Ich finde, die Rechnung ist zu einfach. Nur weil eine Mannschaft schlecht spielt, oder ein Spieler den Stinkefinger zeigt, werden die Fans doch nicht hergehen und den Sponsor sanktionieren, indem sie ...
... nicht mehr mit Emirates fliegen.
... direkt von der Telekom zu Arcor wechseln.
... nicht mehr Bahn fahren.
... auf Strom und Gas verzichten.
Ein einzelner mag das machen, das hat dann aber überhaupt keinen Effekt auf das gesamte System.
Die Fans rechnen sich viel zu viel Macht aus, sie nehmen sich viel zu wichtig in der heutigen Zeit.
Romo schrieb:
Das meiste Geld kommt irgendwie letztendlich vom Zuschauer.
Das glaub ich nichtmal. Der Teil der Kunden eines großen Konzerns, der zugleich Fan der Mannschaft ist, die für das Unternehmen wirbt, ist verschwindent gering. Klar, letztlich zahlt der Kunde für die Werbung, die ein Unternehmen macht. Diese Menge ist aber deutlich größer, als die Zuschauer (eines Fußballspieles). Ums mal anschaulich zu machen. Wenn ich mit Emirates geflogen wäre, würde ich durch meine Buchung den HSV zu einem Bruchteil unterstützen. Mir persönlich ist es total egal, was der Atouba da gemacht hat. Also werde ich auch nicht hergehen und nicht mehr bei Emirates buchen, weil der Atouba so böse war. Und genau das ist der Punkt, der für die meisten Leute zutrifft. Was kümmert mich die Werbung beim Sport? Davon geh ich auch nicht zur Telekom zurück, nur weil die die erfolgreichste Mannschaft Deutschlands sponsoren bzw. die gesamte Bundesliga. Und ich trink auch weiterhin mein Kölsch, obwohl Veltins den Jungs auf Schalke so ein klasse Stadion finanziert.
Fußballfans sind nur eine kleine Teilmenge aller Kunden eines Unternehmens. Damit dürfen sie sich nicht als Finaziere der Spieler aufspielen. Das ist vollkommen albern. Vielmehr würde ich sagen, dass die Zuschauer Kunden des Vereins HSV sind, und mit denen darf ein Angesteller des Unternehmens (=Atouba) nicht so umgehen. Anderserseits dürfen die Kunden auch die Angestellten des HSV nicht so zur Schnecke machen, wie sie es getan haben.