Ob Jordan es je gemacht hätte, sei mal dahingestellt. Der hat schließlich in einer anderen Zeit gespielt, vom Gehalt her nur zwei Jahre lang richtig dick Kasse gemacht und sein riesiges Vermögen vor allem mit Merchandising und Werbung verdient.
Bleiben wir doch bei vergleichbaren Spielern: LeBron, Wade und Bosh haben jeweils bei der zweiten möglichen Max-Verlängerung Einschnitte hingenommen. Und auch Garnett (zwischenzeitlich auf relativ hohem Niveau, denn 16-20 Mio waren immer noch eine Menge, danach aber runter auf 11,5 bis 12,5 Mio) und Duncan (runter auf 10 Mio ist ein ziemlich heftiger Einschnitt - der Markt hätte sicher mehr für ihn herausspringen lassen, wenn er es nur gewollt hätte) haben Paycuts hingenommen, während Dirk ebenfalls angekündigt hat, dass er beim nächsten Vertrag auf einen beträchtlichen Teil seines (theoretisch möglichen) Gehalts verzichten wird.
Dagegen wirkt Kobe Aussage dann doch sehr egoistisch, und will man den anderen Stars etwa vorwerfen, dass sie ihr Talent nicht ausgeschöpft haben, weil sie nicht so verbissen an sich selbst gedacht haben?
Die Zukunft der Lakers ab 2014 wird mit Sicherheit so aussehen: Entweder hat man bis dahin mit Wundertrades wieder ein sehr gutes Team zusammengestellt, oder man wird den Capspace nutzen wollen, um mit dem Ruf der Franchise gleich mehrere Superstars nach Los Angeles locken und schnellstmöglich wieder konkurrenzfähig werden zu wollen. Wenn Kobe sich jetzt so positioniert, dass er 2014 erst einmal heruntergehandelt werden muss, dann ist das sicher nicht zu Gunsten der Lakers. Die Frage, ob jemand, der bis dahin schon mehr als 250 Mio alleine an Gehalt bekommen hat, nochmal um 5 Mio kämpfen muss, kann man sich da sehr wohl stellen, gerade wenn er jetzt das (nach Jordans bereits genannten irren Zahltagen 1997 und 1998) zweithöchste Gehalt aller Zeiten einstreicht, das ganz offensichtlich den Lakers in der kommenden Saison schadet - siehe Amnesty-Gerüchte um MWP, was nur dazu dienen würde, die Luxury Tax zu vermeiden.
Generell habe ich aber eh das Gefühl, dass Bryant zu viele Interviews gibt und einfach zu viel unbedachtes Zeug dahinlabert, oder dass er sich seinen Spaß mit der Presse macht, die aus jedem Furz von ihm direkt eine Schlagzeile macht. Alleine im letzten Jahr gab es ja von ihm ungefähr 5 verschiedene Aussagen dazu, wie lange er noch zu spielen gedenkt, jedesmal als großer Aufmacher bei SI, Yahoo und Co...
So gesehen braucht man eigentlich auch nicht viel Gewicht auf das zu legen, was er jetzt ein Jahr vor dem tatsächlichen Entscheid sagt. Zumal man auch mal gucken muss, ob er überhaupt seine Verletzung überwinden kann und wie fit er mit 36 dann sein wird. Das Thema könnte sich schnell von alleine erledigt haben.