Hip-Hop freie Hörtipps


le freaque

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@denrze: Ich WUSSTE, daß du auf Campbell/Lanegan stehst. Hab ich auch, bin aber nur mässig angetan. Hab vielleicht aber auch noch nicht die richtige Stimmung gehabt, um die Platte mal voll aufmerksam durchzuhören. Im Moment nervt mich dieses angefolkte, auf Atmosphäre setztende Indiepop-Zeugs etwas - liegt vielleicht auch an den ganzen Epigonen wie Rilo Kiley, National und Co (die ja eigentlich auch ganz ok sind, aber es wird ein bisschen viel zur Zeit). Naja, ändert sich auch wieder.
Arctic Monkeys sind für mich die mit Abstand überbewerteste Band der letzten Jahre. Dann lieber die von dir genannten (obwohl Libertines...) oder meinetwegen Jet, Shins, Streets. Insgesamt nervt dieser brutale Hype, der gerade im UK passiert, ohne Ende. Arctic Dingsbums - das ist eine komplett durchschnittliche INdierockcombo, davon gibt es Dutzende. Siehe oben, meinetwegen auch Spoon, Maximo Park, Strokes - alles nicht sooo toll, aber ganz ok und allemal besser als diese Heinis. Schlechter sind da nur die hundsmiserablen, weil komplett unmusikalischen White Stripes und natürlich die Rotzlöffel von The Hives. Aber Hauptsache auf Teufel komm raus wieder einen "Buy British"-Hype erzeugen. Klappt,NME und Co sei Dank, ja auchvorzüglich und die Spinner aus den Musikredaktionen von Spiegel,Spex und Co beten's natürlich brav nach.
Man muß ja schon fast aufpassen, damit man gute Sachen wie die neue Ashcroft, The Delays, Aqualung oder die gar nicht mal übelen Suede-Nachfolger The Tears in diesem ganzen gepushten Wust nicht verpasst.
 

Maxx

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also die white stripes muss ich mal kurz verteidigen: das neue album hab ich zwar nicht mehr, weil's langsam langweilig wird, aber für ein bis zwei alben ist es echt mal was anderes und für mich zumindest ziemlich interessant. und die hives sind zumindest live echt nicht schlecht. die ganzen sonstigen indiepop/rock/sonstwas sachen hör ich mir im großen und ganzen aber auch erst gar nicht an.

höre im moment viel "in absentia" von porcupine tree (wer die nicht kennt: ziemlich progig, hier ab und zu metalmäßige riffs, schöne melodien) und ab und zu "to the teeth" von ani difranco.
 

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Le Freaque schrieb:
.... Insgesamt nervt dieser brutale Hype, der gerade im UK passiert, ohne Ende. Arctic Dingsbums - das ist eine komplett durchschnittliche INdierockcombo, davon gibt es Dutzende. Siehe oben, meinetwegen auch Spoon, Maximo Park, Strokes - alles nicht sooo toll, aber ganz ok und allemal besser als diese Heinis. Schlechter sind da nur die hundsmiserablen, weil komplett unmusikalischen White Stripes und natürlich die Rotzlöffel von The Hives. Aber Hauptsache auf Teufel komm raus wieder einen "Buy British"-Hype erzeugen. Klappt,NME und Co sei Dank, ja auchvorzüglich und die Spinner aus den Musikredaktionen von Spiegel,Spex und Co beten's natürlich brav nach.
Man muß ja schon fast aufpassen, damit man gute Sachen wie die neue Ashcroft, The Delays, Aqualung oder die gar nicht mal übelen Suede-Nachfolger The Tears in diesem ganzen gepushten Wust nicht verpasst.

Das Gepushe und Hypen wird ja auch leider hier in D kritiklos übernommen, hast Du richtig erwähnt (Spiegel, Spex, Rolling Stone).

Anmerkung: Wundert mich nur, dass Du die Hives in diesen Kontext stellst. Sind erstens Schweden und fallen darum nicht in die "buy british" - Rubrik und ihr Erfolg beruht eher auf ihren Live-Qualitäten. Ausserdem sind sie nicht "arty", sondern eher "(p)arty" ;) - die grossartigen Strokes passen mMn auch nicht so Recht: gut, da war der Hype. Aber irgendwie kein lancierter Hype, sondern einer, der sich beinahe automatisch ergab.

Bei all dem gezwungenen Herbeireden von neuen Helden, neuen Sensationen neuen Trends und neuem Bewusstsein wird zu oft vergessen, dass das scheinbar Neueste sich oftmals an teilweise uralten Vorbildern orientiert und viele "next big things" in diesem Vergleich auch noch schlechter abschneiden.

Franz Ferdinand: siehe Pulp und XTC, wobei FF eben nicht so zappelig-nervös sind wie Partridge & Co. und weniger sophisticated wie Pulp.
Belle & Sebsatian: ach wie clever. Edwyn Collins, Paddy MacAloon, Roddy Frame waren auch clever - nur nicht so langweilig.
Clap your hands say no: wer braucht das, wenn man stattdessen mithilfe der Talking Heads auch noch ordentliche Musik dazu bekommt?

Auch die teilweise "neue Betroffenheit" im Zuge der "neuen neuen neuen Deutschen Welle" fängt schwer an zu nerven. Da kann man sich kaum mehr über den Erfolg von Tomte freuen, wenn es darum auch die 2 Hamburger gibt, die vorgestern im Vorprogramm ihre Gitarren zupften und ihr Leid klagten: Karamel (Falafel wäre auch gut gewesen) nannten sich diese Verteter der Hamburger Vorschule. Zähneverklebend waren auch die Seelenstriptease-Ausbrüche des Sängers, in seinen Emotionen bei Hamburg im Regen und beim Verstehen-Wollen von Menschen, die nunmal leider nicht so sind, wie sie sein sollten.
Das geschah im Vorprogramm von Roguewave. Diese entschädigten aber die Hamburger Freie Waldorf Schule Vor-Pein. Im Primeclub zu Köln vor begeisterten 50 Zuschauern. Ein flotter Gig - auf die Akkustiknummern wurde verzichtet. Instrumententauschorgien bei der sehr guten und versierten Band. Zach Schwartz ist ein recht passabler Entertainer zudem. Als Zugabe gab's ein exquisites "Everyday" von Buddy Holly.

Edit: Heute abend spielt John Cale im Prime Club. (Da passen mit Glück 300 Leute rein und als der Laden noch "Luxor" hieß, habe ich den mit meiner früheren Band 2mal kurz hintereinander rappelsvoll bekommen.) So weit ist es also schon gekommen. :wall:
 
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@ denrze: Mark Lanegan ist wirklich grandios, ich höre ihn super gern. Habe selbst zwei Alben, einmal Bubblegum (mit Band) und Field Songs, ein sehr akustiklastiges Album, bei der seine schwere Stimme super toll zur Musik passt. Diese Platte ist definitv eine der atmosphärischten in meinem Regal.
Zu Bubblegum braucht man, denke ich, nicht viel zu sagen, das Album ist schon jetzt absolut zeitlos, meiner Meinung nach. Einfach reinhören und begeistern.
Zu Lanegans Vergangenheit: Er war Sänger der Screaming Trees, einer Grungeband (vielleicht meintest Du das mit Punksänger ;)).
Außerdem spielt und singt er bei den Queens Of The Stone Age, mit denen er auf live zu sehen ist.

@ Die Hypediskussion: Die Strokes habe ich inziwschen wieder ausgegraben, ihr erstes Album ist wirklich richtig gut, das wäre auch ohne Hype was ganz Großes geworden.
Ansonsten schließe ich mich, was die Hives angeht, theGegen an. Live gehen die wirklich richtig ab, aber die doch relativ gleich klingenden Songs verlieren, von CD abgespielt, doch viel ihrer Wirkung.
Bei den White Stripes mag ich den Lo-Fi Sound und finde auch das neue Album nicht schlecht.
Generell muss ich aber schon sagen, dass mir der Hype, der beinahe alle zwei Wochen um eine andere Band losbricht, schon sehr auf die Nerven geht.
 

fatal errero

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.....F..... schrieb:
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Gut, ich habe dieses Album bejubelt, und jetzt ist es an der Zeit, Gründe zu nennen.
Dem einen oder anderen Kakteenrockanhänger ist Bjork sicher ein Begriff (Ex-Kyuss, FuManchu, Ché) und der weiß sicher auch, dass er ein Gespür für unglaubliche Grooves hat.
Genau das zeigt er auf Jalamanta, ich besitze kein Album mit mehr Groove und kein Album, bei dem selbst schnelle Tracks so relaxed rüberkommen. Das Schlagzeug staubtrocken, die Gitarren mit Wah-Wah-Soli, der Bass boxenkillend.
Zu Beginn wirkt das Ganze sehr psycholdelic (Lazy Bones), aber dann trifft einen die Magie der Wüste mit einem soften, aber verdammt knackigem Riff und einem Wah-Wah-Part, der zwangsläufig zum Schließen der Augen und zum betörten Mitschwingen des Kopfes führt. Dazu noch die Stimme von Bjork, die (vor allem bei den schnelleren Tracks) stets etwas Geheimnisvolles umgibt. Schwer zu beschreiben, muss man hören. ;) Danach geht es weiter mit dem von Bongos und Kongas geprägten Cobra Jab, bei dem man sich sofort in die Welt der Medizinmänner und Schamanen versetzt fühlt. Das ist auch das Stichwort für Too Many Chiefs, Not Enough Indians. Der Song erinnert vom Rhythmus stark an The Knife von Ché, ist aber trotzdem ein absoluter Knaller. Der Beat ist simpel, die Gitarre spielt bis auf das Solo immer das Gleiche, aber der Song zieht einen sofort in seinen Bann und gibt einen nicht mehr frei. Sun Brother ist schon fast dub-artig mit dem dominierenden Bass, das gleiche gilt für Let's Get Chinese Eyes, einem einzigen Basslauf, der garniert ist mit ein paar wenigen, aber sehr düsteren und daher auch mystischen Gitarrenlicks, die wieder für den Augen-schließen-und-entschweben-Effekt sorgen.
Das nächste Stück, Toot, hat funkartige Züge und ist definitiv tanzbar mit einer groovenden und treibenden Bassline, unterstützt von einer Gitarre, die die rhythmusbedingten Pausen der Bassline perfekt ausfüllt.
Defender Of The Oleander lädt wieder zum Entschweben ein, mehr braucht man dazu nicht sagen. Der Track ist einfach nur unglaublich relaxed. Und ja, ihr wisst schon...Augen schließen und so...
Low Desert Punk ist ein Riffgewitter und lädt zum Moshen ein, ein geiler, straighter Rhythmus, ein Hi-Hat-Only-Part zur Entspannung und ein Solo zum...am Schluss.
Darauf folgt mit Waiting For The Coconut To Drop das ruhigste Stück des Albums und ohne jetzt Klischees bedienen zu wollen, das ist defintiv ein Kifferlied. Kein Schlagzeug, spärlicher, aber dennoch groovender Bass, eine strummende Gitarre im Hintergrund und für die Atmosphäre sanfte Licks.
Dafür kommt Her Brown Blood umso heftiger daher. Es geht richtig nach vorne, Bjorks Stimme klingt geradezu beschwörend, da es eine Mischung aus Gesang und eindringlichem Flüstern ist. Mein Albumfavorit, definitiv, allein schon wegen der Strohe:
Give it to me all for free, in your eyes I see what's mine. So I run my fingers through your long hair, darkest night, the stars refuse to shine, refuse to shine.
Find ich genial, da die Stimme lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er das kriegt, was er haben möchte.
Indio bildet den Abschluss des Album und ist nochmals ein sehr relaxtes Stück, es klingt etwas wie eine Trommelsession von Voodoo-Anhängern, begleitet von einer geheimnisvollen Gitarre.
So, das war's jetzt zu Jalamanta, vielleicht hat ja der ein oder andere Appetit bekommen. Ein Reinhören lohnt sich auf jeden Fall, auch für diejenigen, die mit dem Rock der Wüste bisher nix anfangen konnten.
Das Album ist einfach nur :smoke:.

Edit: Das liest sich verdammt professionell, ich glaub ich veröffentliche das bei Amazon als Rezension. ;)

Hab jetzt in Toot und Cobra Jab reingehört und das Album gleich auf Amazon bestellt...bald kommt noch Desert Sessions 7 & 8, dass haben muss, seitdem ich "Nenada" gehört hab und Welcome to Sky Valley von Kyuss läuft seit dem Wochenende in Dauerrotation...damn, ich glaube langsam werde ich Stoner-Rock-Fan wegen dir :D ...
 

.....F.....

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Freut mich, ist ja auch eine verdammt geile und vor allem vielseitige musikalische Nische. Nenada ist wahrlich ein Hammer und irgendwie stellvertretend für so vieles aus dem Genre. Der Song ist, was Beat und die Gitarren angeht, relativ simpel gestrickt, aber trotz allem gibt es eine total dichte Atmosphäre. Und der russische Gesang schießt eh den Vogel ab. :D
Wenn Du wegen meiner Beschriebung Jalamanta bestellt hast, dann bewerte doch auch gleich mal meine Rezension bei Amazon als hilfreich. ;)
Der Text ist mit dem hier geposteten identisch.
Und wenn Du eh schon am CD-Kaufen bist, dann hol Dir noch Sounds Of Liberation von Ché, auch hier singt und gitarriert Brant Bjork. Der Sound ist, mit einem Wort beschrieben, staubtrocken. :thumb:
 

le freaque

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@gegen unf ...F...: Sorry, meinte auch gar nicht die Hives, sondern The Vines. Sind Australier, glaub ich.
 

fatal errero

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.....F..... schrieb:
Freut mich, ist ja auch eine verdammt geile und vor allem vielseitige musikalische Nische. Nenada ist wahrlich ein Hammer und irgendwie stellvertretend für so vieles aus dem Genre. Der Song ist, was Beat und die Gitarren angeht, relativ simpel gestrickt, aber trotz allem gibt es eine total dichte Atmosphäre. Und der russische Gesang schießt eh den Vogel ab. :D
Wenn Du wegen meiner Beschriebung Jalamanta bestellt hast, dann bewerte doch auch gleich mal meine Rezension bei Amazon als hilfreich. ;)
Der Text ist mit dem hier geposteten identisch.
Und wenn Du eh schon am CD-Kaufen bist, dann hol Dir noch Sounds Of Liberation von Ché, auch hier singt und gitarriert Brant Bjork. Der Sound ist, mit einem Wort beschrieben, staubtrocken. :thumb:

Hab heute früh in meiner Euphorie nicht geschaut, aber Jalamanta ist erst in 4 bis 6 Wochen versandfertig... :cry:...aber zum Glück war es mit einigen anderen Sachen nur im Warenkorb.

Jetzt heißt es wohl morgen raus in die Kälte und auf die altmodische Art zum Plattenhändler des Vertrauens...

Sounds of Liberation kommt dann auch auf meine Liste der nächsten Anschaffungen im Musiksektor (geht es nur mir so, oder fressen euch auch CD und DVD-Käufe verdammt große Löcher ins Budget...)

PS: Rezension als hilfreich bewertet ;) ...
 

.....F.....

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fatal errero schrieb:
Hab heute früh in meiner Euphorie nicht geschaut, aber Jalamanta ist erst in 4 bis 6 Wochen versandfertig... :cry:...aber zum Glück war es mit einigen anderen Sachen nur im Warenkorb.

Jetzt heißt es wohl morgen raus in die Kälte und auf die altmodische Art zum Plattenhändler des Vertrauens...

Sounds of Liberation kommt dann auch auf meine Liste der nächsten Anschaffungen im Musiksektor (geht es nur mir so, oder fressen euch auch CD und DVD-Käufe verdammt große Löcher ins Budget...)

PS: Rezension als hilfreich bewertet ;) ...

Das ist bitter, mein Exemplar war glaub ich damals das Vorletzte... :p
Naja, Plattenkaufen ist auf jeden Fall richtig spaßig, ich mache das unheimlich gern, was sich natürlich auch auf das Budget auswirkt. Sehr gefährlich gerade, hier im Müller gibt es gerade so eine Aktion, bei der ausgewählte CDs 7,99 kosten und man beim Kauf von 4 nur 3 bezahlt. Sehr böse Falle, das... :rolleyes:
Ansonsten trage ich immer einen Zettel mit im Geldbeutel rum, auf dem CDs stehen, die ich unbedingt noch brauche. :D
Viele schütteln da immer den Kopf, wie man für CDs Geld ausgeben kann...aber ich will die Teile halt im Regal stehen haben, und zwar als Original.
Den Kauf der Ché-Platte wirst Du keinesfalls bereuen, das verspreche ich.

PS: Danke fürs Bewerten. ;)


Noch eine Frage an alle: Ich habe vor einiger Zeit mal ein Lied im Radio (lies: FM4) gehört, da ging der Refrain in etwa so: Planter's coke, sweet Mary Jane und das Lied war sehr relaxed. :smoke: Mehr weiß ich leider nicht mehr. Weiß jemand, von wem der Song sein könnte und wie er heißt? Das wär echt :thumb:.
 

theGegen

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Tut mir leid, sagt mir nix.

Ich mag es auch lieber, die CD's selbst und rechtmäßig zu erwerben, anstatt zu brennen oder zu saugen. Kommt sicher auch mal vor, dass ein Bekannter etwas hat, das ich mir dann brenne oder brennen lasse. Aber original ist mir lieber.
Ich kaufe mir nicht gar so oft CD's. Sooviel ist auch nicht immer auf'm Markt, das unbedingt gekauft gehört.
So alle 1-2 Monate gibt es dafür einen Großeinkauf, weil für 1 CD latsche ich nicht durch den Saturn. Dann kaufe ich gleich 4-5 neue Sachen und noch ein paar mehr von guten älteren Sachen, je nachdem, was die grade im Angebot haben.

@Le Freaque: Ach, the Vines. Tja, die haben das Rad ganz bestimmt nicht neu erfunden.
Was mir noch so einfällt: vor ein paar Jahren galten mal "The International Noise Conspiracy" als absolut hip! Die hab' ich dann auch zufälligerweise auf so 'nem Festival gesehen. Bäh, waren die schlecht. So wie die Rolling Stones im Proberaum, wenn sie sich das erste Mal an einem neuen Lied versuchen.
 

timberwolves

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Hab heute wiedermal

Turbonegro - Apocalypse Dudes

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rausgekramt und muss sagen, dass ich dieser Band früher viel wenig beachtung geschenkt habe.

Sie haben den Rock bestimmt nicht erfunden, ihm aber eine Death-Punk note verliehen.
Für mich ist Apocalpyse Dudes eines der kompletteseten Alben der letzten 20 Jahre. Ohne irgendwelche Aussetzer rocken sich die Norweger durch die CD und langeweile kommt garantiert nie auf. Wie kaum eine andere Band schafft es Turbonegro Fans unterschiedlichster Musikrichtungen zu einen.
Egal on Punker, Rocker oder Metaler, wer Apocalpyse Dudes
nicht ihm CD Regal stehen hat, verpasst eine grandiose Platte.

:thumb: :thumb:
 
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le freaque

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Hab mir mal wieder ein paar neue Sachen angetan und lag (zum Glück) nirgendwo so ganz falsch:

1.Kubb - Mother.
Wurden ja scjon monatelang gehypt, obwohl sie noch keine einzige Note veröffentlicht hatten. Hm, sowas ist grundsätzlich problematisch... aber übel sind die wirklich nicht. Die gute Nachricht: sie klingen nicht wie all die anderen neuen Brit-Bands, eher wie ne Mischung aus Muse,Coldplay und Keith Caputo - oh und im Gesang mit ner gehörigen Portion Jeff Buckley. Es gibt weiß Gott üblere Zutaten und so ist "Mother" dann auch eine absolut ordentliche Platte. Zu ner richtig guten fehlt die Eigenständigkeit und auf Dauer nervt das Pathos dann doch etwas. Aber ok.

2.The Concretes - In Colour.
Pop aus Schweden, das lässt mich ja immer aufhorchen. Nur klingen die nicht schwedisch, sondern stilistisch arg nach Belle und Sebastian samt Epigonen. Ist ja auch ok, die Melodien sind auch nett, die Sängerin hat ne nette Stimme...aber ich mag diese Art von Neo-Indie-Folk-Pop-Sound nicht mehr so wirklich. Denrze sollte sich's mal anhören, könnte mMn durchaus was für ihn sein.

3.Some by sea - On fire.
Pop aus Seattle - und richtig guter. So'n bißchen wie Decemberists mit besseren Musikern oder Athlete mit weniger Coldplay-Attitüde und ohne Loops. GUTE Popmusik, hatte noch nie von denen gehört, bis ich via Jellyfish-Mailing-List den Tip bekam.

4.Flaming Lips - At war with the mystics (advance)
Konnte erst kurz reinhören, von daher kein "richtiges" Urteil, da FL-Alben ja nun auch nicht so zutraulich sind, daß man sie gleich und sofort mag oder nicht. Scheint aber doch arg analog-elektronisch zu sein (dabei mag ich doch die eher pop-orinetierten Sachen viel lieber). Die Platte geht mit dem kruden, "Yeah yeah yeah song" nett los (klingt in etwa so, als spielten Ween G.Michaels "I want your sex"). Danach folgen (erster Durchstep-Eindruck) neun eher nervige Moog-Vocoder-Teile,bis die Cd dann wiedersehr nett mit der Anfang70er-Krautrock-Parodie "Pompeii Am Götterdämmerung" und der schönen und gelungenen CSN&Y Hommage "Goin' on" aufhört. Es scheint wie immer zu sein: Ich finde eigentlich auf so ziemlich jeder FL-Platte alles doof, bis auf 2-3 Sachen, die ich dann absolut brilliant finde.
 

le freaque

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Habe in der Hamburger U1 mit Schrecken gesehen, daß Thin Lizzy auf Tour sind! Wie bitte? Wird der halbgebildete Hörer sagen. Thin Lizzy ohne Phil Lynott? Ja, geht denn das? Natürlich nicht. Ich könnte den ganzen Tag kotzen und wünsche John Sykes und Scott Gorham (die Original-Mitglieder, die anscheinend horrende Schulden haben) sämtliche Geschlechtskrankheiten dieser Welt.
Zum Glück gibt es die "Diamond nights" aus New York. Die haben im letzten Jahr ihr DEbüt rausgebracht und die HABEN Phil Lynott. Naja, nicht so richtig, aber zumindest den besten Imitator, den ich kenne. Genauso klingt auch die Musik: 2 Gits,Bs,Drums und kein nerviger Ultrakomprimierter Breitwandsound sondern Marshalls und Les Pauls. Musikalisch ist das natürlich alles, nur nix neues: Thin Lizzy,Tygers of Pan Tang und Alice Cooper, 'nen Tick T.Rex dazu - fertig, großartig .
Die Briten können hypen wie sie wollen, aber die bessere Musik kommt im Moment (nicht nur im Rock) mMn definitiv aus den USA - und das sage ICH bestimmt nicht gerne.
 

theGegen

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Stimmt. Die USA sind musikalisch kar vorne derzeit.
Über den Thin-Lizzy-Frevel habe ich auch neulich irgendwo gelesen.

Ich finde, das ist ein guter Grund, um jetzt mal die "Bad Reputation" aufzulegen.. :love:
 

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Naja in Sachen Death- und Black Metal sind wir hier in Europa nicht so schlecht dran. Ich erinner da nur an die ganze Skandinavienfraktion um
In Flames, Dimmu Borgir, Dark Tranquillity uvm
 

Maxx

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Habe seit vorgestern Coheed and Cambria: Good Apollo, I'm Burning Star IV - Volume One: From Fear through the Eyes of Madness bei mir zu Hause und das Ding seit dem nicht mehr aus dem Player genommen, was mir echt schon lange nicht mehr passiert ist.

Bin glaube ich nicht extrem geeignet, die Art von Musik zu beschreiben, da mir da ein paar Basics an Hintergrundwissen fehlen (normalerweise fallen in Reviews auch immer Verweise auf Emo etc., womit ich mich jetzt nicht wirklich auskenne), aber ich versuch's mal:

Das Album ist wohl der dritte Teil eines vierteiligen Zyklus, von dem storymäßig Teil 2 und 3 schon veröffentlicht sind (jetzt halt Teil 4). Worum es genau geht habe ich mir noch nicht angeschaut, glaube es war was spaciges. Aber auch ohne den Inhalt bisher angeschaut zu haben, scheint es mir Sinn zu machen, das Ding als Konzeptalbum zu sehen, würde nicht auf die Idee kommen, auf Shuffle zu stellen, was ich sonst nach ein paar Durchgängen eigentlich bei fast jeder CD mache: Es gibt Intro und Outro und die Reihenfolge der Tracks macht für mich ziemlichen Sinn, kann mir gut vorstellen, dass da soundtrackmäßig eine Story zu abläuft.

Die Musik würde ich spontan am ehesten mit gemäßigten Mars Volta vergleichen: Recht komplex, abwechslungsreich, bisschen prog. Aber mehr Metal als Mars Volta und überhaupt mehr offensichtliche Struktur in den Songs. Habe von vielen Leuten gelesen, dass sie der relativ hohe Gesang von Claudio Sanchez nervt, ich empfand das aber von Anfang an als sehr angenehm.


Naja ich hab jetzt nicht das Gefühl, dass das Review hier so richtig viel aussagt, aber ich wollte euch mal drauf aufmerksam machen, vielleicht hat ja wer die Gelegenheit, mal reinzuhören, mir gefällt's jedenfalls, wobei ich mal auf die Langzeitwirkung gespannt bin.
 

theGegen

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Hat wer von Euch das neue Album "Extraordinary machine" von Fiona Apple durchgehört? Weil - ich höre gerade den Auszug "Get him Back" und das gefällt mir ganz gut.
Üblich Fiona-verschachtelt-verzwickter Rhythm-Song von der mich musikalisch noch am meisten beeindruckendsten Künstlerin.

(Sie schaut auch gut aus - das ehemalige Wunderkind und die beiden CD's, die ich von ihr habe, gefallen mir immer noch)

20051006154557_fiona1.jpg


Sie sollte aber lieber und öfter mal was ordentliches essen - ein Hämmschen oder Schweinskopfsülze. Sie ist aber Veganerin - kein Wunder, dass sie so dürre ist.
 
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le freaque

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Um das Album ranken sich ja schon die Legenden:
die original-Version, von Jon Brion produziert, wurde ja als "zu unkommerziell" abgelehnt und erst nach einer kompletten Neuaufnahme mit neuem Produzenten (laut Firma "auf Fionas Wunsch" - nee,klar: deshalb gab es auch schon im Netz eine "FreeFiona"-Seite mit Spendenaufruf, um sie aus dem Deal zu kaufen..) wurde die Platte dann veröffentlicht.
Ich kenne beide Versionen und finde die mit Jon Brion eine ganze Ecke besser (Jon Brion ist mMn eh einer der besten Produzenten überhaupt: Badly Drawn Boy, Michael Penn, Aimee Mann,Grant Lee Buffalo,Evan Dando plus Soundtracks wie "I heart Huckabees" und "Punch drunk love"). OK, das ist schon teilweise schwer verdaulich und teilweise erinnert das an Cabaret-Musik, die veröffentlichte Version ist da schon zugänglicher und "Radiotauglicher", aber so auf lange Sicht gefallen zumindest mir doch eher Alben, bei denen ich auch nach dem 10ten oder 20ten Hören noch kleine Gimicks entdecke.
Anyway,die kaufbare Version ist auch absolut empfehlenswert, sind ja die gleichen Songs und die sind fast ausnahmslos prima. Das sind ganz bestimmt keine weggeworfenen Euros und auch nach dem Re-Recording ist das keine leichte Kost und das erwähnte "Get him back" bleibt neben dem balladesken "Oh sailor" das mit Abstand "leichteste" Stück.
Von daher kann man die Magenschmerzen des Labels fast ein wenig verstehen, da viele mit dem Namen Fiona Apple ja doch irgendwie auch Charts verbinden. Also: ruhig kaufen, ist ne gute Scheibe.
P.S.: Aimee Mann hatte ja mal das gleiche Schicksal mit einem (ebenfalls von Brion produziertem) Album (Bachelor No2). Die kaufte sich seinerzeit wirklich frei - und hatte Erfolg auf der ganzen Linie. Das Album verkaufte sich wie geschnitten Brot.


P.S.S.: aber ein paar mehr Pfunde würden ihr wirklich guttun...so ein hübsches Gesicht - und nix dran.
 

theGegen

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Schön, dass Du Fiona ebenfalls zu schätzen weisst.

Ich kenne die Geschichte um das neue Album und es hat ja auch ewig gedauert, bis die CD raus war.

Ich bin ja auch Fan von so Musik, bei der sich auch beim 20sten Hören noch Überraschendes entdecken lässt oder die ursprünglichen Favoriten-Songs durch ganz andere abgelöst werden.
Von daher ist Fiona Apple alll den anderen Konkurrenz-Sirenen meilenweit überlegen.

Tori Amos, ansatzweise Alanis Morrisette oder Heather Nova :sleep: beackern ein ähnliches Feld, aber die gute Fiona ist da weit anspruchsvoller, verschrobener und weiblich-markant-eigenartiger als die anderen.
Wen ich eine Zeitlang auch mochte: Lisa Loeb. Süß - mit ihrer Brille.
LisaLoeb_17.jpg


Hat auch etwas mehr auf den Rippen, als Fiona.
Fiona_Apple_1.jpg


Nur war Lisa Loeb auch schnell langweilig und ihre Lyrik zu mädchenhaft.
 
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