Weiterer Schlag für die GTE Klasse.
Die IMSA verbannt die dort GTLM genannten Boliden ab der 2022-Saison. Nach dem Rückzug von Ford und nach dem Ende der werksseitigen Einsätze von Porsche und BMW wird die Saison in der GTLM-Klasse ohnehin nur von 4 Boliden bestritten. 2 weitere machen bei den Langstreckenrennen in Daytona und Sebring mit.
Das lohnt sich einfach nicht, daher wird die GTLM durch eine GTD-Pro-Klasse ersetzt und dabei ebenso - wie die bestehende "GTD"-Klasse" - mit GT3-Boliden fahren.
Was macht nun die ACO? Sie veranstaltet die WEC und die ELMS.
Die GTE Corvette tritt in Europa nicht auf.
Die GTE-Boliden von Ferrari und Porsche werden nach 2019 nicht mehr gebaut.
Aston Martin hat quasi das aktuellste Fahrzeug, doch sich werksseitig aus der WEC zurück gezogen (in der ELMS ist es in der GTE eh nur Kundenteams möglich Punkte einzufahren).
Dadurch verbleiben auch in der WEC in der LMGTE-Klasse nurnoch 4 Boliden.
Wird die LMGTE-Pro eingestampft und man belässt es bei der LMGTE-Am? Dort ist das Fahrerfeld größer und manche Teams haben sich erst letztes Jahr Boliden gekauft. Doch irgendwann wird das Angebot an neuen Fahrzeugen einfach verschwinden.
Stellt die ACO auf GT3 um? Das wäre gewissermaßen ein Sieg für die SRO, welche im GT-Sport seit Jahren erfolgreich auf die GT3 setzt und z.B. die GT World Challenge (früher "Blancplain GT Series") erfolgreich ausrichtet.
Oder verzichtet die ACO vielleicht zukünftig auf GT-Boliden in WEC und ELMS?
Um den Status einer "Weltmeisterschaft" könnten die Boliden bei der SRO fahren. Die ACO könnte sich auf die Prototypen konzentrieren. Also LMH (als Nachfolger der LMP1, jedoch mit Balance-of-Power-Regel), LMDh (als Nachfolger der IMSA DPi Boliden ... jedoch günstiger als ein LMH-Einsatz, der ähnlich schnell auf der Strecke sein soll) und LMP2.
Um ein volles Fahrerfeld bei der WEC zu ermöglichen, könnte man LMP3-Fahrzeuge zulassen, welche man bei der IMSA und der ELMS schon sieht.
Wie auch immer man sicht entscheidet, für 2022 wird es - im Gegensatz zur IMSA - wahrscheinlich noch keine Änderung geben. Aber die GTE ist am Aussterben. Sie lief mal sehr gut, als man vor Jahren die GT1 strich und sich für werksseitige GT-Einsätze auf die GT2 konzentrierte (welche dann GTE getauft wurde). Aber nun sieht es für die GT2 auch nicht besser aus.
Für interessierte Hersteller ist es da fast schon reizvoller auf das Konzept von DPi bzw. LMDh zu setzen, wo man seine Karosserie auf ein LMP2-Chassis setzt.
Die GTE-Kategorie bricht zusammen wie ein Kartenhaus - Zieht die WEC nun nach? - Drei Szenarien, wie die GT-Zukunft in der Langstrecken-WM aussehen könnte
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