Ich trenne da etwas mehr: Die Wolves bekamen mit Jefferson in meinen Augen einen der besten Spieler, die für die Zukunft zu haben waren. Und mit dem konnte man und kann man noch planen, denn dass er bleiben würde, war auch klar, denn wie viele Max-Contract-Player gehen tatsächlich als Free Agents zu anderen Teams? Reichlich wenige. Nehmen wir einfach nur ihn also als Garnett-Ersatz: Position besetzt, fertig.
Soweit komm ich mit. Da gehe ich konform. Jefferson ist ein Ersatz für Garnett.
Jetzt braucht man nur noch weitere gute Spieler.
Hier fängt eine andere Geschichte an: Dass sie davor (angefangen von allem, was McHale ab Ende der 90er angestellt hatte, bis zum traurigen Trade von Roy für Foye) und danach nicht viel Rühmliches zustandegebracht haben, stimmt natürlich, und das führte dazu, dass sie jetzt insgesamt nicht besser dastehen als die Grizzlies. Das hat aber erst einmal mit den Trades nichts zu tun, und die vergleichen wir doch, oder?
Für mich gehört das insofern dazu, weil man sich mit diesem Trade für eine Richtung entscheidet: a) man baut neu auf, weil man den Franchise-Player abgibt. Dann sieht man realistisch, dass man in den nächsten Jahren die Playoffs nicht sieht, sondern tankt. Da ist es für mich ein Witz, dass man mit dieser Prognose noch über dem Cap ist. Oder zu Garnett nicht noch Collins oder Cardinal packt. Das ist für mich schlichtweg genau so zu kritisieren wie die Cardinal-Vorwürfe bei Memphis. Warum wird auch darauf nicht eingegangen? Szenario b): man denkt, dass Al Garnett irgendwie ersetzt und man um die Playoffs spielt. Dann sollte man mal das Office nach Rauschmitteln durchsuchen.
Wenn man einen klaren Schnitt macht, dann muss man zumindest finanziell deutlich besser dastehen (= nicht überm Cap, sondern gerade so über dem geforderten Minimum).
Dass die Moves davor oder danach schlecht waren, ist wirklich eine andere Geschichte, aber ich sehe hier nicht, wo man genügend für Garnett entlohnt wurde: man hat keinen Caprelief und bis auf Al auch nichts an Talenten + nur einen tiefen Pick bekommen. Und das ist ein schlechterer Move als der der Grizzlies, weil man auch nach Jahren immer noch ohne alles dasteht: ohne genügend Capspace, ohne genügend Talente und ohne Perspektive. Und das seit Tag 1 des Trades.
Zurück zu den Trades: Gasol war kein Franchise-Player - das versteht sich von selbst. Aber wenn ich dann die Wahl habe, ihn durch eine gute potenzielle Nr. 2 zu ersetzen (eben Jefferson), und von da an weiterzugucken, oder "nur" einen soliden Starter wie Marc Gasol zu bekommen, dann wähle ich doch das Jefferson-Paket.
Sportlich wähle ich auch das Jefferson-Paket. Aber doch nicht für 11 Millionen bei einer Franchise im Rebuild, die noch nicht so recht zusammen gefunden hat. Da nehme ich doch lieber Gasol für 3 Millionen. Ich weiß doch nicht, wie beide sich entwickeln. Gebe ich Jefferson 11+, dann muss er zwingend meine erste Option werden, außer ich ziehe im selben Jahr (oder dem danach, weil ich weiter tanke) meinen Franchise Player. Oder ich hab irgendwann richtig Draftglück und zieh den FP an 7-10. Gut, darauf kann man immer hoffen.
Finanzielle Gründe interessieren mich da erst einmal etwas weniger
Warum das denn? Wenn ich meinen FP hergebe, was interessiert mich denn sonst, außer Tanken, wenig Geld ausgeben und Talente, die auch wie Talent bezahlt werden: mit dem Rookie-Gehalt. Man kann doch nicht ausblenden, dass Jefferson 11 Millionen kostet.
da muss man auch erst einmal am Ende gucken, was genau die Grizzlies mit Zach Randolph anstellen, dem sie derzeit 33 Mio für die nächsten 2 Jahre zahlen müssen. Traden sie ihn in der nächsten Saison für aussichtsreiche Spieler bzw. können sie durch den Capspace dann Free Agents holen, die gut zu Mayo und Gay passen, kann man den Gasol-Trade in dieser Hinsicht loben. Klappt das aber nicht, reicht es nicht, das derzeit noch geringe Gehalt von Gasol gegen das relativ hohe von Jefferson aufzurechnen, denn man hat dann Tonnen an Geld für den (in meinen Augen) spielerisch völlig nutzlosen Z-Bo rausgeworfen.
Dazu hat Shakey ja schon jede Menge gesagt. Z-Bo ist kein spielerischer Move gewesen. Er war zweifelsfrei schwer zu verstehen, weil es ja keinen Grund gab, warum man Randolph aufnehmen sollte. Aber: nach dieser Saison ist es mit Capspace der Grizzlies vorbei, weil Rudy Gay sein Geld sehen will. Der Move ist ungefähr mit dem Lewis-Signing zu vergleichen. Man hatte das Geld nur in dieser Offseason und musste etwas tun, um den freien Capspace irgendwie zu nutzen. Randolph hat IMO nur einen Zweck: er soll als Tradeasset dienen. Das ist sehr viel besser, als jemanden über 4-5 Jahre zu signen, der das Team auch nicht auf ein neues Level hebt. Das war ein Verzweiflungsmove, weil es nicht den passenden Spieler auf dem Markt gab. Deshalb muss es noch langer kein guter Move sein, glasklar. Aber verständlicher als manch anderer Move. Nur weiß man auch hier nicht, ob man etwas zurückbekommt.