Neue Idee der FIS: Hautenge Anzüge für die Springer?


Benjamin

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Hat er den seiner Meinung nach größeren Einfluss des Windes auch begründet? Denn ein Grund für die Anzüge war ja, dass man den Einfluss des Windes gerade verringern wollte. Und normalerweise sollte das durch die geringere Angriffsfläche auch der Fall sein. Ein geworfener Stein wird ja vom Wind auch nicht so stark abgelenkt wie ein Frisbee.
 
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er hat -glaube ich- gemeint, dass es durch die veränderte, höhere flugkurve dazu führt, dass aufwind noch mehr "bringt". vorausgesetzt man hat einen sauberen sprung. irgendwie so.
hat man finde ich heut auch gesehen. es waren jetzt nur aufwind-verhältnisse, aber schon da waren die unterschiede zu bemerken... zumindest denke ich, dass der einfluss des windes nicht geringer geworden ist mit den neuen anzügen.

alle- auch morgenstern- waren sich aber einig, dass es ein ganz anderes skispringen ist. die unterschiede zu vorher sind größer als erwartet. das gefühl in der luft ist doch ein ganz anderes und man muss auch das restliche material darauf abstimmen, da die druckpunkte in der luft andere sind.
 
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Heute wurde in Zürich ein neues Reglement beschlossen. Wie Thiele und Siegmund schon angedeutet haben, müssen die Anzüge nun nicht mehr hauteng anliegen, sondern es dürfen nun 2 cm Abstand zum Körper sein.



1. Stellungnahme dazu kommt- natürlich- von Gregor: :zunge2:
Positive News kommen von der FIS, die heute eine Reglementänderung beschlossen hat. Die Anzüge bekommen wieder eine Toleranz bis zwei Zentimeter, eine Entscheidung, die ich wirklich begrüße, da man sich der hautengen Variante nun schrittweise annähern kann. Im Vorjahr sind wir ja noch mit sechs Zentimeter Luft gesprungen. Damit haben die Verantwortlichen auf die Kritik der Athleten reagiert, eine super Sache, die mich sehr freut.
 

Benjamin

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Wenn die Springer sich dadurch in den Anzügen wieder besser bewegen können und die Anzüge dadurch weniger stark belastet werden, so dass sie sich dementsprechend weniger dehnen, ist das sicher positiv. Andererseits frage ich mich auch, ob man auf diese Weise dann nicht doch wieder diese Trickserei, die angeblich mit den alten Anzügen möglich war und die man mit den neuen Anzügen eigentlich verhindern wollte, wieder ermöglicht.
 

Hakuba

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Wenn die Springer sich dadurch in den Anzügen wieder besser bewegen können und die Anzüge dadurch weniger stark belastet werden, so dass sie sich dementsprechend weniger dehnen, ist das sicher positiv. Andererseits frage ich mich auch, ob man auf diese Weise dann nicht doch wieder diese Trickserei, die angeblich mit den alten Anzügen möglich war und die man mit den neuen Anzügen eigentlich verhindern wollte, wieder ermöglicht.

Nachtigall, ich hör dir trapsen! Genau so sehe ich das auch. Vor allem, wenn nämlich nun auch die neuen Regeln für den Stoff und den Schnitt nicht mehr gelten sollten (darüber steht in der Meldung leider nichts), wird es mit der Schummelei weiter gehen können.

Dass Schlierenzauer sich selbst und die Österreicher meint, und dann von "wir Athleten" und von "den Komplikationen" spricht, sagt auch was aus.
 

Kirsten

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Es wird nichts an dem Anzug geändert, außer eben der Maximalabstand zum Körper. Material und Schnitt bleiben also "neu".
Aber auch bei nur 2cm Abstand wird sich das Material dehnen, ganz sicher. Von daher gehe ich eher davon aus, dass man die 2cm nicht ausnutzen wird, aber für den Notfall, dass sich der Anzug entwas gedehnt hat, nicht direkt disqualifiziert wird. Aber 2cm sind dann eben 2cm und nicht mehr. Da es keine Messpunkte mehr gibt sondern ja überall gemessen werden kann, kann man immer noch nicht wirklich tricksen

Atsuko Tanaka findet es übrigens auch gut, also finden es neben den Österreichern schon auch Vertreter anderer Nationen gut.
 
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ich denke auch, dass es vor allem darum geht disqualifikationen zu vermeiden.

die 2 cm werden nicht die welt verändern, aber es wird doch einiges vereinfachen. für ALLE. ;)
 

Frasch1

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Gefahr im Anzug

Mit leichtem Erschrecken hab ich bei der Lillehammer-Berichterstattung (glaube Stefan Bier war's), so quasi im Nebensatz die Erkenntnis vernommen, dass bei den neuen Anzügen ob des fehlenden Luftpolsters die Gefahr besteht, dass man im letzten Abschnitt, besonders bei größeren Schanzen, viel plötzlicher hinunterplumpsen kann als zuvor, was natürlich ein viel größeres Verletzungsrisiko mit sich bringt. Die Gefahr sei natürlich um so größer auf Flugschanzen. Weiter wurd da dann nicht drauf eingegangen.

Nun hat sich Janne Happonen zu Wort gemeldet, dass sein Sturz möglicherweise mit den Defiziten des neuen Anzugs zusammenhängt. Seine Saison ist schon jetzt vorbei.

Dann las ich, dass Vikersund und Planica ihre Anlagen noch weiter vergrößern wollen.

Da bisher von offizieller Seite keine direkte Reaktion zu vernehmen war, stellt sich die Frage, ob erst ein Robert Kranjec oder Martin Koch sich das Gesäß brechen müssen, wenn die dann bei 250 Metern runterplumpsen, bevor man reagiert und versucht, die Situation zu optimieren?

Die bisherige Reaktion erscheint mir ein bisl zu träge. Zumindest, was man in den Medien davon mitbekommen hat. Sollten daher irgendwelche Offizielle hier still mitlesen, richtet sich die Bitte einer gründlicheren Wahrnehmung der Symptome natürlich primär an diese.:ueberleg:
 

EyTschej

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Ich mag Happonen, aber seine Anfälligkeit für Knieverletzungen hat nix mit irgendwelchen Anzügen zu tun. Ich sah den Sturz und vermute, dass er sich das Kreuzband direkt bei der Landung gerissen hat, weil er seitlich so wegknickt, als ob seinem Knie die Stabilität fehlen würde. Wenn man schon mal eine schwere Knieverletzung hatte, muss man danach natürlich die Kniemuskulatur verstärkt trainieren. Ich kann mir denken, dass Happonen in dem Bereich nicht genug getan hat. Schon vor 1,5 Jahren in Vikersund hat er sich beim Landen am Knie verletzt. Ganz ohne Sturz. Da muss man einfach die Frage stellen: Wieso hat sich ausgerechnet Happonen jetzt beim Landen so schwer verletzt?
 

blackswan

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Die antwort auf die Frage ist ganz einfach:
Das Team hat keinen Physio!!

Jedenfalls keinen, der 24 Stunden am Tag sich um die Jungs kümmern kann. Geschweige denn nen Teamarzt o.ä.
Die haben kein Geld für sowas, die müssen das selbst bezahlen oder drauf hoffen, dass da Sponsoren einspringen (jemand das mehr oder minder freiwillig macht. War bei Ville L. so).
Dass da Reha und so nicht optimal laufen is klar.
 

BennyWe

EFF #77
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Finde ich krass. Eine Sportart die im Fernsehen läuft sollte doch auch an die Verbände genug Geld abwerfen( ich weiss in Finnland läuft alles ein bisschen anders) . Ich betreibe eine absolute Randsportart(Faustball) selbst da gibt es in vielen Vereinen einen Physio , zumindest teilweise.

Also da fehlen mir die Worte , dann kann Herr Happonen es gleich lassen ...

Selbst im Fussball in den untersten Klassen !!! ist es normalität einen Physio zu haben ^^ :brauen:
 

Priska01

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Ich habe von Anfang an mit solchen Sachen wie bei Happonen gerechnet. Springer mit Knieproblemen werden durch die neuen Anzüge wesentlich mehr Probleme bei der Landung haben als vorher. Mit mehr Veletzungen muß gerechnet werden.
 

Sprungbärchen1

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Ich halte es für voreilig, die Anzüge dafür verantwortlich zu machen. Gerade wer schon häufiger schwer verletzt war, ist immer anfälliger für weitere Verletzungen dieser Art.
 

ffranz101

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Die neuen Anzüge bedingen eine wesentlich höhere Landegeschwindigkeit. Und natürlich macht das den Sport nicht sicherer und Probleme wird´s vorallem dort geben, wo es ans extreme Limit geht, wenn ein Sprung zu weit wäre und abgestochen werden muß. Mir fällt da immer dieser Sprung ein:

http://www.youtube.com/watch?v=1CRKrtRGT7E

Ich glaub, man kann sich´s ausmalen, was da mit 5km/h mehr gewesen wäre...
 

Hakuba

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Ich halte es für voreilig, die Anzüge dafür verantwortlich zu machen. Gerade wer schon häufiger schwer verletzt war, ist immer anfälliger für weitere Verletzungen dieser Art.

Sehe ich auch so. Das ist das eine.
Dass Janne Happonen ungeheuer enttäuscht ist und diese Vermutung äußert, finde ich verständlich, aber man darf das sicher nicht als Tatsache nehmen und verallgemeinern.

Das zweite ist die Geschwindigkeit. Vor der Erfindung des V-Stils sind die Springer auf Flugschanzen mit 110km/h abgesprungen, auf kleineren auch wesentlich schneller als heute. Entsprechend höher als heute war die Geschwindigkeit bei der Landung. Auch mit den neuen Anzügen wird man nicht die damaligen Geschwindigkeiten erreichen.
Es ist m. E. noch viel zu früh, ein Urteil über die Auswirkungen der neuen Anzüge zu fällen. Heute z.B. ist auch keiner "runtergeplumpst". Die kleinen Rutscher nach der Landung lagen offensichtlich an der Glätte des Aufsprunghanges.
Also, erst mal abwarten und beobachten.
 

Mario

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Hat Thiele nicht geäußert das wir in Planica wie an früheren Zeiten, an die 110 km/h rankommen werden? :ueberleg:
 

EyTschej

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Der Anlauf wird gleich des Materials immer so angepasst, dass der Hillsize (auf der Schanze - NICHT der User hier im Forum) erreicht werden kann. Neue Rekorde wird man aber eher nicht mehr sehen - wobei Hvala heute in Kuusamo schon fast genau das geschafft hatte. Sein Sprung war nur 2 Meter kürzer als bei Schlierenzauer 2007 - und die Anfahrtgeschwindigkeit 2 km/h höher. Man wird also weiterhin in Schanzenrekordnähe springen und dort auch landen können, ohne gleich stürzen oder sich verletzen zu müssen. Da ist viel Panikmache dabei. Die Frage ist eigentlich eher, ob manche Zuschauer aufgrund der fehlenden neuen Rekorde das Interesse verlieren werden. Für die Sicherheit der Springer kann das alles aber eigentlich sogar besser sein, weil die Jury den Anlauf jetzt ja so wählen muss, dass neue Rekorde eigentlich nicht mehr möglich sind. Es handelt sich also im Endeffekt um Spektakel vs Sicherheit, wobei das alte Material eher für Spektakel sorgte. Durch das neue Material steigt also hoffentlich das Sicherheitsdenken der Jury bei der Anlauflänge. Andernfalls hätte man tatsächlich ein Sicherheitsproblem ...
 
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