Er ist schon verdammt schnell und virtuos. Aber abgesehen davon gefällt mir das, was er da auf der Klampfe macht, überhaupt nicht.
Da ist im Spiel keine "Seele" erkennbar.
Es ist schon erstaunlich, dass technisch versierten Gitarristen oft automatisch auch nachgesagt wird, sie würden "ohne Seele" spielen. Ich kann da nur bedingt zustimmen. Auch wenn Buckethead da wohl tatsächlich ein passendes Beispiel ist, kann ich ehrlicherweise gar nicht beurteilen, ob Spieler wie Satriani, Wylde, Vai, Malmsteem, Firiedman, Petrucci und Konsorten jetzt "seelenlos" spielen oder nicht. Alles was ich abschätzen kann, ist, ob es mich musikalisch berührt und das tun die meisten "Techniker" eher nicht.
Mir fehlt da eben oft das gewisse Etwas. Spieler wie Hendrix, Page, SRV, Knopfler, Gilmour, Kossoff oder Slash sind auf ihre Art auch virtuos, aber eben nicht perfekt. Ob verhauene Bendings, teils "unpassende" Noten oder mitschwingende Leersaiten. Alle der genannten Gitarristen geben mir musikalisch etwas, dass die Techniker nicht schaffen. Irgendwo dazwischen bewegen sich dann Leute wie Prince, der unfassbar virtuos spielt, aber eben auch locker und zwanglos bluesen kann.
Dieses Beispiel spiegelt es für mich ziemlich passend wieder. Okay, es muss jetzt nicht zwingend immer so sloppy sein wie bei Page.
Dennoch hat es einfach seinen Charme, wenn eben nicht alles perfekt legato und sauber auf den Punkt gespielt ist. Bei Bands wie Dream Theater kann man problemlos ein Metronom mitlaufen lassen. Versucht man das mal bei Zeppelin, dann kommt die große Überraschung. Klappt nicht und trotzdem - oder gerade deshalb - groovt Led Zeppelin für mich viel mehr. Ob Page und Bonham jetzt extra leicht hinter dem Beat gespielt haben oder sie einfach nur zu zugedröhnt waren, um vernünftig auf den Takt zu spielen, weiß ich nicht. Ist mir aber auch egal.
Ich glaube das ist genau die "Seele", die vielen Technikern abgesprochen wird. Wahrscheinlich absolut zu Unrecht. Am Ende ist es wohl eine reine Geschmacksfrage.