Bei Konzerten muß man ja erst mal zwischen Indoor und Outdoor unterscheiden.
Ich kenne ja beides. Als Raver war ich 3 mal auf der Mayday in der Westfalenhalle Dortmund und bis jetzt leider erst einmal auf der Nature One (2005).
Die Westfalenhalle hat natürlich ihren eigenen Reiz. Da wäre die denkmalgeschützte Kuppel, die Haupthalle, was meist der Main Floor ist. Dort spielen die bekannten Stars, wie Paul van Dyk, Armin van Buuren, Ferry Corsten, WestBam, Members of Mayday, neuerdings auch Sven Väth (vorher Schranz-Floor), Anthony Rother
love: ), usw.
Die Sets gingen früher nur 1 Stunde, seit I-Motion das ganze 2007 übernommen hat, 1:30.
Neben dem Main Floor, gibt es noch den "Schranz-Floor", wo die härtere technomusik gespielt wird mit bekannten Stars, wie Monika Kruse, Felix Kröcher, Chris Liebing (spielte vorher immer auf der Main Area), Christian Fischer vs. DJ Murphy und manchmal ist auch DJ Rush da.
Es gibt außerdem den House-Floor und einen Special-Floor, wo so verschiedene Stiles oder weniger bekannte aufeinandertreffen.
Schade finde ich, daß dieses Jahr erstmals nicht Northern Lite dabei sind. Die spielten jedes jahr auf der Mayday und auch auf der Nature One bspw.
Eine absolute Kult-Elektrohouse-Pop-band aus Erfurt.
Da es ja auch die Mayday in Polen, Russland und Unganr gibt, kommen immer mehr osteuropäische DJs und DJanes dazu. Ich denke da nur an Lady Waks (RUS) oder Speedy J (UNG).
2004 hatten wir auch viele polnische Vertreter. Agoria zB oder norwegische Röyksopp.
Aber auch isländische "Gus Gus", es ist also bunt gemischt und es wird alles geboten, was das Elektroherz begehrt. Ich habe allerdings festgestellt, das die Musik immer minimalistischer wird und sich der Tanzstil auch in diese Richtung bewegt. Die House-Richtung geht ja auch mehr und mehr in das minimalistische und da frage ich mich immer, wie soll man sich denn dazu noch bewegen?
Hatte man früher Bässe und schnelle Melodien drin, wonach man sich bewegen konnte (der gute alte Rave
), so ist es eher chillig. Da paßt es, daß mittlerweile eine ganze Halle als Chill Out Lounge dient, was vorher ein richtiger Floor war.
Mittlerweile gibt es da auch mehr Snack- und Fresh Fruit Bars, als es DJs gibt. Und das werden jedes Jahr mehr.
Ach ja Red Bull und Mixgetränke dürfen da natürlich nicht fehlen, aber sind unverschämt teuer. Ich meine, wenn du für ne 0,2 l Red Bull Dose 5 EUR hinblättern mußt, kann etwas nicht stimmen. Dafür kann man 2 Pizzen essen.
Ach ja, die Leute haben die Angewohnheit ihr essen fallen zu lassen und den Trinken schon mal daneben zu schütten, sind wohl in Trance
, daß du in den Gängen, besonders im untersten Rundgang, klebrige Schuhe bekommst. Natürlich dürfen die Merchandising-Stände nicht fehlen, die sind meist im Übergang von der einen zur anderen Halle.
Besonders regen einen die Holländer auf. Du stehst in der Nähe der Box, um halbwegs mal ein paar Bässe abzubekommen, quatscht dich doch so ein hackedichter an und fragt, ob du ne Tüte hast.
Gut, das gehört dazu, zu guten Raves, aber sehe ich so aus, als hätte ich ne Tüte? Nicht wirklich. Wie dem auch sei, er hat's gleich beim nächsten versucht.
Das Zeug stinkt allerdings so gewaltig, daß man es nicht lange in der Umgebung solcher Tütchenraucher aushält.
Die technik, wie auch auf der Nature ist natürlich grandios, aber war schon mal besser. Nicht die Technik, sondern der Sound. Irgendwie wird das von mal zu mal leiser. Man kann sich mittlerweile sogar unterhalten, was man früher nicht konnte. Als ich auf meiner ersten Mayday 1999 war, da hat man selbst mit Schreien nichts hören können. ich könnte schwören, das waren mindestens 150 dB!
Aber heute sind es nur noch etwa 110-120 dB und am Eingang wird schon darauf hingewiesen, daß das Gehört bedächtlich beeinträchtigt werden könnte. Der Soundgang ist ja bei so einer Halle noch mal ganz anders, als zB bei einem Open Air Event. Trotz dieser Hinweise gibt es immer wieder Leute, die Schaden davon tragen.
Ach ja die Müllberge häufen sich in der Halle auch, je später es wird.
Ich habe bis jetzt 2 mal durch gemacht bis frühs um 10.
leider macht man kein Open-End, obwohl die Leute noch weiterfeiern könnten, genau um 9 ist heute Schluß.
Als ich das letzte mal da war 2006, war ich schon vor 18 Uhr da, man hat uns allerdings erst ca. 15 Minuten später reingelassen, als der erste DJ schon gespielt hatte. Es war auch die einzige Mayday, wo kein Sender übertragen hat, zumindest kein Deutscher, dafür natürlich die polnischen.
2006 war auch Prodigy da und die Halle war zum Bersten voll. Die Typen haben ihren Oberkörper frei gemacht und man wurde zwangsläufig gegen die schweißnassen Oberkörper derjenigen in den ersten Reihen gedrückt. Man fühlte sich, wie bei einem Musikantenstadl-Geschunke.
Aufpassen sollte man auf diejenigen Sammler, die immer auf der Suche nach einem Schnäppchen sind. Ich hing meine Jacke auf das Gerüst und war etwa 10 Meter davon entfernt auf der Tanzfläche. Da kam immer eine Frau und wollte meine Jacke mitnehmen (dachte wohl, sie konnte die wiederverkaufen oder so). Einige sammeln halt leere Dosen, andere eben Sachen, die man anzieht.
Also da muß man höllisch aufpassen, sonst ist die Garderobe weg.
Das einzigartige an der Mayday-veranstaltung ist aber letztendlich dieses Zusammenschweißen. Man fühlt sich wie bei einem Fußballspiel, wo alle den gerade spielenden Künstler anhimmeln und mitsingen, mit allem drum und dran.
gerade bei den global players Lexy & K-Paul, die ich übrigens auch vor Beginn am Eingang getroffen hatte (kommen ja aus'm Osten), merkt man das. Die Mayday ist quasi ihre Homebase und da machen alle mit. Riesige Fahnen werden da geschwenkt, jeder kennt jeden Titel der beiden und kann mitsingen, die ganze Halle (ca. 12000 leute) schwelkt ihn großer enthusiastischer Freude.
Das gute an dieser Location ist natürlich auch, daß man direkt mit der U-bahn zum Bahnhof etc. fahren kann und die taxistände ebenfalls davor sind.
Ich bin 2006 da hingefahren mit dem Auto, weil ich ja Verwandtschaft in Bochum habe, wo ich anschließend ein paar Stündchen schlafen konnte, und habe das Auto nicht, wie üblich auf dem großen Parkplatz gegenüber des Westfalenstadions abgestellt, sondern direkt davor in der Strobelallee. Die Hallen sind ja dem direkt gegenüber, sehr praktisch.
Noch kurz was zur Nature One, die natürlich viel größer ist, wie die Mayday, weil einfach mehr Platz da ist (ehemalige Raketenbasis in kastellaun).
Ich war bei der wohl kältesten Nature aller zeiten (maximal 8°C). Und dann habe ich noch miterlebt, daß es einen 45 minütigen Stromausfall gab. aber nur auf dem Main Floor und den umgebenden Clubs.
Das Century Circus Zelt lief noch.
Das war natürlich auch einmalig.
Ich kann diese beiden Events nur wärmstens empfehlen. Einfach mal mitmachen, bei der Nature aber schon am Donnerstag anreißen und campen.
Ach ja schließt vorsichtshalber ne Reisegepäckversicherung ab, sonst ist geklautes für immer weg. Ist mir passiert, Allianz hat natürlich nicht gezahlt (beim zelten ist ausgeschlossen, so was doofes).
Als nächstes möchte ich noch Sensation White, Sensation Black (jeweils Arena Auf Schalke), Sonne Mond Sterne (Bleilochtalsperre Saalburg/Thüringen) und Loveparade mitmachen. Die fehlen mir noch.
Dieses Jahr ist die LP ja in Dortmund, könnte man eigentlich vom 30.04. (Mayday) gleich da bleiben.
Was ich mich noch frage, wo die Abschlusskundgebung in Dortmund stattfinden soll. haben die dafür überhaupt Platz für 1 Mio. + Menschen?
(c) GitcheGumme