick auf die Meisterschaft.


Belgien 2tes Sprintrennen

Die Sonne kam raus zum zweiten Sprintrennen, aber die Strecke war nass genug für Regenreifen. Doohan startete vor Schumacher, Meisterschaftsrivale Hauger stand wesentlich weiter hinten in der Startaufstellung.
Es konnte stehend gestartet werden und die Sicht war deutlich besser als beim ersten Rennen. passable Vorraussetzung für mehr Zweikämpfe.
Schumacher reagierte gut, hatte aber dann Schlupf. Sargeant und Collet starteten gut und reihten sich dahinter ein, während Smolyar zurück fiel.
Colombo - im ersten Rennen noch vorne weg geeilt - rutschte im Klassement mehrere Plätze nach hinten.
Auch im zweiten Rennen war Hoggart derjenige, der andere ein wenig aufhielt ... diesmal die beiden Prema-Piloten, welche den Weg in die Punkte-Ränge suchten. Schließlich versuchte es Leclerc außen herum. Hoggart versuchte dagegen zu halten und geriet mit Untersteuern in den Prema, wodurch Hoggart sich drehte. Leclerc konnte seinen Boliden so geradeeben abfangen.
Während die Sicht Ende der Kemmel-Geraden immernoch recht dürftig war, sah man woanders erste trockene Flecken auf der Ideallinie.
Mehrere Fahrer versuchten den Vordermann unter Druck zu setzen. Sargeant und Collet machten Druck auf Schumacher. Martins hing Vesti im Heck. Leclerc und Hauger schlossen auf Smolyar auf. Doch Fehler wurden in den Top10 kaum gemacht. Kleinere Berührungen gab es eher weiter hinten. Vielleicht war etwas Kontakt dabei, als Matteo Nannini sich drehte, während Rookie Hunter Yeany versuchte ihn zu überholen. Jedenfalls drehte sich Nannini in der Bus-Stop-Schikane und kam nicht mehr von der Stelle.
Das VSC kam zum Einsatz. Währenddessen nahm der Regen wieder zu. Die Bergung von Nanninis HWA erschwerte sich etwas, weil es sowohl Nannini als auch den Marshals nicht gelang den Boliden in den Leerlauf zu bringen. Dass SafetyCar wurde gerufen, als Nanninis Wagen dann doch weggerollt werden konnte. Nach 2 Runden kam das SC wieder rein und das zusammengeführte Feld machte sich auf zu den letzten 4 Runden.
Ausgangs La Source konnte Hauger seinen Teamkollegen Leclerc ausbeschleunigen.
Wenig später kam jedoch das SafetyCar erneut auf die Strecke. Amaury Cordeel und Calan Williams waren in der Raidillon miteinander kollidiert. Cordeel hatte sich gedreht und Williams konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen.
Schließlich war das 40-Minuten-Limit erreicht, so dass das Rennen schon nach 16 Runden endete. Hätte ich gedacht ... aber man fuhr trotz abgelaufener Uhr noch eine Runde durch die Gegend.
Doohan siegte recht ungefährdet vor Schumacher und Sargeant.


Belgien Hauptrennen


Am Sonntag war's feuchter, wobei nicht so viel Wasser auf der Strecke war, wie bei der Formel 1. Die Formationsrunden wurden hinter dem SafetyCar aufgenommen. Nachdem man gut 10 Minuten hinter dem SC unterwegs war, kam es zu fliegenden Start. Nur mehr 14 Runden waren noch zu fahren. Die Sicht war wirklich nicht gut und so konnte zunächst nur verhalten attackiert werden.
Hauger und Crawford lieferten sich einen schönen Zweikampf, den Hauger schließlich gewann. Hoggard verbremste sich in der Schikane etwas, Schumacher und Hauger konnten dank besserer Traktion kurz darauf an ihm vorbei ziehen.
Vorne setzte Martins rundnelang Doohan unter Druck, so dass die beiden Smolyar davon zogen. Martins kämpfte sich auch vorbei, war dabei jedoch mit allen 4 Reifen abseits der Strecke. Er gab die Führung wieder zurück. Novalak kassierte Sargeant und jagde Collet, der im ersten Rennen so stark war.
Weiter hinten versuchte Leclerc seinem Teamkollegen zu folgen und an Hoggard vorbei zu gehen. Diesmal gab es keinen Kontakt, aber Hoggard ging beim Verteidigen die Strecke aus. Er rutschte bei Le Combes durchs Kies und verlor mehrere Positionen.
Nach mehreren Runden schaffte es Hauger auch Schumacher zu überholen, der sich (wohl zur Freude seines Teamkollegen) lange wehren konnte. Mit einem schönen Manöver legte sich Vesti Sargeant vor der Eau Rouge zurecht und ging dann auf der Kemmel-Geraden vorbei.
Den Sieg holte Doohan mit Martins knapp hinter ihm, der ihm noch spät im Rennen die schnellste Rennrunde wegschnappte.
Smolyar verteidigte das ganze Rennen seinen Platz gegen Collet und komplettierte das Podium. Die drei Prema-Piloten sorgten zwar mit für die meisten Überholmanöver, aber die von Trident holten dieses Wochenende deutlich mehr Punkte.

Das deutlich bessere Qualifying-Ergebnis sorgte für eine gute Ausbeute bei Doohan und den anderen beiden Trident-Jungs. Für Prema - die im Qualifying nicht unter den Top12 landeten - ging es in den regennassen Rennen eher um Schadensbegrenzung.


Gesamtwertung:


Viele Punkte waren für Hauger nicht drin.
Er war in den Rennen zwar schnell, aber Überholen war bei der Gischt nicht leicht. Es ist erstaunlich, wie wenig Fehler sich die F3-Piloten leisten. Zwar gibt es hier und da mal eine weite Linie oder einen Rutscher, aber Dreher oder so waren im vorderen Feld eher selten.

Jack Doohan hat das gute Qualifying-Ergebnis in einen großen Punkte-Sprung in der Gesamtwertung umgemünzt. Bei noch 6 Rennen ist Haugers Vorsprung deutlich kleiner geworden.
Das Saison-Finale wurde übrigens von Austin nach Sotschi verschoben, womit die F3-Meisterschaft ziemlich europäisch bleibt. Dadurch steht der Meister dann auch gut einen Monat früher fest ... und hat vielleicht Zeit in der F2 vorbei zu schauen ... wer weiß.

Vesti, Martins, Collet und Schumacher konnten in Belgien auch recht gut Punkte sammeln.

Für Caldwell, Leclerc und Nannini kam nicht viel zusammen.
 

desl

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Niederlande 1tes Sprintrennen

Cordel startete vor Sargeant und Leclerc.
Leclerc kam am besten vom Fleck und obwohl er nicht gleich eine Lücke fand, konnte er doch Cordeel ausbeschleunigen und mehr Schwung mit in die erste Kurve nehmen als Sargeant.
Das dichte Feld suchte mehrere verschiedene Linien durch die Hugenholtzbocht. Cordeel - der etwas zurück gefallen war - hatte eine Berührung mit dem Fahrzeug von Smolyar und drehte sich. So ist der Vorteil einer Pole Position schnell verpufft.
Smolyar bekam später eine 10-Sekunden-Strafe und musste zudem seinen Frontflügel wechseln lassen.

Mehrere Fahrzeuge zogen hier und da Rauchwolken hinter sich her. Im Gegensatz zur Formel 1 gibt es hier keine "skid blocks". Die vollgetankten Boliden setzten in den hochgezogenen Kurven teilweise auf.

Leclerc wurde Sargeant nicht so recht los. Dahinter Iwasa und Crawford, die mal bessere Startplätze hatten, als es oftmals der Fall ist (obgleich sie in den Rennen oft schnell waren).
Dass das Überholen auch bei verminderter Aerodynamik in Zandvoort schwer ist zeigte das Duell an der Spitze. Sargeant versuchte mehrfach mit DRS sein Glück und kam auch ab und an neben Leclerc ... doch er kam nicht so recht vorbei. Im Gegensatz zu den F1-Piloten die in Kurve 1 auf der Außenbahn Überholmanöver setzten hatte Sargeant auch keinen Reifenvorteil. Alle Piloten starteten auf den vorgegebenen harten Reifen.

Viele Überholmanöver geschahen nicht. Schumacher versuchte sich weiter hinten in Kurve 1 an Colombo, musste dann aber eine Bahn neben der Strecke nehmen, nachdem er die Kurve etwas verpasst hatte. Dadurch fiel er von Rang 12 auf 14 zurück ... schlecht für das zweite Sprintrennen, in dem der 12te des ersten Sprintrennens von der Pole startet.
Vorne bildete sich ein "DRS-Train" von Leclerc bis Vesti auf Rang 10.

Hauger versuchte sich am Ende der anderen DRS-Zone an Martins vorbei zu bremsen. Doch er erwischte die Kurve zu spät und rutschte durchs Kies, so dass Martins wieder durchschlüpfte. Auch Novalak ging dabei an Hauger vorbei.

Im Zweikampf mit Hoggard gab Hunter Yeany seinem Kontrahenten auf der Außenbahn von Kurve 1 zu wenig Platz. Die rechte Vorderradaufhängung bei Hoggard brach und der Dallara rutschte ins Aus. Yeany selbst sprang der Reifen von der Felge, wodurch er in Kurve 2 selbst die Kontrolle über seinen Boliden verlor und in der Streckenbegrenzung einschlug. Das SafetyCar kam raus, damit beide Boliden geborgen werden konnten.
3 Runden später wurde die Strecke wieder freigegeben.

Knapp wurde es zwischen Sargeant, Iwasa und Crawford, aber die Positionen weiter vorne blieben wie gehabt. Hauger hingegen kam wieder an Novalak vorbei. Eine Runde später setzte sich Hauger neben Martins und die beiden fuhren nebeneinander durch die Kurven 1 bis 3. Tolles Duell. Diesmal blieb Hauger vorne.

Leclerc brachte den Sieg nach Hause, Sargeant kam nicht mehr vorbei. Iwasa holte Platz 3.


Niederlande 2tes Sprintrennen:
Cohen startete vor Novalak und Caldwell. Beide hatten nach mäßigem Qualifying im ersten Sprintrennen mehrere Plätze gut gemacht, um sich bei der ungedrehten Startaufstellung der ersten 12 eine gute Position im zweiten Sprintrennen zu sichern. Cohen wartete noch auf seine ersten Punkte in der Gesamtwertung.
Novalak startete besser als Cohen, dahinter ging Vesti an Caldwell vorbei. Victor Martins auf 5 hatte nach einer Berührung von Hauger einen riesigen Quersteher Ausgangs der ersten Kurve und konnte seinen Boliden so geradeeben abfangen. Hauger suchte erneut (wie im ersten Rennen) nach der Möglichkeit an Martins vorbei zu gehen.
Martins kassierte dann Caldwell und Hauger saß seinem Teamkollegen dann auch im Nacken.

In der dritten Runde flog Colombo ab, nachdem er Ausgangs von Kurve 1 noch Hunter Yeany ein Stück neben sich hatte. Colombo hatte dadurch einen Plattfuß und rutsche in der nächsten Kurve ins Aus. Quasi das was Yeany im ersten Rennen passiert war.
Das SafetyCar kam raus, die Bergung war dann aber auch schnell erledigt und zwei Runden später ging es weiter.

Beim Restart sah es gut für Vesti aus und beinahe wäre er an Cohen vorbei gegangen. Doch dieser blieb knapp vorne und Vesti fehlte dann etwas Schwung. Martins schlüpfte in Kurve 3 durch, die zwar weit oben schneller ist, aber dennoch innen ein Manöver zulässt.

Mehrere enge Zweikämpfe taten sich an der Spitze auf. Cohen versuchte an Novalak vorbei zu gehen. Martins versuchte Cohen zu kassieren. Vesti versuchte an Martins vorbei zu kommen. Jeder suchte nach seiner Chance, immer wieder wurden Positionen knapp verteidigt.

In Runde 14 war Martins dann näher dran und kam mit DRS an Cohen vorbei. Eine Runde später zog auch Vesti vorbei.
Martins war direkt der schnellste im Feld und hatte Novalak sogleich eingeholt. Runde 16 ging Martins dann auch schon in Führung.

Hauger versuchte weiter an Caldwell vorbei zu gehen. Durch das Verteidigen kam Caldwell nicht so gut an Cohen ran. Doch schließlich schaffte es Hauger soviel Druck in der zweiten DRS-Zone aufzubauen, dass Caldwells Linie in der Schikane suboptimal war. Hauger war die Zielkurven dann nahe dran und ging Anfang Runde 18 dank Windschatten vorbei ... obwohl Caldwell auch DRS hatte.
Die Runde drauf fackelte Hauger nicht lange mit Cohen.

Runde 20 verlor Cordeel das Heck in Kurve 1 und steckte im Kies fest. Das SafetyCar kam wieder zum Einsatz.
Beim Restart sah es so aus, als habe Vesti die Chance an Novalak vorbei zu gehen, doch er kam Eingangs Kurve 1 aufs Gras und hielt den Wagen mit Mühe unter Kontrolle. Hauger versuchte die Chance zu nutzen, während Caldwell dahinter an Cohen vorbei kam.

In Kurve 3 wurde es eng. Hauger hing etwas hinter Vesti fest und Caldwell ging die Kurve auch defensiver an. Cohen sah seine Chance und zog außen an Caldwell wieder vorbei. Beim Kurvenausgang wollte er den Schwung mitnehmen, traf dabei aber mit seinem Frontflügel das Hinterrad von Hauger. Caldwell hing nun hinter Cohen der mit defektem Flügel langsamer wurde, Collet schlüpfte dabei durch.
Schumacher, der schon von Platz 14 auf 9 vor gefahren war, war plötzlich auf Rang 6, nachdem er seinen Teamkollegen Doohan geschnappt hatte. Doohan wurde auch von Leclerc kassiert.
Die Runde drauf war Schumacher dann auch an Caldwell vorbei.

In der letzten Runde rutschte Doohan durchs Kies. Er konnte keine Punkte auf Hauger gut machen.
Vesti machte da mehr Boden gut, aber er ärgerte sich im Ziel dennoch, weil er beim ersten Restart den vermeintlichen Sieg verlor.
Martins siegte im dramatischen Finale, bei dem ihm Novalak nochmal recht nahe kam. Vesti wurde Dritter, dahinter Collet und Schumacher.


Niederlande Hauptrennen
Hauger startete nach der Bestzeit im Qualifying von der Pole. Neben ihm stand David Schumacher für den das - glaube ich - wohl sicherlich das bislang beste F3-Qualifying war.
In Reihe zwei kamen dann Martins und Doohan, die gerne noch ein Wörtchen in der Meisterschaft mitreden würden.
Vesti hingegen stand nur auf Platz 13, womit er ja die Pole im ersten Sprintrennen quasi um 5 Hundertstel verpasste. Aber dafür erlangte er dann ja im zweiten Sprintrennen einen guten Startplatz.

Die ersten kamen gut vorne weg. Ein paar Plätze dahinter berührten sich Doohan und Crawford in der Hugenholtzbocht leicht, so dass beide Piloten ins Rutschen kamen und an Boden verloren. Smolyar hatte schon 3 Plätze gewonnen.
Collet, der keinen guten Start hatte, ging in Runde 2 vorbei an Sargeant, der beim Start mehrere Positionen gewann. Das Manöver erinnerte an das von Collets Teamkollege Martins am Vortag.

Schumacher hatte Mühe, den Anschluss an Hauger nicht zu verlieren. Für ihn durchaus wichtig, denn Martins hinter ihm war im DRS-Bereich.

Erst zur Mitte des Rennens gelang weiter vorne ein Überholmanöver. Collet - der lange Crawford direkt im Nacken hing - ging einen Platz nach vorne auf die 7. 6 Runden später wurde Crawford auch von seinem Landsmann Sargeant kassiert.

Beim Versuch Nannini zu überholen verbremste Correa sich total und schickte somit seinen Kontrahenten ins Kiesbett. Nannini blieb jedoch nicht stecken und somit konnte es normal weiter gehen. Correa bekam eine 10-Sekunden-Strafe.

In Runde 22 war es so weit. Schumacher hatte sich Runde um Runde gegen Martins trotz dessen DRS-Vorteil zur Wehr setzen können. Martins verlor etwas die Geduld und versuchte in den Hugenholtzbocht innen reinzustechen.
Dabei kam er zuweit nach außen und fuhr Schumacher an den Hinterreifen. Schumacher drehte sich und blieb an der Bande hängen. Novalak ging bei der Aktion an Martins vorbei.
Zur Bergung von Schumachers Wagen kam das VSC.

Pech für Schumacher, der sich mit seinem besten Ergebnis in einem Hauptrennen hätte belohnen können. Martins bekam für das Verursachen der Kollision eine 10-Sekunden-Strafe, die ihn auf Platz 10 zurück warf.

In der letzten Runde kam es nach dem Ende der VSC-Phase noch zu einer weiteren Kollision. Correa touchierte van der Helm, der - ähnlich wie Schumacher - in die Begrenzung der Hugenholtzbocht rutschte.

Hauger gewann souverän mit schnellster Runde auf dem Konto. Dahinter Novalak und Smolyar.
Doohan vergrößerte mit dem vierten Platz den Abstand in der Gesamtwertung auf Martins und Vesti etwas.



Gesamtwertung:



Nach dem mäßigen Belgien-Wochenende konnte Hauger in Zandvoort wieder ordentlich punkten und seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen.
65 Punkte können maximal noch geholt werden ... aber es müsste schon viel zusammen kommen, dass Doohan noch die Chance hat, Haugers Meisterschaft zu "verhindern".

Novalak meinte später, dass sein Teamkollege Schumacher das Podium verdient gehabt hätte. Er selbst steht zum dritten Mal auf dem zweiten Platz in dieser Saison und hat sich so still und heimlich auf den dritten Gesamtrang vorgedrängt.

Collet, Sargeant, Leclerc und Crawford konnten in Zandvoort auch gut punkten ... wobei insbesondere Collet den Eindruck erweckte, dass er oftmals schneller war als die Piloten vor ihm ... aber Überholen ist halt nicht immer leicht.


Das nächste und damit letzte Rennwochenende für die Formel 3 wird in Sotschi stattfinden. Ursprünglich sollte es in die USA nach Austin gehen, aber "logistische Probleme" erschwerten die Reisepläne ... oder anders ausgedrückt "Covid".
Die Einreisebeschränkungen machten die Durchführbarkeit mehr oder minder ungewiss. Smolyar - der in Russland wohnt - war sich z.B. unsicher, ob er überhaupt in Austin antreten könnte.

Nunja, mit der Verlegung nach Sotschi wird die F3 diese Saison recht europäisch bleiben.

Formel 2 und Formel 3 fahren damit erstmals diese Saison am gleichen Rennwochenende, allerdings sind sonst keine Rahmenrennen in Sotschi geplant, von daher sollte der Zeitplan zu stemmen sein.
 

Domen4Fan

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Unterhaltsames Rennen in Portland. Palou zeigt mal wieder seine Klasse und legt, nachdem er von der Pole zu Anfang ins Mittelfeld zurück gefallen war, eine Aufholjagt zurück auf 1 hin. Vor Rossi und Dixion. Damit hat er wieder eine gute Position in der Meisterschaft.

Newgarden auf 5 (gestartet von P18!) auch noch dabei, der große Verlierer ist Oward der die WM Führung verliert da er nur auf P14 gekommen ist.

Ich persönlich drücke Palou jetzt die Daumen. Er hat Klasse gezeigt die ganze Saison und nur durch seine unverschuldete Ausfälle ist die WM überhaupt noch so offen.
 

unicum

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Ryan Hunter-Reay wird Andretti am Ende der IndyCar-Saison 2021 verlassen. Hunter-Reay war elf Jahre für das Team tätig und gewann einmal die Meisterschaft, einmal das Indy 500 und insgesamt 15 Rennen.
 

desl

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Die Formel 3 nähert sich ihrem Saisonende. Die Formel 2 hingegen hat jedoch erst Halbzeit.
Sie fing wesentlich früher begleitend zur Formel-1-Saison an (Start beim F1-Saison-Beginn in Bahrain) und begleitet die F1 bis zum Saison-Finale in Abu Dabhi.

Das schmeckt nicht jedem Formel-2-Piloten, manche beschweren sich darüber, dass sie teilweise monatelang nichts zu tun haben.

Letztes Jahr gab es 12 Rennwochenenden gepresst in einen Kalender von Juli bis Dezember.
Diesmal geht die Saison für die F2-Piloten 4 Monate früher los und umfasst zwar weiterhin 24 Rennen, aber nur mehr 8 Rennwochenenden.

Zwischen Bahrain und Monaco, zwischen Silverstone und Monza, sowie zwischen Sotschi und Dschiddah wird teilweise ca. 2 Monate lang nicht gefahren.

Eine Situation die nicht jedem F2-Piloten schmeckt. Denn die großen Lücken bedeuten nun nicht, dass man dann in einer anderen Rennserie gut teilnehmen kann ... da gibt es weiterhin Kollisionen.

Die Kostenersparnis durch die verringerte Logistik kommt auch nur eingeschränkt bei den Piloten an. Formel 2 ist und bleibt ein teures Unterfangen.
Es sollte den Teams (die in F3 und F2 sind) entgegen kommen, dass man eine kleinere Mannschaften zu den Wochenenden bringen kann, weil sie nicht parallel F2- und F3-Boliden vorbereiten müssen ... aber die Teams scheinen sich das alte Format zurück zu wünschen.


Zeit aber mal sich ein wenig Formel 2 anzugucken.

Großbritannien 1tes Sprintrennen

Lundgaard startete vor Vips und Nissany. Von Startplatz 4 erwischte Shwartzman einen super Start und stürmte vor an die Spitze.
Nissany fiel etwas zurück und verpasste fuhr in Kurve 3 dann Lundgaard ins Heck, wodurch sein Frontflügel abbrach und sich unter seine Vorderachse schob. Nissany rollte in die Auslaufzone und stellte seinen Wagen dort ab.
Währenddessen drehte sich Zhou Guanyou ohne Fremdeinwirken und würgte seinen Motor ab. Sein Bolide stand mitten auf der Strecke und machte eine SafetyCar-Phase notwendig.
Kaum war die vorbei, drehte sich Deledda in Maggots und strandete auf der Strecke. Nächste SC-Phase...

Lawson klagte über mangelnden Grip. Beim zweiten Restart ging Piastri an ihm vorbei.
Zur Mitte des Rennens drehte sich Samaia von der Strecke und blieb im Kies stecken. Das SC kam zum dritten Mal raus.

Ein paar Piloten (Verschoor, Aitken, Viscaal) kamen in die Box, um auf die weicheren Reifen zu wechseln. Verschoor gab dabei seinen 11ten Rang ab, fiel aber nur auf Platz 14 zurück..
Als Aitken wieder losfuhr blockierte sein rechtes Vorderrad und er hielt wieder an. Seine Crew bockte den Wagen nochmal auf, doch das Rad drehte sich nun wieder problemlos. Aitken konnte weiterfahren ... warum das Rad vorher stehenblieb war unklar.

Verschoor war flott unterwegs und kassierte in der Runde nach dem Restart erst Boschung und dann Beckmann.
Eine Runde später war er auch an Daruvala vorbei und wieder auf Rang 11, wie vor dem Boxenstop. Die Runde drauf hatte Verschoor auch seinen Teamkollegen Zendeli kassiert und lag in den Top10 (und damit virtuell auf der Pole-Position des zweiten Sprintrennens). Der Boxenstop hatte sich klar gelohnt.

Shwartzman siegte recht kontrolliert vor Vips und Lundgaard. Piastri holte sich in der letzten Runde noch die schnellste Rennrunde.
Verschoor kam Armstrong noch nahe, verblieb aber auf dem 10ten Platz.


Großbritannien 2tes Sprintrennen

Verschoor hatte - wie gesagt - dank dem Boxenstop in der SC-Phase sich auf Platz 10 vorarbeiten können und wurde mit der Pole im zweiten Sprint-Rennen belohnt.
Dahinter starteten Armstrong und Ticktum.

Lundgaard kam beim Start der Einführungsrunde nicht vom Fleck und musste aus der Box starten.
Die ersten drei kamen allesamt gut vom Fleck und blieben in ihrer Reihenfolge.

Piastri versuchte schon bald an Lawson vorbei zu gehen, wurde von diesem in Brooklands aber etwas von der Strecke gedrückt. Piastri konnte sich aber noch vor Drugovich und Vips halten.

Noch in der ersten Runde gab es eine größere Kollision als Boschung aufs Gras kam (er war dem rutschenden Nannini ausgewichen) und sich drehte und in die Fahrbahn von Deledda taumelte, dem es im Gegensatz zu Zhou vor ihm nicht gelang, dem Campos noch auszuweichen.

Danach ging es etwas ruhiger weiter. In Runde 7 kam es zu einer Kollision zwischen Viscaal und Daruvala. Beim Versuch seine Position zu verteidigen geriet Daruvala auf der Innenbahn leicht ins Schlingern und rutschte so in seinen Gegner. Daruvala schleppte sich mit kaputtem Frontflügel in die nahe gelegene Boxeneinfahrt. Viscall wurde von ihm umgedreht und blieb im Kiesbett stecken, was zu einer SafetyCar-Phase führte.
Daruvala lag nun am Ende des Feldes und bekam eine 10-Sekunden-Strafe.

Viele Manöver gab es weiter vorne nicht. Weiter hinten hatte sich Zhou nach dem Restart schon auf Rang 12 vorgearbeitet. An Pourchaire fand er dann aber keinen Weg vorbei.
Piastri saß runtenlang Lawson nahezu im Getriebe. Erst in Runde 18 gelang ihm das Überholmanöver.

Hinter Vips bildete sich ein "Zug", doch keiner schaffte es sorecht seinen Vordermann zu kassieren.
In der vorletzten Runde drehte sich Schwartzman und verlor so seinen 9ten Platz. Für den hätte es aber eh keine Punkte gegeben.

Verschoor gewann schließlich vor Armstrong und Ticktum. Piastri wurde 4er und holte im letzten Umlauf noch die schnellste Rennrunde.


Großbritannien Hauptrennen

Im Hauptrennen startete Piastri vor Zhou, der gewiss vor hatte das bisher mäßige Wochenende aufzupolieren.
Verschoor startete als dritter (sein bislang bestes Qualifying, glaube ich), dahinter Ticktum welcher ein paar Wochen später seinen Platz als Test- und Ersatzfahrer bei Williams verlor. Offiziell hatte man sich schon früher auf eine Beendigung der Zusammenarbeit festgelegt ... inoffiziell war Ticktums Beleidigung gegenüber Latifi der Anlass für seinen Rausschmiss.
Nachdem es sich Ticktum mit seiner großen Klappe bei Red Bull und Williams verscherzt hat, sieht er mittlerweile keine Chancen mehr in die Formel 1 zu kommen. Aber er will die F2-Saison zuende fahren.

Die rechte Seite des Grids startete etwas besser. Zhou ging in Führung und Ticktum kam vor auf Platz 3.

Bereits in Runde 6 kam mit Ticktum der erste in die Box. Auch Shwartzman bog in die Box ab, er mühte sich auf dem ersten Reifensatz ab und wollte ohnehin so schnell wie möglich wechseln.
Piastri folgte eine Runde später. Zhou an der Spitze war noch zufrieden mit seinen Pneus.
Piastri kam zwar vor Ticktum zurück auf die Strecke, doch dieser kam mit aufgewärmten Reifen mühelos vorbei.
Zhou kam dann auch in die Box, hatte nach dem Reifenwechsel aber noch ein paar Sekunden Vorsprung auf Ticktum.

Nach Runde 19 kam Juri Vips in die Box, der auf harten Reifen startete. Damit übernahm Zendeli zwischenzeitlich die Führung. Vips kam auf Platz 11 aus der Box raus. Der Overcut hatte ihn an Lawson und Nissany vorbei gebracht.

Piastri hatte veruscht Ticktum unter Druck zu setzen, blieb aber im Gegensatz zu diesen hinter Nannini hängen. Später geriet Piastri unter Druck von Verschoor.

Vips war anschließend der schnellste im Feld und versuchte sich nach vorne zu arbeiten. Für Pourchaire brauchte er aber ein paar Runden.
Auch andere Piloten, die auf harten Reifen starteten, kamen etwas nach vorne. Zendeli lag z.B. nun auch in den Punkten. Von den Fahrern in den Top10 hatte er im Rennen die meisten Positionen gut gemacht.

Zhou siegte souverän vor Ticktum, Piastri rettete den dritten Platz knapp vor Verschoor ins Ziel.
Piastri musste dabei zwar einmal eine Schikane abkürzen, allerdings entschieden die Stewards, dass Verschoor seinen Kontrahenten dabei von der Strecke gedrückt hatte.
Vips kam nicht mehr weiter nach vorne. Er hockte Drugovich im Nacken, doch der konnte sich mit DRS verteidigen, da er selber an Shwarzman nahe dran war.


Top10 nach der Halbzeit:

1108 (+35)
2103 (+25)
391 (+25)
489 (+29)
585 (+22)
665 (+10)
759 (+18)
858 (+8)
956 (+3)
1050 (+27)
 

unicum

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Colton Herta gewinnt das vorletzte Rennen in Monterey auf dem Laguna Seca Raceway vor Palou und Grosjean. Alex Palou geht nun mit 35 Punkten Vorsprung auf O'Ward und 48 Punkte auf Newgarden in das Finale, das am kommenden Sonntag zum ersten Mal in der Geschichte auf dem Stadtkurs in Long Beach stattfindet. Inklusive aller Bonuspunkte (Pole und meiste Führungsrunden) sind maximal noch 54 Punkte aufholbar.

 
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desl

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Grosjeans Überrundung von Johnson in der Corkscrew hatte leichte Zanardi-Vibes :-D
 

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Hatte ja schon ein paar mal was zu der Diskrepanz zwischen F1 und Indycar Strecken geschrieben: Diese letzte Schikane in Laguna Seca :crazy: Nur mal eben in Spitze 18% abfallend und komplett blind gefahrene Achterbahn-Simulation. Ganz normal, nothing to see here. Und das gilt in Indycar dann als legitime Überholstelle :D Zugegeben nicht die einfachste, aber eben durchaus machbar, wenn Überschuss groß und/oder der andere mitspielt halberlei.

Palou jedenfalls mit einem sehr 'erwachsenen' und souveränen Rennen. Das Risiko quasi seinem Speed angepasst, keine Risiken beim Überrunden genommen, aber immer konsequent wenn er dann doch mal ein Target hatte, um z.B. nach dem Boxenstop vor einer Gruppe rauszukommen. Herta und er vom Speed her 80% des Rennen in eigene Liga, diesmal auch belohnt durch wenige Gelbphasen (Herta war ja in Nashville schon so pervers schneller als der Rest, aber durch die ständigen Safety Cars dann doch immer zusammengestaucht).
In den letzten 20% war dann aber Grosjean der Mann mit der Rakete. Hat seine Stints vorher gut gestreckt und konnte dann einige Runden später boxen und die roten Reifen aufziehen (andere hatten die auch aufgezogen, aber halt früher) und war dann teils trotz Überholmanövern 1,5 -2 Sekunden schneller als alle anderen. Einen 'Grosjean Moment' gab es mit Jimmie Johnson, den er buchstäblich zur Seite gedrückt hat als er zu spät merkte, dass der eben nicht mitspielt. Aber ansonsten auch einige knaller Manöver, z.B. gegen O'Ward außen rum in Kurve 3 (?). Am Ende fehlten 3-4 Sekunden auf Palou und Herta und die Reifen waren verständlich am Limit (konnte aber, später Stop hin oder her, deutlich länger und deutlich schneller pushen als z.B. Rahal). Wenn es stimmt, dass das Auto/Team (Stock hin oder her) eher eines der schwächeren ist, dann dürfte der nächste Saison ganz vorne mitmischen.

Lohnt sich insgesamt, gerade die 30 Minuten "Fast Forward" Zusammenfassung, wenn sie online ist.

Brainfart des Tages Rossi, der sich sehr früh beim Überholversuch selbst rausmanövriert hat ...

(da sind in den 00er in Show Events auch F1 Boliden gefahren, hier z.B. Marc Gene in einem Ferrari)
 

desl

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Will Buxton im Interview mit Grosjean, der zu Protokoll gibt, dass er nicht nur nächstes Jahr plant die komplette IndyCar-Saison zu fahren, sondern auch, dass seine Familie in die USA umziehen wird.

 

desl

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Saisonfinale in der Formel 3...

Hauger hat sich im Qualifying zunächst etwas schwer getan. Caio Collet war anfangs so ziemlich der einzige, der seine Reifen schnell auf Temperatur brachte, viele Fahrer hatten eher Mühe mit dem Verkehr auf der Strecke.
Immerhin, es war nicht mehr so rutschig wie im freien Training, nachdem auch F2 und F1 etwas Gummi auf die Strecke gelegt hatten.

Doohan sah lange Zeit nach dem mehr oder weniger sicheren Pole-Kandidaten aus, doch kurz vor Ende schnappte ihm aus gerechnet sein Teamkollege den ersten Platz und damit auch die 4 Meisterschafts-Punkte weg. Die hätte Doohan für die kleine Rest-Hoffnung auf den Titel wohl gerne geholt.

Hauger kriegte kurz vor Ende noch eine brauchbare Runde zusammen, nachdem es zeitweise nicht so aus sah, als ob er überhaupt in die Top12 kommt.


Weil das Wetter am Samstag-Vormittag sehr schlecht werden soll, wurde das erste Sprintrennen der F3 auf heute Nachmittag vorverlegt. Für eine Verlegung des F2-Rennens reicht die Zeit vielleicht nicht.

Der Zeitplan mit den insgesamt 7 Rennen (1x F1, 3x F2, 3x F3) könnte sonst sehr knapp werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das F1-Qualifying morgen ein paar Mal verschoben wird (während man dabei quasi die Strecke für die Rahmenrennen "blockiert") oder gar bis Sonntag auf sich warten lässt.


Edit:
Es gab wohl "transponder issues", so dass manch schnelle Runden nicht richtig erkannt wurden.
Doohan hat doch die Pole geholt. Correa, Smolyar und Colombo waren noch schnellere Runden als Hauger gefahren ... der dafür zwar im Hauptrennen zwar weiter hinten startet, aber im ersten Sprintrennen umso weiter vorne.
 
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desl

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Zur Formel 2 Halbzeit hat Josh Revell (bekannt u.A. für sein Video zu Mahaveer Raghunathan) beim offiziellen F1-YouTube-Account ein Video zur bisherigen Saison kommentiert.



In Runde 5 von 8 ging es dann nach Monza. Wird Zeit, dass ich die Rennen davon auch mal schaue ... ich hinke schon wieder etwas hinterher.


Monza Sprintrennen 1

David Beckmann hat sein Cockpit bei Charouz aus finanziellen Gründen verloren und wurde dort durch Enzo Fittipaldi ersetzt. Fittipaldi hatte in der Formel 3 eher mäßigen Erfolg, nachdem es für ihn in der FREC besser lief. In Ungarn erzielte er sein erstes Podium ... kurz darauf wurde er durch Hunter Yeany ersetzt.
Beckmann wusste zunächst nicht, ob seine Monoposto-Karriere damit vorrüber sein würde ... doch schließlich fand er bei Campos ein neues Cockpit. Dort ersetzte er Matteo Nannini, der die Saison noch bei HWA begonnen hatte.

Beim Qualifying kam Beckmann unter die Top10 und durfte das erste Sprintrennen von der Pole aus starten. Hinter ihm starteten Vips, Ticktum und Pourchaire.

Vips hatte den besseren Start und konnte sich die Führung von Beckmann schnappen.

Nach der ersten Runde wollte sich Pourchaire an Ticktum vorbei bremsen. Ticktums Bolide wurde beim Anbremsen etwas instabil, doch Pourchaire verpasste seinen Bremspunkt auch und nahm den "Notausgang". Ticktum versuchte die Kurve noch zu kriegen und drehte sich, weil Drugovich hinter ihm auch etwas zu spät bremste und Ticktums Boliden noch anrempelte. Das Feld versuchte sich an Ticktums Wagen - der mitten in der Schikane stand - vorbei zu manövrieren. Von Boschungs Campos gab es noch einen dicken Stoß auf die Nase von Ticktums Carlin, die danach auch nicht viel besser aussah als die an Drugovich' Boliden.

Das SafetyCar kam raus, um Ticktums gestrandeten Boliden zu bergen.
Fittipaldi bekam eine 5-Sekunden-Strafe, weil er eine Kollision beim Start verursacht hatte ... aber er gab das Rennen ohnehin während der SC-Phase auf.

Mehrere Plätze beim Start gewonnen hatten Zendeli, Shwartzman und Lundgaard.
Drugovich kam rein zum Nasenwechsel. Boschung blieb draußen, bis ihm die Schwarz-Orange-Flagge wegen seines beschädigten Frontflügels gezeigt wurde. Während Drugovich sich zum Ende der SC-Phase dem Feld hinten anschließen konnte, kam Boschung quasi in die Box, als das Feld wieder Gas gab.

Lawson versuchte nach dem SC-Ende an Pourchaire vorbei zu kommen, kam dessen Heck aber etwas zu nahe und beschädigte sich ebenfalls die Frontflügel-Aufhängung. Lawson bekam die orange-schwarze Flagge.
Ende der nächsten Runde drückte sich Zhou an Zendeli vorbei, der den Meisterschafts-Anwärter in der Startphase kassiert hatte. Am Ende des Feldes flog Drugovich in der Ascari-Schikane ab und sorgte für eine VSC-Phase.

Nach dem VSC-Ende überraschte Shwartzman seinen Teamkollegen Piastri in der zweiten Lesmo-Kurve, den er dabei etwas ins Kies rausdrückte, so dass Piastri auch hinter Nissany zurück fiel. Ende der Runde kämpfte er dann mit Daruvala, holte sich den kurzzeitig verlorenen Platz aber wieder zurück. Auch Daruvala zog sich dabei eine Beschädigung am Frontflügel zu.

Die Runde drauf hatte Beckmann auf zwei weiterhin Pourchaire dicht im Nacken. Er verbremste sich stark Ende Start/Ziel und musste den Weg um die Styropor-Blocks nehmen, was ihn den zweiten Platz kostete.

Beckmann wurde dann von Zhou kassiert. Zendeli konnte sich knapp vor Shwartzman halten. Dahinter drehte sich Nissany ausgangs der Ascari-Schikane. Piastri wurde dadurch etwas aufgehalten und fiel hinter Lundgaard zurück, der von weit hinten gestartet war.
Pourchaire versuchte dann mit DRS anzugreifen und sich die Führung von Vips zu holen ... doch da kam das VSC wegen Nissany.
Verschoor und Sato kamen mit Problemen in die Box.
Weil Nissany auf der Strecke stand, wurde schließlich das SafetyCar gerufen. Hughes - der eh weit hinten im Feld war - wechselte auf weiche Reifen.
Robert Shwartzman bekam eine 5-Sekunden-Strafe, weil er beim Start etwas zu weit nach rechts fuhr und knapp die rechte weiße Linie der Strecke überquerte.

Am Ende der SC-Phase ging Swartzman an Beckmann vorbei, der kurz darauf auch von Zendeli kassiert wurde.
Ende der folgenden Runde kämpfte sich Pourchaire stark auf der Bremse an Vips vorbei und ging in Führung.
Beckmann wurde auch von Viscaal, Lawson und Daruvala kassiert. Sein kapitaler Verbremser hatte wohl seinen Reifensatz stark in Mitleidenschaft gezogen. Nun war er gar raus aus den Punkten und die Reverse-Grid-Pole für das zweite Rennen war auch nicht mehr greifbar.

Pourchaire flog vorne weg, während Zhou sich nicht recht entscheiden konnte, auf welcher Seite er Vips angreift. Dahinter staute sich das Feld etwas. Lungaard ging dabei an Zendeli vorbei.

Die Runde drauf verbremste sich auch Vips massiv (wie Beckmann einige Runden vorher) und musste die Styropor-Schikane nehmen, wodurch er zwei Plätze verlor.
Dahinter ging Piastri an Zendeli vorbei. Ende der 18ten Runde verlor Zendeli an Vortrieb. Das Feld flog auf Start/Ziel an ihm vorbei. Beckmann war damit wieder in den Punkten.
Piastri kassierte Vips (und seinen Bremsplatten). Lawson (der ja schon seinen zweiten Frontflügel drauf hatte) ging an Viscaal vorbei.
Die Runde drauf hatte Lawson (mit Soft-Reifen übrigens) keine Mühe an Vips vorbei zu gehen. Zendeli musste indes seinen Boliden abstellen. Sehr ärgerlich wenige Runden vor Schluss nach einem durchaus guten Rennen.

Pourchaire gewann am Ende souverän vor Zhou. Lundgaard kam aufs Podium nachdem er von Platz 19 gestartet war.
Shwartzman, der als 3ter im Ziel war, fiel durch die Strafe auf Rang 6 zurück.
Beckmann rettete den 10ten Platz wenige Zehntel vor Armstrong ins Ziel.

Aufregendes Rennen....


Monza Sprintrennen 2:

Nächstes Rennen, nächste Pole für Beckmann. Vielleicht kann er diesmal einen Verbremser vermeiden und mehr Kapital aus der Startposition schlagen?
Daruvala, Vips und Viscaal starteten dahinter. Vips stand ja auch beim ersten Sprintrennen weiter vorne und fiel ebenfalls mit Bremsplatten in die hinteren Punkteränge.
Die Streckentemperaturen waren stark gestiegen ... am Morgen neigten die harten Reifen bei den kalten Temperaturen noch mehr zu Verbremsern.

Wie schon beim ersten Rennen kamen die Fahrer von den Plätzen 2 und 4 besser weg und gingen einen Platz nach vorne. Beckmann und Vips verloren dementsprechend je einen am Start.

Eingangs der zweiten Schikane wurde Lundgaard von hinten von Zhou angeschubst und umgedreht. Damit lag er am Ende des Feldes.
In der Ascari-Schikane berührte Sato den Wagen von Deledda bei einem zu optimistischen Überholversuch. Er brauchte einen neuen Frontflügel.

Ende zweiter Runde wollte sich Piastri seinen Teamkollegen Shwartzman ausgucken, doch dieser schloss die Lücke. Piastri nahm die Außenbahn für die Anfahrt der ersten Schikane, um vielleicht mit besserer Traktion in die Curva Grande hinein anzugreifen. Dadurch machte er die Tür innen weit offen und Theo Pourchaire stach in diese hinein.

Nach Sato versuchte auch Jack Hughes an Delleda vorbei zu gehen und sah sich ebenfalls mit einer "zugeworfenen Tür" konfrontiert. Die beiden Teamkollegen berührten sich Eingangs der zweiten Schikane. Hughes' HWA drehte sich und der Motor starb ab, was zur VSC-Phase führte.
Währendessen rollte Samaia in der Boxeneinfahrt aus.

Zur Mitte des Rennens kam Shwartzman nach zahlreichen Runden "endlich" an Vips vorbei. Die beiden Red-Bull-Junioren - Vips und Lawson - hielten das Feld ein wenig auf, während vorne Daruvala, Beckmann und Viscaal relativ ruhig ihre Runden drehten, ohne sich einander allzu nahe zu kommen.

In Runde 14 sah Piastri eine gute Möglichkeit und ging wieder an Pourchaire vorbei. Zhou hatte eine Runde später eine ähnliche Möglichkeit, war aber nicht so stark auf der Bremse wie Pourchaire.
Beckmann verlor vorne etwas den Anschluss an Daruvala und machte sich sehr breit, um Viscaal hinter sich zu halten.

In Runde 17 bremste Pourchaire dann aber zu spät und musste die Styropor-Schikane nehmen. Zhou ging vorbei.

In Runde 19 hatte Viscaal dann Beckmann in den Fehler getrieben. Wie schon beim ersten Rennen holte sich Beckmann einen Verbremser eingangs der ersten Schikane ab und nahm den Weg um die Styropor-Blocks. Er kam vor Viscaal zurück auf die Strecke und fuhr sofort vor dessen Linie, was etwas gefährlich aussah, doch Viscaal kam mit mehr Schwung locker vorbei.

Mit seinem Bremsplatten hatte Beckmann dann auch direkt Schwartzman im Nacken, der ihn in der zweiten DRS-Zone in der Runde darauf kassierte. Auch Liam Lawson schlüpfte vor der Parabolica vorbei.

Daruvala siegte souverän vor Viscaal und Shwartzman. Lawson wurde vierter, Beckmann rettete den 5ten Platz knapp ins Ziel vor Vips, Piastri und Zhou


Monza Hauptrennen:

Nun wurde nach den Platzierungen im Qualifying gestartet. Piastri stand mal wieder bei einem Hauptrennen auf der Pole. Dahinter Daruvala, Zhou und Lawson.

Die meisten Piloten starteten auf den Soft-Reifen. Der vorderste der mit Medium-Reifen an den Start ging war Ticktum auf Startplatz 8.
Daruvala hatte keinen allzu guten Start, wodurch es im Kampf um Rang 3 in der ersten Kurve recht eng wurde, während Zhou schon lange durchgeschlüpftf war.

Samaia drehte sich ausgangs der zweiten Lesmo und würgte den Motor ab. Er blieb mitten auf der Strecke stehen, was eine SC-Phase hervor brachte.
Beim Restart ging Drugovich an Daruvala vorbei, doch der konterte vor der zweiten Schikane. Etwas weiter vorne ging Daruvalas Red-Bull-Kollege Liam Lawson auch in der zweiten Schikane an Drugovich' Teamkollegen Zhou vorbei.

Boschung kam als erstes in die Box, doch sein Stop dauerte ziemlich lange.
Vips hatte einen technischen Defekt und blieb ziemlich abrupt nach der zweiten Schikane stehen. Ticktum touchierte dabei noch sein Heck ... holte sich aber keine große Blessuren an der Fahrzeugnase. Vips schaffte es nicht bis zum nächsten Marshal-Posten, sondern stand auf der Strecke, so dass das SC erneut rauskam.
Folglich kamen dann die ganzen Piloten mit Soft-Reifen in die Box.

Das warf das Feld etwas durcheinander. Drugovich musste zum Beispiel warten bis Zhou abgefertigt war ... und weil nur eine Person pro Reifen den Wechsel vornimmt, dauert das in der F2 etwas länger.
Lawson musste warten, bis Zhou und Daruvala vorbei gefahren waren, damit er keine unsafe release abbekommt.
Zendelis Boxenstop lief nicht glatt, wodurch auf sein Teamkollege Veschoor lange warten musste.

Vorne waren nun Ticktum, Sato, Lundgaard, Armstrong und Deledda, die auf den Medium-Reifen gestartet waren.
Armstrong - für den das Wochenende mal wieder ziemlich mäßig lief - hatte schon ne kleine Beschädigung, weil ihm Boschung ins Barge Board gefahren war.

Noch bevor es weiterging, musste Sato seinen Boliden (mal wieder) mit technischem Defekt abstellen. Nicht das erste Mal für ihn in letzter Zeit ... aber das erste Mal so weit vorne liegend.

Eine Runde nach der SC-Phase schaute Piastri, dass er an Deledda - einem der langsamsen Piloten im Feld - zügig vorbei kam.
Dahinter lieferten sich Zhou und Daruvala einen harten Zweikampf. In der einen Runde drückte Zhou seinen Gegner ein wenig in der zweiten Schikane von der Strecke. In der nächsten Runde beharkten sie sich ein wenig in der ersten Schikane und berührten sich stärker in der zweiten ... diesmal mit Zhou, der die Schikane abkürzen musste.

Deledda wurde weiter durchgereicht und verlor alle paar Kurven eine Position. Oftmals war sein Bolide dann mäßig positioniert, so dass seine Verfolger viel mehr Schwung mitbrachten und er umso schneller durchgereicht wurde. Trotzdem versuchte er sich einigermaßen zu verteidigen.
In der ersten Schikane wurde es dann eng, so dass er einen Schlag von Fittipaldis Charouz abbekam. Dadurch nahm dann seine linke Vorderradaufhängung Schaden. Nunja ... Fittipaldi hatte ihm mehr als genug Platz gelassen ... Deledda hatte zu früh eingelenkt.
Deledda ist halt meistens so langsam, dass er Zweikämpfe nicht gerade gewöhnt ist ... da kann man sowas schonmal verpatzen.

Piastri ging vorne vor auf Rang 3, vorbei an Armstrong.

Drugovich kam in die Box ... etwas unklar warum. Den neuen Frontflügel, der schon hingetragen wurde, brauchte er dann doch nicht.
Beim Anfahren würgte er den Motor ab ... und fiel dann sogar hinter Deledda zurück, der noch eher langsam um die Strecke kurvte.

Piastri kassierte nun auch Lundgaard. Zhou versuchte ihm zu folgen.
Armstrong fiel mit seinen nachlassenden Reifen schnell zurück.

Ende Runde 21 kamen Lundgaard und Armstrong in die Box. Währenddessen rollte Lawson ohne Vortrieb auf der Start/Ziel-Geraden aus. Bei ihm war der Feuerlöscher los gegangen. Da Lawson auf der Strecke parkte, kam das SafetyCar raus ... sehr gut für Ticktum, der somit bei seinem Boxenstop nicht so viele Plätze verlor wie Lundgaard und Armstrong, die am Ende des Feldes lagen.
Ticktum kam als 11ter zurück auf die Strecke, denn ein paar Piloten (Beckmann 10., Fittipaldi 7., Zendeli 11.) - hinter die er zurück gefallen wäre - zockten und gingen zurück auf Soft-Reifen ... sie verloren dabei nicht viele Positionen.

Die Piloten auf den Plätzen 11 bis 16 waren nun bereit, mit frischen Soft-Reifen die anderen mit alten Mediums zu jagen.
6 Runden waren noch zu fahren.

Piastri verbremste sich vorne etwas und kämpfte danach mit Zhou um die Führung.
Ticktum kassierte sogleich mehrere Piloten, flog aber in der zweiten Schikane - nach einem Schubser von Boschung - beinahe ab und räuberte wild über die Sausage-Curbs. Chaos war angesagt. Die anderen Piloten mit Soft-Reifen (z.B. Beckmann, Zendeli) konnten nicht so schnell folgen, weil sie sich gegenseitig duellierten.
Ticktum konnte weiter machen und überholte einen Piloten nach dem anderen mit überlegenem Grip.
Hinten wurde auch ab und an einer rausgeflückt und dann von den anderen Soft-Piloten durchgereicht.
Bent Viscaal konnte sich aber recht lange vor Zendeli halten, der auf 9 lag (gefolgt von Fittipaldi, Beckmann, Armstrong, Lundgaard.

Noch 3 Runden und noch 3 Piloten vor Ticktum.

Beckmann geriet in das Heck von Viscaal, was beide aus dem Rennen warf. Es gab nochmal ein SafetyCar.
Ticktum hatte Pourchaire noch überholen können, aber nun ging das Rennen im langsamen Tempo zu Ende.

Piastri siegte vor Zhou und Ticktum.
Für Piastri war es der erste Sieg in einem Hauptrennen.


1149 (+41)
2134 (+31)
3113 (+22)
4104 (+15)
594 (+29)
690 (+5)
781 (+25)
872 (+24)
959 (+0)
1050 (+0)
 
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