Der Billups MVP wäre keiner. Kobe evtl. nicht und stattdessen Pau Gasol.
Ich sehe es halt noch altmodisch und würde den besten Spieler des Teams als MVP sehen. Welchen man nicht so leicht austauschen könnte. Kawhi war da letztes Jahr für mich näher dran als Duncan. Golden State ohne Curry ist für mich in den Finals mehr aufgeschmissen als ohne Iggy. Curry ist/war für GS der Schlüssel für ihr "Spiel". Nebenbei hat man hat ja nicht mal Green auf Lebron probiert. Für diese Rolle war Iggy nun mal da und diese Fähigkeit streite ich ihn niemals ab. Er war der Beweis, dass auch ein Flügelspieler eine Defensive anführen kann bzw. eine gegnerische Offense limitieren kann. Diesen Einfluss sieht mMn auch in Charlotte mit MKG auf dem Feld oder in Chicago mit Butler oder in San Antonio mit Kawhi. Oder halt auch an Draymond Green.
Hierzu möchte ich noch mal etwas herausstellen (Werte sind die Differenz zum Durchschnitt der Finalserie per 100 poss, größer = besser):
Mit Iguodala und ohne Curry: Off: 0.0; Def: +3.0 in 33 min
Mit Curry und ohne Iguodala: Off: -9.5; Def: -2.9 in 66 min
Mit Iguodala und Curry: Off: +5.2; Def: +1.7 in 189 min
Es sollte ziemlich deutlich werden, dass die Warriors, wenn Iguodala auf dem Feld war währenddessen Curry auf der Bank saß, dennoch mehr Punkte als die Cavs erzielten, dagegen war das umgekehrt nicht der Fall. In dem Fall war der x-Faktor Iguodala einfach wesentlich wichtiger für den Erfolg der Warriors als der Scorer Curry. Sicherlich hatte Curry in der Offensive Möglichkeiten geschaffen, aber diese waren eben nicht so einfach und klar, dass selbst schlechtere Spieler davon profitierten. Genau das hatte ich auch bezüglich Curry zuvor angedeutet, denn es sieht hier in der Tat so aus, dass Curry mit besseren Mitspieler schlichtweg besser aussieht, währenddessen Iguodala übrigens unabhängiger spielte. Wenn Curry beispielsweise auf der Bank saß, dann traf Iguodala dennoch und nahm dann sogar noch eine größere Rolle als Spielmacher ein. Curry dagegen hatte eine bessere TS% (59 vs. 53) mit Iguodala auf dem Feld und eine bessere TOV% (13 vs. 15).
Die Zahlen lügen bestimmt nicht, aber es waren halt nur 33min und bestimmt mit mehr Bankspielern wenn Curry sitzt. Hier war Golden State von der Tiefe im Vorteil. Cleveland angeschlagen und "müde". In den 66min sind bestimmt viele mit Bogut drin aus den ersten 3 Spielen. Diese Lineup war halt nicht sehr erfolgreich gegen die Cavs.
Und die Offensive funktionierte offensichtlich besser, wenn Iguodala auf dem Feld stand. Die Offensive besteht ja nicht nur daraus, wie viel jemand Punkte einsammelt, sondern auch daraus, welchen Einfluss die Präsenz eines Spielers auf die offensive Leistung der Mitspieler hat. Hierbei sollte man aufpassen, dass man Balldominanz nicht mit per se besser oder einflussreicher verwechselt.
Vielleicht muss man das noch mal besser illustrieren:
Cavs mit James, Warriors mit Iguodala: +55 für die Warriors, 109.7 ORtg vs. 94.1 DRtg
Cavs mit James, Warriors ohne Iguodala: +30 für die Cavs, 88.6 ORtg vs. 107.4 DRtg
Die gesamte Dynamik der Cavs änderte sich, wenn Iguodala auf dem Feld stand. Der Unterschied ist extrem groß, und man sieht, dass das einen klaren Einfluss auf die Offensive und Defensive der Warriors hatte, ob Iguodala dabei war oder nicht.
Hier stimmen die Zahlen sicherlich auch. Iggy spielte aber bestimmt den Großteil in der smallball Variante der Warriors, die ohnehin besser funktionierte. Mit dieser Lineup schlug man auch Memphis in Spiel 6. Es war also keine aus dem nichts erschaffene Variante die sich vorher nicht bewährt hatte.
Will nochmal deutlich machen, du hast nicht unrecht mit dem Einfluss von Iggy. Besonders da Klay in den Finals strauchelte war vom 6th man gefordert Verantwortung zu übernehmen. Als Playmaker und Scoringoption. Er ist immerhin hier hinter Curry und Klay die gefragte Person. Auch ist er zweiter Playmaker. (Hier hat sich übrigens auch Shaun Livingston bewährt.)
Insgesamt hat nicht nur Iggy statistisch vom smallball profitiert. Besonders der offensive Einfluss von Green ist für GS enorm wichtig gewesen über die ganze Serie. Er stellte fast alle Picks für Curry und erst ab Spiel 4 war seine spürbare Verunsicherung "behoben". Nach doppeln von Curry bekam er den Ball und musste kreieren. Dadurch öffneten sich im smallball auch Räume für Iggy, die er dann natürlich, und zum Glück, genutzt hat. Ohne Frage war Igoudala offensiv wie defensiv eine tragende Säule, aber er hat auch nicht dominiert oder musste irgendwann gedoppelt werden. Im Gegenteil, die Cavs haben ihm Raum gelassen und lieber den strauchelden Klay "zu" gemacht.
Um nochmals für Green eine Lanze zu brechen. Der geht nämlich komplett unter in dieser Diskussion, wenn man schon den defensiven Einfluss so viel mehr wert gibt als dem offensiven. Die Zahlen die Green ab Spiel 4 auflegte sind schon stark für einen "laufenden" Center (Spiel 2 was man knapp mit 2 verlor, war er defensiv DER Mann). Nebenbei beschützte er das Brett. Hat in der Offense endlich wieder die Bälle ohne Angst verteilt. Ab dann war Lee als Joker auch nicht mehr nötig.
Mystic ich verstehe deinen Standpunkt und auch die Zahlen, doch ich denke der smallball siegte hier und nicht Iggy. Curry, Iggy und Green spielten ab dann viel besser auf. Natürlich hatte Iggy die Sonderaufgabe mit Lebron und machte es gut, trotz monströsen Zahlen vom eigentlichen besten Spieler der Finals. Iggy hat Lebron aber nicht ausgeschaltet wie manche (nicht du) es darstellen. Lebron wurde eingeschränkt, hat aber trotzdem Rekorde für die Finals aufgestellt und fast einen Triple Double über die Serie aufgelegt.
Der Vergleich zur Bogut lineup und zur smallball lineup in stats wäre doch interessant.
Dies ist keine Aufforderung sondern nur ein Wunsch um den ganzen advanced stats-Argumenten Farbe zu geben.
PS ich liebe deine Beiträge und hätte am liebsten den Finals MVP an Curry-Iggy-Green gegeben, altmodisch entscheide ich mich aber für Curry. Wenn sollte man einen advanced stats MVP in den Finals vergeben ^^