Professor Moriarty
Bankspieler
Ex-Radprofi Jan Ullrich gesteht Doping
Geständnis zum Start der Dokuserie: Der einzige deutsche Tour-de-France-Gewinner Jan Ullrich hat erstmals eingeräumt, zu aktiven Zeiten betrogen zu haben. Lange hätten ihm »die Eier« gefehlt, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen.www.spiegel.de
Jetzt hat er sich auch öffentlich dazu bekannt, was ohnehin klar war. Lange hat es gedauert!
1996 ging es bei ihm wohl los, ab 2003 Eigenblutdoping.
War das lange für viele so klar? Ich bin auch bei denen, welche die Ikonen dieser Zeit trotz allem sehr würdigen. Hierzulande war aber die Doppelmoral mit am unerträglichsten und ging mir besonders auf den Zeiger.
Damit hat man auch Ullrich keinen Gefallen getan. Er war das Jahrhundert-Talent, was Armstrong um die Ohren gefahren wäre, wenn dieser nicht so ein fieser Doper wäre. In großen Teilen an sich wirklich ulkig, dafür kann aber Ullrich nichts.
Als dann zum Rundumschlag gegen Ullrich und Armstrong ausgeholt wurde, wurde der Einschlag aus eigener Naivität und freiwilliger Blindheit auf beide Ausnahmefahrer umso bodenloser. Ich war alleine deshalb schon stets solidarisch, weil es gar nichts von den unfassbaren Leistungen geschmälert hat und ich gut nachvollziehen kann, warum sie so handelten, wie sie handelten.
Sie waren nicht das System, sondern ein Teil davon. Ob darüber hinaus auch Zülle, Virenque oder Pantani, im sportlichen Sinne ist es eine Schande, wenn man deren Leistungen relativiert. Zudem höchst ungerecht. Es gab davon abgesehen schon perversere Zeiten im Radsport und davor wird heut noch alles verklärt, obwohl die Systeme im Prinzip nie anders gelagert waren.
Ehre, wem Ehre gebührt. Für mich ist das keine Frage. Sie sollten endlich in Frieden und Ruhe gelassen werden.