MS
Bankspieler
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Ich bewundere einfach, wie er als am meisten unter (social Media) Druck stehender Athlet alles aber auch alles richtig macht.James hat drei mal einem Verein den Rücken gekehrt, mit dem er wenige Wochen zuvor aussichtsreich in den Playoffs zugange war. Unabhängig von GOAT-Diskussionen und MJ-Vergleichen: als GM kann ich mir der Treue eines James nicht so sicher sein wie vielen anderen All-Time-Greats. Jordan, Magic, Bird, Duncan, Russell, West, Olajuwon, Malone, Nowitzki und viele andere haben nicht, bevor sie 30 Jahre alt waren, zwei mal die Franchise verlassen, mit denen sie im letzten Jahr 60 Siege holten oder in den Finals standen.
James war seine gesamte Karriere über sehr opportunistisch. Am Anfang hat er sich dabei recht dümmlich angestellt (2010), später hat er dazugelernt und konnte den Narrativ positiver / gefälliger ausgestalten (2014). Es ist dabei durchaus eine bemerkenswerte Leistung / Hinterlassenschaft seiner NBA-Karriere, dass er sinnbildlich für den endgültigen Umbruch zum player empowerment steht. Und ein Dan Gilbert ihn 2014 mit offenen Armen empfangen hat.
Die subjektive Bewertung von James NBA-Karriere hängt sicher auch unbewusst ein stückweit davon ab, wie man heute die NBA als Fan konsumiert. Insbesondere die jüngere Generation, die mit Highlights aus Social-Media-Kanälen an die NBA herangeführt wurden, identifizieren sich häufiger als früher mit Spielern anstatt mit Vereinen. Und wenn James oder Durant wechseln, dann wechselt man halt mit. Ich kann diese Art des Fantums nur schwer nachvollziehen. Basketball ist für mich ein Teamsport, daher identifiziere ich mich mit einem Verein und nicht mit einem Spieler.
In meiner Wahrnehmung wird der Egoismus von James immer ein Grund sein, warum ich seinem Wirken kritischer gegenüberstehe. Alleine der Gottkomplex ist etwas, dass für mich den Spieler massiv unsympathisch macht. Das ist etwas, womit ich mich null identifizieren kann und möchte. Ob er dann vier Meisterschaften gewinnt oder sieben oder von Experten über oder unter Jordan angesehen wird, ist für mich gar nicht mal so relevant.
Ich kenne keine Skandale. Er hat Familie, 3 Kinder, eine beeindruckende Einstellung, tut viel für soziale Gerechtigkeit, scheut insoweit keinen Konflikt.
Wenn er dabei etwas grosskotzig wirkt, mein Gott. Er ist ohne Vater aufgewachsen, teilweise ohne Mutter, war mit 16 schon USA-weit bekannt und als chosen one auserkoren. Da laufen viele im Forum mit bedeutend geringeren "messbaren Erfolgen" nicht minder grosskotzig rum. Wobei sich das mE bei Lebron auf seine 2010 Miami Zeit beschränkt und da auch auf das erste Jahr.