Gewichte stemmen im Boxtraining. Welche Übungen?

[DeLaHoya]

Ich habe selbst nie geboxt noch Boxtraining betrieben noch einem beigewohnt. Wie wohl bei so vielen habe sehe ich immer nur 3-Minuten zusammenfassungen von der "eisenharten" Vorbereitung der Kontrahenten im Fernsehen und da erhascht man sie zumeist bei Situps mit Medizinball. Das kann ja nicht alles sein.

Ich würde gerne wissen welche Krafttrainingsübungen für Boxer obligatorisch sind. Welche Muskelgruppen werden - insb. im Schwergewicht sofern die Gewichtsklasse eine Rolle spielen sollte - besonders ausgebildet? Brust? Schultern? Quadrizeps & Unterschenkel? Bizeps alleine reicht sicher nicht

Aus dem Bodybuilding kenne ich z.B.:

- Bankdrücken (Brust, Trizeps)
- Kniebeugen (Quadrizeps & Unterschenkel)
- Kreuzheben (Rücken, Unterschenkel)
- Military Press (Schultern)

Von Sam Peter habe ich in einem Interview gelesen dass er im Leben noch nie ein Gewicht angefasst hat wohingegen Michalczewski locker 90kg gedrückt haben soll.

Wie sieht der Gewichtsteil eines Trainingsprogramm eines (HW-)Boxers also aus? Wieviel Einheiten pro Woche und welche Übungen? 1-2 Muskelgruppen pro Trainingstag (Wie es viele Bodybuilder machen) oder jeweils alle Muskelgruppen jeden Trainingstag im Zirkeltraining um die Kondition zu verfeinern.

Wer kennt sich aus.

Ich boxe seit über zehn Jahren und habe noch nie richtig Krafttraining gemacht, weil ich es nicht brauche. Die Bauchmuskeln werden natürlich separat trainiert.

Ab und zu arbeite ich mit Gewichten, aber das nur für die Optik, nicht fürs Boxen.

Wenn wir mit Gewichten arbeiten, dann

a) Medizinball an die Wand schmeißen (so, als ob man eine rechte/linke Gerade schlagen würde inkl. Ball beim zurückprallen auffangen)
b) mit leichteren Gewichten (die "Frauenhanteln" sind ziemlich praktisch) Schattenboxen
c) mit leichteren Gewichten explosiv schlagen (max. 4 Schläge bzw. eine Kombination)
d) mit 15-Kg Hantelscheibe nach vorne, links, rechts beugen und nach oben stemmen bzw. "Auto fahren" (lenken simulieren...)

Und noch einige Übungen, die mir jetzt nicht einfallen.

Das alles machen wir 2-3 Minuten und 3-4 Runden lang, die Übungen sind also auf Boxen abgestimmt und haben wenig mit klassischen Body Building zu tun.

Ich kenne sogar Boxer (Profis und Amateure), die noch nie Gewichte a la Bankdrücken gestemmt haben.

Die "Kraftübungen", insbesondere die Übung mit den 15-kg-Hantellscheibe soll z. B. die Rückenmuskulatur stärken, das ist jedoch nur zu 5 % Sinn der Übung. Es geht eigentlich darum, dass man die Übung an sich 2-3 Minuten (also eine Ringrunde) aushält und nicht aufgibt.

Kraft trainiert man am Boxsack, die Technik vor dem Spiegel und das Kämpfen beim Sparring.

 

[Kuschelweich]

Für alle die sich mit dem Thema eingehender beschäftigen wollen kann ich das Buch "Krafttraining für Kung Fu und Karate" von Eberhard Schneider empfehlen.

:cry:

Als nächstes empfiehlt noch jemand Mens Health. Neben ein paar richtigen Dingen ist Schneiders Buch vor allem veraltet, unvollständig und propagiert zT groben Unfug.

 

[Tobi.G]

Ich boxe seit über zehn Jahren und habe noch nie richtig Krafttraining gemacht, weil ich es nicht brauche. Die Bauchmuskeln werden natürlich separat trainiert.

Ab und zu arbeite ich mit Gewichten, aber das nur für die Optik, nicht fürs Boxen.

Wenn wir mit Gewichten arbeiten, dann

a) Medizinball an die Wand schmeißen (so, als ob man eine rechte/linke Gerade schlagen würde inkl. Ball beim zurückprallen auffangen)
b) mit leichteren Gewichten (die "Frauenhanteln" sind ziemlich praktisch) Schattenboxen
c) mit leichteren Gewichten explosiv schlagen (max. 4 Schläge bzw. eine Kombination)
d) mit 15-Kg Hantelscheibe nach vorne, links, rechts beugen und nach oben stemmen bzw. "Auto fahren" (lenken simulieren...)

Und noch einige Übungen, die mir jetzt nicht einfallen.

Das alles machen wir 2-3 Minuten und 3-4 Runden lang, die Übungen sind also auf Boxen abgestimmt und haben wenig mit klassischen Body Building zu tun.

Ich kenne sogar Boxer (Profis und Amateure), die noch nie Gewichte a la Bankdrücken gestemmt haben.

Die "Kraftübungen", insbesondere die Übung mit den 15-kg-Hantellscheibe soll z. B. die Rückenmuskulatur stärken, das ist jedoch nur zu 5 % Sinn der Übung. Es geht eigentlich darum, dass man die Übung an sich 2-3 Minuten (also eine Ringrunde) aushält und nicht aufgibt.

Kraft trainiert man am Boxsack, die Technik vor dem Spiegel und das Kämpfen beim Sparring.

Das was ihr da macht mit leichten Gewichten und Hantelscheiben ect. ist doch Krafttraining! Es gint verschiedene Arten von Krafttraining. Also ost es falsch wenn du sagst ihr macht kein Krafttraining!

 

[DeLaHoya]

Das was ihr da macht mit leichten Gewichten und Hantelscheiben ect. ist doch Krafttraining! Es gint verschiedene Arten von Krafttraining. Also ost es falsch wenn du sagst ihr macht kein Krafttraining!

Unter Krafttraining verstehe ich Bankdrücken, Bizeps-Curls usw.

Medizinball gegen die Wand werfen, mit solchen Hanteln Schattenboxen machen usw. sind sehr boxsportspezifische Übungen.

 

[Kuschelweich]

Medizinball gegen die Wand werfen, mit solchen Hanteln Schattenboxen machen usw. sind sehr boxsportspezifische Übungen.

Eben, sportartspezifisches Training mit Zusatzwiderstand zur Steigerung der Explosivkraft = Krafttraining

 

[Sizilianischer Hengst]

Ich boxe seit über zehn Jahren und habe noch nie richtig Krafttraining gemacht, weil ich es nicht brauche. Die Bauchmuskeln werden natürlich separat trainiert.

Ab und zu arbeite ich mit Gewichten, aber das nur für die Optik, nicht fürs Boxen.

Wenn wir mit Gewichten arbeiten, dann

a) Medizinball an die Wand schmeißen (so, als ob man eine rechte/linke Gerade schlagen würde inkl. Ball beim zurückprallen auffangen)
b) mit leichteren Gewichten (die "Frauenhanteln" sind ziemlich praktisch) Schattenboxen
c) mit leichteren Gewichten explosiv schlagen (max. 4 Schläge bzw. eine Kombination)
d) mit 15-Kg Hantelscheibe nach vorne, links, rechts beugen und nach oben stemmen bzw. "Auto fahren" (lenken simulieren...)

Und noch einige Übungen, die mir jetzt nicht einfallen.

Das alles machen wir 2-3 Minuten und 3-4 Runden lang, die Übungen sind also auf Boxen abgestimmt und haben wenig mit klassischen Body Building zu tun.

Ich kenne sogar Boxer (Profis und Amateure), die noch nie Gewichte a la Bankdrücken gestemmt haben.

Die "Kraftübungen", insbesondere die Übung mit den 15-kg-Hantellscheibe soll z. B. die Rückenmuskulatur stärken, das ist jedoch nur zu 5 % Sinn der Übung. Es geht eigentlich darum, dass man die Übung an sich 2-3 Minuten (also eine Ringrunde) aushält und nicht aufgibt.

Kraft trainiert man am Boxsack, die Technik vor dem Spiegel und das Kämpfen beim Sparring.

der letzte satz ist super sehe ich genauso :thumb:

 

[His Royness1]

Also ich finde z.b 60 KG auf der Flachbank und 20 Wiederhohlungen anstrengender als 100 KG mal 6 WH.

Witzig... ich würde ersteres schaffen - zweiteres nicht... also isses bei mir wohl umgekehrt.

 

[Sir]

Wenig Gewicht, dafür viele Wiederholungen. Wir machen z. B. immer 30 - 40 KG, dafür dann aber 100 Wiederholungen, wenn möglich am Stück.

Das trainiert dann Schnellkraft und Schnellkraftausdauer was beim Boxen sehr wichtig ist.

Wundert mich, dass zu diesem Posting niemand was gesagt hat .
Die Schnellkraft wird bei 100 Wiederholungen garantiert NICHT trainiert - die KRAFTAUSDAUER dagegen sicherlich ! Den Begriff Schnellkraftausdauer gibt es nicht.

 

[Tiger6]

Wundert mich, dass zu diesem Posting niemand was gesagt hat .
Die Schnellkraft wird bei 100 Wiederholungen garantiert NICHT trainiert - die KRAFTAUSDAUER dagegen sicherlich ! Den Begriff Schnellkraftausdauer gibt es nicht.

100% agree, war nur zu faul...

was macht der thread hier im Trash?

 

[Hakon69]

Bankdrücken ist elementar, weil es im groben den Faustschlag nachbildet.

...ganz grob. Krafttrainigsübungen wie das angeblich elementare Bankdrücken sind isoliert. Der Bewegungsablauf eines Schlages ist wesentlich komplexer als die Bewegung beim Bankdrücken. Rotationsbewegung im Becken u. Schultergürtel sowie fester Stand u. Körperspannung werden beim Bankdrücken so gut wie gar nicht trainiert. Außerdem kommt es auch noch darauf an um welchen Schlag es sich handelt. Bei Haken werden definitiv Brustmuskulatur und auf jeden Fall Bizeps beansprucht weshalb...

Bodybuilder sind deswegen keine Puncher, weil die eben auch noch diverse Muskelgruppen trainieren, die für den Faustschlag völlig unwichtig sind und dann den Bewegungsablauf behindern. (Beispielsweise Bizeps).

so nicht richtig ist. Kannst ja mal Schattenboxen mit Zusatzgewichten machen. Fiesester Muskelkater in der Armbeuge garantiert .

Ist BBBU wieder am Start?

 

[Tiger6]

...ganz grob. Krafttrainigsübungen wie das angeblich elementare Bankdrücken sind isoliert. Der Bewegungsablauf eines Schlages ist wesentlich komplexer als die Bewegung beim Bankdrücken. Rotationsbewegung im Becken u. Schultergürtel sowie fester Stand u. Körperspannung werden beim Bankdrücken so gut wie gar nicht trainiert. Außerdem kommt es auch noch darauf an um welchen Schlag es sich handelt. Bei Haken werden definitiv Brustmuskulatur und auf jeden Fall Bizeps beansprucht weshalb...

Ja, ich sagt ja auch nur, dass das Bankdrücken dem Faustschlag am nächsten kommt und nicht, dass dies die ultimative Trainingsmethode sei.
Am Besten wäre wohl Bankdrücken mit zwei Kurzhanteln, mit denen man die Drehbewegung des Faustschlags nachempfinden kann, aber sicherlich kann man so auch nicht die Explosivität des Aufwärtshakens verbessern....

Also der Bizeps wird eigentlich beim Haken kaum beansprucht, die Power kommt aus der Drehung und aus der Schulter.
Von seperaten Bizepstraining rate ich jedenfalls ab.

Ich sprach vor allem vom Bankdrücken, da dies eben eine Übung ist, die die Muskeln nicht isoliert bearbeitet, wie beispielsweise bei Bizepscurls.

Solche Kraftzuwächse wie beim Bankdrücken wirst du bei freien Hantelübungen einfach nicht erreichen.
Ob dies jetzt der Power eines Faustschlages so zuträglich ist, darüber kann man sicherlich diskutieren, in dem von mir erwähnten Buch sind zumindest einige Beispiele aufgeführt, wo gezieltes Krafttraining zu erheblichen Schnelligkeits/Explosivitätsverbesserungen führte.

Kniebeuge ist sicherlich auch noch elementar, da diese, die von dir ja auch schon erwähnte Becken und Rumpfmuskulatur trainiert.

so nicht richtig ist. Kannst ja mal Schattenboxen mit Zusatzgewichten machen. Fiesester Muskelkater in der Armbeuge garantiert .

Sicherlich wird auch der Bizeps beim Boxen beansprucht, nimmt aber nur einen aktiven Part beim zurückziehen des Armes ein.
Die Kraft von einem Faustschlag kommt definitiv nicht aus dem Bizeps.

 

[DeLaHoya]

Wundert mich, dass zu diesem Posting niemand was gesagt hat .
Die Schnellkraft wird bei 100 Wiederholungen garantiert NICHT trainiert - die KRAFTAUSDAUER dagegen sicherlich ! Den Begriff Schnellkraftausdauer gibt es nicht.

Schnellkraft wird mit diesen Frauenhanteln trainiert, also explosives Schlagen. Die Sache mit den 100 Wiederholungen usw. sind nur Filmlegenden, um auf der Leinwand Action darzustellen. Das richtige Schnellkrafttraining ist ziemlich unspektakulär.

Schnellkraft machen wir max. 3 Runden lang, denn wenn man mehr macht, wird man nicht schneller und der Sinn der Übung geht verloren.

Kraftdauer usw. sollte man im Sparring trainieren, denn das ist das mit Abstand anstrengeste Training überhaupt, im Vergleich dazu kann man fast alles andere vergessen.

 

[DeLaHoya]

Bei Haken werden definitiv Brustmuskulatur und auf jeden Fall Bizeps beansprucht weshalb...

Aber nur, wenn man falsch schlägt. Haken gehen vom Fuß übers Bein zur Hüfte; Brust und Arm sind nur die Verlängerung davon.

 

[DeLaHoya]

der letzte satz ist super sehe ich genauso :thumb:

Ja, Sparring ist einfach Boxtraining pur, nur da lernt man das Kämpfen. Das wird nur noch vom Wettkampf getoppt.

Es gibt Leute, die trainieren monatelang am Sandsack oder vor dem Spiegel, sind im Ring jedoch wie gelähmt. Sprich: sie haben das Kämpfen nicht gelernt.

Wer kein Sparring macht, trainiert meiner Meinung nach kein Boxen sondern nur Fitness.

Fitness ist auch ok und nicht jeder muss im Ring stehen. Viele im Training gehen einer Arbeit im Büro oder so nach, da kann man natürlich nicht ständig mit einem blauen Auge kommen.

Doch das richtige Boxfeeling bekommt man IMO nur im Ring, wenn man einen Gegner vor sicht hat, der zurückschlägt und gewinnen will, wenn der Trainer von draußen zuruft und wenn man in den letzten 10 Sekunden noch einmal alles gibt, pures Adrenalin.

Das ist mit keinem anderen Training vergleichbar.

 

[jkd]

wohingegen Michalczewski locker 90kg gedrückt haben soll.

???
einarmig oder was?

 

[Sizilianischer Hengst]

@ DeLaHoya ja ist richtig wenn ich mal ein paar tage kein sparring mache geht mir auch viel von der treffsicherheit verloren und "wirkliche" kondition holt man sich eigentlich auch ausschliesslich beim sparring wie ich finde

 

[DeLaHoya]

was macht der thread hier im Trash?

Ich finde auch, dass dieses Thema nichts im (entwürdigenden) trash talk zu suchen hat und dass man endlich ein separates Forum fürs Boxtraining anlegen sollte!

Unter trash talk verstehe ich etwas anders.

 

[Sizilianischer Hengst]

Ich finde auch, dass dieses Thema nichts im (entwürdigenden) trash talk zu suchen hat und dass man endlich ein separates Forum fürs Boxtraining anlegen sollte!

Unter trash talk verstehe ich etwas anders.

ja das wäre cool vielleicht kann man das ja machen :thumb:

 

[Hakon69]

Aber nur, wenn man falsch schlägt. Haken gehen vom Fuß übers Bein zur Hüfte; Brust und Arm sind nur die Verlängerung davon.

Nö.
Pectoralis und Bizeps werden definitiv beansprucht, weil bei Haken der Arm in der Ellenbeuge in Flexion (Aufgabe des bizeps) und im Schultergelenk in Horizontalflexion (Aufgabe des Pectoralis) ist. Hier sollte man schon 'ne gewisse Spannung beim Auftreffen des Schlages halten damit es knackt. Daraus resultiert dann auch die Belastung. Kann dir jeder Physiotherapeut bestätigen.

 

[Tiger6]

Nö.
Pectoralis und Bizeps werden definitiv beansprucht, weil bei Haken der Arm in der Ellenbeuge in Flexion (Aufgabe des bizeps) und im Schultergelenk in Horizontalflexion (Aufgabe des Pectoralis) ist. Hier sollte man schon 'ne gewisse Spannung beim Auftreffen des Schlages halten damit es knackt. Daraus resultiert dann auch die Belastung. Kann dir jeder Physiotherapeut bestätigen.

Durch den vermehrten Einsatz von Fachbegriffen kannst du auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass isoliertes Training des Bizeps schlicht und ergreifend völlig überflüssig ist, da dieser im Bewegungsablauf eines Faustschlages eine untergeordnete Rolle spielt.

Eine "gewisse Spannung" sollte man auch in diversen anderen Muskelgruppen haben, die müssen dafür aber nicht extra trainiert werden.