Man wusste, dass alle anderen Laker nervös sein würden, also hat man es gern in Kauf genommen Leute frei stehen zu lassen.
Der Grund lag eher darin, dass die Celtics wussten, dass Bryant eher den Wurf nimmt, als den freien Mann anzuspielen. Zudem hat sich Bryant meist selbst in die Lage gedribbelt, dass die Celtics doppeln konnten. Wenn er schon fast im Post mit Ball ist, dann dribbelt man nicht Richtung zweiten Mann, sondern probiert entweder gegen Allen/Rondo aufzuposten oder spielt den Pass. Bryant ging dann in Richtung Help-Defender, sodass die Celtics es einfacher hatten, ihn Richtung baseline zu drängen. Es sah für mich danach aus, als ob Bryant da einfach ein paar Prinzipien der TPO vergessen hatte.
Noch größer aber dann Kobes Leistung im 4. Viertel. Da hat er (zwar spät) erkannt, dass heute nichts fällt und er umstellen muss. Die FG Percentage war schrott, die TS % und der PER vielleicht auch, aber eben die Umstellung von Kobes Spiel hat das Spiel zumindest mitentschieden.
Ich denke da hat Phil Jackson auch ein gehöriges Wort mitzureden gehabt. Nachher hat Jackson ja auch über die Fehler in der Offensive geredet, ball movement, passing, spacing. Wenn Du Dir das Coaching-Buch zulegst, wirst Du erkennen, wie wichtig das in der TPO ist. Bryant hat das nicht gebracht in der ersten Hälfte.
@Irenicus
Du hast Recht, Rebounding war der Schlüssel zum Erfolg. In den ersten beiden Spielen hatten die Celtics noch arge Probleme mit dem Frontcourt der Lakers, weil sie sich zu wenig um Gasol kümmerten. Danach stellten sie sich besser auf ihn ein, was das gesamte Offensivspiel der Lakers verschlechterte. Die einzige Chance, dagegen zu halten, war dann aggressiver am Brett zu arbeiten, da klar war, dass die Lakers mehr mit Sprungwürfen agieren müssen. Es war auch kein Zufall, dass Bryant ausgerechnet in Spiel 5 und 6 am besten aussah, da die Celtics-Defense sich noch stärker auf den FC konzentrierte. Dass dies keine gute Idee war, zeigte sich speziell in diesen Spielen. Rivers/Thibodeau stellte das dann wieder um, setzte Bryant mit harten und frühen Doppeln unter Druck, der dann auch wie gewünscht reagierte. Auf der anderen Seite nutze Rondo den Platz besser, um seine Mitspieler (speziell Garnett) mit guten Möglichkeiten zu versorgen. Die Lakers mussten auf beide Situation reagieren. Bessere ball movement in der Offensive und Rondo/Garnett weniger Platz geben. Zudem erhöhten sie die Aggressivität unterm Brett, was belohnt wurde.
Super Defensiv-Adjustments von den Celtics und guter Konter von den Lakers in diesem Spiel. Da sieht man die Handschrift guter Coaches, und der Unterschied zwischen Rivers/Thibodeau und Jackson/Shaw zu Mike Brown.