Neue Verhandlung bei den Fernsehrechten


Markus Wagner

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Omega hat schon Recht: Es geht darum, dass das ganze monopolsartig vermarktet wird, was aber als solches nicht so ohne Weiteres erlaubt ist, außer man gibt dem Konsumenten von den Monopolgewinnen ordentlich was ab. Eine Möglichkeit, die dazu bisher angewandt wurde, war Zusammenfassungen schon sehr bald im Free-TV zu zeigen. Deswegen "empfiehlt" das die Wettbewerbsbehörde (wer auch immer zuständig ist) weiterhin. Ich könnte mir auch vorstellen, dass gegen andere Zugeständnisse diese Regelung fallengelassen werden könnte, aber das ist halt eben die einfachste Lösung.

Einfacher wäre im übrigen auch wenn die DFL auf Einzelvermarktung der jeweiligen Vereine setzen würde. Dann gäbs eh möglicherweise einen Wettbewerb und dann können alle machen was sie wollen (was aber meiner Meinung nach im Endeffekt sicher nicht heißen würde, dass Fußball in Deutschland aus dem Free-TV verschwinden würde).
 

Omega

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Ok, erkläre es mir dann. Das Bundeskartellamt hat doch der DFL "empfohlen" die Bundesliga vor 20 Uhr zu zeigen und das war auch ein / der? Hauptgrund warum der Vertrag abgelehnt wurde.

Also wir haben ein Produkt (P), das ist Bundesligafußball. P ist einzigartig, es gibt keine Konkurrenzprodukte. Vertreiber ist die DFL.

Dann haben wir auf der anderen Seite den Zuschauer (Z), der ist Verbraucher und Konsument.

Z hat die Möglichkeit P über den Markt Fernsehen zu konsumieren. Hier gibt es jetzt zwei Zwischenhändler; Free TV und Pay TV.

Jetzt -und da gibt es kein Problem- gibt es bei den Angeboten der zwischenhändler Unterschiede.

Pay-TV sendet live und in voller Länge, es kostet zusätzliches Geld. Free-TV sendet zeitversetzt und verkürzt und er muss Werbung hinnehmen.

Der Konsument kann sich also entscheiden, was er will. Es gibt einen Wettbewerb.

Jetzt stellt sich die Frage, ab welchem Punkt wird ein Teilnehmer so eingeschränkt, dass Z -um es überhaupt schauen zu können- einen Anbieter quasi wählen muss und der Anbieter dadurch zum faktischen Monopolisten wird.

Extrembeispiel: Free-TV sendet mit einem Monat Verzögerung. Das Angebot wäre unbrauchbar. Würde sich keiner wundern, wenn diese Einschränkung untersagt würde. Z müsste um aktuell informiert zu sein -mit Bildern- Pay-TV nehmen.

Und jetzt kommt man halt an den Punkt, ab wann Free-TV so uninteressant wird, so dass ein Quasimonopol entsteht.

Argumente gegen Free-TV 22 Uhr (weil Z auch andere Prioritäten hat):
- es gibt Menschen, die auch am Wochenende um 22 Uhr (oder vorher) ins Bett gehen (z. B. Kinder);
- es gibt Menschen, die Samstags um diese Zeit unterwegs sind;
- es gibt Menschen, die das ergebnis noch nicht kennen wollen, man wird sich kaum 5 Stunden dagegen "wehren" können.

Zumindest 1 u. 2 sind nicht wenige, die dann, um das Produkt Bundesligafußball konsumieren zu können, Pay-TV abbonieren müssten.
 

fabolous

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Ok, dann stellt sich also die Frage, ob sich ein Monopol durch eine zeitliche Verzögerung von 2 Stunden , bzw. durch andere Prioritäten des Konsumenten (Kind = ins Bett gehen, andere Freizeitgestaltung, will Ergebnisse durch Zusammenfassung erfahren) bildet, richtig?
Un dazu ist meine Meinung als Laie eben nein.
 

Markus Wagner

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Un dazu ist meine Meinung als Laie eben nein.

Und genau deswegen bist du auch ein Laie. :D

(sorry, aber der war aufgelegt)

Muss Omega nochmal zustimmen. Fußballzusammenfassung um 22 Uhr ist uninteressant für die meisten Konsumenten und um die geht es nunmal. Um das nochmal als Erklärung nachzuschicken: Es geht nicht darum was man vielleicht als gerecht empfinden würde aus irgendeiner Warte sondern es geht rein um den Konsumenten: Wieviel uninteressanter ist es für ihn die Zusammenfassung erst um 22 Uhr und nicht schon um 18 Uhr zu sehen? Wenn hierauf die Antwort zum Beispiel "beträchtlich" wäre, was man historisch belegen kann (gab ja soweit ich weiß schon Versuche des ganze später zu senden, in Österreich gabs da auch mal was), dann bedeutet dies eine immense Vergrößerung der Marktmacht des Pay-TV, was aus gesamtökonomischen Gründen eben abzulehnen ist ...
 

JamiLLX

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Ok, dann stellt sich also die Frage, ob sich ein Monopol durch eine zeitliche Verzögerung von 2 Stunden , bzw. durch andere Prioritäten des Konsumenten (Kind = ins Bett gehen, andere Freizeitgestaltung, will Ergebnisse durch Zusammenfassung erfahren) bildet, richtig?
Un dazu ist meine Meinung als Laie eben nein.

tut sich nicht. die zeitverzögerung bei 22 uhr läge nicht bei 2 sondern bei 6,5 Stunden, angenommen Spielbeginn ist 15:30. sportschau mit bundesligabildern hat letzte saison ja auch erst ca. 18:30 (also 3 stunden nach spielbeginn) angefangen, davor kam werbung und regionalliga
 
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fabolous

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tut sich nicht. die zeitverzögerung bei 22 uhr läge nicht bei 2 sondern bei 6,5 Stunden, angenommen Spielbeginn ist 15:30. sportschau mit bundesligabildern hat letzte saison ja auch erst ca. 18:30 (also 3 stunden nach spielbeginn) angefangen, davor kam werbung und regionalliga

ich meinte die verscheibung von 18:30 Uhr auf 20:15 Uhr mit den 2 Stunden.

@ Markus: Ich bin nunmal Laie, hab da auch kein problem das zuzugeben. Ich mag nur nicht, wenn man den Oberelehrer raushängen lässt und andere dumm von der seite anmacht und überheblich seine Weißheiten erzählt. Auch wenn sie richtig sind, ist es eben die Art wie man das dann mitteilt. Und Omega hat das nunmal in einer äussert überheblichen Art getan, dein Post von 11:32 ist ein Beispiel wie man es auch normal erklären kann.
 

Kavkalash1

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An der ganzen Entwicklung ist die DFL doch selber schuld. Wieder einen Deal mit Kirch abzuschließen, der schon einmal die Bundesliga finanziell hart getroffen hat war der erste Fehler.

Dann kommt man noch auf die grandiose Idee, nur vorproduziertes DFL konformes Material an die Sender geben zu wollen, was natürlich auf harten Widerstand bei Premiere trifft.
Die wollen natürlich selber weiter produzieren und schalten darauf hin das Kartellamt ein und die haben gleich mal die Rechtmäßigkeit der Zentralvermarktung geprüft und das Ergebnis ist ja jetzt allen bekannt.

Wenn die DFL nicht mit aller Macht gegen Premiere agieren würden, hätte sich das Kartellamt wahrscheinlich gar nicht eingeschaltet. Erst die Sache mit dem Retortensender Arena und nun der Deal mit Sirius.
So geht man nicht mit einem langjährigem guten Geschäftspartner um.
Die Quittung haben sie jetzt endlich bekommen.
 

Omega

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Un dazu ist meine Meinung als Laie eben nein.
Warum nicht?

Die Verlegung von ran wäre z. B. ein Zeichen dafür.

Es könnte nämlich drohen (besonders bei Privaten). Wenn sich die Sendung um 22 Uhr nicht lohnt und DFL/Pay-TV keine Zugeständnisse machen, wird Free-TV eingestellt.

Und sei nicht so empfindlich, schreibst selber von Frechheit, "Grundrechten" und Filme könnten ja eine Woche nach der Premiere laufen.;)
Das ist nunmal Blödsinn. Nochmal, man muss die Meinung des Kartellamtes nicht teilen, aber sie "zerstört" nicht den deutschen Fußball (nicht von Dir, sondern von den DFL-Herren:wall: )
 
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Totila

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Wäre es nicht überlegenswert die Samstagsspiele eine Stunde oder auch 1,5 Stunden vorzuziehen und an 18:30 Uhr fürs Free-TV festzuhalten. Damit würde den Sendegewohnheiten der Mehrheit Rechnung getragen und der zeitliche Abstand wäre trotzdem vergrößert.
Ich bezweifle auch, dass dies große Folgen auf den Stadionbesuch hätte.

Das Ende von Fussball im Free-TV sei es direkt oder durch die Hindertür würde auch diejenigen, die Pay-TV so toll finden füher oder später deutlich im Geldbeutel treffen, da ohne Konkurrenz die Preise deutlich ansteigen dürften.
 

emkaes

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Wäre es nicht überlegenswert die Samstagsspiele eine Stunde oder auch 1,5 Stunden vorzuziehen und an 18:30 Uhr fürs Free-TV festzuhalten.

Schwierig imho! Damit würdest Du nämlich die Zuschauer massiv in die Bredouille bringen, die sich die Spiele live anschauen. Ein Beispiel: Als Bremen Fan bin ich regelmäßig auch zu Auswärtsspielen gefahren. Dabei sitzt das Geld in der Regel nicht allzu locker, so dass die Mehrheit mit Regionalbahnen anreist. Aus Bremen nach Dortmund (schätze das mal als durchschnittliche Entfernung ein) bist Du mal eben locker 4 1/2 Stunden unterwegs. Dazu kommt noch der Transfer vom Bahnhof zum Stadion der auch dauert - je nach Stadt in der man spielt. Bei Spielbeginn 14h. sollte man sich also schon gegen 13h. am Bahnhof befinden. Macht eine Abreise vom HBF Bremen um spätestens 8.30 Uhr. Da viele BL - Mannschaften aber ein größeres Einzugsgebiet haben, werden viele auch zum nächstgrößeren Bahnhof eine recht weite Anreise haben (in Bremen z.B. das Friesland), das schlägt sich dann nicht nur in Auswärts - sondern auch bei Heimspielen nieder.

14 Uhr wäre mMn die absolute Grenze, bei weiteren Auswärtsspielen als Dortmund hast Du praktisch keine Chance pünktlich da zu sein, wenn Du nicht mehr Geld in teure ICE Fahrten investieren willst/kannst.

Und ich persönlich benachteilige lieber den TV Konsumenten, als den Livezuschauer, der nicht unwesentlich zum "Produkt Bundesliga" beiträgt.
 

Totila

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Und ich persönlich benachteilige lieber den TV Konsumenten, als den Livezuschauer, der nicht unwesentlich zum "Produkt Bundesliga" beiträgt.

Wenn dieser Punkt so entscheidend wäre, dürfte es auch keine Spiele am Freitagabend geben, denn ein Kaff in Friesland erreichst du anschließend doch mit öffentlichen Verkehrmitteln auch nicht und auch Sonntagsabends dürfte das schwierig werden
 

emkaes

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Deshalb ja auch die große Freude bei den Fans als dieser ganze Mist wieder eingeführt wurde. Ganz großer Käse!

Ich habe nicht gesagt, dass dies entscheidend wäre, ich persönlich bin dagegen. Dass es den Vereinen, der DFL und dem DFB so ziemlich am A***** vorbeigeht, was mit den Fans in den Stadien ist, habe ich schon ziemlich lange mitbekommen.

Die verfahren da nach der Devise wie Adenauer bei der umlagefinanzierten Rente: "Kinder haben die Leute immer".
 

Bendaaa

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Ah quatsch, die DFL hat doch die tolle (inoffizielle) Reglung, dass am Freitag die Spielorte nicht weiter als 400 (?)KM entfernt sein dürfen. Die wird doch immer eingehalten, damit die lieben Fans auch massig zu den Auswärtsfahrten fahren können und natürlich auch wieder pünktlich mit dem Zug (der ja dann manchmal nicht mehr fährt) nach Hause kommen ;)

Freitag: Hoffenheim vs Hamburg wäre doch mal nett, wenn Hoffenheim nicht im Ausweichquartier spielen würden.
 

Kavkalash1

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ein weiterer, nicht gerade unwichtiger, grund warum in england soviel geld im umlauf ist

http://www.11freunde.de/international/113199?PHPSESSID=3d816f8f7cf07b3ae5e1298a6777c470

bei der ganzen "mehr geld" diskussion wird gerne ignoriert dass letztlich der zuschauer der depp ist der das geld anschleppen muss.

In der aktuellen Sonderausgabe zur Bundesliga von 11 Freunde gibt es auch einen sehr lesenswerten Bericht über die DFL, der die Hintergründe gut beleuchtet und auch zeigt, dass in der DFL nicht nur geldgierige Leute sitzen die den FUßball komplett ins Pay TV verbannen wollen.
 

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Ich versteh die ganze Aufregung immer weniger.
Dann soll man halt die Sportschau um 22h senden und gut iss.
 

Omega

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Damit schließen wir alle Kinder aus, deren Eltern sich kein Premiere leisten können/wollen.

Was ist eigentlich aus diesem Zusammenschluss der Bundesliga-Sponsoren geworden?
 
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