Aha... und deshalb wurde auch Tony Parker letztes Saison Finals-MVP obwohl Duncan der wichtigste Spieler der Spurs ist der beste Spieler der Liga?!
Parker brachte die herausragendste Leistung der Spurs, und man kann ohne große Probleme sagen, dass er der beste Spieler in den Finals war. Nichtsdestotrotz ist Duncan auch dort als Grundstein des Teams der wichtigste/wertvollste Spieler geblieben, denn - wie schon mehrfach im Thread erwähnt wurde - ist er der Spieler, der hinten die Defense zusammenhält und vorne für die Mitspieler die Scoringchancen stark vereinfacht (man stelle sich doch einfach nur mal die gegnerischen Trainer vor: Machen sie sich denn bei der Vorbereitung jetzt zuerst Gedanken darüber, wie sie Parker stoppen sollen?).
Es mag manchmal absurd wirken, dass ein Spieler ohne den Ball in den Händen (und da sind sich viele einig, dass Duncan darin einer der besten aller Zeiten ist) der wichtigste sein kann, aber Duncan bindet im Low Post zwei Spieler und schafft beim Herausgehen die Räume, in die Parker mit seiner Geschwindigkeit dann erst hineinstoßen kann. So sehr sich dieser verbessert haben mag, möchte ich ihn mal in einem Team ohne starken Frontcourt sehen, wenn die Gegner die Zone dichtmachen. Wie gut ist dann ein Tony Parker noch mit seinem Zug zum Korb ohne freie Wege? Er ist unglaublich gut in aktuellen System, aber mit seinem Jumper, den er dann ohne die Freiräume viel häufiger und bedrängter nehmen müsste, ist es jedenfalls immer noch nicht sehr weit her.
Die Finals MVP-Titel belohnen wie gesagt die auffälligste Leistung in einer Serie und nicht zwangsläufig den Spieler, der für die Gesamtleistung einer Mannschaft der wesentlichere ist. Man sollte besser den Rückschluss "MVP = unbedingt der wichtigste/wertvollste Spieler eines Teams" nicht ziehen oder soll dies z.B. tatsächlich auch auf James Worthy im Jahre 1988 zutreffen? War dieser tatsächlich plötzlich wertvoller für die Lakers als Magic Johnson?