Konzertberichte


HamburgBuam

Adalaide Byrd
Beiträge
54.528
Punkte
113
Ort
Lüneburg
BenGranfelt2.jpg


Heute war Ben Granfelt im Vakuum Bad Bevensen zu Gast. Bluesrock war angesagt.

Der Mann kommt aus Finnland und hat schon bei Leningrad Cowboys und Wisbone Ash gespielt.
Und nun halt vor 60 Leuten im Dorfclub. Tja, so kann es kommen.

Er hatte einen Bassisten und einen Schlagzeuger dabei. Außerdem viel Spielfreude und Humor.
Da der Mann 21 Alben herausgebracht hat, gab es einen großen Songkatalog, aus dem er sich bedienen konnte. Es wurde viel Blues gespielt, viel Rock und zuweilen ein bisschen Fusion. Der Mann soliderte wie eine Eins und der Sound war, wie immer im Vakuum, hervorragend. Man konnte jede Note hören. Jeff Beck als großes Vorbild war durchaus rauszuhören.

Nach 3 Stunden Liveshow war ich sehr zufrieden. Der hätte größere Hallen verdient.

 

Savi

Co-Schädling
Beiträge
31.478
Punkte
113
@torben74
Mich ärgert das schon ziemlich, dass mich solche Gigs inzwischen an meine körperlichen Grenzen bringen und ich nicht sicher im Voraus abschätzen kann, ob ich mir eine Karte kaufen soll oder nicht.

Die Band "Softcult" spielt im November im Helios / Köln. Wäre vielleicht auch etwas für @Savi .
Anbindung wäre für mich viel besser als zum E-Werk oder Palladium, bedeuten aber ebenfalls 3-4 Stunden Anstrengung vor Ort.

Meine Physis ist momentan so dermaßen im Eimer, das wäre noch vor einem halben Jahr ein sicheres Ticket gewesen.
Ich traue mir das aber inzwischen nicht mehr ohne Bedenken zu und hoffe, dass sich meine Konstitution wieder bessert.
Bekam die Tage ne Meldung, dass Slow Crush im Helios spielen. Aber so dolle finde ich die Schwestern insgesamt auch nicht. Hoffe dir geht's bald mal wieder besser
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
65.343
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Vielleicht traue ich mich dazu:

Momma - 3. November 2025 (Montag), Köln MTC.
Da komme ich gut zu Fuß hin und zurück und zur Not bleibe ich im kleinen Keller-Schlauch auf einem Hocker an der Theke sitzen, wenn die Kondition nicht reicht. :licht:
Das hat bei Durry letztes Jahr schonmal ganz gut geklappt.
Ich sollte mich aber vielleicht vorher mal endlich wieder ärztlich durchchecken lassen.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
65.343
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Lange nicht für möglich gehalten, aber nun wird es endlich wahr....
Die großartigen Crippled Black Phoenix kommen 2026 nach Deutschland. :beten::beten:
Sofort Karten für Köln gekauft.

https://www.eventim.de/artist/crippled-black-phoenix/?affiliate=GMD

Hat jemand vor, nach Köln zu gehen? Dann könnte man sich vielleicht mal treffen.

Hmm. Das kann ich mir durchaus vorstellen, aber dann muss ich Urlaub für den Tag beantragen und auch bekommen, denn mittwochs muss ich so lange arbeiten, dass ich es selbst bis 21 Uhr nicht bis dahin schaffe.
Edit: Den Club Volta kenne ich noch gar nicht.
 

Tafelspitz

Bankspieler
Beiträge
2.219
Punkte
113
25 Jahre Crossnight E.V - Gütersloh u.a. mit Massendefekt und Adam Angst.

Gestern waren wir in Gütersloh zum 25jährigen Jübiläum von Crossnight, einem gemeinnützigem Verein, der schwerpunktmäßig Punk und Metalcore-Konzerte organisiert.

Wir waren ausschließlich wegen Adam Angst da, eine Band, die wir leider erst 2023 als Vorgruppe bei den Donots kennengelernt haben und sich seit dem zu unserer Lieblingsband entwickelt hat.
Ich war damals der Band eigentlich erstmal etwas negativ gegenüber eingestellt, da ich sie nur daher kannte, dass Sie gefühlt, die übliche Onkelz-Basherei betrieben haben und auch, wenn ich die Onkelz seit Ewigkeiten nicht mehr wirklich höre und sie mich auch nur 4-5 Jahre in meinem Leben begleitet habe, immer ein wenig allergisch drauf reagiere.
Da das Donots-Konzert damals auch unter der Woche statt fand war die Motivtation in Sachen Vorband auch nicht groß, aber die Band hat es bei diesem Auftritt damals sofort geschafft mir im Ohr zu bleiben mit sehr abwechslungsreicher Musik und wirklich unfassbar starken Texten und einfach einer guten Live-Perfomance mit einem sehr charismatischem Sänger.

Kurz darauf wurde für das abendliche Kochen in der Küche eine Playlist zusammengebastelt und so wurde auch meine Frau immer begeisterter von der Band und wir entschieden letztes Jahr zum Giessener Kultursommer zu fahren, wo sie wieder Gäste der Donots waren und als Opener fungierten.

Seit dem letzten Festivalsommer wurde es dann leider recht ruhig um die Band und umso mehr freute ich mich über die Ankündigung, dass sie das gestrige Mini-Festival headlinen würden und hatte somit auch gleich ein sehr romantisches Geschenk zum Hochzeitstag:)

Das Event fand in der Stadthalle in Gütersloh statt, was irgendwie ein recht merkwürdiger Ort für so eine Veranstaltung ist, bot aber auch durchaus einige Vorteile, vor allem mit einem großzügigen Foyer und recht zügiger Getränkeversorgung:)

Wir waren zu den letzten Songs der Band JackPott eingetroffen, die ich irgendwie schwer beschreiben kann. Haben mich irgendwie an Wir sind Helden mit männlichem Gesang ein wenig erinnert. Tat nicht weh, war ganz lustig, mehr aber auch nicht.

von Massendefekt hatte ich zwar durchaus schon gehört und wollte mich auch ein wenig im Vorfeld reinhören, aber bereits da hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Sie bezeichnen ihre Musik selbst als Punk n' Roll, was man wohl durchaus so stehen lassen kann. Auf den Platten waren sie mir aber leider zu poppig. Das scheppert live dann zwar etwas mehr, aber für mich war das einfach leider bestenfalls "nett" und ein wenig belanglos. Bezeichnend, dass mir am besten beim gestrigen Set eine Coverversion von "Bro Hymn" gefallen hat.

Adam Angst waren dann um kurz vor 23 Uhr auf der Bühne und begannen mit "Wir sind zusammen" das Konzert, ein Song der mich einfach der an Die Ärzte erinnert und immer wieder sehr zum schmunzeln bringt.
Nach dem darauffolgendem "Mindset", ebenfalls mit humorigem Text, wurde es mit "Angst" dann erstmal deutlich ernster und musikalisch auch deutlich härter. Insgesamt ein sehr differenzierte Text, der in vielleicht gut 3 Min wirklich vieles auf den Punkt bringt.
Anschließend folgte "Punk" und ich musste kurz meine Frau (und Bier) verlassen um mich in den Moshpit zu stürzen.

Das reguläre Set war dann auch nach gut einer Stunde bereits vorbei. Es wurden wie ich finde auch viele Songs vom ersten Album gespielt.

Die Zugabe wurde dann mit "Kruppstahl, Baby" gestartet, einen Song, den man zusammen mit dem Lumpenpack geschrieben wurde. Unfassbar ironischer/satirischer Text!

Zum Abschluss gab es dann noch die beiden Songs, weswegen ich die Band einfach so unfassbar gut finde. "Splitter von Granaten". Ein Song aus dem Jahre 2015, der die damalige Lage sehr zynisch auf den Punkt bringt und natürlich 2025 immer noch erschreckend aktuell ist.
Als Krönung des Konzertes dann der für mich zusammen mit "Schrei nach Liebe" beste Anti-Nazi-Song überhaupt "Professoren". Dieser Text mit einerseits sehr aggressiver Musik, aber auch ruhigeren Stellen ist für mich wirklich ein absolutes Meisterwerk.

So ein Konzert gestern kam auch mal wieder zum absolut richtigem Zeitpunkt bei der derzeitigen dominierenden Debatte. Das Publikum sehr schön linksgrünversifft gemischt mit vielen verschieben Subkulturen. Sehr entspannt und man konnte trotzdem gut Dampf ablassen.

Wer Adam Angst nicht kennt, dem Obergriff Punkrock aber nicht abgeneigt ist, darf gerne mal reinhören und vielleicht gefällt es dem ein oder anderem ja ebenso gut wie uns:)
 
Oben