Eben, Ze ist keineswegs über seinen Zenit hinaus: die letzten beiden Saisons waren die besten seiner Karriere. Das mit Beiersdorfer wirkt natürlich nach und zwar dauerhaft: Nachwuchschef Todt hat gekündigt, ebenso der Chef der Scoutingabteilung - eben aus Protest gegen Hoffmann. Angesichts der Tatsache, dass beides branchenintern als absolut vorbildlich galt, wird das noch nachhaltig teuer für den HSV.
Dabei begann sich beides gerade zu rentieren. Vor Didi gab es schlicht kein Jugendinternat, kein Leistungszentrum, keine Scoutingabteilung. Vor ihm (unter Herrn Hieronymus u.a.) war der HSV diesbezüglich der mit Abstand rückständigste Verein der gesamten Liga. Jetzt, wo es langsam Früchte trägt:
- Boateng, Aogo, Pitroipa durch gutes Scouting günstig bekommen
- de Jong, VdV, Olic, Mathijsen durch eben dies weit unter Marktwert bekommen
- mit Choupo und Ben Hatira 2 selbst ausgebildete Spieler, die bei der Wahl zum "Jugendfussballer des Jahres" 2007/08 die Plätze 1 und 2 belegten
- zwei Spieler in der U17-Europameister Stammelf
War doch alles im Fluss, bis auf das Brasilienscouting panik:
Todt war gerade im Begriff, dauerhafte Kooperationen mit afrikanischen Vereinen aufzubauen (ähnlich Freiburg)...wenn all das jetzt komplett zusammenbricht, könnte sich Hoffmanns Sieg im Machtkampf als reiner Phyrrussieg entpuppen. Tröstlich ist allein, dass sich Labbadia ausgesprochen positiv über Beiersdorfer geäussert hat - und das klang auch ehrlich gemeint.
Ich bin extrem gespannt, wer als neuer Sportdirektor geholt wird - das wird der wohl wichtigste Transfer.
Ansonsten ist Elia ein guter Olic-Ersatz. Ich sehe ihn eher im Sturm mit Möglichkeit, im MF zu spielen. Für die Aussen im MF gibt es mit Castelen (den ich auch sehr schätze), Jansen, Pitroipa, Ben Hatira eigentlich auch so schon gute Auswahl.
Ein IV sollte noch her, besser noch ein Abwehrallrounder, evtl eben eine spielende 6. Dann passt der Kader schon. Ein Stürmer a la Love/Huntelaar kommt mMn nur in Frage, wenn Guerrero oder Petric wirklich gehen. Sonst stehen Preis und Notwendigkeit nicht im Verhältnis.