Day 5 - Sweet Sixteen (1)
Tja,
UConn mit +30 vs SDSU? Verrückt. Die Aztecs hatten ja ne ganz schöne Geschichte mit
Jaedon Ledee. Dem Supersenior-PF, der zuerst bei Ohio State scheiterte, dann bei der TCU mit 7.9ppg "hinterbänkelte" und nun im Abschlussjahr 22ppg für die SDSU auflegte und bis in die erste All-American-Auswahl (wenn ich's recht in Erinnerung habe). EIne NBA-Chance wird er als vermutlicher Non-Draftee erhalten.
Die Jungs aus Storrs, Connecticut spielen quasi mit ihren Gegnern - ein College-Team, das alles hat von fantastischem Coaching über Einstellung oder Tiefe. Dabei verließen den amtierenden NCAA-Champ vor der Saison ja drei Starter in Sanogo, Andre Jackson und Hawkins.
Bester Mann gestern mMn
Stephon Castle, der einzige 5-Sterne-Rekrut im Roster. Man hat unter Scouts die berechtigte Hoffnung, dass er ein Glue Guy wird. Der 6'6-Swingman kann aufgrund seiner Defense, Einstellung, Mentalität, IQ jeden NBA- Team helfen. Jedoch flog er zuletzt unter dem Radar, da einerseits eine Verletzung direkt vorm Trainingslager ihn schwach beginnen ließ und sein Wurf nicht so geil ausschaut und mit 27% Dreierquote auch statistisch belegt wird. Wer an den Wurf glaubt, pickt ihn an mindestens 5, wer nicht dran glaubt halt später.
Illinois vs Iowa State
Die zwei Tourney-Champs ihrer jeweiligen Conference. Top5-Offense vs NCAA-Top-Defense... oder kurz Terrence Shannon vs "Super-Mature-Team".
Letztendlich ein sehr enges Spiel weil Fighting Illini-Superstar Shannon hartes Foul Trouble hatte. Dennoch scorte er 29 Punkte in 22 Minuten, sorgte für dien entscheidenden Aktionen beim 72-69. Die Illini führten knapp 40 Minuten. Coach Brad Underwood scheint die Jungs aus Champaign-Urbana perfekt im Griff zu haben und dabei endlich das Potenzial des seit Jahren unterperformenden Programms auszunutzen. Reizfigur bleibt Terrence Shannon, der einerseits der mit Abstand beste Individual-Guard des Turniers ist, andererseits wegen seiner laufenden Klage nicht mehr mit der Presse spricht. Wird ihn ein Team überhaupt draften?
-> Illinois bräuchte wohl einen überüberragenden Shannon, um gegen die Huskies im Elite Eight zu bestehen. Zwei hochverdiente Teams im E8, aber UConns Dominanz ist heftig.
Arizona vs Clemson
Caleb Love war mit 13 p, 5-18 FGs und 0-9 Dreiern die gefürchtete No-Show. So genial Coach Tommy Floyd ist, erneut versagen den Wildcats die Nerven, erneut scheitern sie als Topfavorit früh, auch weil neben dem Wurf nichtmal die Einstellung und Willen zu Defense aufgerufen wurde. Der hilflose Floyd versuchte sogar die Fans in LA als Motivator für seine leblosen Jungs zu aktivieren.
Aber dies soll die Leistung der Clemson Tigers nicht schmälern! Die Defense des namenlosen Haufens war ganz Programm-typisch ziemlich tough und voller EInsatz. Die Texaner darf auch ich nun endlich mal ernstnehmen, Schon in der 1.Runde eliminierte man das brandgefährliche und ultraheiße Darkhorse New Mexico. Danach der überzeugende Upset vs. Baylor und nun Arizona. Wow.
Der weiße Senior-Center PJ Hall hat sich indes zu einem der besten Bigs dieses Turniers gemausert. Noch besser Clemson-Urgestein und Supersenior Chase Hunter (20/5/6-Schnitt im Tourney) einen dieser allseit beliebten "Ich bin ein Guard, also overperforme ich während des Tourneys"-Tage zeigt.
UNC vs Alabama
Gebt auch das Ende bitte unbedingt selbst:
UNC-Coach Hubert Davis ist auf dem absolut richtigen Weg und von all den großen Coach-Legenden, die in den letzten Jahr abtraten, hat es wohl allein Coach Davis geschafft eine eigene Identität zu etablieren und die Legende einer großen Uni fortzuführen. Funfact: Davis war meine erste Trading Card, damals als Rookie oder Sophomore bei den NY Knicks und ich musste immer über sein trotteliges Gesicht lachen. Aber nun zolle ich ihm jeden Respekt, den ich habe.
Nichtsdestotrotz sind seine Heels raus aufgrund einer schwachen 2.HZ. Es waren keine guten Spielzüge und dass die Crimson Tide ausgerechnet in der Crunchtime das defenden lernt war halt mies. Großes Lob hier vor allem an den feschesten Mustache des Tourneys: Grant Nelson, der einfach mal aus dem absoluten Nichts (24/12/5B) das Spiel seines Lebens machte und garantiert nie in der NBA spielen wird.
Respekt auch an Coach Nate Oats, dessen schnelles System, wenn es denn mal funktioniert, schon sehr schön azusehen ist. Seine Tide aus Tuscaloosa spielt seit ein paar Jahren den wohl modernsten Ball der Studenten-Liga, hochgelobt und overhyped scheiterte man dann selbst stets viel zu früh. Nun rollte die Welle erstmals seit 20 Jahren wieder ins Elite Eight.
-> Clemson vs Alabama. 4 vs 6. Beide Teams hatte ich null auf der Rechnung und ich bin gespannt wie die kräftezehrende Tigers-Defense dem Offensiv-Spektakel der Tide entgegentreten kann. Angesichts des aktuellen NCAA-Trends scheint Offense der erfolgreichere Weg zu sein.
Sonst so:
- Die Spieler- und Trainer-Karusselle drehen sich wieder
- 900 Spieler sind schon jetzt im Transferprotokoll gemeldet. Eine immens wichtige Sache, da immer mehr Jungs sich die unteren Ligen aussuchen um sich einen Namen zu machen bis sie auf die große Bühne kommen. Mittlerweile gibt es kein erfolgreiches Team, welches ohne Transfer auskommt, vielerorts (Tenneessee und Knecht, Gonzaga und Ike oder Illinois und Shannon) sind Transfers sogar die Leader. Andere Programme wie Michigan stehen nächstes Jahr aktuell quasi ohne Spieler da, wenn man das Protokoll so anguckt.
- Auch beginnt die Berufung von Unterklasse-Trainern in High Major-Programmen. Bspw. wechselt Coach DeVries aus Drake zur Western Virginia.
- Der schlafende Riese Lousiville holt sich Charleston/Winthrop-Culture-Aufbauspezilaist Pat Kelsey
- FAU-Superstarcoach Dusty May hört nun doch den Lockruf der ganz großen Bühne und soll Michigan wieder auf Vordermann bringen
- John Calipari bleibt indes auf seinem Stuhl kleben. Während sich allmählich das Narrativ durchsetzt, dass er ganz viele Jungstars eher schlechtermacht und er - anders als UConn mit den vielen Nicht-5-Sterne-Jungs - aus hochtalentierten Jungs wenig macht, steht dem gegenüber, dass eine VertragsAuflösung 100 Millionen kostet... woah. Zudem zählt sein Name viel, als großer strahlender Anzugspunkt. So bleibt die KU-Legende natürlich noch auf dem Chefessel und es wäre auch schade einen weiteren großen Namen gehen zu sehen.