Es geht ja außerdem nicht nur darum, dass der Wettkampf durchgeführt werden kann; sondern es sollte auch möglichst fair zugehen. Und da ist ein Windnetz nichts Schlechtes. Ich habe eben auch oft das Gefühl, dass von den Medien da mit zweierlei Maß gemessen wird. Klingenthal ist da auch ein gutes Beispiel. So sprach ein René Kindermann nach dem ersten Durchgang von perfekten Skisprungbedingungen. Tatsächlich sah es aber allein unter den letzten 11 Springern bei den Windpunkten so aus:
Hula: -16,1
Semenic: -17,1
Kobayashi: +3,1
Lanisek: +0,5
Und auch Dirk Thiele und Gerd Siegmund waren früher bekannt dafür, dass Windprobleme in Klingenthal gern einmal totgeschwiegen wurden. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis Dirk einmal ganz vorsichtig bei Gerd nachgehakt hat, ob die Schanze vielleicht doch ein bisschen anfällig für den Wind ist.
Aber wehe, es musste beispielsweise in Sapporo mal ein Springer wieder vom Balken, dann ging es gleich los: "Ah, wieder einmal der Wind! Aber das weiß man, wenn man nach Sapporo fliegt. Dort ist der Wind ein ständiger Begleiter. Man ist froh, wenn man überhaupt einen Durchgang durchkriegt."