Zu Klopp: aus fachlicher Sicht ein interessanter Wechsel. Klopp ist ein weltweit anerkannter Fachmann, Weltklassetrainer und mit Sicherheit gut vernetzt. Wie sehr ihm die admininstrative Rolle liegt, muss man halt abwarten.
Natürlich beschädigt er damit ein Stück weit die "Marke Klopp", aber das ist allein seine Sache. Der Mann ist Top-Fachkraft im internationalen Leistungssport,
dem Inbegriff des völlig ungezügelten Kapitalismus. Wer es da zu etwas bringt, ist gleichzeitig extrem ehrgeizig und natürlich am Ende Einzelunternehmer, der auf seinem Weg jede Mark mitnimmt. Das gilt für alle Spieler, alle Trainer, alle Funktionäre.
Das finde ich auch nicht schlimm. Die Aktiven haben das System nicht erfunden, sie sind nur ein kleiner Teil desselben und sie alle spielen das Spiel eben mit, so gut (und sportlich erfolg- wie finanziell ertragreich) sie eben können.
Natürlich sind unsere Sporthelden auch Projektionsflächen für uns Fans. Wir wünschen uns alle bestimmte Karriereentscheidungen, die in unser Bild von ihnen passen. Sie entscheiden aber selbst und natürlich in ihrem (was immer das auch ist), nicht in unserem Sinne. Sie sind uns da auch nichts schuldig oder so. Null.
Ein Herzblut-BVB-Fan wie z.B.
@xEr hätte sich bestimmt Cooleres vorstellen können, als einen Wechsel von Klopp zu RB. Trotzdem wünscht er ihm Prinzip (so lese ich seine Kommentare jdf) alles Gute und das ist doch auch richtig so. Ich kann Man City auch nicht leiden und wünsche Pep trotzdem alles Gute, weil er für meinen Verein tolle Arbeit geleistet und mir viele schöne Fußballmomente geschaffen hat. Für mich ist sowas kein Widerspruch.
Man muss Klopps Wechsel nicht toll finden, aber man sollte ihn akzeptieren und respektieren. Ob es eine kluge Entscheidung ist, weiß ich nicht. Weder sportlich, noch in Bezug auf die Marke Klopp. Aber es ist ja auch nicht meine, sondern seine für seine Karriere und sein Leben. Wer bin ich denn, da irgendjemanden seine Entscheidungen in seinem Berufsfeld vorzuschreiben? An meiner Sicht auf den Fußballfachmann Klopp ändert die Entscheidung nichts. Für mich war aber auch Lewandowski nicht plötzlich "sowieso nie so gut, vor allem in CL-KO Spielen", als er zu Barca wollte. Und Guardiola wurde auch kein schlechterer Trainer oder anderer Mensch, weil er plötzlich über Fantatstilliarden verfügen konnte. Jürgen Klopp bleibt auch nach seinem Wechsel eine der prägendsten und fachlich besten Fußballpersönlichkeiten unserer Zeit - sowas ist nicht vom Arbeitgeber abhängig.
Ich schmunzele ein bisschen über die, die in Eberls Engagement bei RB noch die größte Heuchelei seit Erfindung des Fußballs sahen und sich jetzt doch ziemlich winden (aufs Netz insgesamt bezogen, gar nicht mal so sehr hier), aber das ist dann emotional für mich auch alles. Ansonsten: mal gucken, wie er (Klopp) sich bei RB so macht und ob er administrativ ähnlich stark wie im Tagesgeschäft ist. Ich finde das nicht unspannend, wobei ja auch niemand weiß, ob er wirklich lange genug da bleibt, um dann hinterher echte Spuren erkennbar zu machen.
Es gibt aber eine Sache, die mein ganz persönliches Bild der Person Jürgen Klopp in letzter Zeit wirklich massiv beschädigt hat: ich finde es komplett zum Kotzen, dass er sich als Posterboy für einen Verein wie die DVAG hergibt.
Das finde ich wirklich schlimm und dafür würde ich ihn tatsächlich mal sehr gerne ins Gebet nehmen. RB - meinetwegen, doof, dass ein Konkurrent so einen guten Mann bekommt. Marketingtechnisch uiuiui, aber seine Sache. Aber Dvag finde ich richtig besch*ssen.