Becker liegt in manchen Aussagen aber gar nicht so verkehrt. Er hat ja recht wenn er sagt, dass Sportler ohne Medien nicht so viel verdienen würden. Ohne Medien keine Sponsorengelder, ohne Sponsoren auch weniger Preisgelder, ohne Medien keine Werbeverträge. Er zweifelt ja nicht ihre Depression an, sondern bemerkt nur, dass man mit dieser Krankheit eigentlich kein Profispieler auf der Tour mehr sein kann weil es ohne Medien eben nicht mehr geht.
Nicht nur für einen persönlich, es betrifft das ganze Geschäft. Wenn Federer, Nadal und Djokovic nicht mehr zur Pressekonferenzen gehen, nicht mehr mit den Medien sprechen, verdienen sie nicht nur weniger, was den 3 egal sein kann, aber die Sponsoren sind dann nicht mehr bereit diese Gelder an die Turniere zu bezahlen. Allerdings waren auch diese Spieler am Anfang ihrer Karriere froh über jedes höhere Preisgeld.
Ohne Medienauftritte der "Stars" der Szene wird das Preisgeld für alle weniger. Bei Turnieren gibt es eben Pflichttermine. Bei "privaten" Auftritten in den Medien kann man natürlich dies selber regeln und kürzer treten und muss dann auch akzeptieren, dass die Sponsoren eben nicht mehr Schlange stehen. Wenn man diese Probleme hat, war Osaka nicht gut beraten sich so werbewirksam öffentlich weltweit zu verkaufen. Sie hätte dann aber auch nicht so viel über Werbeverträge verdient.
Man kann darüber sprechen ob man die Art der Pressekonferenzen ändert, aber man kann eben nicht nur einigen wenigen Medienvertretern erlauben, Fragen zu stellen. Würden die Spieler sich nicht selbst über soziale Medien derart vermarkten und persönliches Preis geben, würden sich die Fragen bei offiziellen Terminen mehrheitlich auf das sportliche konzentrieren und das muss man dann auch vertragen können.
Beileibe nicht in allen, aber in manchen Aussagen hat Becker einfach recht.