Als "Schlangenexperte" mal ein paar kleine Infos:
Um den Mythos der größten Schlange der Welt gibt es seit Jahrzehnten einen Streit - Netzpython oder Große Anakonda.
Wissenschaftlich belegt ist der Netzpython die längste Schlange der Welt, wie schon richtig geschrieben mit 9,99m. Bei der Großen Anakonda gibt es einen Fund einer wohl nicht gestreckten Haut, die 8,90m lang ist, jedoch ohne Kopf und Schwanzspitze.
Anzumerken ist hierbei, dass man bei beiden Schlangen ausgehen kann, dass es in Einzelfällen zu Längen über 10 Metern kommen kann. Die Netzpython hat den zweifelhaften Vorteil, dass sie in deutlich dichter besiedelten Gebieten ihr zu Hause hat als die Anakonda.
Die Große Anakonda ist aber mit Gewissheit die mächtigste Schlange der Welt, was das Körpergewicht angeht.
Was den Menschenfresser-Mythos angeht:
Prinzipiell kann man sagen, dass jede Schlange, die eine Länge von 5-6 Metern erreicht, einen kleineren Menschen verschlingen kann. Unter diese Kategorie fallen neben dem Netzpython, der Großen Anakonda auch der Tigerpython sowie der Felsenpython. Bei jeder Art gibt es bestätigte Fälle, wo die Schlangen schon Menschen verspeist haben, meistens handelt es sich dabei um Kinder oder ältere Menschen. Jedoch sollte ein richtig großes Exemplar (>8m) auch in der Lage sein, einen ausgewachsenen Menschen zu verschlingen.
Ansonsten sind groß Exemplare in der Lage, Leoparden, Schweine, Krokodile oder Antilopen zu verspeisen.
@Drago: Das eine Riesenschlange ein ganzes Rind verspeist hat, habe ich noch nie gehört. Hast du eine Quelle dafür?
Ein Zusammentreffen mit einem Exemplar ab ca.5 Metern würde fast kein Mensch überleben, wenn man es auf eine Konfrontation anlegt. Da Menschen nicht zur eigentlichen Nahrung einer Riesenschlange gehören, gehen selbst größere Exemplare einer Konfrontation aus dem Weg.
Selbst geübte Schlangenkenner, die genau wissen, wie man relativ gefahrlos eine Riesenschlange fangen kann, brauchen mehrere Männer, um den Rumpf zu halten. Ziel ist es immer, die Schnauze zu packen, hat man diese nicht, hat man schon verloren. Diese Viecher besitzen Unmengen von spitzen Zähnen, die zwar kein Gift hinterlassen, dafür aber gefährliche Reißwunden. Zudem gilt der erste Biß als Beginn des Umschlingens. Sollte dieser Punkt erreicht sein, ist es eigentlich schon vorbei für die Beute.
Ich hatte während eines Zoobesuches schon mal das Vergnügen einen knapp 3-4 Meter langen Tigerpython zu "streicheln" und mir um den Hals legen zu lassen. War schon beeindruckend, es ist jedoch kaum vorstellbar, dass es Exemplare gibt, die doppelt oder fast dreimal so lang werden.