Konzertberichte


HamburgBuam

Adalaide Byrd
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BenGranfelt2.jpg


Heute war Ben Granfelt im Vakuum Bad Bevensen zu Gast. Bluesrock war angesagt.

Der Mann kommt aus Finnland und hat schon bei Leningrad Cowboys und Wisbone Ash gespielt.
Und nun halt vor 60 Leuten im Dorfclub. Tja, so kann es kommen.

Er hatte einen Bassisten und einen Schlagzeuger dabei. Außerdem viel Spielfreude und Humor.
Da der Mann 21 Alben herausgebracht hat, gab es einen großen Songkatalog, aus dem er sich bedienen konnte. Es wurde viel Blues gespielt, viel Rock und zuweilen ein bisschen Fusion. Der Mann soliderte wie eine Eins und der Sound war, wie immer im Vakuum, hervorragend. Man konnte jede Note hören. Jeff Beck als großes Vorbild war durchaus rauszuhören.

Nach 3 Stunden Liveshow war ich sehr zufrieden. Der hätte größere Hallen verdient.

 

Savi

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@torben74
Mich ärgert das schon ziemlich, dass mich solche Gigs inzwischen an meine körperlichen Grenzen bringen und ich nicht sicher im Voraus abschätzen kann, ob ich mir eine Karte kaufen soll oder nicht.

Die Band "Softcult" spielt im November im Helios / Köln. Wäre vielleicht auch etwas für @Savi .
Anbindung wäre für mich viel besser als zum E-Werk oder Palladium, bedeuten aber ebenfalls 3-4 Stunden Anstrengung vor Ort.

Meine Physis ist momentan so dermaßen im Eimer, das wäre noch vor einem halben Jahr ein sicheres Ticket gewesen.
Ich traue mir das aber inzwischen nicht mehr ohne Bedenken zu und hoffe, dass sich meine Konstitution wieder bessert.
Bekam die Tage ne Meldung, dass Slow Crush im Helios spielen. Aber so dolle finde ich die Schwestern insgesamt auch nicht. Hoffe dir geht's bald mal wieder besser
 

theGegen

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Vielleicht traue ich mich dazu:

Momma - 3. November 2025 (Montag), Köln MTC.
Da komme ich gut zu Fuß hin und zurück und zur Not bleibe ich im kleinen Keller-Schlauch auf einem Hocker an der Theke sitzen, wenn die Kondition nicht reicht. :licht:
Das hat bei Durry letztes Jahr schonmal ganz gut geklappt.
Ich sollte mich aber vielleicht vorher mal endlich wieder ärztlich durchchecken lassen.
 

theGegen

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Lange nicht für möglich gehalten, aber nun wird es endlich wahr....
Die großartigen Crippled Black Phoenix kommen 2026 nach Deutschland. :beten::beten:
Sofort Karten für Köln gekauft.

https://www.eventim.de/artist/crippled-black-phoenix/?affiliate=GMD

Hat jemand vor, nach Köln zu gehen? Dann könnte man sich vielleicht mal treffen.

Hmm. Das kann ich mir durchaus vorstellen, aber dann muss ich Urlaub für den Tag beantragen und auch bekommen, denn mittwochs muss ich so lange arbeiten, dass ich es selbst bis 21 Uhr nicht bis dahin schaffe.
Edit: Den Club Volta kenne ich noch gar nicht.
 

Tafelspitz

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25 Jahre Crossnight E.V - Gütersloh u.a. mit Massendefekt und Adam Angst.

Gestern waren wir in Gütersloh zum 25jährigen Jübiläum von Crossnight, einem gemeinnützigem Verein, der schwerpunktmäßig Punk und Metalcore-Konzerte organisiert.

Wir waren ausschließlich wegen Adam Angst da, eine Band, die wir leider erst 2023 als Vorgruppe bei den Donots kennengelernt haben und sich seit dem zu unserer Lieblingsband entwickelt hat.
Ich war damals der Band eigentlich erstmal etwas negativ gegenüber eingestellt, da ich sie nur daher kannte, dass Sie gefühlt, die übliche Onkelz-Basherei betrieben haben und auch, wenn ich die Onkelz seit Ewigkeiten nicht mehr wirklich höre und sie mich auch nur 4-5 Jahre in meinem Leben begleitet habe, immer ein wenig allergisch drauf reagiere.
Da das Donots-Konzert damals auch unter der Woche statt fand war die Motivtation in Sachen Vorband auch nicht groß, aber die Band hat es bei diesem Auftritt damals sofort geschafft mir im Ohr zu bleiben mit sehr abwechslungsreicher Musik und wirklich unfassbar starken Texten und einfach einer guten Live-Perfomance mit einem sehr charismatischem Sänger.

Kurz darauf wurde für das abendliche Kochen in der Küche eine Playlist zusammengebastelt und so wurde auch meine Frau immer begeisterter von der Band und wir entschieden letztes Jahr zum Giessener Kultursommer zu fahren, wo sie wieder Gäste der Donots waren und als Opener fungierten.

Seit dem letzten Festivalsommer wurde es dann leider recht ruhig um die Band und umso mehr freute ich mich über die Ankündigung, dass sie das gestrige Mini-Festival headlinen würden und hatte somit auch gleich ein sehr romantisches Geschenk zum Hochzeitstag:)

Das Event fand in der Stadthalle in Gütersloh statt, was irgendwie ein recht merkwürdiger Ort für so eine Veranstaltung ist, bot aber auch durchaus einige Vorteile, vor allem mit einem großzügigen Foyer und recht zügiger Getränkeversorgung:)

Wir waren zu den letzten Songs der Band JackPott eingetroffen, die ich irgendwie schwer beschreiben kann. Haben mich irgendwie an Wir sind Helden mit männlichem Gesang ein wenig erinnert. Tat nicht weh, war ganz lustig, mehr aber auch nicht.

von Massendefekt hatte ich zwar durchaus schon gehört und wollte mich auch ein wenig im Vorfeld reinhören, aber bereits da hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Sie bezeichnen ihre Musik selbst als Punk n' Roll, was man wohl durchaus so stehen lassen kann. Auf den Platten waren sie mir aber leider zu poppig. Das scheppert live dann zwar etwas mehr, aber für mich war das einfach leider bestenfalls "nett" und ein wenig belanglos. Bezeichnend, dass mir am besten beim gestrigen Set eine Coverversion von "Bro Hymn" gefallen hat.

Adam Angst waren dann um kurz vor 23 Uhr auf der Bühne und begannen mit "Wir sind zusammen" das Konzert, ein Song der mich einfach der an Die Ärzte erinnert und immer wieder sehr zum schmunzeln bringt.
Nach dem darauffolgendem "Mindset", ebenfalls mit humorigem Text, wurde es mit "Angst" dann erstmal deutlich ernster und musikalisch auch deutlich härter. Insgesamt ein sehr differenzierte Text, der in vielleicht gut 3 Min wirklich vieles auf den Punkt bringt.
Anschließend folgte "Punk" und ich musste kurz meine Frau (und Bier) verlassen um mich in den Moshpit zu stürzen.

Das reguläre Set war dann auch nach gut einer Stunde bereits vorbei. Es wurden wie ich finde auch viele Songs vom ersten Album gespielt.

Die Zugabe wurde dann mit "Kruppstahl, Baby" gestartet, einen Song, den man zusammen mit dem Lumpenpack geschrieben wurde. Unfassbar ironischer/satirischer Text!

Zum Abschluss gab es dann noch die beiden Songs, weswegen ich die Band einfach so unfassbar gut finde. "Splitter von Granaten". Ein Song aus dem Jahre 2015, der die damalige Lage sehr zynisch auf den Punkt bringt und natürlich 2025 immer noch erschreckend aktuell ist.
Als Krönung des Konzertes dann der für mich zusammen mit "Schrei nach Liebe" beste Anti-Nazi-Song überhaupt "Professoren". Dieser Text mit einerseits sehr aggressiver Musik, aber auch ruhigeren Stellen ist für mich wirklich ein absolutes Meisterwerk.

So ein Konzert gestern kam auch mal wieder zum absolut richtigem Zeitpunkt bei der derzeitigen dominierenden Debatte. Das Publikum sehr schön linksgrünversifft gemischt mit vielen verschieben Subkulturen. Sehr entspannt und man konnte trotzdem gut Dampf ablassen.

Wer Adam Angst nicht kennt, dem Obergriff Punkrock aber nicht abgeneigt ist, darf gerne mal reinhören und vielleicht gefällt es dem ein oder anderem ja ebenso gut wie uns:)
 

desl

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Electric Callboy
15.11.25 - Quarterback Immobilien Arena Leipzig

Es ist schon einige Zeit her, dass wir Electric Callboy bzw. Eskimo Callboy das erste Mal gesehen haben. 2012 waren sie zwar zum ersten Mal beim "With Full Force"-Festival, spielten jedoch gleichzeitig mit Elsterglanz, welche das größere Publikum vor die Main Stage zogen.
2014 waren sie wieder dabei ... ich war jedoch mit dem Nachwuchs beschäftigt.
2015 traten sie zum dritten Mal beim With Full Force auf ... jedoch ohne ihr Banner, welches man an die Bühnen-Rückwand hängt. Kurzerhand wurde ein "Äskimo Kohlboi"-Banner mit Klebeband und einem Bettlaken oder sowas gebastelt.

Seit jeher macht es immer gut Laune sich die Truppe anzuschauen. Zugegeben ... ich hab sie in den folgenden Jahren nur 2018 gesehen (Teil der "The Scene Tour"), bei der folgenden "Rehab Tour" garnicht. Dann kam der Austritt von Sänger Sushi, etwas später bekanntermaßen Corona und mit dem neuen Sänger die Hypa Hypa Tour, für die wir in der Nähe keine Karten mehr bekamen.

Wie auch immer, die letzten 3 Jahre haben wir sie nun 3 weitere Male gesehen ... wie eben letzten Samstag in Leipzig.


Gegen 17 Uhr sind wir gestartet. Einlass war ab 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Aus der Erfahrung der letzten Jahre heraus, hab ich unserer 4er-Gruppe ein Ticket für den Parkplatz direkt vor der Arena Leipzig vorweg gebucht. Zu manchen Konzerten waren auch die umliegenden Parkplätze stark gefüllt und man war lange mit Suchen beschäftigt. Immerhin ist das Spiel Deutschland-Slowakei erst heute. Ich glaube bei unserem Besuch des Konzertes von Korn fand gleichzeitig ein Fußballspiel statt. Der Verkehr in Leipzig war rund um die Arena die Hölle.
Auf dem Weg zum Parkplatz sahen wir eine lange Schlange ... aber sie gehörte nur zu einem der beiden Einlasse. Der andere war in Richtung der Parkplätze gerichtet und wir mussten garnicht mal soooo lange warten.

Auch aus der Erfahrung heraus bemühten wir uns, unsere Jacken nicht bei der großen Garderobe abzugeben (das geht dort immer seeeeehr langsam voran), sondern bei einer der kleineren Garderoben hinter den Tribünen. Hat auch gut geklappt. Dafür war das Warten auf das erste Getränk etwas länger, womit wir uns dann auf in den Innenraum machten.
Leider kriegten wir nur mehr 2-3 Lieder der ersten Vorband, WARGASM, mit. War dennoch recht unterhaltsam.

Im Innenraum trafen wir auf 3 Kumpel von uns, die schon etwas früher angekommen war. Ein weiterer stieß ein paar Minuten später dazu, nachdem er sich von Frau und Kind verabschiedet hatte (die hatten einen Sitzplatz).

Als zweite Vorband kamen Bury Tomorrow. Haben wir auch schon ein paar Mal auf Festivals gesehen, aber irgendwie hab ich mir bislang nur ein Lied von denen gemerkt. Im Pit ging es noch relativ ruhig zu, wie das bei Vorbands manchmal so ist. Gut eine Dreiviertelstunde spielte die Truppe und manchte Laune. War gut, dass wir (also 2 von uns) uns den Weg in den Pit gebahnt hatten, weil mittig vor der Bühne war der Sound deutlich besser als etwas weiter hinten an der Seite, wo wir vorher gestanden hatten.


Bei Electric Callboy war der Klang dort aber auch gut, so dass ich auch zunächst dort verweilte ... bei jenen, die es etwas ruhiger um sich herum mögen (wie z.B. meine bessere Hälfte, die das Gedränge nicht so mag). Die Band geizt - wie gewohnt - nicht an Effekten. Viel LED-Wände, eingeblendete Videos, Pyro, hängende Deko in Form des x-förmigen Band-Logos.
Da ist viel recht streng durchgetaktet, könnte man sagen. Die Setlist ist bei der ganzen Tour - abgesehen von den kürzeren Festival-Shows - sicherlich immer gleich. Manche Elemente sind dann bekannt, wie z.B. ein Acoustic-Part, die Aufforderung zum Tanz bei Hurrikan etc.


Neu bei der Tour ist, denke ich, der "Electric Bassboy"-Abschnitt, bei dem Rythmus-Gitarrist Pascal Schillo als DJ auflegt und Drum & Bass durch die PA dröhnt. Eine ähnliche Show hatte man bei Rock im Park dargeboten.
Etwas Nostalgie kam bei einem Medley verschiedener Songs von den ersten drei Alben und der Debüt-EP auf. Auch das Cover jener EP war - mit aktuellem Band-Namen - neuerdings beim Merch erhältlich.
Im Gegensatz dazu wurde vom nicht allzu populären Rehab-Album nicht ein einziger Song gespielt, was ich eher Schade finde (hat ein paar gute Nummern).
Irgendwie wirkt es aber auch seltsam, wenn die ganz alten Songs nicht von Sushi, sondern von Nico Sallach gesungen werden. Er klingt halt doch anders...


Wie auch immer, zur Zugabe suchte ich mir dann auch den Weg vor die Bühne, wo die Luft durchaus stickiger war und die Leute verschwitzter. Ich hatte dann auch bald einen Anlass später mein Wechsel-T-Shirt anzuziehen.


Insgesamt wieder einmal eine sehr unterhaltsame Show. Bei der Garderobe kamen wir auch schnell an unsere Jacken (während die Schlange vor der großen Garderobe in der Drei-Feld-Halle wieder riesig war ... die Arena kriegt das einfach nicht hin) und vom Parkplatz ging es auch zügig runter. Hat sich gelohnt das diesmal so zu machen.
 
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Tafelspitz

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Turbonegro 16.11.25 - Live Music Hall Köln

Turbonegro bezeichnen sich selbst als Band, die zu groß für den Underground ist und zu klein für den Mainstream, dennoch waren wir relativ erstaunt, dass wir problemlos, mit Start des VVK, Karten für das einzige Konzert in Deutschland ergattern konnten, was gleichzeitig auch noch das Abschlusskonzert der kompletten Europatournee war.

Die Band ist für uns wohl gefühlt deutlich größer als sie tatsächlich ist, was auch dadurch bestätigt wurde, dass wir von Freunden/Bekannten immer nur fragende Blicke ernteten, wenn dieses Konzert erwähnt wurde.

Wir sind in diesem Fall mein Trauzeuge und ich, die sich gegen 16 Uhr am Bahnhof in Köln trafen. Irgendwie komme ich bei einem Besuch in Köln nie um einen Abstecher bei Gaffel herumi und so wurden erstmal zur Begrüßung 2 Kölsch getrunken bevor wir weiter zu Peters Braustube zogen um etwas zu essen (Himmel & Äd) und zwei weitere Kölsch zu trinken:)

Da die Zugverbindungen nachts nach Paderborn wie zu erwarten katastrophal waren und ich nicht stundenlang an Bahnhöfen rumlungern wollte, entschied ich mich kurzfristig mir ein preiswertes Zimmer zu nehmen. 64 Euro im Koncept International Hotel in der Altstadt Süd waren verschmerzbar.

Nach dem Einchecken machten wir uns dann auf den Weg nach Ehrenfeld, um dort noch das ein oder andere Kölsch einzunehmen und waren absolut positiv überrascht von dem was uns erwartet hat. Ein wirklich sehr lebendiger, cooler Stadtteil mit einem Stadtbild was Herrn Merz garantiert nicht gefallen würde. Hier konnten wir uns entspannt und mühelos die Zeit bis zum Konzert vertreiben.

Gegen 19:30 waren wir dann in der Live Music Hall angekommen. Sehr cooler Club mit Außenbereich. Der Preis für die Garderobe war aber schon etwas frech. 5 Euro für eine Hoodiejacke und eine normale Jacke ist schon ein stolzer Preis, aber darauf kam es dann auch nicht mehr an.

Im Vorfeld wurde nirgends kommuniziert ob es eine Vorband gibt und zumindest ich war dann froh, dass Turbonegro nur ein DJ-Pult aufgebaut hatten zum Zeitvertreib bis zum Beginn des Konzertes.
So ging es dann sehr zeitig um 20:45 los.

Turbonegro sind ja schon auf Platte eine recht "rotzige" Band, live klingt das dann alles aber nochmal deutlich rotziger mit einer unglaublichen Power.

Das Konzert selbst war eine bunte Mischung aus der Bandgeschichte mit wahrscheinlich sämtlichen "Hits" wie "Are you ready for some Darkness", "All my friends are dead", "Get it on", "Age of Pamparius", "I got Erection" etc.

Das Publikum war sehr entspannt, die Wege zum nächsten Kölsch vertretbar und die Band spielte schnörkelos Ihr Set. Da blieben nicht viele Wünsche offen, auch wenn die Konzertlänge mit 80 Min überschaubar war. Aber reicht auch für ein Clubkonzert und für diese Band. So gab es zumindest keine Längen:)

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Nach dem Konzert haben wir dann noch etwas Zeit in Ehrenfeld verbracht. Ich war recht pünktlich um 0:30 in meinen Zimmer und somit nicht völlig durch am nächsten Morgen.

Hat Spass gemacht!
 
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