@freshprince: danke für die news, werde ich sicher unbehört kaufen, ich bewundere den Mann sehr.
Kurz zu Status Quo: Sind natürlich seit mindestens 20 Jahren auf Platte unhörbar, dieses Scooter-Ding ist so ziemlich der peinlichste Mist, den ich seit langem gehört habe. Das hat vor 20 Jahren mit Aerosmith und RunDMC funktioniert, das Ding jetzt ist Femdschämen pur...herrjeh, muss man denn SO tief sinken? Live muss ich Auge dagegen recht geben, habe sie 2 x umsonst gesehen (einmal auf dem Oldenburger Kultursommer 96 und 2001 oder 02 nochmal auf irgendnem Hamburger Stadtfest) und das war beide Male gut. Ist ja auch ncht so, dass solche Leute nichts können, solange die einfach nur ihre Klassiker im Wiegeschritt bringen, ist das schon ok. Alles andere ist natürlich Bockmist.
Neue Platten von mir:
1.Olli Dittrich "11 Richtige"
Keine Comedyscheibe, sondern "richtig" Musik, so hat er ja auch angefangen. Ich muss gestehen: ich liebe Olli Dittrich. Ich verfolge das Wirken dieses Mannes seit nunmehr 20 Jahren sehr genau und halte ihn für das so ziemlich letzte verbliebene Talent mit genialischen Einfällen im deutschen Unterhaltungsirrsin: wenn jemand auch nur ansatzweise den Titel "Loriots Erbe" in Anspruch nehmen darf, dann eben jener Dittrich. Genaugenommen müsst er jedes Jahr vorab den Grimme-Preis erhalten, allein, weil es ihm gelingt, in dieser Wahnwitzverdummungsmaschinerie zwischen Mario Barth und Uri Geller Ufos noch ein Publikum zu finden.
Nun also eine ernste Popmusik-Cd:
Vorweg: wenn man Burt Bacharach nicht mag und für Easy Listening der späten 60er/frühen 70er mit opulenten Arrangements nichts übrig hat, Streicher für nen Brotbelag hält und lieber Matrix als "Breakfast at Tiffanys" guckt, hat man bei der Platte nix verloren. Denn genauso klingt sie. Ich mag sowas und eben auch die Platte, nicht jeden Song, aber doch das Gros.
"Keine Tränen mehr" und "Wirklich schade" sind dazu echte Kammerstücke mit 70er Lindenbergcharme. Schöne Platte für die gepflegte Sonntagsmelancholie.
Noch viel, nein, VIEL viel besser ist die neue von Tim Finn.
Das Haus Finn bürgt ja eh für Qualität: Crowded House, Split Enz, Finn Brothers, Neil, Timm und jetzt ja auch Liam...alles Qualitätsware. Tim stand als älterer Bruder immer ein wenig im Schatten vom Crowded House-Boss Neil, war auch nicht bei der Reunion dabei. Dafür liefert er hier mit "Conversation" sein mit Abstand bestes Album - und das mit 50.
So intim, ausgereift und beständig klang er nie, bisher hatte er immer tolle Songs und gleichsam viel Füllwerk, wirkte am besten als Sidekick seines grossen kleinen Bruders mit schönen zweiten Stimmen...Schluss damit!
"Conversation" ist ein bezauberndes, semiakkustisches und tiefmelancholisches Album, dass jederzeit mit Neil (klar ist es irgendwo typische "Finn-Musik"...), aber auch mit echten Helden wie Elliot Smith problemlos mithalten kann. Ich bin sehr überrascht und im allerbesten Sinne ergriffen von dieser grundschönen, bewegenden Platte. Ganz ganz ganz toll. Der perfekte Soundtrack, um 2-4 Flaschen Rotwein zu trinken und sich an alte, grosse Lieben und Zeiten zu erinnern, nachzutrauern und irgendwann traurig, aber auch selig mit einem "Hach, Welt" in die Kissen zu sinken.