James vs. Jordan


MS

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James hat drei mal einem Verein den Rücken gekehrt, mit dem er wenige Wochen zuvor aussichtsreich in den Playoffs zugange war. Unabhängig von GOAT-Diskussionen und MJ-Vergleichen: als GM kann ich mir der Treue eines James nicht so sicher sein wie vielen anderen All-Time-Greats. Jordan, Magic, Bird, Duncan, Russell, West, Olajuwon, Malone, Nowitzki und viele andere haben nicht, bevor sie 30 Jahre alt waren, zwei mal die Franchise verlassen, mit denen sie im letzten Jahr 60 Siege holten oder in den Finals standen.

James war seine gesamte Karriere über sehr opportunistisch. Am Anfang hat er sich dabei recht dümmlich angestellt (2010), später hat er dazugelernt und konnte den Narrativ positiver / gefälliger ausgestalten (2014). Es ist dabei durchaus eine bemerkenswerte Leistung / Hinterlassenschaft seiner NBA-Karriere, dass er sinnbildlich für den endgültigen Umbruch zum player empowerment steht. Und ein Dan Gilbert ihn 2014 mit offenen Armen empfangen hat.

Die subjektive Bewertung von James NBA-Karriere hängt sicher auch unbewusst ein stückweit davon ab, wie man heute die NBA als Fan konsumiert. Insbesondere die jüngere Generation, die mit Highlights aus Social-Media-Kanälen an die NBA herangeführt wurden, identifizieren sich häufiger als früher mit Spielern anstatt mit Vereinen. Und wenn James oder Durant wechseln, dann wechselt man halt mit. Ich kann diese Art des Fantums nur schwer nachvollziehen. Basketball ist für mich ein Teamsport, daher identifiziere ich mich mit einem Verein und nicht mit einem Spieler.

In meiner Wahrnehmung wird der Egoismus von James immer ein Grund sein, warum ich seinem Wirken kritischer gegenüberstehe. Alleine der Gottkomplex ist etwas, dass für mich den Spieler massiv unsympathisch macht. Das ist etwas, womit ich mich null identifizieren kann und möchte. Ob er dann vier Meisterschaften gewinnt oder sieben oder von Experten über oder unter Jordan angesehen wird, ist für mich gar nicht mal so relevant.
Ich bewundere einfach, wie er als am meisten unter (social Media) Druck stehender Athlet alles aber auch alles richtig macht.

Ich kenne keine Skandale. Er hat Familie, 3 Kinder, eine beeindruckende Einstellung, tut viel für soziale Gerechtigkeit, scheut insoweit keinen Konflikt.

Wenn er dabei etwas grosskotzig wirkt, mein Gott. Er ist ohne Vater aufgewachsen, teilweise ohne Mutter, war mit 16 schon USA-weit bekannt und als chosen one auserkoren. Da laufen viele im Forum mit bedeutend geringeren "messbaren Erfolgen" nicht minder grosskotzig rum. Wobei sich das mE bei Lebron auf seine 2010 Miami Zeit beschränkt und da auch auf das erste Jahr.
 

ocelot

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No way. KG ist als individueller Basketballspieler über Scottie Pippen anzusehen. Wenn ich einen von beiden auswählen darf, um ihm die Max Kohle hinterzuschmeißen ist das mit 100%iger Sicherheit und in 100 von 100 Fällen Kevin Garnett. Also echt mal.
Also vielleicht nochmal ergänzend @stillbrick : Bosh würde ich sicherlich UNTER Pippen ansiedeln, deshalb habe ich ja geschrieben, dass der defensive Impact von Pippen da zu kurz kommt. Aber Garnett ermöglicht dir, mit Paul Pierce als erste Option den Titel zu holen. Im Umkehrschluss glaube ich nicht, dass Pippen mit Paul Pierce (oder einem Äquivalent auf PF) den Titel bringt. Also mal als Beispiel:

Pau Gasol und Scottie Pippen verlieren gegen Kevin Garnett und Paul Pierce.

Würde KG auch einem Pippen vorziehen, nicht nur, weil er mein Lieblingsspieler war neben Duncan und Dirk (war ich happy, als er dann auch noch zu meinem Liebslingsteam kam). Er ist nochmal einen Ticken besser offensiv und hat defensiv auch mehr Impact aufgrund seiner Wingspan und Reboundstärke, obwohl Pippen defensiv natürlich ein Brett war. Einen Pippen mit Pierce und Allen, bzw. gleichwertigem Ersatz, um die Positionen zu tauschen, traue ich aber auch die Championship zu. Er war ja mit den Bulls ohne Jordan auch Contender - wenn auch nicht einer der Favoriten - mit Kukoc und Grant.
 

Mahoney_jr

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Ich bewundere einfach, wie er als am meisten unter (social Media) Druck stehender Athlet alles aber auch alles richtig macht.

Ich kenne keine Skandale. Er hat Familie, 3 Kinder, eine beeindruckende Einstellung, tut viel für soziale Gerechtigkeit, scheut insoweit keinen Konflikt.

Wenn er dabei etwas grosskotzig wirkt, mein Gott. Er ist ohne Vater aufgewachsen, teilweise ohne Mutter, war mit 16 schon USA-weit bekannt und als chosen one auserkoren. Da laufen viele im Forum mit bedeutend geringeren "messbaren Erfolgen" nicht minder grosskotzig rum. Wobei sich das mE bei Lebron auf seine 2010 Miami Zeit beschränkt und da auch auf das erste Jahr.

Fair point, viele Dinge sind bei ihm immer besser geworden. Aber die gesamte Phase rund um Miami war für mich ein totaler Sympathie-Killer. Und dann halt Lakers... Im Endeffekt ist es einfach so, dass ich James am meisten und fast ausschließlich für seine Cavs Zeiten schätze.
 

Mahoney_jr

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Würde KG auch einem Pippen vorziehen, nicht nur, weil er mein Lieblingsspieler war neben Duncan und Dirk (war ich happy, als er dann auch noch zu meinem Liebslingsteam kam). Er ist nochmal einen Ticken besser offensiv und hat defensiv auch mehr Impact aufgrund seiner Wingspan und Reboundstärke, obwohl Pippen defensiv natürlich ein Brett war. Einen Pippen mit Pierce und Allen, bzw. gleichwertigem Ersatz, um die Positionen zu tauschen, traue ich aber auch die Championship zu. Er war ja mit den Bulls ohne Jordan auch Contender - wenn auch nicht einer der Favoriten - mit Kukoc und Grant.

Was wäre, wenn...

...KG ans College gegangen, sich mit Duncan duelliert, und dann gemeinsam in den 97er Draft gegangen wäre? Passt er nicht sogar besser zu Robinson? Was machen dann die Spurs? Und wenn die tatsächlich KG genommen hätten, was bedeutet es für seine Karriere in diesem Paralleluniversum, wenn er bei Pop & Co zum NBA Spieler reift?

Sehr interessantes Szenario :)
 

stillbrick

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Unabhängig von GOAT-Diskussionen und MJ-Vergleichen: als GM kann ich mir der Treue eines James nicht so sicher sein wie vielen anderen All-Time-Greats. Jordan, Magic, Bird, Duncan, Russell, West, Olajuwon, Malone, Nowitzki und viele andere haben nicht, bevor sie 30 Jahre alt waren, zwei mal die Franchise verlassen, mit denen sie im letzten Jahr 60 Siege holten oder in den Finals standen.
Witz? Man konnte sich sehr lange nicht mal als Free-Agent den Verein aussuchen. Nur mit einem Okay des Managers und mittels Trade war ein Wechsel überhaupt möglich. Die Allmacht der GMs vor der heutigen Free-Agency-Regelung dann als Loyalität der damaligen Spieler gegenüber ihrer Franchise zu verkaufen, ist da schon sehr dreist und ein Vergleich mit den Spielern jener Zeit einfach unsinnig. Es wäre damals schlicht nicht möglich gewesen.

Und Jerry Krause konnte sich der "Treue" von Michael Jordan sicher sein? :LOL: Der Jordan, der einfach aufgehört hat, um Baseball zu spielen. Danach nur zu den Bulls zurückkam, weil dort immer noch "sein" Team, "sein" Trainer und der dickste Vertrag der NBA-Geschichte auf ihn wartete. Und der Jordan, der ständig Jerry Krause verspottete (dies sogar heute und nach Krauses Tod noch macht) und am Ende erneut aufhörte, weil er seinen Willen nicht bekam. Come on.
 
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Brand

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Lebron ist so gut er führt sogar die Alltime Turnover Liste an: https://www.basketball-reference.com/leaders/tov_career_p.html
Mit bald über 300 Turnovers Vorsprung vor Magic. 950 insgesamt.
Hab ich nur zufällig gesehen da ich erstaunt war als bei NBA2k20 angezeigt wurde, dass bei most Turnover in einem Playoffspiel Lebron James gleich 2x mit 10 Stück hinter Harden mit 12 kommt. Inzwischen hat sich ja doncic mit 11 noch dazwischengeschoben.
Da hätte ich eher Iverson erwartet, aber der wird unter den Top 100 gar nicht mal angezeigt.
Michael Jordan ist insgesamt auf Platz 11 mit 546.
Lebron hat laut Basketball-reference jetzt the most playoff Games, 1 mehr als Derek Fisher. Mit 260. Michael Jordan ist hier auf Platz 19 mit 179 Spielen. Damit hat Lebron zumindest eine höhere Turnover-Quote als Jordan. Auch da führt Lebron also.
Zu Michael Jordans-Zeiten benötigte es 15 Siege zum Ring. Heute sind es ja 16. D.h Lebron hat von 260 Spielen 196 letztlich um die goldene Ananas gespielt. Bei Jordan sind es 89 Spiele, aber natürlich mit insgesamt weniger Anteilsquote.
Mir ist wohl gerade etwas langweilig. Lebron ist wie ein moderner Jabbar, von seiner langen Karriere. Es wird schon spannend zu sehen sein, wie es die nächsten 4 Jahre verläuft und wie lange er insgesamt macht/machen kann. Da werden noch einige Stats-Rekorde fallen. Was manches aussagt, aber eben nicht alles.

In Box Plus/Minus ist MJ auf 1 vor Lebron.

Was heißt diese Statistik:
Career Leaders and Records for Win Shares Per 48 Minutes

da ist MJ auf 1, Lebron auf 6.

Während bei
Career Leaders and Records for Win Shares
Jabbar auf 1 ist.

Interessant, dass Magic 138 Triple Doubles hat und Kidd 107. Mal sehen ob Lebron die noch einsammelt, derzeit hat er ja 94. Hinter ihm ist Wilt Chamberlain mit 78. In einem Jahr hatte er mal 8.4 Assists pro Spiel. Punkte und Rebounds sind ja bei ihm automatisch zweistellig.

Ich gehe mal davon aus, dass Lebrons Jersey bei drei Teams mindestens retired wird. Das dürfte auch ein neuer Rekord sein.
 
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Brand

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Witz? Man konnte sich sehr lange nicht mal als Free-Agent den Verein aussuchen. Nur mit einem Okay des Managers und mittels Trade war ein Wechsel überhaupt möglich. Die Allmacht der GMs vor der heutigen Free-Agency-Regelung dann als Loyalität der damaligen Spieler gegenüber ihrer Franchise zu verkaufen, ist da schon sehr dreist und ein Vergleich mit den Spielern jener Zeit einfach unsinnig. Es wäre damals schlicht nicht möglich gewesen.

Und Jerry Krause konnte sich der "Treue" von Michael Jordan sicher sein? :LOL: Der Jordan, der einfach aufgehört hat, um Baseball zu spielen. Danach nur zu den Bulls zurückkam, weil dort immer noch "sein" Team, "sein" Trainer und der dickste Vertrag der NBA-Geschichte auf ihn wartete. Und der Jordan, der ständig Jerry Krause verspottete (dies sogar heute und nach Krauses Tod noch macht) und am Ende erneut aufhörte, weil er seinen Willen nicht bekam. Come on.

Es ist wohl davon auszugehen, dass Bird nie für die Lakers hätte spielen wollen und Magic nie für die Celtics. Und es gab in den 90ern sehr wohl viele verschiedene Teamwechsel seitens der Spieler, auch der Stars. Zum Beispiel Barkley. Im Allgemeinen gab es aber auch mehr Teamtreue. Und damit für die Fans ja auch mehr Identität. Reggie Miller war eben ein Paccers. Und der hat ja Indiana auch viel unangenehmes privat erleben müssen. So dass es dann schon ungewöhnlich anmutete als Karl Malone im Lakers Trikot auflief. Das Gehaltsgefüge war natürlich auch ein anderes, so dass viele Wechsel finanziell nicht lohnten. Was heute ja mitunter anders ist. Aber auch da gibt es ja Spieler wie Duncan oder Nowitzki die einem Team die Treue hielten. In Höhen und Tiefen.
Für wen wurde den Shaq 96 zu den Lakers getraded? Oder ging er da freiwillig hin? Wollten ihn die Magic nicht mehr?
Letztlich kann man Lebron weniger seine Teamwechsel vorwerfen, sondern das Wie.
Aber auch das ist letztlich nebensächlich, sondern eben das, was auf dem Platz passiert. Mich hat Lebron nie so elektrisiert wie MJ und andere Spieler. Wobei natürlich sein Können anzuerkennen ist. Aber für die Liga ist es gut das es ihn gibt. Weil Siege gegen Götter machen ja am meisten Spaß. Und da gab es gegen den Gott Lebron ja schon viele Siege.
Mal sehen, ob Corona die NBA auf irgendeine art zeitlich verzerrt, was sich für den Rest von Lebrons Karriere ja negativ auswirken könnte. Wobei er dafür ja nichts kann.
 

Bobo23

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Witz? Man konnte sich sehr lange nicht mal als Free-Agent den Verein aussuchen. Nur mit einem Okay des Managers und mittels Trade war ein Wechsel überhaupt möglich. Die Allmacht der GMs vor der heutigen Free-Agency-Regelung dann als Loyalität der damaligen Spieler gegenüber ihrer Franchise zu verkaufen, ist da schon sehr dreist und ein Vergleich mit den Spielern jener Zeit einfach unsinnig. Es wäre damals schlicht nicht möglich gewesen.
Das wird in der Tat gerne außer Acht gelassen. Viele der heutigen Wechsel wären so in den 90ern nicht möglich gewesen.
James hat drei mal einem Verein den Rücken gekehrt, mit dem er wenige Wochen zuvor aussichtsreich in den Playoffs zugange war. Unabhängig von GOAT-Diskussionen und MJ-Vergleichen: als GM kann ich mir der Treue eines James nicht so sicher sein wie vielen anderen All-Time-Greats. Jordan, Magic, Bird, Duncan, Russell, West, Olajuwon, Malone, Nowitzki und viele andere haben nicht, bevor sie 30 Jahre alt waren, zwei mal die Franchise verlassen, mit denen sie im letzten Jahr 60 Siege holten oder in den Finals standen.

Ich glaube, es wird in dem Kontext stellenweise viel romantisiert. Da ist schon mehr dran als "Stolz der Spieler", "Identifikation mit der Franchise" oder "war nicht in Mode". Bis zum späten Ende der 80er gab es im Prinzip keine (!) Unrestricted Free Agency.
Tom Chambers war im Sommer 1988 der erste UFA der Ligageschichte. Um überhaupt UFA zu werden, musste man sieben Jahre bei einem Team gespielt haben und mindestens zwei volle Verträge erfüllt haben. Erst in der Saison 90/91 wurde der Cap achtstellig und auch das CBA sah in den 90ern noch ganz anders aus.

Der ansteigende Cap, das CBA und die darunter fallenden Vertragskonstruktionen machen es seit einigen Jahren Max-Spielern deutlich leichter, die Teams zu wechseln, ohne dabei auf viel Geld verzichten zu müssen. Das Heat-Trio 2010 (keiner der Drei hat auf extrem viel Geld verzichtet) oder die Durant-Warriors wären unter den Gegebenheiten der 90er allein regeltechnisch kaum umzusetzen gewesen.

Bis zu den späten 90ern gab es ja noch nicht mal Max-Deals, wie wir sie heute kennen. Die Teams mussten sich zwar an den Cap halten, einzelne Salaries waren hingegen nicht gedeckelt. Das muss man sich heute mal vorstellen. Wie viel bekommt ein LeBron auf dem freien Markt? 50+ Mio!?

In den 80ern waren Vertragslaufzeiten noch gänzlich unbegrenzt, was es den Team natürlich vereinfacht hat, Verträge anzubieten, die den Spielern eine Menge Sicherheit geboten haben, diese aber eben auch langfristig gebunden haben. Das sind schon andere Gegebenheiten, die merklich zu dem Verhalten der Spieler in Bezug auf die (potentiellen) Wechsel beigetragen haben.

Wie viele Spieler von echtem Starkaliber wurden in den 90ern denn überhaupt UFAs? Mir fallen da kaum welche ein. Zusätzlich waren die Laufzeiten der Verträge regelmässig um die 6-7 Jahre (habe nicht im Kopf, wann die Begrenzung auf 7 Jahre festgelegt wurde), was den Spielern sowie den Franchises natürlich Sicherheit ermöglichte. Michael Jordan bekam 88 einen 8-Jahres Deal und wurde erst 96 das erste Mal UFA.
Warum dann eine Franchise verlassen, die Topcontender ist und dir zusätzlich noch einen unbegrenzten Salary anbieten kann? Die besten Spieler haben sich in den 90ern und vor allem in den 80ern doch eh in den Big Markets gebündelt. Warum dann wechseln?

Es steckt schon mehr dahinter als Stolz, Treue, Ehrgeiz und Rivalität, wenn man Gründe sucht, warum sich in den 90ern weniger hochkarätige Spieler selbstständig zusammengeschlossen haben oder regelmäßig die Teams gewechselt haben.
 
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ocelot

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Was wäre, wenn...

...KG ans College gegangen, sich mit Duncan duelliert, und dann gemeinsam in den 97er Draft gegangen wäre? Passt er nicht sogar besser zu Robinson? Was machen dann die Spurs? Und wenn die tatsächlich KG genommen hätten, was bedeutet es für seine Karriere in diesem Paralleluniversum, wenn er bei Pop & Co zum NBA Spieler reift?

Sehr interessantes Szenario :)

An Pops Stelle hätte ich aber Duncan gewählt rückblickenf. Der ist ruhig und bodenständig und trotzdem gut für die Teamchemie. Der extrovertiertere KG mit seiner Entourage und etwas exzentrischen Art hätte schnell mal für zumindest hochgezogene Augenbrauen sorgen können. Aber KG hat sich ja auch ohne Pops Einfluss schnell zu einem Spieler entwickelt, der auf dem Platz die richtigen Dinge macht.
 

Bobo23

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An Pops Stelle hätte ich aber Duncan gewählt rückblickenf. Der ist ruhig und bodenständig und trotzdem gut für die Teamchemie. Der extrovertiertere KG mit seiner Entourage und etwas exzentrischen Art hätte schnell mal für zumindest hochgezogene Augenbrauen sorgen können. Aber KG hat sich ja auch ohne Pops Einfluss schnell zu einem Spieler entwickelt, der auf dem Platz die richtigen Dinge macht.
Auf jeden Fall. Trotzdem sind, auch wenn man sich das nur schwer eingestehen möchte, Duncan und Garnett deutlich näher aneinander, als es die Teamerfolge und individuellen Auszeichnungen vermuten lassen. Zumindest, was den Impact auf dem Platz betrifft.
Es ist schon ein sehr spannendes Gedankenexperiment, ob KG bei einer derartig kompetenten Franchise wie den Spurs vielleicht deutlich erfolgreicher gewesen wäre und Duncan gar in der Lage gewesen wäre, die Twolves mit seiner Art als Organisation entscheidend zu verändern.
Ich halte beides für sehr gut möglich.
 
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ocelot

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Auf jeden Fall. Trotzdem sind, auch wenn man sich das nur schwer eingestehen möchte, Duncan und Garnett deutlich näher aneinander als es die Teamerfolge und individuellen Auszeichnungen vermuten lassen. Zumindest, was den Impact auf dem Platz betrifft.
Es ist schon ein sehr spannendes Gedankenexperiment, ob KG bei einer derartig kompetenten Franchise wie den Spurs vielleicht deutlich erfolgreicher gewesen wäre und Duncan gar in der Lage gewesen wäre, die Twolves mit seiner Art als Organisation entscheidend zu verändern.
Ich halte beides für sehr gut möglich.
Ja schon. Beide waren absolute Anker der Teamdefense auf ihre Weise. KG durch Wingspan und Mobilität/Intensität, TD durch Antizipation und Beinarbeit/Positionsierung.
Subjektiv hatte ich den Eindruck, dass TD in den Playoffs in der Offense immer noch mal eine Schippe drauflegen konnte. Das belegen auch die Stats, vor allem pro 100 Posessions und Advanced, dass er da ein Quäntchen besser spielte als KG, jedoch nicht 4-Ringe-besser. Über ihn konnte man jeden Angriff laufen lassen, während KG oft zurückhaltender wirkte. Dessen Spiel sah dafür schöner aus. :D Bei Duncan sah das meist so einfach aus, als ob er nur die Fußgängerpunkte mitnimmt und am Ende trotzdem wieder mit 30 da steht.

Die RS Stats der Spieler von 1999 bis 2009:

In vielen Bereichen nahezu identisch (auch wenn man pro 100 Posessions aufteilt, statt per Game). Selbst Rebound-, Turnover- und Usagequoten sowie Win Shares (in der Tabelle nicht aufgeführt) gleichen sich nahezu 1 zu 1. Hier sind jetzt wie gesagt nur die besten 10 Jahre enthalten, nicht die Twilight Years oder bei KG die Eingewöhnungsphase. [Insgesamt auf die Karriere gesehen hat TD ein gutes Jahr mehr gehabt, würde ich sagen, obwohl er auf dem College war.]

PpgRebefG%AstStlBlkTOVPERWS/48
TD21,411,750,43,20,82,32,725,3.222
KG21,612,050,24,71,41,62,625,3.212
 
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MS

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Ich werde lieber einmal verprügelt, als meine ersten zwei Jahre von Kollegen mit Nichtbeachtung (inkl. nicht ansprechen dürfen) gestraft. Duncan kommt viel zu gut weg, weil er so lieb aussieht.
 

DunKing

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Das ist aber allgemein ein Spurs-Phänomen. Pop wird auch für jeden unflätigen Kommentar gegenüber Journalisten gefeiert, auch wenn er sich teilweise völlig unnötig arrogant und unfreundlich verhält. Auch galten die Spurs nie als dreckiges Team, obwohl insbesondere Bowen oder auch mal Horry durchaus unsaubere Aktionen ausgepackt haben. Und dass Ginobili für sein Flopping ähnlich angegangen wurde wie etwa Harden, wäre mir auch nicht bekannt. Dann könnte man noch das offensichtliche Tanking nennen, ohne welches es keinen Duncan und vermutlich keine Spurs-Dynastie gegeben hätte...

Die Spurs waren Foren- und Medienlieblinge, denen man sehr vieles durchgehen liess, wofür andere Teams an den Pranger gestellt worden wären. Aber das ist jetzt vielleicht etwas off-topic. ;)
 

Big d

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Vielleicht wäre mal eine Aufstellung seiner finals interessant in welchen finals man Favorit/das bessere Team war und wo das andere Team eigentlich besser war.

LeBron wird ja oft dafür kritisiert das er die Hälfte seiner finals verloren hat, aber da muss man natürlich auch die Stärke der teams berücksichtigen.

Daher wäre mal so eine Unterteilung interessant:

1. Finals als Favorit gewonnen

2. Finals als Favorit verloren

3. Finals als underdog gewonnen

4. Finals als Underdog verloren

Nummer 4. Kann man ihm ja eigentlich nicht vorwerfen, nummer 2 dagegen schon und nummer 3 ist sogar ein dickes plus

Ich würde z. B sagen sein Sieg gegen die warriors war ein dickes Plus. (auch wenn curry angeschlagen war) , während mit seinen superfriends gegen Dirk zu verlieren eher nicht ganz so toll war und Die frühen Cleveland Niederlagen kann man ihm kaum vorwerfen.

Kann jemand mal so eine Aufstellung machen?
 

TraveCortex

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  1. 2x (2012,2020)
  2. 1x (2011)
  3. 1x 2016)
  4. 4x (2007,2015,2017,2018)
2013 und 2014 gegen die Spurs sind für mich nicht eindeutig bewertbar. Da waren beide Teams recht gleich. Miami hatte mehr Starpower, aber SA war wesentlich ausgeglichener.
 

timberwolves

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Mit den frühen Cavs war er auf jedenfall Underdog gegen die Spurs .
Mit den Heat dann Favorit gegen Dallas, zweimal gleichauf mit San Antonio und dann leichter Favorit gegen OKC
In Cleveland dann natürlich viermal klarer Underdog gegen Golden State
und jetzt Favorit gegen die Heat.

also von den 10 Finals

Zwei als Favorit (leicht bis stark) gewonnen
Eins als Favorit verloren

Eins als Underdog gewonnen
Vier als Underdog verloren

Einmal gegen Finalsgegner auf Augenhöhe gewonnen
Einmal gegen Finalsgegner auf Augenhöhe verloren
 

Mahoney_jr

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Das wird in der Tat gerne außer Acht gelassen. Viele der heutigen Wechsel wären so in den 90ern nicht möglich gewesen.


Ich glaube, es wird in dem Kontext stellenweise viel romantisiert. Da ist schon mehr dran als "Stolz der Spieler", "Identifikation mit der Franchise" oder "war nicht in Mode". Bis zum späten Ende der 80er gab es im Prinzip keine (!) Unrestricted Free Agency.
Tom Chambers war im Sommer 1988 der erste UFA der Ligageschichte. Um überhaupt UFA zu werden, musste man sieben Jahre bei einem Team gespielt haben und mindestens zwei volle Verträge erfüllt haben. Erst in der Saison 90/91 wurde der Cap achtstellig und auch das CBA sah in den 90ern noch ganz anders aus.

Der ansteigende Cap, das CBA und die darunter fallenden Vertragskonstruktionen machen es seit einigen Jahren Max-Spielern deutlich leichter, die Teams zu wechseln, ohne dabei auf viel Geld verzichten zu müssen. Das Heat-Trio 2010 (keiner der Drei hat auf extrem viel Geld verzichtet) oder die Durant-Warriors wären unter den Gegebenheiten der 90er allein regeltechnisch kaum umzusetzen gewesen.

Bis zu den späten 90ern gab es ja noch nicht mal Max-Deals, wie wir sie heute kennen. Die Teams mussten sich zwar an den Cap halten, einzelne Salaries waren hingegen nicht gedeckelt. Das muss man sich heute mal vorstellen. Wie viel bekommt ein LeBron auf dem freien Markt? 50+ Mio!?

In den 80ern waren Vertragslaufzeiten noch gänzlich unbegrenzt, was es den Team natürlich vereinfacht hat, Verträge anzubieten, die den Spielern eine Menge Sicherheit geboten haben, diese aber eben auch langfristig gebunden haben. Das sind schon andere Gegebenheiten, die merklich zu dem Verhalten der Spieler in Bezug auf die (potentiellen) Wechsel beigetragen haben.

Wie viele Spieler von echtem Starkaliber wurden in den 90ern denn überhaupt UFAs? Mir fallen da kaum welche ein. Zusätzlich waren die Laufzeiten der Verträge regelmässig um die 6-7 Jahre (habe nicht im Kopf, wann die Begrenzung auf 7 Jahre festgelegt wurde), was den Spielern sowie den Franchises natürlich Sicherheit ermöglichte. Michael Jordan bekam 88 einen 8-Jahres Deal und wurde erst 96 das erste Mal UFA.
Warum dann eine Franchise verlassen, die Topcontender ist und dir zusätzlich noch einen unbegrenzten Salary anbieten kann? Die besten Spieler haben sich in den 90ern und vor allem in den 80ern doch eh in den Big Markets gebündelt. Warum dann wechseln?

Es steckt schon mehr dahinter als Stolz, Treue, Ehrgeiz und Rivalität, wenn man Gründe sucht, warum sich in den 90ern weniger hochkarätige Spieler selbstständig zusammengeschlossen haben oder regelmäßig die Teams gewechselt haben.

Das ist insgesamt komplett korrekt und ich würde daher die Vergangenheit auch nicht zu sehr verklären, wenn es darum geht, die Treue der Spieler damals zu bewerten bzw. auch hervorzuheben. ABER :) Zumindest aus meiner Perspektive ist es halt in diesem Fall früher auch einfach besser gewesen :D Die NBA und Spielergewerkschaft hat meiner Ansicht nach schon einen großen Fehler gemacht, als es zwar Max Contracts und fixed Rookie Salaries einerseits, aber relative softe Salary Caps für die Teams (mit Luxury Tax als Steuerungsinstrument) andererseits etabliert hat, um das dann Pro Spieler mit höherem Freiraum zur Entscheidung des Arbeitgebers (zurecht) zu verheiraten.

Wie dem auch sei: Ich fand es schön, dass die Franchises und Stars früher deutlich mehr in Zusammenhang standen, als das es heute ist.

Da das hier ja alles sowieso am Ende subjektiv ist (also James vs Jordan) muss ich einfach sagen, dass James alleine deswegen bei mir im Nachteil ist. Ich gewichte seine Jahre in Cleveland DEUTLICH höher als alles was er in Miami oder LA getan hat. Jordan wäre vielleicht ebenso vorgegangen und hätte seine Macht sicherlich noch mehr ausgespielt. Vielleicht hätte er auch noch mehr auf Roster- und Kaderentscheidungen der Bulls Einfluss genommen (wie es James wohl auch schon zu viel bei Cleveland getan hat)... aber das ist ja spekulativ.

Am Ende ist genau das, was du da oben beschreibst, für mich ein Pluspunkt bei der Bewertung von Jordan. Mir egal, ob er da selbst für verantwortlich ist, oder das System anders funktioniert hat. Das alle Erfolge mit einer Franchise erzielt worden sind, ist für mich einfach ein wichtiger Aspekt für "Legacy".

Denn wer bezahlt denn den Spaß am Ende? Die Fans. Und ich kann einfach mehr mit Fans einer Franchise als mit Fans eines individuellen Sportlers anfangen. Eine Stadt wie Dallas, die Nowitzki eine Straße widmen, das ist für mich eine denkwürdigere Geschichte, als die (sicherlich beeindruckende Statistik), mit drei Mannschaften als Top-Star den Titel geholt zu haben.
 
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