Frage: Sie sind ein sehr authentischer und ehrlicher Mensch, aber eins nehmen wir Ihnen nicht ab: Wenn es irgendwann mit Hertha nicht mehr laufen sollte …
Dárdai: … gehe ich in den Nachwuchs zurück!
Frage: Genau das glauben wir Ihnen nicht.
Dárdai: Niemand glaubt mir das, aber genau so wird es sein! Und dann werden Sie mir ein Essen ausgeben müssen, weil Sie danebengelegen haben. Wissen Sie, was mir das bedeutet, Trainer bei Hertha zu sein, für Hertha zu arbeiten? Ich kenne den Verein und diese Kabine seit gefühlt Hundert Jahren. Wenn ich nach Hause komme, mache ich die Tür zu, dann bin ich wieder Familienvater, rede nur noch Ungarisch und bin in meiner eigenen Welt. Wirklich, ich bin ein komischer Mensch. Wenn man mir bei Hertha sagt, es geht nicht mehr – ob das in sechs Wochen ist oder in sechs Jahren –, dann sage ich: Dankeschön, und alles ist gut. Ich gehe im Kabinentrakt einfach eine Etage höher. Mein Schreibtisch steht immer noch in der Nachwuchsabteilung.
Frage: Steht in Ihrem Vertrag wenigstens, dass Sie dann wieder ungarischer Nationaltrainer werden dürfen?
Dárdai: Nein, das ist auch nicht meine Absicht. Ich wollte eigentlich immer erst Hertha-Trainer und dann irgendwann Nationaltrainer werden.