Gesteuert hat es Hein Verbruggen, und später wohl auch Pat McQuaid.
Also jetzt nix gegen die Ulle-Superfans, aber Lance war nicht der "Kopf" oder "Erfinder" des Dopings im Radsport. Das ist auch ne komplette Verklärung und ne Lüge. Er kam als Ami nach Europa und stellte fest, dass er das Hinterrad der Europäer nicht halten kann, und das auch im Flachen. Und da bemerkte er, dass was anders ist als drüben im Ami-Land, und seine Doperei ging los.
Dies wird auch von Tyler Hamilton und Floyd Landis bestätigt. Beide sagen, sie (die Amis) haben nicht das Dopen nach Europa gebracht.
Es war nicht so, dass die Amis (wie Armstrong) das Doping in den Radsport nach Europa gebracht haben! Und dass es immer noch Ulle-Fanboys gibt, die Lance wirklich ALLES in die Schuhe schieben wollen, geht mir nicht in die Brine.
Frag mal den damaligen WADA Chef Dick Pound. Der hatte mal zu Verbruggen gesagt, der Radsport hätte ein Dopingproblem, und dessen Antwort war:
"Das ist nicht unser Problem, sondern das Problem der Zuschauer. Die wollen sehen, dass unsere Profis in den Bergen mit 20 Sachen und mehr fahren. Also geben wir ihnen, was sie wollen."
Das war indirekt wie es der UFC (Mixed Martial Arts) Chef Dana White sagt, aber der nimmt keinen Blatt vor den Mund. Der sagt seinen Kämpfer ohne Wenn und Aber:
"Dopt. Aber lasst euch nicht erwischen. Wenn Ihr erwischt werdet, fliegt ihr raus."
Der damalige UCI-Chef (Verbruggen) gab den Radprofis direkte Anweisungen zu dopen. Auch wenn das heute keiner mehr wahr haben will. Der stellte sich seit seinem Rücktritt keinen Journalistenfragen mehr.
Nehmen wir mal an, die wären alle ohne Doping gefahren, rein theoretisch. Dann wäre es mMn so gelaufen:
1999: Lance hätte trotzdem gewonnen. Sein Hauptkonkurrent Zülle verlor auf einer der ersten Flachetappen, auf dieser Passage du Gois oder wie das Ding heisst, knapp über 6 Minuten auf ihn, das war einfach zu viel. Olano war am Berg zu instabil und Escartin im Zeitfahren. Der Nach-Krebs-Lance wog noch 71 kg statt früher 80 und das hätte sich mit oder ohne Doping auch am Berg bemerkbar gemacht.
2000: Das wäre sehr eng geworden, da Ullrich zu spät in Form kam.
2001: Da hätte Jan gewonnen, da er super in Form war.
2002: Wohl wieder Lance, da Jan nicht dabei war. Und ob Beloki stärker war als Lance (in einer dopingfreien Welt), würde ich nicht sagen.
2003: Klarer Sieg für Ulle, da war er der 97er Form sehr nah.
2004: Da hätte Ulle nicht gewonnen, er war ja auch hinter Klöden und Basso.
2005: Da hätte er auch nicht gewonnne, wieder hinter Basso.
Klar ist das alles viel Milchmädchen-Rechnen, aber die Tour 1999 wäre sehr sicher an Armstrong gegangen, egal ob Doping oder nicht, eben weil Zülle so viel Zeit verlor, und Olano zu schwach am Berg und Escartin zu schwach im Zeitfahren ist.
2000 extrem eng.
Ohne Doping und mit allem drum und dran, hätte Ulle die Tour 97, 01 und 03 sehr sicher gehabt, und Lance sehr sicher 99 und vlt 00, das weiss man nicht.
04 und 05 ist schwer zu sagen. Da ist viel drin.
Kurz und knapp: In einer Welt komplett ohne Doping hätte Ullrich die Tour am Ende 2-3 mal, maximal 4 mal (97,00,01,03) geholt, Lance minimal 1 mal (99) und maximal 3 mal (99,00,02).
Ulle war vom Kopf her einfach nicht der Typ, der das Ding 5-7 mal gewonnen hätte. Zudem war Bruyneel solchen Taktik-Flaschen wie Pevenage, Kummer und Godefroot 10 Klassen überlegen.