Jahr 2 (Teil 2) und der Transfersommer
Mirko Slomka. Das ist der Mann, den man beim VfB präferiert ... und das ist der Mann, der verhindert, dass Max Power im Frühjahr 2017 den Job bekommt, den er haben will. Der Vorstand teilt ihm zwar mit, dass man von seinem Bewerbungsgespräch angetan war, aber letztlich entscheidet man sich doch für eine erfahrenere und "sichere" Variante. Max Power kann das irgendwie nachvollziehen, weiß aber trotzdem, dass er seine Zelte in Stuttgart abbrechen muss. Die Tatsache, dass er hinter Slomka weiter auf seine Chance warten müsste, gepaart mit dem faden Beigeschmack der Vorstands-Mail nach dem Mainz-Spiel machen die Entscheidung leicht.
Zumal die Angebote wirklich von Qualität sind. Noch am selben Tag der Slomka-Bestellung trifft sich Max Power mit dem Vorstand vom AFC Bournemouth, der mitten im englischen Abstiegskampf steckt. Das Gespräch verläuft vielversprechend, Max Power hat ein gutes Gefühl. Die Cherries wollen unbedingt in der Premier League bleiben, und die Tatsache, dass man ihm in dieser Situation offenbar mehr Vertrauen entgegenbringt als "sein" VfB, imponiert ihm. Tags darauf trifft er sich mit dem Newcastle-Besitzer, Mike Ashley. Auch den Magpies steht das Wasser bis zum Hals, aktuell liegt man nur drei Pünktchen über dem "Strich". Max Power sieht sich in seiner Position bestätigt: zwei PL-Klubs wollen ihn ... der VfB wird seine Entscheidung noch bereuen.
Am 9. März, drei Tage nach seinem letzten VfB II-Spiel, beginnt für Max Power schließlich ein neues Kapitel. Der AFC Bournemouth legt ihm ein Vertragsangebot über 2 Jahre und 25.000 Euro pro Woche vor. Max Power mag den Verein, hatte beim Vorstellungsgepräch ein sehr gutes Gefühl, kann 3. Liga gegen Premier League tauschen und sein Gehalt verachtfachen - es ist eine einfache Entscheidung. Max Power unterschreibt beim AFC Bournemouth.
Die Umstände der beiden Vereine könnten gar nicht größer sein: plötzlich steht Max Power mit seiner Mannschaft nicht mehr an der Tabellenspitze, sondern sitzt im Tabellenkeller. Zudem scheint es innerhalb der Mannschaft einige Unstimmigkeiten zu geben, gleich zu Beginn wird der neue Trainer darauf hingewiesen, dass vier Spieler unzufrieden sind und mehrere Spieler Beschwerden bezüglich der Trainingsgestaltung haben. Hinzu kommt ein wirklich schweres Restprogramm:
Chelsea, Man United, Liverpool, Arsenal ... das sind nicht die Gegner, gegen die man spielen möchte, wenn man dringend Punkte im Abstiegskampf braucht. Dennoch versucht Max Power, positiv zu bleiben. Er macht sich mit dem Kader vertraut, den er aufgrund einer ausgeprägten PL-Affinität ganz gut einzuschätzen weiß. Die Transfer-Entscheidungen aus der Vorsaison sind für ihn schwer nachzuvollziehen: der einstige Rekord-Neuzugang Tyrone Mings wurde für lediglich 1,2 Millionen Euro nach Hull verscherbelt, dafür hat man für Lukas Hinterseer, Luca Paganini, Lucas Andersen, Daniel Holzer, Nouha Dicko und Michael Hector knapp 21 Millionen Euro rausgehauen. Zudem kam Youngster Rafik Zekhnini leihweise von PSG.
Max Power entscheidet sich für ein 4-2-3-1, wie es bereits in seiner VfB-Zeit funktioniert hat. Callum Wilson gibt die Solospitze, dahinter spielen Jordon Ibe, Lucas Andersen und Max Gradel. Gegen Chelsea hält man lange mit, verliert aber durch einen Pedro-Doppelpack verdient mit 0:2. Gegen Burnley feiern die Cherries dank eines Wilson-Hattricks einen 3:1-Sieg und damit Max Powers ersten Erfolg in England, ehe man im Old Trafford mit 1:3 baden geht. Ein 2:0-Heimsieg gegen Leicester, bei dem Max Gradel beide Treffer beisteuert, macht aber Hoffnung.
Es folgen zwei bittere Niederlagen gegen Großvereine - bei Arsenal verliert man dank eines Özil-Tors knapp mit 0:1, gegen Liverpool zieht man in einer wilden Partie mit 3:4 den Kürzeren. Zu diesem Zeitpunkt ist der Klassenerhalt ein schwieriges Unterfangen, Max Power weiß, dass man selbst mit zwei Siegen in den verbleibenden drei Spielen alles andere als sicher gerettet wäre. Doch seine Mannschaft liefert: gegen West Bromwich gewinnt man glücklich mit 1:0, weil der eingewechselte Nouha Dicko in der 85. Minute nach einer Ecke den Kopf hinhält. Am vorletzten Spieltag sorgen Max Gradel und Callum Wilson für einen 2:1-Erfolg gegen Newcastle. Einen Spieltag vor Schluss liegt Bournemouth mit 33 Punkten auf dem rettenden 17. Tabellenplatz, knapp vor Cardiff (32) und Brighton (31). Cardiff muss in der letzten Runde zu Arsenal, hat dementsprechend schlechte Karten ... und auch Brighton hat zuhause mit Everton eine schwere Aufgabe vor sich. Bournemouth muss auswärts zu Middlesbrough, und Max Power will dort mit einem Sieg am besten alles klar machen. Er ist optimistisch, aber auch er kann den epischen Schlusspunkt seiner verkürzen PL-Debütsaison nicht vorhersehen:
Die Erleichterung über den Klassenerhalt ist riesengroß. Cardiff verliert mit 0:1 gegen Arsenal, aber Brighton gewinnt mit 3:2 gegen Everton ... dementsprechend wichtig sind die drei Punkte, die der AFC Bournemouth hier aus der Middlesbrough-Partie mitnimmt.
In Folge dieses Erfolgs belohnt der Vorstand Max Power mit einem üppigen Transferbudget: ganze 71 Millionen Euro stellt man ihm zur Verfügung. Max Power ist begeistert - in seiner VfB II-Zeit konnte er nichts investieren, und erstmals in seiner Karriere eine Mannschaft nach seinen Wünschen zu formen ist aufregend. Beim Vorstand setzt er zudem durch, dass die Jugendeinrichtungen verbessert werden ... ein mehr als überfälliger und notwendiger Schritt. Im Trainerteam scharrt er relativ junge Leute um sich, die mit der PL bestens vertraut sind: Teddy Sheringham wird sein Co-Trainer, außerdem verstärkt Neil Adams seinen Trainerstab. Für die U21 holt er Alan Smith als Trainer, Stephen Warnock als Co-Trainer und Chris Kirkland als Torwart-Trainer.
Schließlich stürzt sich Max Power in die Kaderplanung. Stürmerstar Callum Wilson unterschreibt einen neuen Fünfjahresvertrag, Torhüter Artur Boruc beendet seine Karriere. Bereits fixiert hat der Verein zudem die ablösefreie Verpflichtung des 24-jährigen Stürmers Felipe Avenatti aus Uruguay. Max Power orientiert sich fürs Erste am Parelleluniversum und verpflichtet Asmir Begovic, Nathan Aké, Jermain Defoe und Connor Mahoney. Das Quartett kostet ihn knapp 19 Millionen Euro. Königstransfer für die 10er-Position wird Manuel Lanzini, für den man 17 Millionen Euro an West Ham abdrücken muss. Weitere Neuzugänge sind Ben Gibson, Ben Chilwell, Alireza Jahanbaksh, Vaclav Cerny, Kyle Walker-Peters und Bersant Celina; außerdem kommt Fabio da Silva leihweise von Middlesbrough. Insgesamt investiert Max Power 74 Millionen Euro in neue Spieler.
Auf der anderen Seite lässt Max Power auch 9 Spieler gehen ... in erster Linie Spieler, die der Verein in den letzten zwei Jahren geholt hat. Lukas Hinterseer wird nach Marseille verkauft, Lucas Andersen nach Stoke, Luca Paganini zu Crystal Palace, Daniel Holzer zu Napoli und Michael Hector zu Middlesbrough. Außerdem verlassen Charlie Daniels, Paolo de Ceglie, Milan Skriniar und Gaetano Letizia den Verein. Insgesamt nimmt Bournemouth knapp 39 Millionen Euro ein. Max Power will auch Joshua King und Nouha Dicko abgeben, aber Ersterer ist nach einem Leistenbruch für keinen Verein interessant und Letzterer findet trotz aller Bemühungen keinen Abnehmer. Max Power behält King vorerst in seinem 25 Mann-Kader und schiebt Dicko zur U21 ab.
Als Saisonziel gibt Bournemouth erneut den Klassenerhalt aus, wobei Max Power insgeheim eher auf einen Mittelfeldplatz schielt. Dafür hält er weiter an einem 4-2-3-1 fest und vertraut auf diesen 25 Mann-Kader:
TW: Asmir Begovic - Adam Federici - Ryan Allsop
RV: Simon Francis (C) - Kyle Walker-Peters
IV: Nathan Aké - Ben Gibson - Steve Cook - Marc Wilson
LV: Fabio - Ben Chilwell
ZM: Lewis Cook - Harry Arter - Andrew Surman - Emerson Hyndman
RA: Max Gradel - Bersant Celina
OM: Manuel Lanzini - Alireza Jahanbaksh - Joshua King
LA: Jordon Ibe - Vaclav Cerny
MS: Callum Wilson - Jermain Defoe - Felipe Avenatti