.....F.....
Nachwuchsspieler
Das kann ich Dir leider nicht verraten, weil nicht das kenne. Jalamanta ist mein erstes und bisher einziges Album. Aber das soll sich noch ändern.
Le Freaque schrieb:.... Insgesamt nervt dieser brutale Hype, der gerade im UK passiert, ohne Ende. Arctic Dingsbums - das ist eine komplett durchschnittliche INdierockcombo, davon gibt es Dutzende. Siehe oben, meinetwegen auch Spoon, Maximo Park, Strokes - alles nicht sooo toll, aber ganz ok und allemal besser als diese Heinis. Schlechter sind da nur die hundsmiserablen, weil komplett unmusikalischen White Stripes und natürlich die Rotzlöffel von The Hives. Aber Hauptsache auf Teufel komm raus wieder einen "Buy British"-Hype erzeugen. Klappt,NME und Co sei Dank, ja auchvorzüglich und die Spinner aus den Musikredaktionen von Spiegel,Spex und Co beten's natürlich brav nach.
Man muß ja schon fast aufpassen, damit man gute Sachen wie die neue Ashcroft, The Delays, Aqualung oder die gar nicht mal übelen Suede-Nachfolger The Tears in diesem ganzen gepushten Wust nicht verpasst.
.....F..... schrieb:
Gut, ich habe dieses Album bejubelt, und jetzt ist es an der Zeit, Gründe zu nennen.
Dem einen oder anderen Kakteenrockanhänger ist Bjork sicher ein Begriff (Ex-Kyuss, FuManchu, Ché) und der weiß sicher auch, dass er ein Gespür für unglaubliche Grooves hat.
Genau das zeigt er auf Jalamanta, ich besitze kein Album mit mehr Groove und kein Album, bei dem selbst schnelle Tracks so relaxed rüberkommen. Das Schlagzeug staubtrocken, die Gitarren mit Wah-Wah-Soli, der Bass boxenkillend.
Zu Beginn wirkt das Ganze sehr psycholdelic (Lazy Bones), aber dann trifft einen die Magie der Wüste mit einem soften, aber verdammt knackigem Riff und einem Wah-Wah-Part, der zwangsläufig zum Schließen der Augen und zum betörten Mitschwingen des Kopfes führt. Dazu noch die Stimme von Bjork, die (vor allem bei den schnelleren Tracks) stets etwas Geheimnisvolles umgibt. Schwer zu beschreiben, muss man hören. Danach geht es weiter mit dem von Bongos und Kongas geprägten Cobra Jab, bei dem man sich sofort in die Welt der Medizinmänner und Schamanen versetzt fühlt. Das ist auch das Stichwort für Too Many Chiefs, Not Enough Indians. Der Song erinnert vom Rhythmus stark an The Knife von Ché, ist aber trotzdem ein absoluter Knaller. Der Beat ist simpel, die Gitarre spielt bis auf das Solo immer das Gleiche, aber der Song zieht einen sofort in seinen Bann und gibt einen nicht mehr frei. Sun Brother ist schon fast dub-artig mit dem dominierenden Bass, das gleiche gilt für Let's Get Chinese Eyes, einem einzigen Basslauf, der garniert ist mit ein paar wenigen, aber sehr düsteren und daher auch mystischen Gitarrenlicks, die wieder für den Augen-schließen-und-entschweben-Effekt sorgen.
Das nächste Stück, Toot, hat funkartige Züge und ist definitiv tanzbar mit einer groovenden und treibenden Bassline, unterstützt von einer Gitarre, die die rhythmusbedingten Pausen der Bassline perfekt ausfüllt.
Defender Of The Oleander lädt wieder zum Entschweben ein, mehr braucht man dazu nicht sagen. Der Track ist einfach nur unglaublich relaxed. Und ja, ihr wisst schon...Augen schließen und so...
Low Desert Punk ist ein Riffgewitter und lädt zum Moshen ein, ein geiler, straighter Rhythmus, ein Hi-Hat-Only-Part zur Entspannung und ein Solo zum...am Schluss.
Darauf folgt mit Waiting For The Coconut To Drop das ruhigste Stück des Albums und ohne jetzt Klischees bedienen zu wollen, das ist defintiv ein Kifferlied. Kein Schlagzeug, spärlicher, aber dennoch groovender Bass, eine strummende Gitarre im Hintergrund und für die Atmosphäre sanfte Licks.
Dafür kommt Her Brown Blood umso heftiger daher. Es geht richtig nach vorne, Bjorks Stimme klingt geradezu beschwörend, da es eine Mischung aus Gesang und eindringlichem Flüstern ist. Mein Albumfavorit, definitiv, allein schon wegen der Strohe:
Give it to me all for free, in your eyes I see what's mine. So I run my fingers through your long hair, darkest night, the stars refuse to shine, refuse to shine.
Find ich genial, da die Stimme lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er das kriegt, was er haben möchte.
Indio bildet den Abschluss des Album und ist nochmals ein sehr relaxtes Stück, es klingt etwas wie eine Trommelsession von Voodoo-Anhängern, begleitet von einer geheimnisvollen Gitarre.
So, das war's jetzt zu Jalamanta, vielleicht hat ja der ein oder andere Appetit bekommen. Ein Reinhören lohnt sich auf jeden Fall, auch für diejenigen, die mit dem Rock der Wüste bisher nix anfangen konnten.
Das Album ist einfach nur .
Edit: Das liest sich verdammt professionell, ich glaub ich veröffentliche das bei Amazon als Rezension.
.....F..... schrieb:Freut mich, ist ja auch eine verdammt geile und vor allem vielseitige musikalische Nische. Nenada ist wahrlich ein Hammer und irgendwie stellvertretend für so vieles aus dem Genre. Der Song ist, was Beat und die Gitarren angeht, relativ simpel gestrickt, aber trotz allem gibt es eine total dichte Atmosphäre. Und der russische Gesang schießt eh den Vogel ab.
Wenn Du wegen meiner Beschriebung Jalamanta bestellt hast, dann bewerte doch auch gleich mal meine Rezension bei Amazon als hilfreich.
Der Text ist mit dem hier geposteten identisch.
Und wenn Du eh schon am CD-Kaufen bist, dann hol Dir noch Sounds Of Liberation von Ché, auch hier singt und gitarriert Brant Bjork. Der Sound ist, mit einem Wort beschrieben, staubtrocken. :thumb:
fatal errero schrieb:Hab heute früh in meiner Euphorie nicht geschaut, aber Jalamanta ist erst in 4 bis 6 Wochen versandfertig... :cry:...aber zum Glück war es mit einigen anderen Sachen nur im Warenkorb.
Jetzt heißt es wohl morgen raus in die Kälte und auf die altmodische Art zum Plattenhändler des Vertrauens...
Sounds of Liberation kommt dann auch auf meine Liste der nächsten Anschaffungen im Musiksektor (geht es nur mir so, oder fressen euch auch CD und DVD-Käufe verdammt große Löcher ins Budget...)
PS: Rezension als hilfreich bewertet ...