Ein Grund, warum man in New York keinen Losing-Rebuild à la San Antonio oder Denver machen kann liegt darin, dass die New Yorker Fans und New Yorker Medien eine Saison die auf "absichtlichem" Verlieren basiert niemals akzeptieren würden. Da würden sie GM, Coach und Besitzer direkt mal im Central Park aufknüpfen.
Bevor hier wilde Einsprüche kommen: Ja, die Spurs und Nuggets haben absichtlich verloren! Bei den Spurs war es 1996/97, als sich David Robinson schwer verletzte. Zufälligerweise kam ein gewisser Tim Duncan exakt im folgenden Jahr aus dem Kollege, sodass Greg Popovich intern die Devise ausgabt "je mehr Niederlagen, desto besser". Die Folge war, dass David Robinson nur 6 Spiele in der Saison bestritten hat und Sean Elliot auch nur 39 auf dem Parkett stand. Unterm Strich sprangen dann 62 Niederlagen und der erste Pick in der Draft heraus. Im folgenden Jahr gewannen die Spurs mit Duncan und Robinson 56 Spiele.
Bei den Nuggets begann der Losing-Plan im Jahre 1997. Man tradete alles weg, was einigermaßen gerade laufen konnte und fuhr in den beiden folgenden Jahren insgesamt 25 Siege ein. Dann ging es ein paar Jahre bergauf, eh im 2003er Draft ein gewisser LeBron James zu haben war - und siehe da, die Nuggets gewannen in der Saison 02/03 nur 17 Spiele. Absicht? Die Trades (u.a. James Posey) deuten darauf hin. Mit James war es dann leider nichts, man bekam nur Melo.
Ist es das, was man möchte, wenn man einen Rebuild in New York fordert?
Ich persönlich kann mich nicht damit identifizieren, da ich es a) moralisch extrem verwerflich finde, absichtlich zu verlieren und da b) viel Glück nötig ist, um über die Draft einen Rebuild zu schaffen. Dafür ist die Qualität der Rookies viel zu unsicher. Man schaue sich nur mal die Clippers an, die mit ihren zahllosen Draftpicks in den verganenen 15 Jahren immer wieder ins Klo gegriffen haben (Danny Ferry, Bo Kimble, Lamond Murray, Lorenzen Wright, Mo Taylor, Michael Olowokandi, Darius Miles, Tyson Chandler, Melvin Ely). Das sind neun Top 10 Picks, die im Bezug auf einen Rebuild überhaupt nichts gebracht haben! Erst durch Trades (Brand, Maggette, ...) gelang es den Clippers, auf einen grünen Zweig zu kommen.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ein Rebuild über Rookies nur in den seltensten Fällen funktioniert. In den meisten Fällen funktioniert das nicht. Wenn dann noch das Phänomen dazu kommt, dass junge (talentierte) Spieler wie ein Wilcox oder Nene mit Geld überhäuft werden, dann frage ich mich allenernstes, wie überhaupt ein Rebuild gelingen soll!
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die Knicks in dieser Saison genug Potential für die Playoffs haben. Traut man Isaih noch ein paar gute Moves zu (Trades der auslaufenden Verträge), dann könnten die Knicks ne gute Saison spielen.