Mein Senf:
Wir sind mit einem guten defensiven Gameplan ins Spiel gegangen, da kann man nur den Hut ziehen vor Carlisle und seinem Staff. Stevenson und Marion mit brutalen defensiven Leistungen, auch die Schwachstellen Peja und Terry zumindest nicht mit Totalausfällen, die dem Gegner wirklich einfache Punkte am Stück möglich machen. Schwachpunkt natürlich ganz klar die D-Boards, einzig Haywood hat wirklich gut gereboundet. Leider ging die Konzentration defensiv am Mitte 3rd und komplett im 4th flöten, auf einmal war fließendes Ball Movement möglich, was v.a. Chalmers dann aus dem Corner bitter bestraft hat. Auch Wade und Lebron hatten gegen Ende dann zuviel Zeit, ihre Isolationen zu planen und vorzubereiten. Ende 4th dann eine Art Breakdown, irgendwann brechen die Dämme halt. Man kann auf die Defense heute aber aufbauen und mit ein bisschen mehr Konzentration, Geschick und Glück(vielleicht mal ein entscheidender Steal) das Spiel im Falle von heute Nacht auch ein paar Minuten länger offenhalten und dann mit allen Chancen in die letzten Minuten gehen.
Offensiv eine gute Performance in der ersten Hälfte und am Anfang des 3rd, einzig zu viele Turnover, vorallem von Kidd und Marion. Dirk hat getan was er tun konnte, relativ fehlerlos und effektiv (genug um jegliche Choker Diskussionen zu ersticken), Stevenson mit einer willkommenen kleinen Hilfe. Terry sehr aggressiv, wenn gegen Ende auch ansatzlos. Unter dem Korb muss man konsequenter Layups reinmachen, das hätten mit mehr Konzentration locker 5-10 Punkte mehr sein können. Wenn man dann noch die 5-10 Punkte dazurechnet, die Barea mit seiner unangemessenen Performance geklaut hat (der hat frühestens in Game 3 wieder was in dieser Serie zu suchen, zumindest aktiv) kann man heute schon von einer vergebenen Chance reden. Im 4.Viertel auch der offensive Breakdown, keiner hat mehr die Eier konsequente Pässe zu spielen, keiner ordnet das Spiel mehr, Kidd vielleicht ein bisschen zu ängstlich bei potentiellen Fast Break und auch im Halfcourt nicht mehr so ganz souverän. Es kann nicht sein dass Marion, der praktisch offensiv kein Skillset hat, auf einmal zum Go-to-Guy wird. Da kamen dann auch noch klassische Road-Blows dazu, daheim spielt man dann down the stretch sicher mit breiterer Brust. Peja enttäuschend, aber ihm ist es halt immer so: Man wechselt ihn ein und hofft dass er seinen Touch hat, ansonsten ist er völlig überflüssig.
Zu den Refs kann man nichts sagen, absolut finals-angemessen gepfiffen, nicht zu kleinlich und kein Pussy Game draus gemacht. Dass die Heat ihre 3-4 Superstar-Calls kriegen ist normal, Wade und LeBron springen halt schon beim Absprung halb gekrümmt hoch und dann pfeift es. Mann kann sagen dass heute kein Davidsstern am Himmelszelt von Florida zu sehen war.Zu Wade und LeBron: Wade mit einer begnadeten Performance im 4. , das muss man schon anerkennen. Der Höhlenmensch hat ganz normal gespielt, sein Buzzer-Beater hätte nicht sein müssen, und über sein Getue braucht man nicht mehr zu reden.
Fazit: Heat sind schlagbar, aber dazu muss eine ordentliche Portion Coolness, Abgeklärtheit und ein bisschen mehr Geschick her.