Und genau daran zweifle ich.
Es gibt kaum ein Team welches seinen Torhüter so sehr mit einbezieht wie die Borussia und das vor allem, weil ter Stegen fußballerisch sehr gut ausgebildet ist und diese Bälle verarbeiten kann..
Was für ein Gewese um das mitspielen gemacht wird. Als ob Ter Stegen als Quarterback 2/3 der Gladbacher Angriffe einleitet.
Die Kernkompetenz eines Torwarts ist noch immer das Bälle halten. Ob nun beim Torschuss oder beim Flankenball. Wenn er außerdem noch sein Handwerk versteht und antizipiert sowie Winkel vernünftig verkürzen kann, dann hat man einen erstklassigen Torhüter. Es gibt vielleicht 3-4 Situationen in einem Spiel, in dem der ein "mitspielender" Torwart den Ballbesitz sichert. Mit einem vernünftigen Konzept zum Verhalten beim Einwurf kann ich aber bestimmt doppelt so viele Bälle sichern.
Ich halte es für ein ziemliches Gerücht, dass Gladbach mit einem weniger mitspielenden Torwart sein System nicht mehr durchbringen würde. Der Einfluss von Ter Stegen auf Gladbachs Verhalten in Ballbesitz scheint mir ziemlich überschätzt zu sein. Das gilt aber für alle diese "angeblich" modernen Torhüter. Bei Gladbach, wie bei allen anderen Bundesligisten ist doch so, dass nicht der Torwart für die spielerische Lösung aus der Enge zuständig ist, sondern meistens ein fussballerisch solider Verteidiger. Ob mein Torwart kicken kann, wäre mir als Trainer letztlich egal, wenn er alle anderen Anforderungspunkte erfüllt. Keine Ahnung, wer mit dieser irrigen Debatte angefangen hat.
Es gibt genau einen Torhüter in Deutschland, der potenziell in der Lage ist, das Offensivspiel seines Teams konkret zu beeinfluss. Das ist Manuel Neuer. Lustigerweise liegt das in seiner Fähigkeit einen Ball über 40-50m. schnell und genau zum Mitspieler zu
werfen und nicht an seinen fussballerischen Eskapaden. Bei Bayern ist der Abwurf auch egal, weil der Gegner meist zu tief steht, um Konter zuzulassen.
Wenn Gladbach also Ter Stegen verliert, dann kann natürlich auch ein Torhüter ohne ausgeprägte fussballerische Qualitäten ein Ersatz sein, solange er auf der Linie, bei hohen Bällen und im 1-1 entsprechende Fähigkeiten hat.
Und Baumann scheint der nächste Hype-Job zu sein. Sobald der aus seinem komplett unvergleichbaren Dreisamstadion zum Auswärtsspiel muss, schrumpft er nämlich auch regelmäßig auf Normalgröße zusammen. Fliegen kann der Baumann und in der abgelaufenen Saison hat er sich auch nach Eckbällen ordentlich verbessert. Bei den meisten anderen Situationen profitiert er maßgeblich vom Format des Freiburger Fussballplatzes (das 1-1 Situationen aufgrund der Kürze des Platzes weniger zulässt).