Die Damen waren sogar schon mal in Kitzbühel integriert. Ist aber schon sehr lange her.
Aber die Aufmerksamkeit im Ski Alpin ist durchaus bei den Damen gegeben. Da muss ich schon etwas widersprechen. Hängt natürlich auch davon ab, wie erfolgreich eine Nation grad ist. Aber da hat Deutschland (von Österreich und der Schweiz rede ich jetzt gar nicht) bei den Damen eine sehr lange Tradition. Von Christl Cranz (umstritten wegen der Verwerfungen mit den Nazis) über Rosi Mittermaier, Irene und Maria Epple, Christa Kinshofer, Katja Seizinger und Maria Riesch. Bis auf Cranz wurden alle genannten Damen Sportlerinnen des Jahres in Deutschland. Seizinger sogar 3x und Riesch 2x.
Und vom Superstar Vonn, die auch in Amerika Aufmerksamkeit bekam, gar nicht zu reden.
Der Grund ist einfach der: Die Skidamen kriegten von Anfang an dasselbe, was auch die Herren bekamen. Schon bei der ersten WM in Mürren 1931(!). Da hat man bei den Nordischen noch ordentlich die Nase gerümpft. Und auch beim ersten olympischen Antreten in Garmisch 1936. Die Skidamen waren im übrigen dort neben den Eiskunstläuferinnen die einzigen Damen, die eigene Wettkämpfe hatten. Auch beim Weltcupstart 1967 bekamen die Damen eine gleichwertige Serie, die viele Stars hervorbrachte.
Beim Tennis war die Entwicklung vergleichbar: Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es bei drei der vier großen Turniere eigene Damenbewerbe (Australien folgte am Anfang des 20. Jahrhunderts). Während in vielen anderen Sportarten die Damen richtiggehend ausgesperrt waren, hatten sie schon im 19. Jahrhundert den Fuß in der Tür, indem sie zumindest mit den Ehemännern zusammen Doppel spielen durften. Und so gelang ihnen eine recht frühe Integration und in weiterer Folge dann mit der WTA eine hochdotierte eigene Tour. Das ist einzigartig in der Sportwelt.
Der Grund wie gesagt: Sie waren früh dran.
Und Biathlon: Man hat grad noch die Kurve gekratzt als sich die Timeslots bei den Fernsehübertragungen so richtig zu füllen begonnen haben. Hilfreich waren natürlich auch aus deutscher Sicht die vielen erfolgreichen Biathletinnen. Und man verstand es auch, die Bewerbe gut im Fernsehen zu präsentieren.
Die Skispringerinnen sind leider zu spät dran.