Nach den Satzungen ist das natürlich so, aber danach hätten auch Kühne und Ismaik nie die Musik bestellen können. Haben sie aber. Wenn ein Investor mit 49% und einem deratigen Finanzvolumen einsteigt, hat er natürlich das Sagen, alles andere ist doch unrealistisch.
Der Kühne und Ismaik Vergleich hinkt einfach völlig und das hatte ich oben bereits geschrieben. Die beiden hatten den Verein an den Eiern, da diese sich finanziell völlig abhängig von denen gemacht haben. Das ist hier aber nicht der Fall. Windhorst hat im Gegensatz zu den beiden keinerlei Druckmittel, um trotz fehlender Stimmmehrheit seinen Willen durchzusetzen.
Die Hertha hat doch auch den Wunsch, zu wachsen und endlich ein europäisch relevanter Hauptstadtclub zu werden, sonst hätte man das mit Windhorst doch nie gemacht. Wenn man de facto so unabhängig von Windhorst wäre, wäre der nie eingestiegen. Würde man sich von ihm wieder trennen, hätte sich der Big City Traum auf Jahre erledigt, niemand würde wieder auf die Idee kommen, so bald in Hertha zu investieren.
KKR ist damals mit ähnlicher Absicht wie Windhorst eingestiegen: Profit machen. Da lief auch alles glatt, obwohl die im Gegensatz zu Windhorst sogar weitere Gelder bereit gestellt haben in Form von zinslosen Darlehen. Da war man sogar finanziell ein Stück weit abhängig I'm Gegensatz zu Windhorst.
Der Verein kann sich auch nicht einfach so von Windhorst trennen und Windhorst sich auch nicht einfach so vom Verein. Wenn der Verein kein Bock auf Windhorst hat, kann er nichts machen, da Windhorst die Anteile hält. Wenn Windhorst kein Bock mehr auf Hertha hat, kann er auch nichts machen außer seine Anteile an Dritte zu verkaufen.
Es ist doch nunmal so: wenn man sich einen Investor mit einer solchen Aggressivität (Windhorst ist ja kein Nobody, man wusste, wen man sich ins Boot holt) und einem solchem Volumen anschafft, dann bestimmt der auch, was auf den Tisch kommt. Alles andere ist doch völlig naiv. Ich bin mir sehr sicher, dass die Hertha, die man aus Gegenbauer-Preetz Zeiten der letzten 10 bis 15 Jahre kennt, diesen leicht schläfrigen MIttelklasseclub mit eigenen Werten und Wachstumsvorstellungen eigentlich schon jetzt Geschichte ist. Entweder man geht den Windhorstweg (den du vor kurzem noch mächtig abgefeiert hast, btw) jetzt mit - oder man beendet es wieder und wird grauer als je zuvor. Dazwischen gibt es nichts. Windhorst als eine Art "stiller Teilhaber", bei dem Gegenbauer und Preetz trotzdem weiterhin das Sagen haben, ist in meinen Augen komplett unrealistisch.
Wie genau stellst du dir denn bitte vor, wie Windhorst jetzt das Sagen haben soll? Die Vereinsstrukturen geben es nicht her und Druckmittel hat er auch keine dennoch seinen Willen durchzusetzen, da man finanziell eben
nicht abhängig von ihm ist wie der HSV von Kühne oder 1860 von Ismaik. Aber eben diese Druckmittel braucht man, um 50+1 umgehen zu können und die Macht in einem Club an sich zu reißen.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber man merkt einfach, dass du in der Materie nicht wirklich drin steckst und mit ziemlichen Halbwissen argumentierst. Mir scheint es so, dass du ein völlig falsches Bild von dem Investor hast und zwar, dass er einer sei wie ein Scheich bei City, der ständig Geld rein pumpt. Das ist aber nicht der Fall, Windhorst ist prinzipiell genauso ein Investor wie Audi, BMW und Co bei Bayern, die Freunde des Adlers bei Frankfurt, usw.
und
finde ich von einem User, der bis zur Klinsmann-Demission die Big City Pläne und die großen Transfers abgefeiert hat, wie kein anderer Herthaner hier, schon einen bemerkenswerten Fahnenwechsel. Ja, was denn nun? Hätte das
@VvJ-Ente geschrieben, wäre das logisch. Der konnte dem neuen Treiben von Beginn an eher wenig abgewinnen, der hat konsequent die vorherige Vereinspolitik vertreten. Ob das besser ist, beurteile ich gar nicht. Aber gerade du hast doch vom Beginn der Windhorst-Investitionen über Klinsmann bis zu den teuren Transfers alles derbe abgefeiert und warst voll im Big-City-Fever. Und plötzlich geht es dir um Werte und echte Herthaner? Sorry, aber das finde ich reichlich opportunistisch, genau wie die dein hin und hergeschwenke in der "Causa Maier". Bei dir gibt es irgendwie immer genau eine gute Seite und eine böse, die wechseln dann fröhlich hin und her. Grau, was der Realität in 90% der Fälle am nächsten kommt, scheint bei dir nicht so recht zu existieren, oder?
Ja, ich habe Klinsmann am Anfang gefeiert und finde es immer noch gut, wie er die verkusteten Strukturen und die Wohlfühloase bei uns aufgesprengt hat. Die Arbeit bei uns, die er geleistet hat bis hierhin, war ja auch nicht schlecht und das habe ich hier seit gestern auch nie behauptet. Die Transfer finde ich auch weiterhin geil. Bei Maier habe ich mir von den Aussagen Klinsis blenden lassen und sehe das nach den neusten Entwicklungen teilweise in einem anderen Licht, aber verurteile immer noch den Weg an die Presse.
Und ich sehe dennoch nicht, wo sich das jetzt plötzlich mit der Aussage beißen soll? Ich finde den Weg weiterhin gut und finde es aber auch gut, dass Preetz und Co nach eigenem Ermessen entscheiden, was sie für richtig halten. Die haben gezeigt gezeigt, dass sie sich trotz der Investition nicht groß verändert haben, was ich als ungemein wichtig erachte, da ich von Preetz einiges halte, was in der Zwischenzeit auch deutlich geworden sein sollte. Das ist für mich elementar, damit dieser Weg klappt.