Neue Idee der FIS: Hautenge Anzüge für die Springer?


Benjamin

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Es ging mir ja auch um die Sorgen, dass der Anzug reißen könnte... oder dass er zu teuer wäre - wenn das in anderen Sportarten kein Problem ist, sollte das auch im Skispringen keins werden. Vor allem, wenn in dem Artikel explizit gesagt wird, dass man damit auf lange Sicht auch sparen will.

Die sportartspezifischen Probleme sind eine andere Sache... natürlich wird sich ein solcher Anzug auf die Flugbahn auswirken. Wie die Auswirkungen genau sind, kann man nicht exakt voraussagen - deswegen gehört die Idee ja auch erstmal getestet. Aber auch da mache ich mir keine Sorgen - die FIS wird sicher nicht von jetzt auf nachher diese Anzüge vorschreiben... es wird Tests geben... und wenn die Auswirkungen auf den Sprung zu negativ sind (zu hohe Anlaufgeschwindigkeit nötig, um auf die gleichen Weiten zu kommen etc.), dann wird die Idee auch wieder verworfen werden.

Dass sich einige Springer an solche Anzüge eher anpassen könnten als andere ist auch klar - dadurch könnte es natürlich auch zu Verschiebungen im Feld kommen... und die, die sich dadurch verschlechtern, werden im Anschluss auch verständlicherweise jammern... aber die Grundidee, auf diese Weise auch die Windabhängigkeit zu verringern, ist ja schon mal positiv.
 

Priska01

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Gerade weil die FIS schon wieder neue Ideen hat finde ich das Ganze suspekt. Sie haben das mit den Gat-und Windregeln noch nicht mal richtig im Griff schon muß was Neues her. Ich dachte immer das die Luftunterstützung beim Skispringen sehr wichtig ist, vielleicht irre ich mich da, 6 cm sind ja auch nicht viel aber etwas Unterstüzung müßte es doch bewirken. Bei den hautengen Anzügen kommt es mir so vor als wollte man den Vögeln ihre Flügel etwas stutzen.
 

EyTschej

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Tja, das Sommerloch ... schon drei Seiten zu einer Diskussion über neue Kleidung. :rolleyes:
 

Benjamin

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Natürlich bewirkt das Unterstützung. Und natürlich wird ein Springer mit dem engen Anzug bei ansonsten gleichen Bedingungen kürzer springen als er es mit dem weiten Anzug getan hätte. Aber da das ja für alle gilt, sollte man das durch einen etwas längeren Anlauf ausgleichen können.

Gerade weil die Wind/Gateregel in der letzten Saison Probleme gemacht hat, ist die Änderung sinnvoll. Denn die Probleme kamen unter anderem dadurch zustande, dass sich die Tragfläche durch die neuen Bindungen vergrößert hat. Somit ist die Schlussfolgerung, die Tragfläche nun wieder zu verkleinern, eigentlich gerade logisch.

Ich möchte übrigens darauf hinweisen, dass ich die Idee mit den dünneren Anzügen schon vor ein paar Monaten hatte: ;)
(...)
Sollte die Stabbindung aber insgesamt betrachtet sogar die sicherere Variante sein (weil die Springer dafür stabiler in der Luft liegen oder so) und man nur die Windabhängigkleit verringern will, gäbe es auch noch andere Möglichkeiten: Man könnte die Skier schmaler machen oder die Anzüge dünner - auch dadurch würde man ja wieder die effektive Fläche verringern. (...)

Ey Tschej, du enttäuschst mich. Wenn der neue Anzug kommt, können die Auswirkungen unter Umständen massiver sein als alle anderen Regeländerungen seit der Einführung des V-Stils. Da lohnt es sich schon, darüber zu diskutieren.
 

EyTschej

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Benjamin, nicht dein Ernst, dass du enttäusch bist? Schau dir z.B. mal Olympia 1994 an und in welchen Weihnachtsmann-Kostümen man damals noch gesprungen ist! Aber egal wie sehr man im Laufe der Zeit die Sprunganzüge reglementiert hat: Die guten Springer waren immer vorne! Daran wird sich auch nix ändern. Im schlimmsten Fall werden weniger athletische Springer noch mehr an Boden verlieren, aber das ist generell der Trend der Regeländerungen der vergangenen Jahre. Die FIS zündet jetzt quasi nur die nächste Stufe. Die Kräfteverhältnisse werden durch die neue Kleidung nicht total umgekrempelt. Athletik und Sprungtechnik - das ist das A und O. Das Material ist heutzutage eh so stark reglementiert, dass es kaum noch nennenswerte Unterschiede gibt. Diese Diskussion längt also nur vom Wesentlichen ab. Da hier aber auch schon die Gate- und Windregel genannt wurde, könnte man sogar unken, dass die FIS diese "Fake-Diskussion" als Ablenkung herauf beschworen hat, damit nicht mehr so viel über die offensichtlichen Schwächen eben jener Wind- und Gateregel diskutiert wird. Und wie ich feststellen muss: Es scheint zu funktionieren ...
 

Benjamin

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Wieviel ist über die neue Bindung diskutiert worden, durch die die Ski steiler in den Wind gestellt werden und so mehr Tragfläche bieten? Warum sollte man also die Anzüge, die den gegenteiligen Effekt haben, totschweigen? Und wie gesagt: Alles, was die Windabhängigkeit verringert, entschärft gleichzeitig die Problemaktik bezüglich der Wind- und Gateregel. Diesen Zusammenhang muss man einfach sehen.
 

Priska01

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Wie kann jemand so hirnverbrand sein noch dünnere Anzüge zu verlangen. Es ist ein Wintersport. Die Springer stehen oft oben in der Kälte und im starken Wind und müssen warten ohne sich warm halten zu können was eigentlich jetzt schon eine Zumutung ist. Soviele Unfälle passieren beim Skispringen nun auch nicht das man immer auf neue Ideen kommen muß. Da passiert beim Ski alpin wesentlich mehr. Müssen die dann demnächst in AIRbackanzügen starten? Die Springer sind fast alle erwachsen und sollten doch endlich mitbestimmen können bevor wieder ingend etwas propagiert wird. Bevor wieder etwas Neues an die Öffentlichkeit kommt sollte so etwas mit den Springern abgesprochen werden denn es geht doch eigentlich nur um sie.
 

Kirsten

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Es geht nicht um dünner im Sinne von weniger Material. Nochmal, es geht darum, dass einfach zwischen Springer und Anzug weniger Abstand ist, und dadurch frieren sie nicht mehr und weniger als mit den aktuellen Anzügen... Wie gesagt, den Gedanken, jetzt mehr zu frieren hat wohl keiner der Springer

Diese Saison waren einige Springen so, dass der Jury am Ende das Gate ausgegangen ist. Und mit ein bisschen mehr Aufwind wären es noch mehr Gates gewesen. Eben weil, wie Benjamin sagte, die neue Bindung diese weiteren Sprünge begünstigt. Wenn ich also dem entgegenwirken will, bleiben ja quasi nur: Ski noch schmäler/kürzer machen oder eben die Anzüge enger (nicht dünner) um eben die Tragfläche zu verringern.

Dass es natürlich kalt ist auf dem Anlaufturm, das bestreitet ja keiner. Manchmal kriegen sie ja auch Decken. Von mir aus können sie da auch haufenweise Decken hinlegen, wenns dicj beruhigt. Aber die Weltcupspringer warten im Normalfall kürzer draußen als all die Nachwuchskids, die abends an den Schanzen so trainieren und warten, bis sie an der Reihe sind... Und denen passiert auch nichts. Die verstehen es schon, sich so warm zu halten, dass es eben nicht gefährlich ist
 

EyTschej

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In Höhnhart beim Jedermann-Skihüpfen hatten wir wohl so um die 10 Grad Minus (das war während der arktischen Tage Anfang Februar), aber ich fand es dort kein bisschen kalt. Wenn man zu frösteln anfängt, dann am ehesten an den Füßen, im Gesicht und an den Händen. Die Sprunganzüge sind aus einem super wärmenden Material, wie ich es lapidar umschreiben würde. Nur als ich aufgrund einer Startverzögerung gefühlte 3 Minuten auf dem ungepolsterten Startbalken sitzen musste, da wurde es mir an einer gewissen Stelle plötzlich kalt, aber ansonsten sind das glaub immer nur Kommentare der TV-Kommentatoren. Wann hat ein Springer zuletzt beklagt, dass es ihm zu kalt geworden wäre?
 

Kirsten

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Gorm (Ex-Wachser der Norges) wirft noch was in den Raum. Er sagt, die Anfahrtsgeschwindigkeit und vor allem die geschwindigkeit bei der Landung wären noch höher, man müsste mit mehr Unfällen rechnen... Keine Ahnung, in wie weit er da Recht hat oder übertreibt
 

Priska01

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Der Norweger Gorm könnte recht haben. Wenn die Luftunterstützung noch geringer wird könnte vor allem die Landung sehr viel gefährlicher werden. Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit wie EyTschej schreibt das es sich um eine Fake Diskusion handelt um von den Gat- und Windregeln abzulenken die die Typen immer noch nicht im Griff haben.
 

ffranz101

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Gorm (Ex-Wachser der Norges) wirft noch was in den Raum. Er sagt, die Anfahrtsgeschwindigkeit und vor allem die geschwindigkeit bei der Landung wären noch höher, man müsste mit mehr Unfällen rechnen... Keine Ahnung, in wie weit er da Recht hat oder übertreibt

Die Anlaufgeschwindigkeit ist genau so hoch, wie man sie wählt. Da man mehr Anlauf braucht um auf den K-Punkt zu kommen, wird sie höher sein.
Die Landegeschwindigkeit auch.
Ja, dann sollte man eigentlich das Schifliegen ganz verbieten. Dort ist die Geschwindigkeit am höchsten.... Allerdings passiert dort auch nicht mehr.
Das mit den Anzügen ist ja nicht neu, das wurde von der Materialkommission ja immer wieder vorgeschlagen und die Dicke wurde eh schon einmal deutlich reduziert.
Ja, klar sollte man die Chance nützen. Nachdem das Timing beim Absprung durch die neue Bindung eh schon völlig bedeutungslos wurde, soll wenigstens der gewinnen, der den besten Absprung hat. Sonst entscheiden - wie heuer bereits über weite Strecken der Fall gewesen - nur mehr Wind- und Gatepunkte.
 

Priska01

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Der Absprung alleine ist doch auch nicht alles, es gehört noch mehr dazu um gut und weit zu springen. Bei den ganzen Regeländerungen hat man das Gefühl das dort Leute sitzen die unbedingt ihre Existenzberechtigung glauben beweisen zu müssen.
 

Kirsten

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Japp, die Norweger und Franzosen trainieren aktuell schon in Langlaufanzügen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Und selbst die nationalen Wettkämpfe in Norwegen werden diesen Sommer in Langlaufanzügen gesprungen
 

Priska01

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Hoffentlich passieren jetzt nicht mehr Unfälle. Die Leute, die die Sprunganzüge kreiert haben haben sich doch dabei etwas gedacht sonst hätte doch von Anfang an in Langlaufanzügen gesprungen werden können. Ich wünsche den Springern auf jeden Fall viel Glück und Gesundheit.
 

Kirsten

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Die Norges sind schon öfter in Langlaufanzügen gesprungen, da allerdings eher, um mal n anderes Gefühl zu haben. Wenn die Anzüge für den Sommer Pflicht sind, werden sie wohl auch bald so trainieren.
Bei nationalen Wettkämpfen geht die Langlauf-Anzugregelung runter bis in die Nachwuchsklassen. Hier kann man aber schlecht allen nen neuen Anzug aufzwingen, wenns nach dem Sommer evtl wieder abgeschafft wird. Deswegen springt man für das Gefühl eben mit Langlaufanzügen. Wenn das ganze dann nach dem Sommer beschlossen ist, wird wohl auch der Nachwuchs net um die Anzüge rumkommen
 

Priska01

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Wenn das der Anzug ist den Tom auf einigen Fotos aus dem Trainingscamp trägt dann sind die Springer schon zu Mikas Zeiten im Sommer damit gesprungen.
 
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Kirsten

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Das sind die Langlaufanzüge, da sind sie eben in der Vorbereitungsphase die letzten jahre schon mit gesprungen. Die neuen Anzüge sehen anders aus
 
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