Nun, da ist man etwa 1 Jahr mehr oder weniger gar nicht hier und verändert hat sich gar nix: karmakaze möchte immer noch Kobe zum MVP machen und mystic spielt immer noch mit seinen Zahlen herum.
Wenn ich die Diskussion so verfolge, kann ich glaube ich Giftpilz eine bessere Antwort geben als karmakaze selbst: Rein von dem was ich gelesen habe, möchte karmakaze einfach aufgrund seiner persönlichen, subjektiven Bewertung der Spieler, Mitspieler, Situation usw. den MVP vergeben und dabei spielt für ihn Teamerfolg einfach nur eine "relative" Rolle diesbezüglich wie er eben die Stärken der Mitspieler subjektiv einfließen lässt. Entsprechend wäre wohl Kobe eher der MVP für ihn, weil der aus seiner Sicht besser ist als Dirk, Nash, etc. und die relative Teamleistung der Leistung durchaus identisch ist (wie gesagt, subjektiv aus seiner Sicht).
Ich hatte das schon so verstanden, und ich akzeptiere auch, dass er
zur Berechnung eines genauen Wertes eines Spielers die Anzahl der Siege nicht berücksichtigen will (die ewige Korrelation-Debatte von vor ein paar Seiten), aber dennoch halte ich gar nichts davon, dieses eigentliche Ziel des Sports zugunsten einer Rangliste vor allem durch relative Bewertung zu vernachlässigen. Ja, ausreichend viele Siege werden nur durch eine gute Teamleistung erreicht, und somit mögen einige Spieler in der NBA bei der MVP-Wahl (und teils auch bei den All-NBA Teams) für ihr zu schlechtes Team bestraft werden, obwohl sie möglicherweise die gleiche oder relativ gesehen gar bessere Leistung gebracht haben, aber ob sie wirklich mit besseren Mitspielern zu größerem Erfolg kommen würden und ob ihre Leistung durch Rollenanpassung dann in dieser Mannschaft immer noch die gleiche MVP-würdige wäre, ist doch reine Theorie.
Deswegen werde ich für mich weiterhin lieber diejenigen bevorzugen, die den Erfolg tatsächlich erreichen (und 67 Siege mögen bedeutungslos sein, wenn man in den Playoffs in der ersten Runde ausscheidet, aber in anderen Sportarten wird auch dies richtigerweise honoriert, z.B. in der NHL mit der Presidents' Trophy, denn sie sind eine außergewöhnliche Leistung und oft genug auch der Hinweis darauf, dass dieses Team auch Chancen auf die Meisterschaft hat), so wie es in der Geschichte der NBA und dieses Awards eh immer gehandhabt wurde. Wenn ein Spieler derart beeindrucken kann, wie es Jordan '87 und '88 tat, kann man anfangen, darüber nachzudenken, ob unbedingt 53-55+ Siege bzw. einer der vordersten Plätze einer Conference nötig sind, aber wie ich schon mehrfach erwähnte: Die Mehrheit will wohl kaum eine ganze Reihe von MVPs haben, die in mittelmäßigen Teams statistisch-theoretisch eine vergleichbare Leistung gebracht haben (was ich anzweifle, denn in einem funktionierendem Team mit guter Rollenaufteilung, was für Siege nötig ist, bekommt man weniger Würfe und folglich auch schlechtere persönliche absolute Werte, während das Herausragen in schlechten und mittelmäßigen Teams leichter ist - welche Statistiken mit dieser Aussagekraft karmakaze in diesem Bereich entsprechend wertet, hat er ja immer noch nicht klipp und klar gesagt), aber in den Playoffs ihren Ruf nicht mindestens durchs Erreichen der Conference Semi Finals bzw. besser noch Conference Finals untermauern können?
Naja, manche sehen es eben anders, wobei ich mich dann weiterhin frage, warum sie nicht einfach akzeptieren, dass es im Teamsport NBA nunmal schon immer so war und auch bleiben wird, was auch für die Spieler selbst unproblematisch ist: Sie selbst schätzen die Auszeichnung oft genug auch so ein, dass dazu selbstverständlich die Hilfe der Mitspieler entscheidend war, und man frage doch einfach mal Jerry West, wie er als Verlierer der Serie seinen MVP-Titel in den Finals einschätzt, oder eben Garnett und Bryant, ob sie ihre Leistungen ohne die Teamsiege als ebenso wertvoll oder gar noch besser als die der Spieler aus Contender-Teams sehen.
Aber damit soll es von meiner Seite aus auch wirklich mal wieder genug sein, da die Meinungen wohl letztlich eh ewig unvereinbar bleiben werden.