Ja, sicherlich ein schwieriges Thema und hochspekulativ. Man muss ganz klar sagen, dass MJ, so wenig ich ihn leiden kann, eine einmalige Kombination an Meisterschaften und individuellen Titeln vorzuweisen hat. Auch seine spielerische Extraklasse steht außer Frage und seine Schwächen und damit auch die Kritikmöglichkeiten, sind begrenzt.
Im Prinzip hat man es mit 3 verschiedenen Spielern zutun: MJ punktete auf Grund seiner unglaublichen Schnelligkeit und (später) seines tödlichen Midrange-Games, bei LeBron ist es die pure Kraft und eine sagenhafte Fähigkeit am Korb abzuschließen und Kobe ist eher ein Finessespieler, der mit Eleganz und offensiver Vielseitigkeit glänzt. Das ist natürlich äußerst einfach dargestellt-klar.
Ich denke, dass es schwierig ist, MJ zu überholen, aber: ich traue es Kobe und LeBron zu.
Kobe hat schon viel erreicht und man hat das Gefühl, dass seine ersten 3 Titel immer mehr Richtung Shaq gedrängt werden- dabei haben viele scheinbar vergessen, wie oft Bryant in jungen Jahren den Lakers den Hintern rettete: Shaq's Team mag es gewesen sein, aber Kobe hat einen klaren Anspruch und eine riesige Beteiligung an diesen 3 Titeln.
Kobe ist mittlerweile 30 und das ist auch die Zeit, in der MJ seine ERSTEN Meisterschaften gewann und die Lakers sind mMn noch für 3-4 Titelruns gut. Individuell wird er nie das Gleiche vorweisen können, aber das muss er auch nicht, den ein Bill Russel hat es auch, Dank des Teamerfolgs, auf 3 geschafft.
Weitere MVP und Finals-MVP-Würden sind nicht ausgeschlossen.
Es geht nicht um die Titel, aber wenn es Bryant noch 2-3 Jahre schafft so ein Jahr wie dieses hinzulegen, dann wird eine Chance bestehen in der Öffentlichkeit vor MJ gesehen zu werden- wenn auch eine eher kleine.
Er ist der vielleicht beste Scorer aller Zeiten, was z.B., aber natürlich nicht nur, sein 81-Punkte-Spiel zeigt: egal wie man es dreht und wendet- MJ hatte nie so ein Spiel und es mangelte sicherlich nicht an Egoismus, Willen oder Gelegenheiten.
Seine Defense ist wohl das größte Problem für ihn bei dieser Betrachtung: oft wurde es schon erwähnt- er kann es, zeigt es aber nicht konstant genug, zumindest nicht um auf MJ oder auch LBJ-Level zu sein.
Dann ist da noch James. Zu jung, um ihn genügend zu bewerten, aber mit riesigem Potenzial: es ist nur eine statistische Spielerei, ohne großen Wert, aber sie sagt dennoch was aus- MJ's höchster Playoff-PER lag bei rund 32, sein bester TS%-Wert bei 60,2 % und sein bester Winshare-Wert bei 4,7.
LeBron schockte dieses Jahr mit: 37 beim PER, 61,8 % bei TS und bei Winshares ebenfalls 4,7 (was natürlich alles ebenfalls seine Bestwerte sind)
Schon klar, der PER ist nur ein Offensivwert, aber in der Defense wird sich LeBron wohl nicht mehr lange hinter MJ verstecken müssen.
Viel mehr will ich dazu noch nicht sagen, da James Karriere noch zu jung ist, aber bei einem Spieler seines Kalibers sind weitere MVP-Ehren und auch Meistertitel, mMn nur noch eine Frage der Zeit. Ich persönlich denke, dass er der beste Spieler aller Zeiten werden wird.
Muss er dazu so viele Titel wie MJ gewinnen? Nein, vermutlich nicht, denn sonst wäre Russel die unumstrittene Nummer 1 und würde nicht hier und da hinter Wilt landen, aber: der King muss dennoch noch Einiges gewinnen und beweisen, um VIELLEICHT irgendwann mal besser als MJ angesehen zu werden.
Ich denke, dass es für Kobe und Bron eine Ehre ist, überhaupt ein "Kandidat" zu sein und Jordan hat da schon mächtig was vorgelegt, keine Frage.
Das ist nur meine Meinung dazu-soll nicht unbedingt als Diskussionsgrundlage herhalten, denn da steht zwar viel geschrieben, aber richtige Argumente sind eigentlich nicht drin: mehr lose Gedanken und eben pure Spekulationen, wie es dem Thread mMn auch angemessen ist.
EDIT: die Betrachtung basiert deswegen so krass auf Titeln, weil es das ist, was in der Öffentlichkeit wohl den Ausschlag geben würde und daher ist das rein Spielerische hier stark vernachlässigt.