zu t-mac:
bei der ganzen verfahrenen und undurchsichtigen situation geht es eigentlich nur um eines: vertrauen. t-mac hat das vertrauen in die ärzte der rockets verloren und fühlt sich von der organisation (komplett: vom gm über den coach bis zu einigen teamkollegen) in gewisser weise verraten. seine handlungen muss man deswegen nun nicht für richtig halten, aber man kann sie nachvollziehen bzw. erklären (wenn man denn will).
bezüglich der these, dass die rockets ohne ihn ein besseres team sind, kann ich nur sagen, dass das für diese saison absolut der fall ist. andererseits kann kein gesunder kopf in dieser situation das gegenteil erwarten, oder? ein spieler, der bestenfalls nur auf einem bein spielen kann, der kann eben weder 100 % geben noch 100 % sein. wir reden hier schließlich über die nba.
was man letztendlich aber auch bedenken muss: die rockets mögen ohne einen angeschlagenen mcgrady zwar besser als mit ihm sein, aber nur mit ihm bei 100 % sind sie ein echter contender. und im endeffekt geht es bei den rockets doch nur darum.
was jetzt t-macs karriere angeht, so denke ich nicht, dass die microfracture-op das ende bedeuten würde. ich bin kein arzt aber von dem was ich gelesen habe sprechen doch einige punkte für t-mac. zum einen muss man sich erstmal im klaren sein, dass die methode noch nicht so alt ist und in den letzten jahren erheblich verbessert worden ist. da kann man also nur bedingt vergleiche zu irgendwelchen spielern heranziehen, die in den 90ern operiert worden sind. des weiteren spricht für t-mac, dass er mit 29 noch relativ jung ist und die stelle des knorpelschadens ziemlich klein und an einem in sachen druckpunkte, etc. günstigen ort liegen soll. es ist also wohl ein vergleichsweise einfacher fall.
insgesamt geht man bei dieser art von op wohl von einer erfolgsrate von ca. 75 % aus. diese wird maßgeblich davon bestimmt, wie gut die op durchgeführt wird und wie gut die reha danach absolviert wird. mcgrady ist multimillionär und kann sich damit die besten ärzte leisten. die reha nach der op soll ziemlich einfach, aber extrem zeitintensiv sein. die ersten wochen danach darf man das knie überhaupt nicht belasten. danach muss man für weitere wochen 4 - 8 stunden am tag passive übungen an speziellen geräten machen. die reha scheitert meistens daran, dass die patienten ihr knie zu zeitig zu stark belasten oder, dass sie sich nach einiger zeit so gut fühlen, dass sie die reha nicht weiter konsequent durchziehen. bei einem sportler, der den ganzen tag über keine anderen verpflichtubgen und ein ziel vor den augen hat, sollte das aber das geringste problem sein.
zusammengefasst: sollte t-mac die op nun endgültig wählen und würde diese in kürzester zeit erfolgen könnte der saisonstart 2009/10 oder der jahreswechsel auf 2010 ein realistisches ziel für ein comeback sein. da die voraussetzungen wie eben geschrieben äußerst günstig sind, sollten die chancen gut stehen, dass er danach wieder beschwerdefrei basketball spielen kann. natürlich wird er nicht als scoring-champion zurückkehren können, aber das war er in den letzten 2 - 3 jahren ohnehin nicht mehr.
zur deadline bzw. der zukunft der rockets:
als erstes konnten die rockets artest natürlich nicht traden. es gab schlicht keine möglichkeit, dass das team danach besser gewesen wäre nachdem man nun den totalausfall von t-mac mit in die gleichung einbringen musste. natürlich lag das nicht daran, dass ron so ein toller spieler ist, sondern weil er schlicht keinen wert hatte bzw. man einfach zu viel mit ihm abgeben oder aber für ihn annehmen hätte müssen.
bezüglich artest ist man jetzt aber in einer guten situation. grundsätzlich dürften die rockets momentan dazu tendieren, dass sie und artest nach der saison getrennte wege gehen werden. artest hat einfach nicht das gehalten, was man sich von ihm versprochen hatte.
es gibt nur zwei möglichkeiten: 1. die rockets verkacken die saison total. dann wird rons wert noch weiter in den keller gehen und die rockets könnten ihn günstig halten wenn sie denn wollen (in dem fall unwahrscheinlich).
2. die rockets spielen eine gute restliche saison (2. runde playoffs) und das u.a. wegen artest. dann werden die rockets ein interesse daran haben, ihn weiterzuverplichten. und da viele teams generell oder für 2010 sparen müssen wäre man wiederum in einer guten position. man könnte ihn entweder für einen angemessenen preis halten oder aber per sign and trade weiterverschiffen.
der rafer-trade hat aber im prinzip eines klar deutlich gemacht: die rockets-verantwortlichen glauben nicht mehr an eine erfolgreiche saison. ich bin hier äußerst zwiegespalten, weil ich von rafer viel halte und lowry nur ok finde. für die zukunft war das aber der richtige move. rafer wäre der wichtigere spieler für uns, wenn wir in dieser saison die championship gewinnen könnten. mit lowry wiederum werden wir jetzt aber auch nicht die playoffs verpassen. und wenn, dann eher nicht wegen dem trade. wenn man aber über diese und eventuell die nächste saison vorausschaut, dann zahlt sich der trade sicherlich aus. rafer ist fast 33 und wird nicht mehr besser. lowry dagegen ist jung und hat talent. spätestens 2010 stehen wir mit ihm besser da.
cook ist der "bonus". sicherlich ist er kein so guter schütze wie steve novak, aber er ist in allen anderen sachen wesentlich besser. damit besteht die chance, dass er, jetzt wo barry mehr minuten als backup pg, battier und artest mehr zeit als sg auflaufen und wir generell mehr über yao spielen werden, ein paar minuten als shooter sieht.
im endeffekt ist win now aber nun geschichte. die frage ist nun: sanfter umbruch oder direkter rebuild? die rockets sind in einer guten position für beides somit können sie mindestens das ende dieser saison abwarten.