stillwater schrieb:
Hmm, jein. Letztes Jahr wurde viel mit 55+ Wins argumentiert. Die Suns hatten die beste Bilanz der Liga und 62 Siege auf ihrem Konto. Das war ein gewichtiges Argument. Dazu noch die Verbesserung zum Jahr zuvor und das Fehlen von Kandidaten, die sich wirklich aufgedrängt haben. Dies war heuer anders und konsequenterweise hätte es Billups werden können. MMn hätte es aber, da sich bei den Spurs niemand aufdrängte, Nowitzki werden müssen.
Um das noch einmal klipp und klar zu sagen: Für mich hätte es ebenfalls Nowitzki werden müssen, da er bei allen Kriterien, die allgemein für den MVP-Titel oft bemüht werden, entweder der herausragende Spieler dieser Saison war oder zumindest mit zu den besten gehörte.
Die 55 Siege-Tradition spielte wohl in dieser Saison aus mehreren Gründen nicht die große Rolle: Man könnte spekulieren, dass Amare für mindestens 5-8 Siege mehr gut gewesen wäre (daran glaube ich zwar nicht, weil dafür andere Spieler nicht entsprechend "overachieved" hätten, aber so würden es wohl einige sehen), womit die Suns die gleiche Bilanz wie in der letzten Saison erreicht oder zumindest deutlich über 55 Siege gelegen hätten. Oder wie es schon einige Male hier im Thread geschrieben wurde: Die Suns hatten 54 Siege - soll ein einziger Sieg mehr oder weniger die MVP-Titelvergabe entscheiden? Ebenso sind aufgrund der dämlichen Divisionsregel für die erste Runde seit 2004/2005 leider die Siege der Mannschaft nicht mehr so entscheidend: Letztlich ist die Saison nur eine Platzierungsrunde, und im Falle von Phoenix war es diesmal unerheblich, ob sie 50, 54 oder 58 Siege geholt hätten: Sie hätten sowieso den gleichen Setzplatz in der ersten PO-Runde als Divisionssieger gehabt.
Wenn ich die Ansicht vieler hier lese, dass der MVP-Titel die Krönung einer Karriere schlechthin ist und den Ruf eines Spielers auf ewig als einer der besten festzementiert, muss ich folgenden Rückschluss ziehen:
Haben wir 50 Jahre lang Glück gehabt, dass wirklich nur die allerbesten Spieler diese Ehre bekamen oder sollten wir die Einschätzung der Spieler nicht lieber den Zeitzeugen überlassen? Ja und Amen mochte ich - und mag ich jetzt erst recht nicht mehr - zum Argument, dass ein MVP grundsätzlich zu den besten der Geschichte gezählt werden muss, z.B. bei Wes Unseld (bei dem noch eher als bei den beiden gleich noch genannten, alleine dadurch, dass er seine Teams 4x ins Finale führte) und bei Steve Nash (und sowieso bei Allen Iverson) wirklich nicht sagen.