Mahoney_jr schrieb:
@Fro
Die Public Relations der Knicks sind momentan ziemlich aus den Fugen geraten. Die Zeitungen brauchen was zwischen Trade Deadline und Playoffs, und haben zwei Deppen gefunden, die ihnen was bieten. Inwieweit das jetzt Auswirkungen auf den Verbleib von Marbury hat, weiß ich nicht. Allerdings heißt es für mich auch nicht, dass einer der beiden NY verlassen muss. Mal schauen...
Es stimmt durchaus, dass dort zwei Diven eine großartige Show abliefern, aber unterm Strich hat man in allem, was Marbury betrifft, diese Saison überdeutlich bestätigt, dass sein schlechter Ruf nicht unbegründet ist:
Er ist zu kurzsichtig zu kapieren, dass er auf "seinem" Weg kaum je etwas gerissen hat und wohl auch nie reißen wird. Es ist ja nicht gerade so, dass er ähnlich den größten Superstars immer noch eine respektable Bilanz rausholte, denn diese waren/sind - selbst wenn sie sehr für sich alleine spielten - weitaus effektiver als er mit seiner miesen Wurfauswahl bei eh recht unkonstanten Wurffähigkeiten. Auf der Gegenseite gibt er sich in der Defense nicht allzuviel Mühe und gab er auch nie wirklich. Ist dieser Ruf ungerechtfertigt?
Carlos Arroyo's fall from grace was a swift one. It's hard to believe that this possible 12th man torched the U.S. team in the Olympics two summers ago. Although it does add fuel to our argument that any point total accumulated in a game where Stephon Marbury is guarding you should get an asterisk. It's the equivalent of tripling the size of the hoop.
(Quelle: 2005-06 PRO Basketball Fantasy Mag in der Saisonvorschau der Pistons)
Angesichts dessen, dass den Knicks in dieser Saison die Dreier nur so um die Ohren fliegen (es sind etwa 7 pro Spiel bei einer überragenden Durchschnittsquote von 38,5%), sehe ich auch diesmal wieder eine Bestätigung, warum er als Schönwetterspieler bezeichnet wird. Und dennoch ist er tatsächlich der Meinung, dass er der "beste PG" sei und eher auf "seinem Weg" etwas erreichen könne. Aber was? Persönliche Statistiken im Sinne von 20/8-10 oder Teamerfolg? Letzteres garantiert nicht, das hat man in 10 Jahren Marbury in der Liga nun wirklich genug gesehen.
Bei aller Kritik, die Larry Brown in dieser Saison mit Recht bekommt, nämlich dass er in der ersten Saison zu viel Unordnung in ein Team bringt, dass er unflexibel ist und nur ein einziges System coachen kann, bei Nichtbefolgung durch die Spieler gleich öffentlich rumheult und diese in der Presse auseinander nimmt, was für den Teamzusammenhalt alles andere als förderlich ist, hat er mit einem Recht: Wenn ein Team mehr als nur durchschnittlichen Erfolg haben will, muss es zusammen arbeiten und hart spielen, und Marburys Spielweise steht diesem entgegen. Brown hatte damit Erfolg, und das auch im letzten Jahrzehnt (Sixers, Pistons), Marbury mit seiner Art nicht.
Und da Marbury wohl wirklich so dämlich und verbohrt ist und sich nicht ändern will, ist die Basis für eine Zusammenarbeit mit ihm nicht gegeben. Und ich wäre ganz ehrlich schon sehr schadenfroh, wenn dieser arrogante Depp irgendwann da landen würde, wo er hingehört:
Eventually, someone will figure out that a guy with so little between the ears is better off as a 20-minutes a night reserve
Dann wäre es nämlich endlich vorbei mit den ewigen Beteuerungen von Fans, die das Teamplay nicht kapieren und dennoch behaupten, wie gut dieser Spieler angeblich jetzt schon sei, mit dem fadenscheinigen Argument, er sei neben Robertson der einzige Spieler, der 20ppg/8apg in seiner Karriere geleistet habe. Talent haben auch andere Spieler, und diese lassen sich mit höchster Wahrscheinlichkeit besser formen.
@Mahoney, unter solchen Voraussetzungen kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine gemeinsame Zukunft für beide Charaktere in einem Team gibt. Dies hat noch einmal eine andere Qualität als die Reibereien zwischen Brown und Iverson damals bei den Sixers. Es ist ein ständiges Pulverfass und selbst Thomas & Dolan wird es irgendwann zu viel werden. Nach dem Sommer halte ich eine dieser drei Möglichkeiten für wahrscheinlich:
- Marbury wird zu einem anderen Team getradet (am wahrscheinlichsten, wobei ich für die Knicks hoffe, dass Garnett im Sommer nach erneutem Verpassen der Playoffs bei den Wolves richtig Stunk macht und einen Trade fordert, dem McHale letztlich nachkommen muss. Allerdings finde ich es dann - wie schon einmal geschrieben - gleichzeitig furchtbar, dass Isiah Thomas so viel Schwein haben wird, dass er am Ende aus absoluten Chaos und drei furchtbaren Saisons doch noch etwas Gold gemacht hat - zum ersten Mal in seiner Karriere als Manager)
- Larry Brown beendet seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen (in den nächsten Jahren ebenfalls sehr wahrscheinlich)
- Marbury wird gewaivt (für eine solche Aktion würde letztlich auch der Posten des GMs Isiah Thomas Geschichte werden, denn dies würde die größten und teuersten Fehlgriffe anderer GMs wie z.B. der Mourning-Trade nach Toronto oder etwaige Verpflichtungen von Vin Baker weit übertreffen)