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Ukraine:
Der ESC behauptet in seinen Statuten von sich, unpolitisch sein zu wollen. Doch als an jenem 14.Mai 2022 der ESC in Turin stattfand, setzten die Televoter auch ein eindeutiges politisches Statement, was den Song an sich aber nicht kleinreden soll. Der in Landessprache vorgetragene Song „
Stefania“ der ukrainischen Band Kalush Orchestra, der Rap und traditionelle Musik verbindet, erhielt aus 39 stimmberechtigten Ländern 28x die Höchstbewertung 12, lediglich Serbien verteilte 7 Punkte als niedrigste Wertung. Somit siegte die Ukraine das dritte Mal seit seiner ersten Teilnahme 2003. Schon der Eröffnungsact des ESC mit Rockin 1000, einem in Italien gegründeten Musikprojekt und John Lennons „Give peace a chance“, der später live von den Zuschauern in der Halle fortgeführt wurde, war Gänsehaut-verdächtig.
Ukrainische Musik ist je nach Region und Tradition unterschiedlich geprägt, sie werden durch typische Instrumente wie die Laute, die Sopilka (einer Kernspaltflöte), die Violine, dem Tamburin, der Lyra… begleitet. Traditionelle Instrumentalensembles werden oft als troïstï musyki bezeichnet (wörtlich „drei Musiker“, die das Ensemble typischerweise bilden, z. B. Geige, Sopilka und Rahmentrommel). Einer der bekanntesten Künstler ist Max Barskih. Der Elektro-Pop und Dance-Musiker wurde mit vielen Preisen (u.a. in Spanien und Nordirland) ausgezeichnet.
Ukrainisch ist eine ostslawische Sprache aus der indogermanischen Sprachfamilie. Sie ist alleinige Amtssprache, wenngleich sich Russisch bzw. eine ukrainisch-russische Sprachmischform gehalten hat.